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  #1  
Alt 28.11.2001, 22:14
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Oder liege ich falsch?
Hallo,
Mir hat bereits das Lesen in Euren Berichten sehr geholfen, vor 2 Tagen war ich an einem ziemlichen Tiefpunkt angekommen, ich, die ich immer so stark zu sein glaubte..
Die Vorgeschichte: Meine Mama ist nach 2 OP's unheilbar an Mundbodenkrebs erkrankt, den Zeitpunkt ihres Todes mag natürlich niemand prognostizieren, aber kurativ ist da nichts mehr zu machen, bestätigen die Ärzte immer wieder.
Die Metastasen sind mittlerweile in die Lunge, Herzbeutel und WS vorgedrungen, ihre Zunge ist ein Krater. Es wird nun versucht, mit Hilfe einer Chemotherapie, den Krebs ein wenig aufzuhalten, bzw. das Leiden zu lindern.
Ich habe nun das große Problem, einerseits mich schlicht überfordert zu fühlen, fast jeden Tag fahre ich 85 Kilometer einfach, um sie zu besuchen, außer mir kann sich niemand kümmern, da ihr Mann auch zu krank, und in einer anderen Stadt ist.
In der Klinik, wo sie nun liegt (vorwiegend eine Reha-Klinik) laufen die Dinge irgendwie anders als in der Uniklinik, in der sie vorher lag. Ich verstehe vieles nicht, und habe das Gefühl, daß die Schwestern von uns genervt sind.
Meine Ma klingelt nie, wenn sie etwas braucht, beschweren tut sie sich eigentlich nur bei mir, und wenn ich dann die Schwestern anspreche, habe ich das Gefühl, unerwünscht zu sein. Z.B. die Schmerzmittelgabe ist auf 3x tgl. angesetzt, u.a. um 14 Uhr. Das nimmt aber dort niemand so genau, teilweise kommen die Tropfen erst 1 Stunde später.
Meine Mutter soll möglichst viel gehen, allein tut sie dies aber gar nicht mehr, ich hatte schon Streit mit ihr, weil ich sie zum Spaziergang gezwungen habe. Problematisch ist dann eben, daß wir auf die Tropfen warten müssen, bis die kommen.
Außerdem wird meine Mutter nur noch über eine Magensonde ernährt, schlucken kann sie mittlerweile so gut wie gar nicht mehr. So hatte sie eine Spritze mit einem Ventil zum Aufschrauben auf ihren Mageneingang für die Tropfen, so konnte sie sie immerhin noch selbst nehmen. Die Spritze hat nun leider jemand weggeworfen, entsprechende Ventile müssen erst bestellt werden, daher ist meine Ma seit 5 Tagen darauf angewiesen, daß jemand die Tropfen verabreicht, was dann einfach vergessen wird. Die stellen ihr die Tropfen auf den Tisch und gehen wieder.
Gestern abend hat sie wohl gar keine Tropfen bekommen, da die Schwestern nicht sicher waren, ob der Eingang ok wäre. Dies hatte zur Folge, daß sie die ganze Nacht ohne Schmerzmittel war. Verändert haben sie heute an dem Eingang jedoch nichts, alles lief normal wie immer.
Ich finde das alles mittlerweile etwas merkwürdig, weiß nicht, was ich machen soll, meine Mami kann sich ja so schlecht mittlerweile selbst äußern.
Die Klinik in Oberaudorf hat wohl einen hervorragenden Ruf.
Wer kann mir sagen, ob das alles normal ist, oder an wen ich mich wenden soll, und was ich sagen soll, ohne meiner Mutter zu schaden?
P.S.: Immerhin hat meine Ma dort ein Einzelzimmer erhalten, obwohl sie doch nur Kassenpatientin ist, zwar wohl auch, weil es für andere Patienten nicht mehr schön wäre, das Zimmer zu teilen, aber immerhin, und dafür bin ich auch sehr dankbar.
Ich hoffe, ich habe nicht zu konfus geschrieben, und jemand weiß Rat für mich, auch falls ich falsche Vorstellungen davon haben sollte, wie es besser laufen sollte.
Vielen Dank
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  #2  
Alt 01.12.2001, 00:35
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo,
Schade, ich hatte gehofft, hier vielleicht ein paar Eurer Erfahrungen aus den Kliniken mitzubekommen. Was habt Ihr erlebt, wie soll ich mich Eurer Meinung nach im Umgang mit den Schwestern, Ärzten verhalten? Ich bin ziemlich verzweifelt, da ich weiß, daß meine Mami sterben muß, möchte ihr daher die letzte Zeit in der Klinik nicht erschweren, indem ich jemand gegen mich/sie aufbringe, aber auch indem ich sie beschütze vor der dort herrschenden Routine.
