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  #1  
Alt 22.11.2009, 19:39
Angi74 Angi74 ist offline
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Standard Wollte mich kurz vorstellen

Hallo und guten Abend!

Es ist das allererste Mal das ich mich zu einem Forum entschließe. Ich hoffe es hilft mir ein wenig weiter.
Ich bin 35 Jahre alt, verheiratet und wir haben zwei wundervolle Jungs (9 und 7 Jahre alt). Mein Mann ist plötzlich im Januar an AML M3 erkrankt. Alles brach zusammen....Wochenlang war er im Krankenhaus. Ich dachte wenn die Zeit vorüber ist, wird es leichter. Aber es wird nicht leichter. Ich selber bin gesundheitlich auch schlecht zurecht und merke, wie mich die Situation unheimlich entkräftet. Mein Mann ist gereizt und meist bin ich leider die Person,die dies ausbaden muss. Er ist unzufrieden und ich glaube auch von Ängsten zerfressen. Ich kann ihm leider nicht weiter helfen, da er mit mir nicht mehr viel darüber redet. Ich sage schon wenig, wenn er kolerisch reagiert. Er wollte sich schon seit Wochen psychologische Hilfe holen und ich finde das durchaus sinnvoll.
So, das war es erstmal fürs erste.

Gruß Angi74
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  #2  
Alt 22.11.2009, 20:10
Benutzerbild von steffi0461
steffi0461 steffi0461 ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Hallo Angi
Erstmal herzlich Willkommen hier im Forum auch wenn der Anlass kein schöner ist.Ich bin selbst Angehörige und Hinterbliebende und weiss wie anstrengend und Nervenaufreibend das alles sein kann.Ich denke Dein Mann hat grosse Angst,genauso wie Du und warscheinlich ist es einfach furchtbar schwer damit um zu gehen.Die Idee mit der psychologischen Unterstützung ist sicherlich sinnvoll und ich hoffe auch Dein Mann kann sich darauf einlassen.
Von Herzen wünsche ich Euch alles gute und das es besser wird.
Liebe Grüsse Steffi
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  #3  
Alt 26.11.2009, 17:21
Angi74 Angi74 ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Danke Steffi für Deine lieben Grüße. Habe mich sehr gefreut. Irgendwie bin ich mit dem Forum noch ein wenig unbeholfen. Klappt nicht immer mit dem Einloggen und so.
Zum Glück sieht mein Mann auch ein, dass er dagegen angehen muss. Es ist wirklich kräftezerrend und bald ist die Diagnose 1 Jahr her. Man fühlt sich wie in einem Schleier, als ob es einen gar nicht so betrifft. Wenn man wieder über die Einzelheiten (Diagnose, Krankentransport in die Uni Klinik, Chemo....) nachdenkt, kommt es einem wieder so nah vor. Ich glaube man versucht vieles zu verdrängen.

Ich merke nämlich langsam wie meine Kräfte schwinden. Die Belastung der Arbeit, zwei Kinder, Haushalt und alles muss laufen. Jede Nacht Alpträume, dadurch schlafe ich unheimlich unausgeruht. Ich habe meine Gesundheit vernächlässigt, weil mein Mann wichtiger war und jetzt fehlt mir die Kraft für Arztbesuche.

Auf der anderen Seite hat man immer noch Kraft, wenn man glaubt es geht nicht mehr. Unheimliche Kräfte!!!!

Was ist Dir als Angehörige passiert??? Kann ich es irgendwo nachlesen???

Ganz lieben Gruß Angi
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  #4  
Alt 26.11.2009, 20:48
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steffi0461 steffi0461 ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Liebe Angi
Es ist scwer immer die nötige Kraft zu nehmen und oft vergisst man sich selbst dabei.Du hast viel um die Ohren und da ist es nur verständlich das Du auch am Ende Deiner Kräfte bist.
Ich bin Hinterbliebende und Angehörige.
Mein Opa ist an Lungenkrebs gestorben und letztes Jahr mein Schwiegerpapa an CML.Meine Schwiegereltern sind wie richtige Eltern für mich und deshalb war ist das alles sehr hart.Ich habe meinen Schwiegerpapa begleitet bis zum Ende und es ist immer noch schwer.Meine Schwiegermama hatte Brustkrebs und wurde geheilt,erkrankte jedoch erneut an einem Plasmozytom.Leider unheilbar.
Ich hoffe Du kannst Kraft tanken und denkst auch an Dich.Aber das sagt sich so leicht.Ganz liebe Grüsse Steffi
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  #5  
Alt 27.11.2009, 06:35
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DaggiS. DaggiS. ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Hallo Angi!

Habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Bin selber 2005 an der AML M3 erkrankt.
Heute bin ich wieder völlig gesund. Nach der ersten Chemo in Vollremission.

Seit einem Jahr ist meine Therapie abgeschlossen. Habe selber drei Mädchen im Alter von 7Jahre, 15Jahre und fast 18Jahre.

