Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 14.12.2004, 16:49
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Ihr Lieben,
ich schreibe heute einmal anonym.
Ich habe in der letzten Wochen mit mehreren Ärzten über Brustkrebs gesprochen. Diese Ärzte erzählten, dass viele Frauen, wenn sie endlich in die Klinik kämen, schon 2 - 3 Jahre mit einem Befund lebten. Die Gyns, zu denen diese Frauen schon seit vielen Jahren gingen, hatten sie immer wieder vertröstet. Es sei erschreckend, dass von den Haus-Gyns so wenig Initiative kommt, unklare Befunde abklären zu lassen.
Wir müssen unser Schicksal selbst in die Hand nehmen. Wir müssen selbst darauf drängen, dass die Befunde abgeklärt werden. Es muss auch ein Umdenken bei den Gyns stattfinden. Fragt nach, wenn er etwas verordnet. Zeigt ihm, dass Ihr Euch informiert habt.
Wenn wir nicht selbst etwas tun und die Ärzte unter Druck setzen, wird sich nichts ändern.
Wir sollten auch die Ärzte und KHs meiden, die nicht gut für uns Frauen sind. Erst wenn sie weniger Patientinnen haben, werden sie aufwachen.
Fragt in den KHs nach, nach welchen Standards gearbeitet wird.
Ihr habt bestimmt noch weitere Ideen.
Ich hoffe, ich habe eine Diskussion angestoßen.
Ich wünsche Euch allen noch eine schöne Adventszeit.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 14.12.2004, 23:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Lieber Gast,
wenn ich so schlau wie ich heute bin, vor meiner Erkrankung gewesen wäre, wäre mir einiges erspart geblieben.Das einzige. was ich durchgesetzt habe war, dass ich mir nach brusterhaltender OP, doch noch nachträglich eine supcutane Mastektomie machen ließ.(Was richtig war, denn es hatte sich ein weiterer Tumor versteckt, den man nicht auf Mamographie, Ultraschall, tasten und nicht bei erster OP erkennen konnte, 1,5 cm G3 Her2neu3+, Nähe Achsel)
Leider ist es doch in Wirklichkeit so, dass sich Frau erst anfängt schlau zu machen, wenn sie betroffen ist.
Ich habe während meiner Erkrankung so viele Frauen kennengelernt, die immer sagten, wenn mein Arzt nichts feststellen kann, dann ist da auch bestimmt nichts, vor lauter Angst, es könne doch etwas sein.
Es müßte in einem viel früheren Stadium angefangen werden, Frauen aufzuklären,ihnen Ihre Rechte mitzuteilen und ihnen den Rücken zu stärken, wenn sie eine Untersuchung haben wollen, die der Arzt nicht machen will.
Aber leider ist es doch in unserer heutigen Zeit so, dass alles was etwas kostet und sei es auch nur Zeit erst mal weggeschoben wird.
Bin mal mächtig gespannt, welche Antworten du noch bekommst!!!!!!!!
Auch dir eine schöne Adventszeit
LG
Karin B.
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 15.12.2004, 08:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Ihr Lieben,
eigentlich gehöre ich gar nicht hierher, verfolge aus Interesse aber eure Geschichten. Da lese ich so oft "Wenn ich am Anfang der Erkrankung so viel Wissen gehabt hätte, wäre alles anders verlaufen..." Nun grüble ich oft, was soll "frau" denn wissen, damit uns so einiges, wovon ihr hier schreibt erspart bleibt(Ärzte klären Befunde nicht ab oder untersuchen gar nicht erst richtig u.ä.)? Durch eine andere Krankheit habe ich den Ärztemaraton selbst erlebt und mein Fazit "Kümmere dich selbst darum, dass du die richtigen Untersuchungen zum Problem bekommst". Nur durch ständiges Lesen im Internet, Erfahrungsaustausch und ewiges Drängen und Vorschlagen bei den Ärzten, was man doch noch machen sollte, bin ich einigermaßen klar gekommen. Aber das kanns doch nicht sein? So ist es aber leider...
Ich bin jetzt 34 und frage mich, was kann ich dafür tun, um einen möglichen Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen? Acht Jahre hat mein Frauenarzt meine Brust nicht einmal angefasst :-(, jetzt habe ich den Arzt gewechselt. Aber wenn etwas getastet wir, ist es dann nicht schon recht spät? Sollte man irgendwann mal einen Vorsorge-Brust-Ultraschall oder eine Mammographie (CT, MRT???) verlangen? Wäre es nicht gut, nach 34 Jahren mal in die Brust zu schauen? Vielleicht habt ihr eine Antwort für mich, ich laufe ständig mit dem Gefühl herum, nicht genug zu tun! Ärzten traue ich in dieser Frage nicht mehr..
Alles Gute für Euch!
Liebe Grüße
Nobina
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 15.12.2004, 10:55
Benutzerbild von kocki
kocki kocki ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.12.2004
Ort: NRW
Beiträge: 210
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Nobina
du kannst selbstverständlich von deinem Arzt alle 2 jahre mindestens eine Mamografie verlangen.
Ich war regelmäßig beim Frauenarzt und trotz abtasten wurde nichts bemerkt.
Letzten Monat bin ich an Brustkrebs erkrankt und habe es selbst bemerkt weil es schmerzte.
Und das nachdem ich im Sommer erst zur Vorsorge war.
Also habe den Mut und nehme deine Gesundheit in die selbst in die Hand !
Ilona
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 15.12.2004, 11:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Kocki,
werden die Kosten für eine Mammographie denn in diesem Alter ohne Anlass übernommen?
Nobina
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 15.12.2004, 13:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