Also, sagt mir doch einfach bitte, wie Ihr das erlebt.
Nochmals danke an alle, die auch mein Thema einer Antwort würdig finden.
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  #3  
Alt 01.12.2001, 02:26
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallöchen Chrissi,
Kliniken sollten eigentlich dazu da sein, um Patienten zu helfen und Ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir hatten auch eine Klinik gehabt in der sich meine Mutte gar nicht wohl gefühlt hatte. Meine Mutter ist Gehörlos, und da muss man Ihr ein wenig entgegenkommen, und wenigstens so tun, als wenn man sie verstehen möchte. War aber nicht der Fall. Man war sich sogar zu schade einfache Dinge aufzuschreiben. Damals haben wir noch nichts gesagt. Aber wenn ich heute darüber nachdenke, platzt mir der Kragen, wenn ich sehe wie Patienten teilweise ignoriert werden, weil die Schwestern lieber einen Kaffee trinken möchten als sich um die Patienten zu kümmern. Leider sind das keine Einzelfälle.
Wenn man merkt, dann sollte man das Gespräch mit der Schwesternschaft suchen, und fragen wie deren Ansicht von einer vernünftigen Patientenbetreuung ist. Freundliche Schwestern sind sehr wichtig, denn wenn man sich verstanden fühlt, und man erkennt, daß sie einem nichts Böses wollen, sondern versuchen die Wünsche zu erfüllen die man hat ( bezüglich Essen, Medikamente usw. ), dann kann das einen ganz anderen Krankheitsprozess auslösen. Die nächste Klinik, hat uns dann gezeigt (Berlin Charité), was Schwestern leisten können. Meine Mutter fühlte sich auf einmal wohl, hatte nicht mehr den sooo großen Heimweh und es ging ihr in der Hinsicht viel besser. Eigentlich müssten die Leute wissen, wie wichtig die Psyche eines Menschen ist, sie kann oftmals viel entscheiden, und deswegen können die Helfer mehr bewirken als viele denken.
Wenn alles nichts hilft, dann sollte man die Klinik wechseln, sofern dies möglich ist. Denn dann einen Arzt zu sprechen, der die Schwestern darauf (vielleicht ungschickt) hinweist, kann hinterher schlimmer werden als bisher. Also denke ich mal, daß man einfach nur ein wenig Fingespitzengefühl braucht, denn ein kleines klärendes (ruhiges Gespräch) kann viel bewirken. Aber um mit einem langen Text Deine Frage zu beantworten. Es ist icht normal, und man muss versuchen etwas dagegenzusetzen. Denn, so wissen wir aus eigener Erfahrung, es geht auch anders. Uns zwar so, daß man sich wohl fühlt.
Vielleicht hat Dir dieser Text ein wenig geholfen.
Gruß Flo
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  #4  
Alt 02.12.2001, 00:06
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo Florian,
Vielen Dank für Deine Antwort, hatte bereits woanders im Forum von Deinen Erfahrungen gelesen, vielleicht hat mich gerade dies auch ermutigt, doch hier mal eine Anfrage zu starten.
Mit dem Arzt zu sprechen, hatte ich zwar auch bereits überlegt, aber die gleichen Bedenken dabei, die Du hast.
An sich sind die Schwestern dort ja auch ganz nett zu meiner Mutter, nur, daß sie sich eben oft zu wenig Zeit für sie nehmen. Das fast gleiche Problem also wie bei Deiner Mutter. Nur, daß meine zwar noch gut hört, aber eben Probleme beim Sprechen hat durch diesen Zungenklotz in ihrem Mund.
Und da kommt dann so eine Schwester rein, fragt, ob meine Mutter noch etwas braucht, und ist aber im nächsten Moment schon wieder weg. Da hätte selbst ich Probleme, zu sagen, wenn ich was bräuchte. Fast so, als wollte man eigentlich gar nicht, daß sie was braucht.
Hauptsächlich gibt mir jedoch zu denken, daß die Schmerzmittelgabe teilweise so unpünktlich ist, ich kann nicht ertragen, wenn meine Ma unnötig Schmerzen hat.
Mit dem klärenden Gespräch habe ich eben nur Angst, daß meine Worte mißverstanden, als Kritik aufgefasst werden, und damit auch einen Schuß nach hinten bringen.
