Welche Vitalstoffe bei Chemo?

[Benutzer812]

Ich habe eine Frage oder gleich mehrere Fragen zu einem Thema.
Welche Vitalstoffe sollte man während einer Chemo mit FEC einnehmen? Ich habe gelesen, dass man schon vor der Therapie etwas einnehmen sollte. Dafür ist es jetzt aber zu spät, da die erste Chemo schon war. Ist das schlimm?
Wer hat Erfahrungen mit Selen, Zink oder Vit C? Wie nimmt man das ein? Welche Produkte sind empfehlenswert? Wie oft sollte man es einnehmen?
Welche Vitamine oder Stoffe brauche ich sonst noch?
Schon ganz vielen DANK im voraus!

[Ilse Racek]

Liebe Benutzerin812 (möchtest Du sooo angesprochen werden ???) ;o)

Als BK-Betroffene habe ich mich auch erst während der Therapien (Chemo, Bestrahlung, Antihormone) im Freundinnenkreis, bei Ärzten etc. erkundigt,
w a s man so als Nahrungsergänzung nehmen könnte.
Die Ärzte sind da zwar inzwischen recht aufgeschlossen, aber nicht besonders gut informiert (?)
Ich habe mir dann schlussendlich mit Hilfe von Betroffenen eine gewisse "Philosophie" zusammengeschustert und über einen längeren Zeitraum täglich relativ hoch dosiertes Selen (abends) Vitamin C (morgens) Magnesium, Calcium sowie Vitamin B und D etc. zu mir genommen.

Einiges davon nehme ich (ein über den anderen Tag) auch nach 3 Jahren noch ! Außerdem esse ich - wegen der Verdauung und der anderen "gesunden Effekte" - Müsli und dazu fast täglich einen Eßlöffel voll Leinsamen (Vitamin E).
Über einen längeren Zeitraum habe ich auch täglich Mistel (Iscador) gespritzt.

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute
mit herzlichem Gruß

[bahomie]

Hallo!
Schon vor der OP. nahm ich Enzyme und danach Selen und zink. Inzwischen bin ich noch bei einem Homöopathen wegen der Mistel und einer Infusion gegen die freien Radikalen.
Die beiden FEC habe ich ohne alles überstanden. ( Haare gehen aber aus)

Mir hilft vorallem das Gefühl, dass ich selber dazu beitragen kann und mich nicht nur auf die Schulmedizin verlassen muss. Allerdings ist alles mit den Ärzten abgesprochen.

Wünsche dir, dass du deinen Weg findest.

[Loisl]

Hallo,

ich habe mir von einem Vitaminfachmann (durch Fliege-Sendung über Bekannte daran gekommen) eine Spezialmischung anfertigen lassen, wo alles drin ist, was man währen Chemo braucht und haben darf...z.B. B-Carotin soll nicht so gut sein während Chemo....darin ist Selen hochdosiert....grüner tee,
Shitake-Pilze zusätzlich.......Ich fühle mich fit damit.
Zur leberentgiftung nehme ich zwischendurch an 5 Tagen frisch gepressten rote Beete Saft, dann vor der Chemo zusätzlich Cefasel 100 (Selen)
trinke jeden Morgewn und jeden Abend Indiantertee (Flore Essence)
viel Gemüse, vor allem rote paprika und Brokoli, viel frische Ananas und Obst...
sauviel trinken!!!Wie 2 kamele am besten!!!Auch wenns schwer fällt!!!

Und nach den Chemos nehme ich Mariendistel zur leberentgiftung!!!

Viel frische Luft, viel Ingwer!!!

Alles Liebe!!!

Loisl

[Eli01]

Ich war nach meiner ersten Chemo (TAC) bei Prof. Beuth ("Krebs ganzheitlich behandeln"), der mir während der Chemo Phlogenzym und Selen empfohlen hat, dass es inzwischen als Kombipräparat Equizym gibt, aber nicht ohne Rezept erhältlich ist. Damit waren die nächsten beiden Chemozyklen quasi ohne Nebenwirkungen.
Viel Glück und alles Liebe, Eli

[Heidi O.]

Hallo,
eigentlich wollte ich mir und meinem Körper auch "Gutes" tun während der Chemozeit. Ich habe meinen Arzt darauf angesprochen und er sagte mir, da man überhaupt nicht weiß, wie die Chemomittel sich mit anderen Mitteln vertragen/wirken sollte ich wirklich nur viel trinken, Obst und Gemüse essen und viel an die frische Luft gehen.
Genau das habe ich getan und mir ging es während der ganzen Chemozeit und auch heute noch supergut.

....ganz liebe Grüße und alles Gute
Heidi

[Anne FFM]

Hallo Benutzer812,

ich habe mich entschlossen, den komplementärmedizinischen Weg zu beschreiten und habe daher im vergangenen Jahr während meiner klassischen Therapie eine orthomolekulare Therapie (http://www.kliniken.de/lexikon/Mediz...e_Medizin.html) gemacht, wobei ich von einem Spezialisten beraten wurde. D.h. ich mache eine Mikronährstofftherapie mit z.T. sehr hohen Dosen einzelner Präparate.