Vielleicht hast Du Fragen, wo ich gerne versuchen werde sie zu beantworten.
Für die Angehörigen ist es eine enorme Belastung. Zwischendurch wäre auch für mich psychologische Hilfe ganz gut gewesen. Habe aber auch das immer bei Seite geschoben.


bis dahin

lg Daggi
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  #6  
Alt 27.11.2009, 14:14
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radpet radpet ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Hallo, Angie,
ich verfolge Deine Meldungen im Forum.
Ich empfehle Euch zur Lektüre des Buches von Viktor E. Frankl:
Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn
zu beziehen bei Amazon.de
Das Buch hat mir letztes Jahr sehr geholfen meine Krebs-Erkrankung (Pseudomyxom peritonei) Bauchfellkrebs - siehe auch im Forum unter andere Krebsarten- zu überstehen. Es gibt einem große Hilfe diese für Euch alle Beteiligten schwierige Situation zu meistern.
Viel Glück
Peter Radike



Zitat:
Zitat von Angi74 Beitrag anzeigen
Danke Steffi für Deine lieben Grüße. Habe mich sehr gefreut. Irgendwie bin ich mit dem Forum noch ein wenig unbeholfen. Klappt nicht immer mit dem Einloggen und so.
Zum Glück sieht mein Mann auch ein, dass er dagegen angehen muss. Es ist wirklich kräftezerrend und bald ist die Diagnose 1 Jahr her. Man fühlt sich wie in einem Schleier, als ob es einen gar nicht so betrifft. Wenn man wieder über die Einzelheiten (Diagnose, Krankentransport in die Uni Klinik, Chemo....) nachdenkt, kommt es einem wieder so nah vor. Ich glaube man versucht vieles zu verdrängen.

Ich merke nämlich langsam wie meine Kräfte schwinden. Die Belastung der Arbeit, zwei Kinder, Haushalt und alles muss laufen. Jede Nacht Alpträume, dadurch schlafe ich unheimlich unausgeruht. Ich habe meine Gesundheit vernächlässigt, weil mein Mann wichtiger war und jetzt fehlt mir die Kraft für Arztbesuche.

Auf der anderen Seite hat man immer noch Kraft, wenn man glaubt es geht nicht mehr. Unheimliche Kräfte!!!!

Was ist Dir als Angehörige passiert??? Kann ich es irgendwo nachlesen???

Ganz lieben Gruß Angi
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  #7  
Alt 29.11.2009, 18:43
Angi74 Angi74 ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Guten Abend Steffi ersteinmal,

da hast Du als Angehörige auch einiges durchgemacht. Ich glaube jemanden bis zum Ende zu begleiten erfordert auch im nachhinein noch viel Kraft. Ich denke aber es ist der beste Liebesbeweis und das schönste was dem kranken Menschen passieren kann. Einfach Menschen die da sind und man merkt, dass man geliebt wird...
Ich hoffe sehr, dass Deiner Schwiegermutter noch ganz viel schöne, beschwerdefreie Zeit bleibt.

Jetzt vielen Dank an Dich Daggi,
ich freue mich natürlich von Dir zu hören. Auch das Du alles gut überstanden hast. Ich denke die psychologische Hilfe ist echt wichtig. Kommt leider oft zu kurz. Wenn ich daran denke, wie es bei uns war....Mein Mann kam in die Uniklinik - alles ging schnell, man wurde total überrumpelt. Was ich total vermisst habe, war ein wenig liebe Worte. An dem Tag der Einlieferung saßen wir beiden (mit der Diagnose völlig überfordert und wir wußten natürlich auch noch nicht viel über die Krankheit) saßen wir 3 Stunden im Flur um auf ein Zimmer zu warten. Immer wieder haben wir uns gegenseitig getröstet, geweint. Die Krankenschwestern kamen immer wieder vorbei, aber kein Wort....Man kann dann noch nichts spezielles sagen, aber ein paar nette Worte hätten uns bestimmt geholfen.
Immer wieder merke ich an Bemerkungen auch die Angst vor dem Sterben bei meinem Mann. Seine Therapie erfolgt sehr gut und schlägt auch gut an. Klar gibt es immer wieder Hochs und Tiefs. Mal stimmen die Leberwerte nicht, mal muss er viel brechen....aber alles eigentlich harmlos (wenn man hört wie es anders sein könnte).
Aber ich muss sagen, dass er ständig gereizt ist, alles nicht richtig ist...es ist sehr schwierig. Ich werde oft verletzt und habe das Gefühl nicht mehr alles ertragen zu können.
Ich wünsche Dir Daggi von ganzem Herzen alles Liebe. Wie haben denn Deine Kinder und Dein Mann alles verkraftet. Hast Du Dich auch verändert??? Wie bist Du selbst damit umgegangen???

So, guten Abend Radpit,
ich werde mir dieses Buch mal anschauen. Leider ist mein Mann nicht der Leser, der sich dann so mit seiner Krankheit und der Psyche auseinandersetzt. Ich denke das würde viel erleichtern. Schön, dass Dir das Buch geholfen hat. Hast Du alles gut überstanden???

Einen ganz lieben Gruß und einen schönen Abend
Angi
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  #8  
Alt 02.12.2009, 12:30
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radpet radpet ist offline
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Standard AW: Wollte mich kurz vorstellen

Hallo, Angi74,

ich bin auch nicht der große Leser, abre ich habe alle Empfehlungen sich mit
der Krankheit auseinanderzusetzen entgegen genommen. Dazu gehört auch das Buch.!!

Mir geht es gut! Seit dem Sommer (letztes CT) noch besser, da der Prof. mir sogar die nächste Untersuchung in 12 Monaten empfohlen hat!!
Bei mir wurde nach Sugerbaker-Methode operiert und Gott Sei Dank nach der Akut-Op nicht mehr viel gefunden. Alles konnte mit dr HIPEC-Chemo am offenen Bauch und mit 4 weiteren Chemos stationär beseitigt werden.

Ich bin sehr froh, dass alles so gelaufen ist. Ich habe gelernt, dass Informationen aus dem Internet nur bedingt hilfreich sind. Denn jeder Fall verläuft anderes!

Alles Gute
Radpet
Peter Radike
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