Ein Freund gab mir den Tip, mich direkt an die Stationsschwester zu wenden, da sie als leitende Kraft den größten Einfluß auf ihr Team hätte. Hat damit vielleicht jemand Erfahrungen gemacht?
Viele Grüße
Chrissi
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  #5  
Alt 02.12.2001, 16:53
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo, Chrissi,
meine Erfahrungen sind nicht neuester Natur, es ist schon mehr als eine Dekade her, daß meine Mutter an Darmkrebs gestorben ist. Mittlerweile halte ich mich oft im Foraum auf, weil ich selbst betroffen bin, Lungenkrebs.
Es erstaunt mich aber immer wieder, daß sich die Situation, gerade bei so hilfslosen Patienten, wenig geändert zu haben scheint. Dabei müßte doch gerade dem Pflegepersonal nahegebracht werden, wie wichtig die Psyche ist und daß sie in dieser Situation untrennbar mit Zuwendung und Schwerzbekämfung verbunden ist.
Wir wollten damals meine Mutter bis zum Schluß zu Hause behalten, ging dann aber nicht, weil sich ein Darmverschluß gebildet hatte und sie dannach das Morpphium direkt über einen Zufluß zum Rückenmark verabreicht bekam. Das ging natürlich zu Hause nicht.
Sie ist auch im Krakenhaus ganz liebevoll versorgt worden, aber gerade dieser Punkt, das rechtzeitige Verabreichen von Schmerzmitteln, war auch bei uns ständiger Anlaß zu heftigen Diskussionen. Ich habe mich immer mit den Ärzten gefetzt, denn in diesem Fall waren sie zuständig dafür.
Ich finde die Idee von Florian, sich direkt mit der Stationsschwester auseinanderzusetzen, aber sinnvoll. Ich würde auch ganz diplomatisch vorgehen (mittlerwiele bin ich ja auch schon ein wenig älter). Fang einfach ganz vorwurfslos damit an, daß Du ja weißt, wie viel auf der Station zu tun ist und daß Dir bewußt ist, wie sehr das Pflegepersonal überlastet ist. Bitte doch einfach die Stationsschwester, ob sie in Anbetracht der besonderen Lage Deiner Mutter nicht ein extra Auge auf sie werfen könne und das Personal vielleicht auch diesbezüglich anweisen würde. Du siehst dann ja, wie die Reaktion ist und ob es etwas ändert. Wenn sich nichts tut, muß man überlegen, zu welchen Mitteln man noch greifen kann. Unternehmen mußt Du aber auf jeden Fall etwas, da Deine Mutter selbst so hilfslos und auf Dich angewiesen ist. Versuch 'mal 'was und laß uns wissen, ob sich etwas geändert hat. Ich drücke Dir jedenfalls ganz fest die Daumen und wünsche Dir und Deiner Mutter von Herzen, daß die Behandlungen anschlagen.
Liebe Grüße. Kathi
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  #6  
Alt 06.12.2001, 16:54
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo Chrissi
Sorry dass ich mich erst jetzt melde aber ich war einige Tage nicht im Forum. Das wegen Deiner Mutter tut mir leid zu hören. Ich selber habe meinen Vater im Mai verloren. Er starb an Lungenkrebs..........
Trotzdem als er im Krankenhaus war bin ich selber ziemlich ausgeflippt. Weisst Du in dem Krankenhaus wo mein Vater lag, da haben die einfach Krebspatienten und normale Patienten zusammengelegt und ich meine die Schwestern sehen doch da keine Unterschiede.......Ich musste wirklich ein paar Mal ausrufen. Als mein Vater dann 2 Tage befor er gestorben ist notfallmässig ins Krankenhaus musste, weil er einen Epileptischen Anfall bekommen hatte durch die Hirnmetastasen, habe ich dort der Leitenden Aerztin der Notfallstation klar gesagt, dass die Schwestern in diesem Krankenhaus einfach schlecht informiert und ausgebildet sind vor allem was der Umgang mit Krebspatienten betrifft. Ich sage Dir danach hat es auf einmal funktioniert auch wenn Papa dann zwei Tage später gestorben ist.
Chrissi ich sage Dir nur eins, Ihr müsst leider reklamieren und Euch für die bessere Betreuung einsetzen. Leider ist das so, denn erwarte nicht, dass diese Leute das von alleine machen werden. Es ist schon sehr traurig, da ist man schon in einer solchen Sch...lage und muss auch noch darum bitten richtig und korrekt behandelt zu werden. Das ist echt zum K.......!!!!! Sorry ich kann es nicht anders nennen. Ansonsten musst Du Dich umschauen wo es ein Krankenhaus gibt mit einer sog. Paliativstation. Dort sind dann nur Krebspatienten aber dafür stimmt auch die Betreuung und Unterstützung.

