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#1
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Erklärt mir doch bitte mal...
Hallo,
es gibt da ein paar Fragen, auf die ich noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden habe. 1.) Wie kann es unbedenklich sein, in einen Tumor Löcher zu stanzen, wo Krebszellen doch mit dem Blut im Körper verteilt werden können? Zudem sind ja Teile mancher Tumore auch noch flüssig. 2.) Wie war das: Chemotherapie ist bei Metastasen angeblich nicht lebensverlängernd (oder hieß es sogar allgemein, daß im palliativen Stadium keine Therapie das Leben verlängert?). Wie kommt man zu dieser Aussage? Und warum bekommen dann so viele Patientinnen mit Metas Chemo (bzw. andere Therapie)? 3.) Wenn sich im Körper Metastasen festgesetzt haben, streuen diese den Krebs dann weiter oder geht die Ausbreitung der Metas immer noch von vor der OP im Körper verbreiteten Krebszellen aus? Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen. Lieben Dank schon mal! Eleve |
#2
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AW: Erklärt mir doch bitte mal...
Hallo Eleve,
interessante Fragen...auf die ich auch nicht wirklich eine Antwort (und schon gar keine fundierte) habe! Aber da sich bislang noch keiner getraut hat, versuch ichs mal . 1) Die Gefahr, beim Stanzen Krebszellen im Körper zu verteilen ist vorhanden - allerdings recht gering im Vergleich zu früher, als man einfach munter in den Tumor reingesäbelt hat (im Jahr 1995 hat man bei mir eine 4x4x4cm grosse "Gewebeentnahme" entnahme bei Knochenkrebs gemacht - mit Blutdrainage und allem drum und dran!). Ich nehme mal an, es ist die risiko-geringste Möglichkeit festzustellen, was wirklich ist. Und da man an Gewebe rankommen MUSS um 100% sicher zu sein, was es ist (und Chemo würde ich mir ohne diese Sicherheit auch nicht geben lassen), ist es die beste Methode. Es wird so gut wie kein Blut vergossen und es gibt keine grosse Wunde oder Narbe. 2) Wer sagt denn sowas? Wäre mir neu! Ich glaube, Chemo IST lebensverlängernd bei Metas und manchmal auch "lebens-komplett-erhaltend" im Sinne von, es kommt nie mehr was nach. Gibt es auch. 3) Ja, Metas können den Krebs weiter streuen. . Müssen aber nicht, wenn sie erfolgreich behandelt werden. Das ist, was ich DENKE und nicht das, was ich WEISS , aber vielleicht motiviert es ja noch ein paar andere, Gedanken darüber auszutauschen? Viele Grüsse, Sonja |
#3
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AW: Erklärt mir doch bitte mal...
Hallo Eleve!
Der Radiologe, der bei mir das letzte MRT gemacht hat, hat mir erklärt, dass bei Metastasen bei keiner Art von Behandlung eine Lebensverlängerung nachgewiesen ist. Er ist der Meinung, dass man das viele Geld, das man in die Behandlung von Metastasen steckt, besser für die Verbesserung der Lebensqualität der betroffenen PatientInnen einsetzen sollte. Er meinte, die meisten Ärzte wären zu feige, das ihren PatientInnen zu sagen. Er selbst hätte auch Schwierigkeiten damit. LG Moma |
#4
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AW: Erklärt mir doch bitte mal...
Liebe Moma,
und wo siehst Du den Unterschied zwischen der Behandlung von Metastasen und der Verbesserung der Lebensqualität? Liebe Grüße Anke Geändert von Anke66 (08.08.2008 um 23:14 Uhr) |
#5
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AW: Erklärt mir doch bitte mal...
Schaut mal bei Wikipedia unter "palliativ" nach. Das ist dort ganz gut erklärt.
Laut meinem Arztbericht befinde ich mich in palliativer, also nicht mehr heilbarer, Behandlung. Dazu gehören OP, Chemo, Bestrahlung der Wirbelsäulenmetas, Herceptin und Bisphosphonate. Ich denke schon, daß ich ohne diese Behandlung diese 4 Jahre nicht so gut geschafft hätte. Denn die Behandlung hat das Ziel, das Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu erhalten. Die Metas sind nicht mehr aktiv, z. T. nicht mehr auf dem CT nachweisbar und ich bin auch in der HWS und BWS wieder schmerzfrei. Also scheint doch die Behandlung der Metas durchaus sinnvoll zu sein. Liebe Moma, eine Radiologe ist kein Facharzt für Onkologie. Mein Radiologe sagt z. B. genau das Gegenteil. Er hält sehr viel von einer Behandlung der Metas. Liebe Grüße Renate |
#6
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AW: Erklärt mir doch bitte mal...
Hallo !
Die Bedenken die Eleve bezüglich der Stanzerei hat, kann ich nur teilen. Ich spreche jetzt auch nur aus eigener Erfahrung. Beim stanzen wurde wie wüst (ohne Betäubung) in der Brust herumgestochert, bis die Ärztin endlich eine PE machen konnte. Es war, da muß ich SonneSollScheinen leider widersprechen, eine sehr blutige Angelegenheit. Außerdem bestand die Brust anschließend nur noch aus einem einzigen Bluterguß. Auf meine Frage, ob so nicht auch Krebszellen in den Blutkreislauf geraten können, erhielt ich zur Antwort, daß sie (die Ärztin) jetzt keine Zeit für Diskussionen hätte. Da ich aus einem medizinischen Beruf komme, habe ich auch einmal gelernt, daß Tumorzellen durchaus durch chirurgische Eingriffe versprengt werden können. LG Amazona |
#7
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AW: Erklärt mir doch bitte mal...
hallo an alle,
also mir gefällt nicht, was momas radiologe sagt. wenn dies seine meinung ist, okay, soll sein, aber ich denke, dass es dazu sicher auch genau die entgegengesetzte meinung gibt. kann mir auch nicht vorstellen, wie eine studie aussehen soll, die das von diesem radiologen erwähnte nachweisen der nicht-lebensverlängerung ergeben kann? ich denke auch nicht, dass die teure chemo nur aus angst der ärzte vor dem aussprechen dieser "wahrheit" verabreicht wird - außerdem, wie ist es mit bisphosphonaten? was ist mit bestrahlungen von knochenmetas? und wo zieht man die grenze zwischen lebensverlängerung und lebensqualität - ich meine, wenn zb. knochenmetas inaktiv werden, dann ist ja beides erreicht - schmerzverringerung und stillstand der krankheit. oder wenn metas nicht mehr nachweisbar sind - weil so geschrumpft? ich hab gottseidank keine metas und wünsch mir dass es so bleibt - auch allen anderen wünsche ich das allerbeste. herzlich suzie |
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