Tamoxifen/Femara

Ich weiß, es ist ein Dauerbrenner. Aber wenn man sich die Infos einzeln zusammensuchen muss, wird man ja ganz rappelig. Kurz zu mir: Alter:65. OP (nach neoadj. Chemo) gut überstanden. Jetzt Bestrahlung geplant, zugleich Tamoxifen. Das kommt mir schon komisch vor: ich dachte erst Bestrahlung, dann Tamoxifen? Über Tamoxifen und Femara liest und hört man Widersprüchliches. Offenbar wird Femara nicht nur im Anschluss an 5 Jahre Tamoxifen gegeben, sondern durchaus auch gleich nach der OP (vom Preis mal abgesehen). Nebenwirkungen und böse Langzeitwirkungen gibt es ebenfalls bei beiden Medikamenten. Wo ist denn nun der große Vorteil von Femara gegenüber Tamoxifen, von vielleicht besserer Verträglichkeit mal abgesehen?
Gibt es noch andere empfehlenswerte Östrogenhemmer?

Danke schon mal. Vera

Hallo, Vera,
es ist kein Problem, Medikament und Bestrahlung gleichzeitig zu verabreichen. Bislang war die Devise,Tamoxifen vor der Menopause und Femara nach der Menopause und wenn Metastasen auftreten. Es gibt aber auch Unverträglichkeiten bei Tamoxifen, dann kann auch Femara direkt im Anschluss an die Chemo bzw. parallel zur Bestrahlung gegeben werden.
"Böse Nebenwirkungen" habe ich bei Femara bis jetzt noch nicht gemerkt, ich nehme es seit 4 Jahren und außer Gewichtszunahme habe ich nichts bemerkt, was mir schadet. Neuesten Forschungen zufolge löst Femara wohl eine heftige Osteoporose aus, welche aber gut behandelbar ist mit Bisphosphonaten (Bonefos etc.). Gerade habe ich in der neuesten Frau im Spiegel gelesen (2. Teil Brustkrebs in der Rubrik Gesundheit), daß angeblich Femara nur innerhalb von Studien gegeben werden darf. Da kann ich nur sagen, das mir das sehr unverständlich ist, weil ich - wie oben gesagt - es schon vier Jahre ohne Studie nehme. Die Kasse bezahlt es aufgrund ärztlicher Verordnung. Anscheinend soll wieder an uns gespart werden, weil Femara 5 x so teuer ist wie Tamoxifen! Davon darf sich frau allerdings nicht bluffen lassen! Es gibt natürlich noch zwei andere Östrogenhemmer: Arimidex und Aromasin. Auch hier ist wohl alles eine Preisfrage oder eine Frage der Verträglichkeit, die bei jeder Frau anders ist.
Ich hoffe, meine Erfahrung mit Femara konnte dir helfen, bei weiteren Fragen kannst du mich gerne anmailen unter morelleum@aol.com.
Herzliche Grüße von Monika :=)

Erstmal vielen Dank, Monika. Meine Frage kam so richtig aus dem Kenntnisstand des blutigen (wörtlich) Anfängers. Inzwischen bin ich etwas belesener und Arimidex sowie Aromasin "auf der Spur". Mein Hauptproblem ist mein Prof, der schon Tamoxifen verschrieben hat und nicht der Typ ist, mit dem man diskutieren kann. Dabei würde meine Kasse wohl kaum Schwierigkeiten machen.

Gruß Vera

Hallo, Vera!
Es gibt zwei wesentliche Unterschiede zwischen Femara und Tamoxifen. Wenn eine Thromboseneigung (Krampfadern) vorliegt, ist Femara geeigneter. Tamoxifen ist für die Knochen nicht so schädlich, während Femara zu einer schweren Osteoporose und sogar in kurzer Zeit führen kann.

Dein Arzt muß Dir ein anderes Medikament verschreiben, wenn Du z.B. Tamoxifen nicht verträgst.

Alles Gute
Herzlichen Gruß Maggy

Hallo an alle !!
Ich nehme Taximofeno seit Januar 2004 und habe eigentlich nur eine Frage: Kann es sein, dass man davon dicker wird, bzw. nicht mehr so leicht abnimmt ???
Liebe Grüsse
Barbara

Mit Tamoxifen kann es gut sein,dass hier und da mal ein Pfündchen auf der Hüfte hängenbleibt.
Man kann aber etwas gegensteuern,und zwar
1. mit mehr Bewegung ( öfter mal mit dem Rad als mit dem Auto,ist ganz leicht)
2. mit Reduzierung der täglichen Kalorienmenge,also z.B.nur noch ein halbes anstelle eines ganzen Brötchens morgens, öfter als Snack mal einen Apfel,Sossen weglassen,Fette einsparen.

Und mir persönlich fällt das Gewichthalten jetzt wieder leichter, da ich mit Schilddrüsenhormonen (meine Schilddrüse ist vor Jahren rausoperiert worden)jetzt gut eingestellt bin.
Früher kam ich mit 125 mg Thyroxin aus,jetzt nicht mehr,jetzt brauch ich doch 150 mg, aber damit halte ich jetzt mein Gewicht,nehme nicht mehr zu (mir hat Tamoxifen mehr als 5 KG beschert).
Und mit den oben beschriebenen Massnahmen nehme ich jetzt sogar wieder langsam, aber stetig,ab.
Gruß aus Gelsenkirchen
moni

Hallo..
ich habe unter Tamoxifen eine Thrombose mit anschließender Lungenembolie bekommen. Erst dachten die Ärzte noch, meine Kurzatmigkeit wäre eine Nachwirkung der Chemo. Aber Pustekuchen. Wäre ich nur einen Tag später in der Klinik gelandet, könnte ich hier nicht mehr schreiben, denn dann wäre ich nicht an dem sch..BK gestorben sondern an den Nebenwirkungen von Tamoxifen. Also aufpassen. Denn nicht jeder Arzt kennt sich mit den Nebenwirkungen aus bzw. kann sie erkennen. Heute bekomme ich Femara und es geht mir hinsichtlich des Brustkrebses super. Allen einen schönen 4. Advent.

Kann Erika nur beipflichten, hatte auch nach 6 Monaten Tam mit 45 Jahren eine Lungenembolie. Kriege jetzt Aromasin.

Ich bin heute zum ersten Mal auf dieser Seite. Finde es ganz toll, dass sich hier so viele einklinken und anderen ihre Erfahrungen mitteilen.
Ich bin 34 Jahre alt und bin im Januar diesen Jahres operiert worden d.h. mir wurde die linke Brust amputiert. Chemo (FEC) und Bestrahlung habe ich hinter mir, zur Reha war ich auch. Jetzt nehme ich seit ungefähr einem halben Jahr Tamoxifen ein und habe seit einer Woche so ein komisches Gefühl auf der Hautoberfläche im Brustbereich und im Rücken (wie leichte Hautschmerzen). Kann das eine Nebenwirkung des Tamoxifens sein? Mir macht das etwas Angst.
Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Menschen dieses Schicksal -Krebs- mit einem teilen.
Allen die noch in der Chemo sind wünsche ich ganz viel Kraft alles durchzustehen, ich weiß das es eine verdammt schwere Zeit ist und kein "Nichtbetroffener" sich in unsere Gefühlswelt hineinversetzen kann. name@domain.dename@domain.dename@domain.de