In diesem Rahmen wurde u.a. im Vorfeld einer Chemotherapie eine Hochdosis Selen intravenös verabreicht, d.h. am Vortag der Chemo eine Selen-Infusion von 1.000 Mikrogramm und am Tag der Chemo 2 Tabletten, also 600 Mikrogramm. Darüber hinaus wurde bedarfsweise Vitamin C infundiert. Damit sollten die Nebenwirkungen der Chemo minimiert und das Immunsystem und damit die Selbstheilungskräfte gestärkt werden, was nach meinem Empfinden auch funktioniert hat (Nähere Infos in der PZ-Online - Suche im Archiv nach "Plädoyer für eine offene Pharmazie" von Christiane Berg - http://www.pharmazeutische-zeitung.de). Im September 2005 veröffentlichte ein Team um den US-Wissenschaftler Qui Chen vom National Cancer Institute in Bethesda (US-Bundesstaat Maryland) seine Forschungsergebnisse, wonach Vitamin C bei in-vitro-Untersuchungen die Krebszellen gezielt abtötete, jedoch die gesunden Zellen unbehelligt ließ. Allerdings waren dazu sehr hohe Konzentrationen nötig. Um Krebspatienten auf diese Weise zu behandeln, müsste man das Vitamin daher intravenös spritzen. Die Forscher wollen nun mit ersten Versuchen an Krebspatienten beginnen.

Ich möchte auch darauf hinweisen, dass im schulmedizinischen Modell ein Teil der Wirkung von Chemotherapeutika auf der Freisetzung von freien Radikalen beruht. Aufgrund dessen raten einige konservative Onkologen von einer Einnahme von Radikalfängern während der Chemotherapie ab. Es gibt jedoch in-vitro-Untersuchungen aus dem Jahr 1996, wonach Vitamin C die Zytotoxizität von Cisplatin, Paclitaxel und Doxorubicin an humanen MammaCA-Zellen verstärkt anstatt vermindert. Darüber hinaus gibt es eine Studie an Patienten mit einem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom, deren Ergebnisse in dieselbe Richtung weisen. Nähere Informationen hierzu sind in dem Artikel "Vitamin-C-Infusionen und begleitende Mikronährstofftherapie bei onkologischen Indikationen" von D.-R. Noschinski im Journal für Orthomolekulare Medizin 3 (2005) 255-264 zu finden (Die Ausgabe JoM 3/05 mit dem Thema Tumorerkrankungen ist für 12,90 € zu beziehen über den Ralf Reglin Verlag - http://www.reglinverlag.de).

Folgendes Buch kann ich zu diesem Thema sehr empfehlen:
Orthomolekulare Medizin
von Uwe Gröber
Gebundene Ausgabe - Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH
Erscheinungsdatum: September 2002
ISBN: 3-8047-1927-9

Details zu meiner Therapie findest du im Thread "Knoten gefunden - beste Diagnostik in FFM?" (http://www.krebs-kompass.org/Forum/s....php?p=293790).

Schließlich möchte ich ich es nicht versäumen, dir dringend anzuraten, dir fachmännische Begleitung zu suchen und nicht selbst herum zu experimentieren. Eine Ärzteliste findest du zB auf den Seiten des Deutsche Gesellschaft für Orthomolekulare Medizin e.V. (http://www.dgom.de). Meines Erachtens muss jeder Patient seine eigene Überlebensstragie entwickeln und diese dann voller Überzeugung umsetzen. Dies ist jedoch eine sehr individuelle Angelegenheit. Gerade meine Erfahrungen während der Reha haben mir gezeigt, dass der komplementärmedizinische Weg gelegentlich auch sehr anstrengend sein und viel Kraft und Selbstbewusstsein erfordern kann.

Liebe Grüße und alles Gute für dich
Anne FFM

[Brigitte A.]

Hallo!


Auch ich war bei Prof. Beuth (Koriphäe in Köln was Komplementärmedizin angeht! Er empfielt nur Sachen, deren Wirksamkeit in Studien bewiesen wurde und rät von vielem ab, was auf dem "alternativen" Markt angepriesen wird, weil unnötige Geldmacherei!), der mir Selen (Cefasel 300) empfohlen hat und Enzyme (weil ich "Wobenzym" (rezeptfrei) noch zu Hause hatte, hat er mir empfohlen, davon jeden Tag auf nüchternen Magen 4 zu nehmen. Wie Eli schreibt, gibt auch andre Präparate, aber er meinte, wenn ich Wobenzym hätte, solle ich das Geld für das andere ruhig sparenen). Beides verbessert erwiesenermaßen die Wirksamkeit der Chemo und hilft sie besser zu vertragen. Wenn deine Leberwerte absacken, kannst Du helfen mit "Legalon" mit Mariendistel- ist aber recht teuer.

Ich hab übrigens mit der Einnhme auch erst nach der 2. Chemo begonnen- zu spät ist das nie!

Versuch auch, viel frische Luft zu bekommen und Bewegung (falls Sport nicht mehr klappt, tun es auch Spaziergänge). Und gesund essen. Viel roten Saft, Gemüse und alles, was der Seele guttut (bei mir wars Nutella- hat zwar 6 kg plus bewirkt, tat aber gut... )

Wichtiger Vitalstoff ist auch gute Laune! Ich hab zum Beispiel meine Glatze in der Karnevalszeit als Kostüm genutzt (http://brustkrebs.blogger.de/stories/435654/) und Dinge getan, die mir Spaß machen!

Ich wünsch Dir alles Gute!

LG, B.A.