Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 09.07.2008, 13:36
Jettel Jettel ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.07.2008
Beiträge: 272
Standard Brustkrebs mit Lebermetastasen

Hallo!
Im Jahr 2003 erkrankte ich an Brustkrebs.(Meine Mutter starb 1979 an einem Gehirntumor). Für mich brach eine Welt zusammen. Doch da ich eine starke Familie hatte konnte ich die Therapie (Operation, Chemotherapie 4 Zyklen,
Bestrahlung (33 Stück) und eine Hormontherapie (2 Jahre) durchstehen.
Mein erster Arbeitstag im Oktober war wunderschön. Alle freuten sich mit mir das ich alles so gut überstanden hatte. 5 Jahre konnte ich mich an allem wieder erfreuen. Bis der April 2008 kam. Mein Frauenarzt rief mich 2Tage nach meiner Kontrolluntersuchung an das mein Tumormarker sehr angestiegen war
und ich die ganzen langwierigen Untersuchungen wieder über mich ergehen lassen muß. Irgendwie wußte ich schon das der Krebs wieder gekommen ist.
So war es auch. In der Leber hatten sich viele Metastasen (die größte 7cm)
gebildet.Da es ein agressiver Krebs war mußte auch gleich die Behandlung beginnen. Erst wurde mir ein Port gelegt (da meine Venen total kaputt sind)und zwei Tage später bekam ich mein erste Chemo (Paclitaxel, Capectalein)
und gleichzeitig für zwei Wochen Xeloda (2-3-2 Tabletten). Nach 3 Chemos wurde eine erste Sonographie und Tumormarkerbestimmung gemacht. Nun muß ich erwähnen das meine Familie, Freunde und Kollegen voll hinter mir stehen.Aber die beste ist meine Tochter (18 Jahre). Sie ist jetzt so alt wie ich als meine Mutter starb. Zu allen Untersuchungen kommt sie als treuer Begleiter und Tröster mit. Auch zu dieser Untersuchung hielt sie mir die Hand. Die Tumormarker waren um die Hälfte geschrumpft (ich hätte meinen Arzt küssen können), doch dann kam die Ernüchterung. Die große Metastase hatte sich nur um einen Zentimeter verringert und die anderen kleinen waren auch noch alle da. Unwillkürlich schossen mir die Tränen in die Augen. Meine ganzen Erwartungen und Täume wurden alle zerstört.Nun habe ich schon die vierte Chemo hinter mir. Nach der zweiten Chemo habe ich mich dann doch Krank schreiben lassen da ich leider schnell abgebaut habe. Es wird auch von Chemo zu Chemo mit den Nebenwirkungen immer schlimmer. Die erste Woche tun mir alle Knochen so weh, dass ich mich kaum bewegen kann. Die Müdigkeit und Abgeschlagenheit sind auch sehr schlimm. Meine Haare sind schon nach der ersten Chemo ausgegangen.Aber ich habe mir schöne Tücher gekauft(bekomme auch Komplimente) und bin Besitzer von zwei Perücken. Leider ist das immer eine komplizierte Sache. Man kommt sich immer verkleidet damit vor. Geht mir jedenfalls immer so. Bei meiner ersten Krebserkrankung fielen mir auch die Haare aus und das habe ich als Katastrophe empfunden.
Nächste Woche habe ich meine nächste Untersuchung(wir wollen nach jeder Chemo kontrollieren).Irgend wie muß ich meine Erwartungen runterschrauben, dann wird es vielleicht nicht so schlimm.Mein treuer Begleiter(Tochter) geht Gott sei Dank wieder mit. Ohne sie wäre ich schon manchmal verzwefelt. Jeden Tag versuche ich voll auszuleben. Was man aber nicht immer kann. Ich bete zu Gott das mir noch viele Jahre(Prognose vom Arzt unter 10 Jahre) leben darf. Da meine Metastasen nicht operabel sind bleibt mir nur leider die Chemo als einzige Möglichkeit des Überlebens.
Vielleicht geht es einem so ähnlich wie mir. Ich würde mich über eine Antwort freuen. Nach meinem Arzt-Besuch melde ich mich wieder.
Jettel
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 09.07.2008, 14:44
Benutzerbild von Squirrel
Squirrel Squirrel ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 26.06.2005
Ort: Wien
Beiträge: 268
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Liebe Jettel,

es tut mir unendlich leid, dass du dich nun mit Metastasen rumquälen musst. Ich drücke dich mal zuerst ganz doll und möchte dir sagen, dass man trotz bzw. mit Metastasen jahrelang "gut" leben kann.