Ich wünsche Euch allen viel viel Glück
Liebe Grüsse
Biljana
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  #7  
Alt 11.12.2001, 14:25
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo Chrissi, ich kann mich Biljana nur anschliessen. Geh zu den zuständigen Ärzten und der Stationsschwester und beschwere Dich- für Deine Ma. Ich glaube schon, dass wenn die Verantwortlichen auf den Topf gesetzt werden, sich etwas im Positiven ändern wird. Wenn nicht beschwere Dich an oberster Stelle und dann lass sie - wenn machbar - verlegen.
Viel Kraft für Dich und Deine Ma
Viele Grüße Li
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  #8  
Alt 28.12.2001, 23:22
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Standard Läuft in der Klinik was falsch?

Hallo Ihr Lieben,
Sorry, daß ich mich jetzt erst wieder melde, bin zur Zeit selten online, es war Weihnachten, und Ihr alle wißt wahrscheinlich selbst am besten, daß mit dieser Krankheit ein Ereignis das nächste jagt.
Zunächst will ich mich jetzt endlich herzlich für Euren Zuspruch bedanken, und Euch auch meine Anteilnahme ausdrücken für das, was Ihr so erleben mußtet / müßt.
Biljana, was Du über Deinen Vater schreibst, daß er mit anderen Patienten zusammengelegt wurde, finde ich ziemlich furchtbar, vor allem bei diesen Erkrankungen, die so sehr die Optik beeinträchtigen, und eben auch die Möglichkeit zu kommunizieren.
Dies war bei meiner Mama nur erst in der Uniklinik in München so, als sie in der HNO-Station lag, um gründlich durchgecheckt zu werden (wohl auch vorher in Würzburg, wo allerdings eh vieles verhunzt wurde, und wo wohl auch der Grundstein zur jetzigen so bald eingetroffenen Diagnose gelegt wurde: kurativ keine Möglichkeit mehr).
Von der anderen Klinik jedoch, wo sie bis eine Woche vor Weihnachten lag, hat sie ab dem 2. Tag ihrer Anwesenheit ein Einzelzimmer erhalten, hatte ich jedoch, glaube ich, schon erwähnt.
Mittlerweile ist sie also eine Woche vor Weihnachten entlassen worden, zum Schluß hin lief es auch wieder besser. Ich hatte ihre Adapter für die Spritzen besorgt, so daß sie sich nach "Lieferung" ihre Medikamente wieder selbst über die Magensonde zuführen konnte. Auch lief die Medikamentengabe zum Schluß hin wieder pünktlicher.
Ich hatte ja schon erwähnt, daß alle dort eigentlich sehr nett waren, zum Teil aber halt etwas nachlässig, oder überfordert.
Daheim in Rothenburg haben wir dann die Caritas Pflegestelle kontaktiert, um Hilfe für den Haushalt, Baden, Medikamentengabe zu erhalten. Es sind so viele Mittel, daß ich befürchten mußte, meine Mam würde damit durcheinander kommen, war schon für mich teilweise so, daß ich überlegen mußte, ob ich nun diese oder jene Tropfen bereits abgezählt hatte.
Auch hatte ich gegen Ende in Oberaudorf festgestellt, daß meine Mam mittlerweile teilweise etwas verwirrt war. So hatte sie mir erzählt, daß nun, wo sie ja bald entlassen würde, sich niemand mehr kümmere. Sie habe seit mehreren Tagen ihr Morphiumpflaster nicht mehr erhalten. Auf meine freundliche Anfrage im Stationszimmer erfuhr ich dann, daß sie es ordnungsgemäß am Vortag erhalten hatte. Die Schwestern müssen dafür unterschreiben. Ich denke daher, sie hat es einfach nicht so mitgekriegt.
Jedenfalls war ich schier begeistert von dem Pflegedienst daheim. Die Schwester erschien noch am gleichen Tag, organisierte in der gleichen Woche (Vorweihnachtswoche!!) die Hauswirtschafterin einmal, und ab sofort kam tgl. 3x eine Schwester für die Medikamentengabe.
Mich hat dies sehr beruhigt, da ich ja wieder nach München mußte, und auf diese Weise die Gewißheit hatte, daß sich regelmäßig jemand um Mama kümmert. Ihr Mann ist da keine Hilfe, er ist selbst zuckerkrank, war auch gerade im KH wegen Wasser in der Lunge und Herz, und ist nun auch noch Dialysepatient.
