Ich auch.....

[Irisanna]

Hallo,
ich bekam im März diesen Jahres die Diagnose BSDK und habe dann dieses Forum hier gefunden, weil ich neugierigerweise im Internet Informationen gesammelt habe - was ich glaube ich besser nicht getan hätte, weil fast alles, was man dort liest nicht gerade erbaulich ist.
Also:
Ich wurde Karneval von einem Tag auf den nächsten gelb. Ab zum Doc. Sono gemacht/ohne Befund - CT/ohne Befund - Kernspin/ohne Befund. Ab ins Krankenhaus als Notfall. 2 Versuche einer Gallenspiegelung - kein reinkommen in die Galle. Der dritte Versuch wurde in Düsseldorf gemacht (ev.Krankenhaus), wobei versucht wurde, die Papille zu spalten. Dabei kam es zu heftigen Blutungen und ich mußte einen Tag auf Intensiv und bekam dort 2 Blutkonserven. Danach wurde eine Gallendrainage nach außen gelegt und es folgten 1000 Untersuchungen (EKG - BelastungsEKG - Sono Herz - Sono Schilddrüse - Blutsauerstoffaustausch - Röntgen Lunge - Herz Echo ) und dann wurde auch eine Endosono gemacht. Dabei stellte man eine Gewebsveränderung an der BSD im Bereich der Papille fest.
Am 11. März lag ich dann für 7 Stunden unterm Messer - OP nach Whipple.
Es wurde ein Tumor von 1,2 x 1,7 cm entfernt und von 14 regionären Lymphknoten wies einer Metastasen auf. Adjuvante Chemo mit Gemzar, 6 Zyklen a 3 Sitzungen. In zwei Wochen hab ich das dann hinter mir.
Alles in allem geht es mir erstaunlich gut. Klar, nach der Chemo bin ich 1 Tag schlapp, mir tun die Knochen weh und ich fühl mich wie bei ner ordentlichen Grippe aber ansonsten ist o.k.
Die Narbe ist gut verheilt - meine erste Aktion nach der Entlassung aus dem Krhs war: Die Pferde auf die Wiese bringen - ich hab zwar gejapst wie nach nem Marathon, aber ich hab mich gefühlt wie neu geboren.
Wir sind selbstständig und mitlerweile bin ich wieder halbe Tage im Büro, den anderen halben Tag verbringe ich im Pferdestall (Pferde versorgen und bewegen, auf die Wiese bringen, Boxen misten, neu einstreuen und Stalltrakt kehren)
Also alles in allem bin ich fit - obwohl ich noch lange nicht so belastbar bin wie vor der OP.
Ich denke ich habe mir alle Strohhalme gegriffen, die man sich bei so einer sch....... Erkrankung greifen kann - mehr kann ich wohl nicht tun, außer hoffen daß es gereicht hat.
Liebe Grüße
Irisanna

[Katharina]

Hall Irsana,
das tat gut! Endlich mal wieder eine positive Geschichte. Da lohnt es sich doch wieder zu kämpfen. Auch wenn meine ma es nicht geschafft, hat, ich bin sicher, Deine Geschichte wird so manchen hieraufbauen,
Schön, dass Du hier gelandet bist. Da Du selbst Betroffene bist, kannst Du vielen anderen sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Grüß mir Deine Pferde (bin selbst stolze Besitzerin eines Holsteiners -allerdings auf Rente)
LG

[Petra Loos]

Hallo Irsana,

ich kann Katharina nur zustimmen. Wird auch Zeit, dass wir noch ein paar mehr werden, die es bis jetzt offensichtlich geschafft haben, gegen die Krankheit zu kämpfen. Ich gehöre auch dazu
Dass du noch eine ganze Weile brauchst um dich zu erholen ist doch klar. War ja auch schliesslich eine riesen OP.
Das nächste mal Karneval ... wenn in gelb aber nur mit gelber Schminke.
Alles Liebe für dich Petra

[Irisanna]

@ Petra
Die gelbe Schminke werde ich mir sparen - Pfadfinderehrenwort. An diesen Tag möchte ich nimmer zurückdenken. Allerdings habe ich mir als 2. Geburtstagsdatum den 11.03. vorgemerkt

@ Katharina
Danke - die Pferde sind bereits gegrüßt.