Auch ich hatte die Hoffnung nach meiner ersten Chemo gegen die Metastasen den Garaus zu machen und dass sie einfach für immer verschwinden würden. Leider wurde auch ich des Besseren belehrt und habe lernen müssen, dass Metastasen leider nicht immer verschwinden oder sich beträchtlich reduzieren lassen...

Aber trotzdem ist es immer eine gute Nachricht zu hören, dass der Tumor am Schrumpfen ist (auch wenn es nur millimeter sind). Denn es gibt 3 Möglichkeiten für uns:
Die Chemotherapie wirkt nicht - Tumore wachsen ungehemmt
Die Chemotherapie wirkt - der Tumor wächst nicht weiter
Die Chemotherapie wirkt (sehr) gut - Tumor schrumpft...

Bei mir wechselt er zwischen stabil und Schrumpfen (in der Lunge) und das seit November 2006. Doch bin ich noch immer da und habe keine Tumorbeschwerden. Die Chemotherapie ist zwar von Zeit zu Zeit anspruchsvoll, aber trotzdem habe ich ein schönes Leben.
Es ist auch sehr schön, dass du eine liebevolle Familie und Freunde hinter dir hast. Denn ich habe bemerkt, dass dies das allerwichtigste ist, denn wegen ihnen lohnt es sich zu kämpfen und zu weiterzuleben.

Ich habe eine Freundin, die hat bereits seit 2003 Lebermetastasen. Sie macht seitdem Chemotherapien mit Pausen dazwischen. Auch sie ist immer noch ein lebensfroher Mensch.

Wurde bei dir eine Biopsie gemacht um festzustellen, welche Rezeptoren deine Metastase hat. Würde dies auf jeden Fall machen lassen zwecks zur Verfügung stehenden weiteren Therapien (Herceptin, Lapatinib, Avastin, Aromatasehemmer etc. )

Mit der Zeit habe ich gelernt mich darüber zu freuen, dass der Tumor nicht wächst und dass ich trotz Tumoren in meinem Körper glücklich sein kann und darf... Nur es braucht seine zeit. Bei dir ist alles noch so neu und dein Körper und auch deine Seele müssen sich noch daran gewöhnen...

Ich wünsche dir alles Gute meine Liebe und dass deine Therapien weiterhin gut anschlagen...

lg
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 09.07.2008, 20:04
sissy sissy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 384
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Liebe Jettel,

auch von mir viel, viel Kraft.
Auch ich habe seit 2003 mitg BK zu kämpfen. Ich versteh dich so gut.
Ich wollte 2005 auch wieder arbeiten. Dann der Rückschlag mit Rezidiv usw.
Dzt. bin ich stabil mit Xeloda.
Deine Tochter ist super toll!! Dafür lohnt es sich zu kämpfen und sich mit den unzähligen Therapien herumzuschlagen.

Ich wünsche dir alles alles Liebe
Sissy
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 10.07.2008, 07:25
othelo othelo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 63
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Liebe Jettel,

es tut mir sehr Leid das Du jetzt mit Metas zu kämpfen hast,aber versuche trotzdem es Dir jeden Tag so schön wie möglich zu machen.
Heute morgen stand übrigens in der Zeitung, dass in Hannover in der MHH ein neues Mittel gefunden wurde,und ich hoffe das es keine Zeitungsente ist.
Mich wundert ja,das dein Arzt nach so langer Zeit so gründlich untersucht.
Ich bin im Juli 2007 erkrankt,hatte jetzt denn 2.Nachsorgetermin und es wurde weder Blut abgenommen noch ein Ultraschall und auch noch keine neue Mammo gemacht.Jedesmal nur abtasten und Gespräch.
Hast Du denn selbst was von den Metas gemerkt?

Alles Gute und viel viel Glück.