@ gast,
was heißt Umdenken bei den Ärzten? Es gibt auch BK der bis zur letzten Untersuchung nicht zu erkennen ist, wie bei mir. Ich bin wegen Schmerzen in der Brust 2 1/2 Jahre sehr engmaschig untersucht worden. Alle 4 Monate wurde abwechselnd Mammografie, Ultraschall und Abtasten gemacht. Der Krebs wurde nirgendwo gesehen. Entdeckt wurden erst, nach einer Abschlußuntersuchung nach Unterleibsop, die Metastasen in der re. Achsel. Es stellte sich dann dann heraus, das der Primärtumor 8cm! groß war und im Milchgang unter der Brustwarze lag. Bis zum Schluß war er nicht zu erkennen. Es war noch eine 3 cm große Meta an der Thoraxhinterwand vorhanden. Es gab nur eine 10-20% Überlebungschance. Ich bekam dann vor der Op.Intensivchemos im Rahmen einer Studie von 3xEpicubicin,3xTaxol,Op,danach 6xCMF-Chemos. Anschl. noch 28 Bestrahlungen. Bis heute habe ich es überlebt, werde aber nie mehr gesund werden. Ich habe durch die vielen Intensivchemos Polyneuropathien in Händen und Füßen. Bin dadurch vorzeit berentet worden und mittlerweile 100 % schwerbehindert mit Gehbehinderung.
Wollte damit nur aufzeigen, dass man noch so vorsichtig sein kann und trotzdem kann es zu einer solchen Verkettung kommen.
Gruße, Rubbelmaus
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 15.12.2004, 13:37
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Rubbelmaus,
ich habe mal irgendwo gelesen, dass eine Studie durchgeführt wurde, wo die Krebsvorsorge per MRT im Vergleich mit anderen Verfahren getestet wurde. Dort hieß es, dass dies eindeutig die beste und sicherste Erkennungsmethode sei. Bei Mammographie und Ultraschall wurde eine erhebliche Anzahl von Tumoren nicht gesichtet, welche im MRT eindeutig erkennbar war! Gibt es überhaupt jemanden, der mal eine MRT-Untersuchung bekommen hat?????
Liebe Grüße
Nobina
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 15.12.2004, 19:01
Birgit64 Birgit64 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.112
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

@ Gast
Wer sagt denn, dass das nur am Durchsetzungsunvermögen der Betroffenen liegt. Ist es nicht oft auch so, dass diejenigen, die gesagt bekommen, es sei harmlos, dass auch nur zu gerne verinnerlichen. Das hat doch auch etwas mit Vertrauen zu Ärzten zu tun und wenn mir einer sagen würde, dass etwas harmlos ist, dann hätte ich das wahrscheinlich auch nur zu gerne geglaubt und mich damit nicht weiter befaßt. Erst mit der Erkrankung bin ich sensibler für die ganze Thematik geworden. Es ist mir im übrigen ähnlich wie Rubbelmaus ergangen, auch mein Tumor war im August 02 nicht einmal ansatzweise auf Mammo und Sono zu erkennen und im Januar 03 5,5 cm gross. Und was soll das heißen, das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Das klingt ja irgendwie, als wenn ich bei Eigeninitiative meinerseits irgendetwas hätte ändern können und dem ist ja gar nicht so.
Liebe Gruesse
Birgit 64
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 15.12.2004, 19:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Nobina,

ja ich habe schon mal MRT verordnet bekommen, weil die Tumormarker angestiegen waren. Bin aber nicht hingegangen, weil ich Angst in engen Räumen habe..lach

Aber deine Frage war ja nur nach der Verodnung grundsätzlich und die hatte ich ja erhalten;-)

Alles Gute
Angelika
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 15.12.2004, 20:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Ihr alle !
Möchte auch meinen Senf dazugeben:
Nachdem mein Gentest vor 6 jahren positiv war, wurde jährlich MR, Mammo, und Sono gemacht.
Festgestellt wurde vor 2 jahren im MR ein 5mm Tumor, den man in der Mammographie nicht sah. Meine Ärztin meint, daß es aber auch Tumore gibt, die man nur in der Mammo sieht, andere auch nur in der Sono. Abgetastet wurde ich in den letzten 6 Jahren 2x .....
lg Marie
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 16.12.2004, 08:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

Hallo Birgit,
vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt. Was ich meine ist, wir müssen auch mit unseren Freunden und Bakannten reden, die noch nicht betroffen sind. Natürlich ist es schön vom Arzt zu hören, da ist wahrscheinlich nichts.
Natürlich gibt es immer wieder Tumore, die durcch bildgebende Verfahren nicht zu erkennen sind. Ich will auch niemandem die Schuld geben. Ich möchte nur, dass wir Betroffenen immer wieder die Botschaft rüberbringen: Lasst es abklären. Fernsehsendungen bringen da gar nichts, weil bei diesem Thema schalten alle sofort weg, die nicht betroffen sind.
Und wenn die Ärzte nicht wollen, dann muss man halt den Arzt wechseln. Und wenn die Betroffenen nicht wollen, dann muss man das akzeptieren.
Ich hoffe, ich habe mein Anliegen jetzt etwas besser rübergebracht.
Euch allen alles Gute.
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 16.12.2004, 18:00
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wir müssen lernen, uns durchzusetzen

@ Nobina,
jetzt wo "der Karren in den Dreck" gefahren ist (wie man so volkstümlich sagt), bekomme ich 1x jährlich ein MRT und 2x jährlich eine Mammografie.
Liebe Grüße, Rubbelmaus.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:43 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55