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  #1  
Alt 09.01.2017, 22:26
Klementinchen Klementinchen ist offline
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Standard Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(

Hallo, zunächst kurz meine Vorstellung.
Ich bin 35, Einzelkind und habe eine kleine Tochter. Es geht um meine Mutter (71), um die ich mir sehr große Sorgen mache.

Anfang Dezember 2016 bekam sie ziehende und drückende Unterleibsschmerzen. Ultraschall beim Gynäkologen zeigte eine Flüssigkeits- / Schleimansammlung in der Gebärmutter und einen "Auswuchs" am re. Eileiter. Die Beschwerden füfrte der Arzt auf die Gebärmutter zurück.
Eine Zweitmeinung egab das gleiche, nur wurde jetzt der Begriff "Tumor" verwendet.

Bluttest ergab, für mich als Leien, erschreckende Werte. Crp: 1,4 und c125: 850!

Das hat mich regelrecht aus der Bahn geworfen.

Am Donnerstag wird eine Ausschabung gemacht und am Freitag ein ct.

Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter in Kroatien lebt. Ich kann sie nicht mal kurz in den Arm nehmen oder für die da sein. Sie lebt alleine. Das macht mich so fertig.

Wenn ich dann noch lese wie wichtig eine gute Klinik beim ersten Eingriff ist, wird mir ganz schlecht. Meine Mutter hat 45 Jahre in Deutschland gearbeitet und bis vor 4 Monaten KK-Beiträge bezahlt und nie was in Anspruch genommen. Und kaum meldet sie sich ab, zieht ins Ausland für ihren Lebensabend, kommt so ein Mist!

Könnte seit Tagen nur heulen. Wie soll ich denn für mein Kind stark sein?

Ich hoffe immer noch, dass der c125 wert doch noch auf etwas anderes zurück zu führen ist aber ich weiß, dass es unrealistisch ist. Ich habe solche Angst.

Danke fürs Lesen und viele Grüße
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  #2  
Alt 10.01.2017, 01:31
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(

Liebe Klementinchen,

es ist verständlich, wenn jemand völlig unvorbereitet mit der Möglichkeit, daß ein Krebs vorliegt, konfrontiert wird, dann zunächst zum "Durchdrehen" neigt.

Versuch bitte dennoch, die Realität richtig einzuordnen.
Noch handelt es sich um die Möglichkeit, daß ein Krebs vorliegt.
D.h. definitiv wurde ein solcher bisher noch nicht festgestellt.

Zitat:
Am Donnerstag wird eine Ausschabung gemacht und am Freitag ein ct.
Eine CT dient dazu, um Genaueres zum Sachverhalt sagen zu können.
Weil dadurch evtl. Abartigkeiten erkannt werden können, welche die Spezialisten, die CT-Bilder richtig interpretieren können, auch zu einer genaueren Aussagefähigkeit bringen, was da überhaupt los ist.
Genauer gesagt, was höchstwahrscheinlich los ist.

So lange die Auswertung der CT nicht vorliegt, existieren nur Vermutungen.
Diese können durch eine CT bestätigt oder auch widerlegt werden.

Versuch also bitte, Ruhe zu bewahren und Dich nicht verrückt zu machen.

Ich weiß:
Aus Deiner Sicht "sagt sich das so leicht dahin".

Tatsächlich ist es jedoch so, daß sich sowohl Angehörige als auch Betroffene mental "auf das Schreckliche" "einrichten" müssen.
Vorausgesetzt, es trifft überhaupt zu.
Derzeit weißt Du gar nicht, was bei Deiner Mutter zutrifft.

Nochmal:
Bewahr Ruhe!
Und wart erst mal die Auswertung der CT ab.

Zitat:
Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter in Kroatien lebt. Ich kann sie nicht mal kurz in den Arm nehmen oder für die da sein. Sie lebt alleine. Das macht mich so fertig.
Kannst Du denn wenigstens mit Deiner Mutter telefonieren?
Und wie ist Deine Mutter körperlich beieinander?
Einigermaßen gesund und widerstandsfähig?