Sabine
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 10.07.2008, 10:39
Ina N. Ina N. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2006
Ort: Lippe
Beiträge: 289
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Hallo Jettel,
den Brustkrebs habe ich schon seit 1994, seit 2002 sind Knochenmetas bekannt und Anfang 2006 bekam ich die Diagnose Lebermetastasen (bis zu 50 Stck und ca. 5cm Größe). Seitdem Zeitpunkt bin ich fast ununterbrochen in einer Chemotherapie. Deine Nachuntersuchungen sind ziemlich früh erfolgt, es geht meist nicht so schnell und das die große Metastase schon einen Zentimeter kleiner geworden ist, das ist doch schon mal ein Grund zur Freude.
Als ich die ersten 6 Zyklen FEC-Chemo hinter mir hatte, waren die Metas ungefähr zur Hälfte weg. Dann bekam ich Chemo in Tablettenform und leider waren gute 6 Monate später alle wieder da. Also fing ich praktisch wieder von vorn an. Diesmal mit Paclitaxel und dem Antikörper Avastin. Zuerst wieder 6 schlimme Zyclen und danach konnte man schon Erfolg sehen. Also bekam ich die gleiche Therapie weiter, nur wöchentlich und daher Dosisreduziert. Nach einem Jahr konnte man keine Metastasen mehr erkennen. Nun bekomme ich die Therapie solange weiter, wie sie wirkt und ich hoffe, dass es sehr lange sein wird. Eine Beendigung ist leider nicht in Sicht, da wir davon ausgehen, dass die Metastasen dann wieder zu wachsen anfangen werden.
Diese wöchentliche Chemo ist gut auszuhalten und bis auf den Chemotag habe ich kaum Einschränkungen. Für mich ist das Avastin genau das Richtige Mittel.
Nun werde ich aber noch mal ein wenig googlen, wegen dem Mittel aus der MHH, von welchem Sabine schrieb....
Alles Liebe für dich Jettel
und einen Riesenerfolg,
Ina
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 10.07.2008, 13:13
othelo othelo ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.12.2007
Ort: Hannover
Beiträge: 63
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Hallo,
hier der Beitrag mit dem neuen Krebsmittel:

Wissenschaftler aus Hannover und Braunschweig arbeiten an einem neuen potenziellen Krebsmedikament. Forscher des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie der Leibniz Universität Hannover untersuchen derzeit den Naturstoff Argyrin. Bei der Behandlung von krebskranken Tieren mit Argyrin hat sich herausgestellt, dass das Wachstum des Tumors aufhört, er um bis zu 50 Prozent schrumpft und sich aufzulösen beginnt, teilten die Forscher am Mittwoch mit.

http://www.neuepresse.de/newsroom/ha...art1067,634870

LG

Sabine
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 02.10.2008, 19:20
Jettel Jettel ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.07.2008
Beiträge: 272
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Hallo
Eigentlich wollte ich mich schon mal eher melden aber ich habe ja noch viel Zeit. Leider hat meine erste Chemo bei meine neuen Mitbewohnern ncihts gebracht. Denen hat es anscheinend gut geschmeckt. Nach meiner Reh vor zwei Wochen habe ich nun mit einer neuen Chemo vorige Woche begonnen.Jetzt bekomme ich NAVIREL. Leiedr vetrage ich nicht so gut. Denn seit drei Tagen habe ich Magenschmerzen und meine Chemo wurde abgesagt. Wer hat Erfahrung mit diesem Medikament und Magenschmerzen.
Ich würde mich über Antworten freuen.
Jettel
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 02.10.2008, 21:13
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.03.2006
Ort: Hessenland
Beiträge: 1.026
Daumen hoch AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Hallo Jettel,

auch ich bekam letzten Montag die Diagnose Lebermetas. Ich beginne am Montag mit der Chemo Navelbine. Hört sich ähnlich wie Deine an. Ich werde mal berichten wie es mir danach geht. Ausserdem versuche ich bei Prof. Vogl in Frankfurt einen Termin wegen Tace oder Litt zu bekommen.

Lass uns weiterkämpfen. Einige schöne lange Jahre schaffen wir schon noch.

Auch ich kann Squirrel nur zustimmen: Trotz Metas (die ich ja an anderen Stellen seit 2 Jahrenhabe) geniesse ich meine Leben und mach das Beste daraus.

Ich wünsch Euch allen einen schönen Feiertag

Glria
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 06.10.2008, 21:03
Jettel Jettel ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.07.2008
Beiträge: 272
Standard AW: Brustkrebs mit Lebermetastasen

Hallo Gloria!
Es ist schön wenn man ab und zu mal eine Nachricht erhält.
Es tut mir leid das du dich nun auch damit rumplagen mußt. Ich fange diese Woche wieder mit der Chemo an. Diesmal wird sie auch bei mir anschlagen . Danach macht mein Onkologe eine Sonographie um zu sehen was diese Biester so tun. Eigentlich nichts gescheites. Wieviel Chemos bekommst du denn jetzt? Meine ersten 6 Stück haben bis zu 4 Stunden gedauert, diese jetzt nur reichlich 1 Stunde. Aber die Nebenwirkungen treffen bei mir immer zu was auf dem Beipackzettel stellt.
Ich wünsche dier für die nächste Zeit vie l Kraft und denke immer an etwas Schönes.
Viele Grüße Jettel.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 08:46 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55