Obwohl ich bislang offensichtlich zum Club der Glückspilze gehöre, macht sich immer wieder diese blöde Angst breit.
Tagsüber, wenn ich beschäftigt bin eigentlich weniger - aber wenn ich dann abends zur Ruhe komme.....
Der Kopf wird einfach nicht frei - und dafür suche ich noch ein Rezept. Ich kann ja schlecht 24 Stunden Beschäftigungstherapie üben.

Was mich sehr tröstet sind all die lieben Menschen um mich herum, die mir eigentlich täglich sagen, wie gut ich doch aussehe - viel besser als vor meiner OP. Alles Schleimer Wobei ich ehrlich sagen muß: Ich fühl mich auch besser. Die 17 kg die ich abgenommen habe waren offensichtlich ziemlich nötig.

[Lili]

Hallo Irisianna,
ich wünsche Dir alles Gute für Deine weitere Gesundung. Fast auf den Tag genau (8.3.) habe ich meinen Whipple-Geburtstag, dieses Jahr war es schon der vierte! Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mich von der OP erholt habe - Chemo hatte ich nicht -, aber nun geht es mir schon eine ganze Weile wieder gut. Ich arbeite, lebe und esse eigentlich ziemlich normal.

Ich kenne auch die Kommentare, dass ich nach erheblicher Gewichtsabnahme viel besser aussehe. Aber ehrlich gesagt: Das war doch eher die böse Fee, die einen Abnehmwunsch erfüllt hat ... Also wenn ich die Wahl zwischen schlank und krank auf der einen und rund und gesund auf der anderen Seite habe, kann ich mich wirklich leicht entscheiden. Dünnsein um jeden Preis? Bitte nicht! Dir auch weiterhin gute Besserung! Lili (vorher Lea)

[Irisanna]

@ Lili
Nööö - also abnehmen um jeden Preis, dem würde ich auch ablehnend gegenüberstehen und mit meinen 70 kg bei 1,64 m Körpergröße bin ich glaube ich immer noch gut bedient.

Ich habe im Moment ernsthafte Probleme mit der Chemo-Therapie. Der letzte Block ist jetzt dran und bei der ersten Sitzung war ich vor dem Legen der Kanüle in Schweiß gebadet und den Tränen nahe. Mitlerweile sind meine Venen so schlecht, daß immer 2x gestochen werden muss - klappt schon seit Wochen nicht mehr auf Anhieb. Meine letzte Chemo-Sitzung habe ich dann leider nur noch mit Beruhigungstablette geschafft und trotzdem waren meine Handinnenflächen triefend nass. Einmal muss ich noch und dann ist Feierabend mit vergiften.
Montag ist Chemo, Freitag dann Sprechstunde ( kann mir jemand sagen, was mich da erwartet?) und am Samstag fliegen wir für 14 Tage nach Korfu, meine Schwägerin besuchen - sozusagen ReHa nach Chemo. Darauf freue ich mich schon wie ein kleiner Bagger
Liebe Grüße
Irisanna

[Hildegard]

Hallo Irisanna, Du hast Glück, Dein Turmor war 'nur' 1,2 x1,7!Meiner war am Kopf der Pankreas und 3,5 cm; von 35 entfernten Lymphknoten war einer befallen- Keine Chemo. Wenn Du solche Angst vor der Chemo hast, suche doch mal den Rat von Prof.Klapdor.Ich habe nach der OP (vor knapp 7 Jahren!)die Chemo abgelehnt; nach fast einem halben Jahr 'hin und Her' war es u.a. Prof.Klapdor, der damals sagte, KEINE Chemo mehr. Hier gehen die Meinungen sehr auseinander.
Mir geht es inzwischen gut. Ich kann verstehen, daß Du nachts Ängste hast. Knapp 1 Jahr nach meiner OP habe ich auf Schlaftabletten zugegriffen -anders ging es nicht mit dem Schlafen -und danach waren auch die Tage angenehmer für mich. Es gibt ja Schlafmittel auf Naturheilbasis, aber so hast Du nachts wenigstens Ruhe.
Ich wünsche Dir weiterhin eine positive Einstellung, dann schaffst Du es auch!! Liebe Grüße

P.S. falls Du Fragen hast, email:bicolor-sun@lycos.de