Zitat:
Wenn ich dann noch lese wie wichtig eine gute Klinik beim ersten Eingriff ist, wird mir ganz schlecht.
Da braucht Dir doch nicht schlecht zu werden.
Ich bitte Dich:
Auch in Kroatien sind die Ärzte ja nicht gerade "auf der Brennsuppe dahergeschwommen"!!

Hast Du eine Möglichkeit, in Erfahrung bringen zu können, welche Kliniken in Kroatien empfehlenswert für Deine Mutter sind?
Oder kann sie selbst das tun?

Zitat:
Meine Mutter hat 45 Jahre in Deutschland gearbeitet und bis vor 4 Monaten KK-Beiträge bezahlt und nie was in Anspruch genommen. Und kaum meldet sie sich ab, zieht ins Ausland für ihren Lebensabend, kommt so ein Mist!
Deine Mutter ist doch nun (hoffentlich) in Kroatien in einer KK??
Was beunruhigt Dich dabei?

Zitat:
Könnte seit Tagen nur heulen. Wie soll ich denn für mein Kind stark sein?
Sag mal:
Für wen mußt Du denn derzeit stärker sein?
Für Dein Kind oder für Deine Mutter??

Denk bitte einfach mal darüber nach.
Und vielleicht auch darüber, wie jung und belastungsfähig Du bist - verglichen mit Deiner Mutter.
Hör also bitte mit Deiner Heulerei auf, reiß Dich zusammen und versuch, Deine Mutter in der für sie schweren Zeit "mittragen" zu können.

Sie braucht Deine Unterstützung.
Möglicherweise Deine volle Unterstützung.

Nimm es mir bitte nicht übel, aber um es klipp und klar zu sagen:
Krebskranke sind ggf. weitaus genug damit beschäftigt, um ihr Leben kämpfen zu können!

Versetz Dich bitte mal in die Lage Deiner Mutter:
Was würdest Du dann davon halten, wenn Dich Deine Tochter "vollheult"??
Zeig also Deiner Mutter, daß Du stark genug bist, sie unterstützen zu können!

Du wirst doch wohl nicht bezweifeln, daß Du dazu in der Lage bist?
Das bezweifele ja nicht mal ich, obwohl ich Dich gar nicht kenne.
Wirst das schon hinbekommen.

Für das Ergebnis der CT drücke ich Dir/Euch beide Daumen.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #3  
Alt 11.01.2017, 15:32
Klementinchen Klementinchen ist offline
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Standard AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(

Hallo lotol,

danke für deine Antwort! Um er vorweg zu nehmen, ich heule meine Mutter nicht zu. Das Forum hier ist der einzige Raum in dem ich über meine Ängste rede. Ich berate meine Mutter und versuche ihr die Angst vor den Eingriffen zu nehmen so gut ich kann. Aber wie es tatsächlich in mir aussieht, sieht mir keiner an. Würde sogar sagen, dass ich auf Funktionsmodus umgeschaltet habe und versuche die Emotionen ganz abzuschalten. Darum hat mich das "heul' nicht rum" zugegebenermaßen getroffen.

Ja, wir telefonieren täglich. Ich habe zwischenzeitlich die Option gecheckt wie es mit einem Wiedereintritt in die gesetzliche Krankenkasse wäre. Antwort: Das würde gehen. Natürlich ist sie in Kroatien versichert und der Arzt scheint freundlich zu sein. Aber wenn es wirklich Krebs sein sollte, ist es für uns alle leichter, wenn sie wieder hier in der Nähe ist. Dann kann ich mich besser um sie kümmern, zum Arzt fahren, Händchen halten und alles was sonst noch ansteht.

Morgen steht erst mal die Ausschabung an. Am Telefon hat sie geweint. Es bricht mir das Herz nicht bei ihr zu sein. Nochmal: am Telefon habe ich ihr Mut gemacht und nicht rumgeheult. Das mache ich generell nicht vor ihr.

Am liebsten würde ich jetzt ins Auto steigen und losfahren...

Meine Mutter ist körperlich eher robust. Macht daheim alles selbst und kümmert sich um Haus und Garten. Bis auf ihr Rheuma, hatte sie nie größere Beschwerden.

Das mit meinem Kind meinte ich so, dass es mir leid tut. Ich stehe seit Tagen irgendwie neben mir und reagiere meist gleichgültig. Würde gerne mit ihr spielen und lachen aber dazu bin ich von den vielen Gedanken viel zu eingenommen.