Auch der Onkologe in Ansbach, wo fortan die Chemo ambulant durchgeführt werden sollte, schien mir kompetent und auch anteilnehmend (fachlich). So schlug er als erster einen Port für die Chemotherapie vor, um die Venen zu schonen. (Eine Vene hat sich mittlerweile so entzündet, daß sie bis zum Oberarm rot ist, sieht aus wie kleine Striemen am Arm)
Heute mußte meine Mam zum Augenarzt, da eine Bindehautentzündung sich nicht bessern wollte, meine Mama aus dem Augenkanal blutete, und fast nichts mehr sehen konnte.
Der Augenarzt war wohl damit überfordert und hat sie ins KH überwiesen ---- 2 Wochen nach ihrer Entlassung ----!! Sie sollte nach Würzburg, wo sich sich aber geweigert hat, hinzugehen. Also wurde sie am Nachmittag nach München in die Augenklinik in München gefahren. Warum, weiß ich nicht, unterwegs wurde jedenfalls beschlossen, sie nach Großhadern in die HNO zu bringen. Ein schönes Hin und her für eine todkranke Frau!!
Dort wissen sie nun erst mal nichts mit ihr anzufangen, morgen kommt wohl eine Augenärztin, um sie sich anzusehen. Und morgen ist auch wieder Chemotag. Das mußte ich den Ärzten erst mal klar machen, um auch das sicherzustellen.
Hier geht es aber ja auch um das Pflegepersonal: Mein erster Eindruck dort ist diesbezüglich sehr gut, der Pfleger brachte auf meine Anfrage sofort Fresubin, meine Mutter hatte ja seit morgens nicht mehr am Schlauch gehangen. Die Nachtschwester versprach, ihr die Nachtmedikamente zu geben, ich hoffe, sie ist dort erst mal in guten Händen, und daß sie bald wieder nach Hause kann, um dort noch eine erträgliche Zeit zu haben, sie hängt doch so an ihrer Katze, obwohl die sich in letzter Zeit sehr entfernt, merkt wohl, daß es Mama sehr schlecht geht. Früher lag sie immer in ihrem Bett, dort läßt sie sich derzeit kaum blicken.
Katja, was mich noch interessieren würde: Wie sah bei Deiner Mutter die Nachsorge aus? Wann begann sie und was genau wurde getan? Das war bei meiner Mutter, wie ich jetzt weiß, absolut unverantwortlich!! (9 Monate nach der OP, 7 nach der letzten Bestrahlung sollte die erste Kontrolle stattfinden)
Das mit der Optik bei Deiner Mutter kann ich sehr gut verstehen, es ist auch schwierig, wenn man nichts mehr essen kann und auch noch Probleme hat, mit anderen zu reden, weil sie einen so schlecht verstehen... undundund...
Ich hoffe daher, daß Deine Mutter wenigstens einen ruhigen Tod hatte, wenn Du schreibst, Tabletten, waren dies hoffentlich Schlaftabletten? Ich hoffe auch, Du hegst keinen Groll mehr gegen Deine Mutter ob ihrer "Unvernunft", denn letztlich hat sie doch der Krebs getötet, und ich denke, sie hat dieses Leben auch wegen der anderen Nebenerscheinungen nicht mehr ausgehalten, nicht nur wegen der Optik.
Und ich hoffe, Du bist über all das Leiden, das diese Krankheit damals auch für dich mitgebracht hat, mittlerweile einigermaßen hinweg.
So, ich hoffe, ich habe Euch mit all dem Geschriebenen nicht "erschlagen". Aber ich mußte es mir mal wieder von der Seele reden, und es war mir auch wichtig, Euch auf dem "Laufenden" zu halten. Ich weiß auch gar nicht, ob überhaupt noch jemand hier reinguckt, da der Beitrag mittlerweile wohl ziemlich weit unten stehen wird im Forum.
Euch allen alles Liebe, viel Gesundheit, und ein gutes Neues Jahr, bis im nächsten Jahr
Chrissi
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  #9  
Alt 24.11.2005, 22:58
Trallala Trallala ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.11.2005
Beiträge: 3
Standard AW: Läuft in der Klinik was falsch?

Nun ist das alles schon so lange her...
So viel ist passiert seither: Meine Mama ist am 17.01.2002 gestorben...
Ich könnte immer wieder heulen, wenn ich dies hier wieder lese.
Und nun ist noch jemand aus meinem Umfeld gestorben, der auch hier geschrieben hat.
Ich könnte nur noch heulen.
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