Ich hoffe, dass ich genügend Stärke habe. Auch wenn man das jetzt vielleicht wieder als Herumheulen auslegen kann, aber wenn man keine Geschwister hat, die Mutter keinen Partner hat der sie unterstützt und auch kein Netzwerk an Freunden die sie auffangen, fühle ich mich nun mal alleine verantwortlich für sie. Sie vertraut mir und hat auch schon angedeutet, dass sie selbst über eine Behandlung in Deutschland nachdenkt.

Diese nervöse Ungewissheit ist schrecklich. Bitte drückt uns weiterhin die Daumen!

Danke für's lesen und herzliche Grüße,
Klementinchen

Geändert von gitti2002 (11.01.2017 um 18:55 Uhr) Grund: NB
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  #4  
Alt 12.01.2017, 00:31
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(

Liebe Klementinchen,

Zitat:
Um er vorweg zu nehmen, ich heule meine Mutter nicht zu. Das Forum hier ist der einzige Raum in dem ich über meine Ängste rede. Ich berate meine Mutter und versuche ihr die Angst vor den Eingriffen zu nehmen so gut ich kann. Aber wie es tatsächlich in mir aussieht, sieht mir keiner an. Würde sogar sagen, dass ich auf Funktionsmodus umgeschaltet habe und versuche die Emotionen ganz abzuschalten. Darum hat mich das "heul' nicht rum" zugegebenermaßen getroffen.
Es ist ja immer etwas schwierig, hier im Forum die richtige Wortwahl treffen zu können.
Sei aber bitte versichert, daß ausnahmslos jeder, der Dir hier antwortet, Dir auf seine Art irgendwie helfen will.

Ich nahm auch nicht an, daß Du Deine Mutter "vollheulst", weshalb ich das auch jetzt wie vorher nur apostrophiert benenne/benannte.
Um vielleicht eine gewisse Rangreihenfolge verdeutlichen zu können.
Keineswegs wollte ich Dich damit irgendwie treffen.

Wenn Dich das dennoch getroffen hat:
Sieh es mir bitte nach.
Das war nicht meine Absicht.

Weißt Du - allein auf Grund des Titels Deines Themas hatte ich das Gefühl, daß Du Dich im "Kreis der Angst" drehst.
Es ist nicht einfach, diesem "Teufelskreis" entrinnen zu können.

Aus meiner Sicht sogar schwieriger als die Realität akzeptieren zu können.
Zumal das jemand mal recht treffend sinngemäß etwa so formulierte:
Die direkt von einem Krebs Betroffenen sind in bester ärztlicher Behandlung.
Man kümmert sich um sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.
Um die indirekt Betroffenen, die Angehörigen, kümmert sich aber keiner.
Sie sind mehr oder weniger alleingelassen (in und mit ihren Nöten).

Gut, daß Du versuchst, Deine Mutter "aufzubauen" und ihr in ihren Ängsten beizustehen.
Kannst ihr ruhig auch sagen, daß Du Angst um sie (ihr Überleben) hast.
Denn das weiß sie sowieso - ist ja schließlich Deine Mutter.
Tut ihr aber dennoch gut.

Wenn es irgendwie geht, verschon sie aber mit anderen Ängsten von Dir.
"Lad" die lieber hier im Forum "ab".

Ich weiß zwar, was Du mit "Funktionsmodus" meinst, aber Du tust Dir selbst damit keinen Gefallen:
Kein Mensch ist emotionslos.
In bestimmten Fällen/Situationen kann er nur gezwungen sein, die Emotionen "in den Griff" bekommen oder kaschieren zu können.
Meintest Du wohl auch ungefähr so.

Bekommt Deine kleine Tochter von der bedrückenden Situation etwas mit oder kannst Du sie davor etwas "abschotten"?
Damit meine ich, daß Du ihr die ihr gewohnte Zuwendung geben kannst, selbst wenn es Dir Überwindung abverlangt.

Mir ist schon klar, daß Du Dich zeitweise/häufig in einem Zustand der Benommenheit befindest, weil Dir ganz andere Gedanken im Kopf herumgeistern.
Versuch bitte dennoch, die zu Gunsten Deiner Tochter "wegzudrücken".
Und letztlich auch zu Deinen Gunsten:
Was gibt es Schöneres als an der Unbeschwertheit von Kindern teilhaben zu können?

Gut, daß Du täglich mit Deiner Mutter telefonieren kannst.

Zitat:
Ich hoffe, dass ich genügend Stärke habe...
... aber wenn man keine Geschwister hat, die Mutter keinen Partner hat der sie unterstützt und auch kein Netzwerk an Freunden die sie auffangen, fühle ich mich nun mal alleine verantwortlich für sie. Sie vertraut mir und hat auch schon angedeutet, dass sie selbst über eine Behandlung in Deutschland nachdenkt.
Denke, die Stärke wirst Du schon haben können, wenn sie Dir abverlangt wird.

Was den Behandlungsort Deiner Mutter anbelangt, ist es schwierig, dazu etwas raten zu können.
Letztlich wird es Deine Mutter abwägen müssen, was sie für richtig hält, zu tun.

Ich weiß auch gar nicht, ob für den Fall einer evtl. notwendigen Tumorbehandlung diese evtl. ambulant durchgeführt werden kann.
Wenn das möglich ist, stellt sich evtl. die Frage, inwieweit es sinnvoll ist, wenn Deine Mutter dann wieder aus ihrem neuen gewohnten Umfeld "herausgerissen" wird.
Vielleicht sind das aber auch alles etwas "verfrühte" Fragen.

Zitat:
Diese nervöse Ungewissheit ist schrecklich. Bitte drückt uns weiterhin die Daumen!
Mit einer zeitweisen Ungewissheit muß man im Zusammenhang mit Krebs einfach "leben" können.
Es geht halt nun mal nicht anders.
Dauert immer, bis definitive Ergebnisse vorliegen.
Aus meiner Sicht ist es allerdings besser, Hoffnung als Angst zu haben.

Daumendrücken ist eh klar - was denn sonst?


Liebe Grüße
lotol
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  #5  
Alt 12.01.2017, 09:19
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Tündel Tündel ist offline
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Standard AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(

Hallo!

Ich bin jetzt mal ehrlich, bitte nimm es nur als Anregung, keinesfalls als Kritk, ja?!?!

Was viele von uns Betroffenen nicht abkönnen, sind um uns rumwuselnde, "durchdrehende" Angehörige, die uns mit ihren eigenen Ängsten (ja, auch denen, selbst an dem Mist zu erkranken) verrückt machen.
Ich hab meine eigene Mama damals aus dem Krankenhaus geworfen, weil sie mich mit Heulerei und Leidensmiene verrückt gemacht hat.
Hat viele Tränen gegeben, beiderseits, aber ich brauchte eine fröhliche, lachende Mama, die mit mir Zukunftspläne machte und nicht dieses "heulende Elend".

So, und jetzt zur Möglichkeit, dass es Krebs ist:
Egal, welcher Unterleibskrebs es ist, er gehört in die Hände eines Spezialisten genau für die jeweilige Krebsart! Und es ist leider so, dass es davon nicht allzu viele gibt. In Deutschland gibt es eine Handvoll, in Österreoch viel weniger und ob es in Kroatien wirklich welche gibt, das wage ich mal anzuzweifeln.
Aber das könnte man rausfinden! Muss man rausfinden!

Tipp: (Namen und Krankenhäuser sind leider an dieser Stelle nicht erlaubt)
Österreichische Hauptstadt
Bayerische Landeshauptstadt

Ein Ca125 von 850 spricht leider für ein bösartiges Geschehen und zwar in der Richtung Eierstöcke oder Eileiter.
Ich will dir keine Angst machen, aber du hast ein Recht auf Ehrlichkeit.

Die Diagnostik sollte voll abgeschlossen sein, eine Op muss nicht hopplahopp erfolgen, ihr habt schon ein bissi Zeit, eich umzuhören, aber nicht zuviel!

Ich wünsche euch alles Gute
__________________
Tündel

Das Leben ist halt lebensgefährlich!!!
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  #6  
Alt 12.01.2017, 12:06
Klementinchen Klementinchen ist offline
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Standard AW: Werde wahnsinnig vor Angst und 1000 Fragen :-(

Hallo

ich freue mich über eure Antworten, darüber, dass ich hier "gehör" finde mit meinen Sorgen und Ängsten.

Ich bin nicht böse, ich weiß doch dass hier alle nur helfen Wollen. Direkte Worte sind nun mal das was sie sind. Ist schon okay.

Heute wird bei meiner Mutter die Ausschabung gemacht. Gestern habe ich zusammen mit meiner Tochter nochmal angerufen und habe die beiden miteinander reden lassen. Das ist immer eine Riesenfreude für meine Mutter ihr Enkelchen zu hören. Wir haben über die Option nach Deutschland zu kommen gesprochen, aber auch über Belangloses und auch mal gelacht.

Irgendwie ist die Warterei leichter zu ertragen, da ich weiß, dass jetzt aktuell etwas gemacht wird! Ich habe mich dagegen entschieden Hals über Kopf zu ihr zu fahren. Wir warten jetzt die CT-Ergebnisse ab und planen dann weiter.

Parallel dazu werde ich den Wiederaufnahmevertrag der Krankenkasse schon mal vorbereiten, für einen raschen Wechsel.

Meine Tochter hilft mir ungemein... ich zwinge mich mit ihr so normal wie möglich umzugehen und es hilft! Es durchbricht die Dauer-Gedankenschleife. Selbst wenn sie mich ärgert hilft mir das, weil ich dann nicht zum Grübeln komme.

Trotzdem bin ich aktuell ganz hibbelig... ich warte auf die Nachricht von meiner Mutter. Habe ihr aber extra am Telefon gesagt, dass sie sich nicht stressen braucht und es reicht wenn sie mir heute Abend ne sms schickt Ich wollte sie nicht unter Druck setzten.

Ich hoffe trotz einem ca125 von 850, dass es klein und gut operabel ist. Auf dem Ultraschall, sah man, außer auf dem einen Eileiter, nichts. Und das was man sah, war ca. 1.4 cm groß. In meinem Hinterkopf wollen sich dennoch die Worst-Case-Szenarien breit machen... ich versuche sie zu verdrängen.


Ich wünsche eich allen einen wunderschönen Tag und grüße euch herzlich!
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  #7  
Alt 24.02.2017, 12:10
Klementinchen Klementinchen ist offline
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Standard Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?

Guten Tag liebe Forenmitglieder,

ich schreibe heute im Auftrag meiner Mutter, die hier neben mir sitzt, aber nicht mit dem PC umgehen kann... ich hoffe, der Post darf stehen bleiben. Wir würden uns sehr über einen Austausch freuen.

Ein Eierstocktumor soll in einer OP mittels Bauchschnitt entfernt werden. Über den Tumor wissen wir nur, dass er solide ist, verscheibbar und daher höchstwahrscheinlich nicht mit anderen Organen verwachsen ist. Die Ärzte haben festgelegt, dass die Gebärmutter auch entfernt werden soll, aber keine Begründung dafür genannt. Vor einem Monat gab es eine Ausschabung weil die GM-Schleimhaut entzündet war. Ob das der Grund ist, wissen wir nicht.

Sollte der Tumor sich als bösarig entpuppen, wollen sie noch viel mehr entfernen.

Meine Mutter kann sich das geplante Vorgehen (Entfernung der GM, auch wenn Tumor gutartig ist) nicht erklären. Sie meint mit der Gebärmutter einen Teil ihrer Weiblichkeit zu verlieren. Natürlich benötigt sie sie rational betrachtet nicht mehr, aber da hängt psychisch sehr viel für sie dran. Sie bat mich, hier nachzufragen wie andere mit dem Verlust der Gebärmutter umgegangen sind und ob jemand weiß, warum man das (vorsichtshalber) so handhabt. In der Situation, als sie über die bevorstehende OP unterrichtet wurde, stand sie neben sich und konnte nichts fragen. Im nachhinein ärgert sie sich über sich selbst.

Ich weiß, dass ich nur Angehörige bin und hier nicht schreiben sollte. Aber wie gesagt, meine Mutter hat den Tumor und die Fragen und die Ängste und wünscht sich den Austausch mit Frauen, die ebenso operiert wurden. Sie kann eben nur leider keinen PC bedienen.

Ich wünsche allen einen schönen Tag.
Viele Grüße
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  #8  
Alt 24.02.2017, 12:56
Lisssbeth Lisssbeth ist offline
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Beiträge: 63
Standard AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?

Hallo Klementinchen, toll, dass Du dich für deine Mutter schlau machst!

Falls der Tumor gutartig ist und auch sonst keine weiteren Veränderungen vorliegen, gibt es wahrscheinlich echt keinen Grund, die Gebärmutter zu entfernen. ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ein Arzt das ohne Grund so entschieden hat. Es gibt einige andere Faktoren, die eine Rolle spielen könnten wie ausgeprägte Endometriose, Myome etc. . Schade, dass ihr nicht sofort nachgefragt habt, aber das kann man ja nachholen! Mein Operateur hatte mir damals angeboten, dass ich jederzeit nachfragen jann. Am besten per email.

Ihr solltet euch tunlichst überlegen, eine Zweitmeinung in einem zertifizierten Eierstockkrebskompetenzzentrum einzuholen, am besten die OP dort durchführen zu lassen. Die OP im bösartigen Fall ist sehr kompliziert.

Meine Nachbarin hatte neulich starke Schmerzen im Unterbauch, eine seltsam geformte Zyste am Eierstock (sah aus wie unser Kater Uwe ), Wasser im Bauch und einen erhöhten Tumormarker. Das hiesige Krankenhaus wollte mit einem Bauchschnitt die grosse OP machen, "alles muss raus". Sie ist dann auf mein Anraten ins nächste Kompetenzzentrum. Und siehe da, die sehr erfahrenen Ärzte dort sahen sofort, dass es harmlos war, Zyste raus, das wars. Tumormarker war wegen einer ganz anderen Entzündung erhöht. Also immer schön die Spezialisten befragen!

Alles Gute!

Geändert von gitti2002 (24.02.2017 um 18:24 Uhr)
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  #9  
Alt 24.02.2017, 13:35
Kalif Kalif ist offline
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Beiträge: 12
Standard AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?

Liebes Klementinchen
Du fragst für deine Mutti, ob andere Frauen die Entfernung der Gebärmutter mit dem Verlust der Weiblichkeit (oder ein Teil derer) gleichsetzen.
Für meinen Teil sage ich NEIN, definitiv nicht.
Ich habe meine Gebärmutter schon in meinen 30ern entfernt bekommen. Ich hatte keinerlei Verlustgedanken. Alles wie vorher auch, nur der Vorteil einer nicht mehr stattfindenden Menstruation. Dadurch, dass ich die Eierstöcke größtenteils behielt, musste ich noch nicht mal Hormone zuführen.
Für mich hat sich durch die Entfernung nichts geändert. Anders sieht das bei Frauen aus, deren Kinderwunsch noch nicht bzw. noch nicht ganz erfüllt ist.
Alles Gute deiner Mutti
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  #10  
Alt 01.03.2017, 15:46
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 560
Standard AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?

Liebes Klementinchen,

meine Mutter bekam ihre Gebärmutter entfernt,
da war ich noch recht klein.
Ich erinnere mich aber an eine anschließende recht glückliche Zeit zwischen ihr und meinem Papa. Im Nachhinein kann ich natürlich nicht für sie sprechen, aber es sah nicht danach aus, als hätte sie davon einen Nachteil gehabt.
Sie sprach auch immer davon, wie schön es ist, dass sie Tampon und Co adé sagen konnte.
Die Eierstöcke wurden dann im Jahr 2009 oder ´10 entfernt.
Da gab es dann einmal pro Woche ein neues, hauchdünnes Hormonpflaster und gut war´s.
Sie war da auch schon weit über jede Kinderplanung hinaus.
Die Angst vor Krebs war viel größer als die Sorge, die Weiblichkeit könnte leiden.
Letzen Endes sind es nur die seelischen Narben, die deine Mutter davontragen würde, äußerlich bleibt ja alles unsichtbar. Das istwiemit meiner Kaiserschnittnarbe. Äußerlich ist alles gut, aber wie es im Kopf aussieht, das sieht niemand.
Alles Gute für deine Mutter.
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  #11  
Alt 05.03.2017, 07:22
Arya Arya ist offline
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Standard AW: Verlust von Eierstock und Gebärmutter - Verlust der Weiblichkeit?

Hallo Klementinchen, bei mir kamen wegen Adenokarzinoms der Gebärmutter diese und die Eierstöcke 2015 raus. Während ich den Verlust der Eierstöcke und der Lymphknoten bedauerte (die hätten ja noch ihre Funktion gehabt) war mir das bei der Gebärmutter egal. Ich hatte die Familienplanung abgeschlossen. Den Verlust der Gebärmutter merke ich, abgesehen vom Verlust der allmonatlichen Scherereien nicht. Selbst der Verlust der Eierstöcke blieb, abgesehen von Hitzewallungen, folgenlos. Wenn eine kompetente Klinik sagt, es muss raus, würde ich das machen. Es wird alles rausgenommen, wohin Krebszellen üblicherweise streuen. Bei mir waren das die Eierstöcke, die an sich nicht befallen waren, und bei deiner Mutter ist das die Gebärmutter. Also eine Vorsichtsmaßnahme gegen ein Rezidiv.
Gute Besserung deiner Mutter
Arya
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  #12  
Alt 06.03.2017, 13:37
Klementinchen Klementinchen ist offline
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Standard Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!

Hallo zusammen,

ich habe schon eine Weile nicht geschrieben...
Ich musste leider mit meiner kleinen Tochter ein paar Tage im Krankenhaus verweilen. Und dann hatte ich nicht die Kraft mich mit der Thematik hier zu befassen.

So, meine liebe Mutter wird just in diesem Moment operiert! Große Bauch-OP. Eierstöcke und Gebärmutter auf jeden Fall raus. Dann Schnellschnitt, daraufhin wird entscheiden ob Bauchnetz und Lymphknoten ebenfalls dran glauben müssen.

Sie hat einen Eierstocktumor und niemand konnte uns vorher weder das Ausmaß des Schlamassels sagen, noch ob es gut- oder bösartig ist.

Gleichzeitig wird ihr noch ein walnussgroßes Carzinoma in Situ (Krebsvorstufe) aus der Brust entfernt.

Meine arme liebe Mama!

Gestern war sie noch äußerlich gesund, hat mit uns gegessen und mit ihrer Enkeltochter gespielt und jetzt liegt sie aufgeschnitten auf dem OP-Tisch. Die OP ist auf 500(!) Minuten angesetzt.

Ich habe Angst davor, was sie mir am Telefon sagen werden wenn ich heute Abend anrufe. Ich bin so ein verdammter Schisser!

Bester Fall wäre: Eierstock und Gebärmutter raus, alles gutartig. Brust operieren. Zumachen. Fertig! Ab in die Reha.

Schlechter wäre: Krebs. Bauchnetz und Lymphknoten raus. Chemotherapie mit immerhin Chance auf Heilung.

Worst Case: Krebs hat gestreut. OP sinnlos. Palliativmedizin.

Hardcore Worst-Case: Sie wacht nicht mehr auf.

Ich weiß, ich bin ein fürchterliches Weichei. Aber ich habe solche Angst. Und ich weiß auch, dass meine Angst das Ergebnis nicht beeinflusst... trotzdem kann sie nicht abschalten.

Wahrscheinlich traue ich mich nachher nicht mal in der Klinik anzurufen...


Danke für's lesen!
Liebe Grüße euch allen da draußen!
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  #13  
Alt 06.03.2017, 14:27
Redangel1975 Redangel1975 ist offline
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Standard AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!

Daumen gedrückt, dass Alles OK ist!!!
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  #14  
Alt 06.03.2017, 14:31
Hexe84 Hexe84 ist offline
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Standard AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!

Hallo...
ich bin auch so ein Schisser. Versuche dich zu beschäftigen...dich abzulenken.
Auch meine Daumen sind gedrückt.
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  #15  
Alt 06.03.2017, 14:39
BuntesSchaf BuntesSchaf ist offline
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Standard AW: Mutter wird gerade operiert... meine Nerven!

ich drücke Dir die Daumen, dass es besser ausgeht als bei meinem Mann...
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