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  #1  
Alt 08.04.2014, 18:42
Ramona80 Ramona80 ist offline
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Standard Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt schon oft hier mitgelesen habe, dachte ich mir heute (nach meinem neuesten Diagnosegespräch), dass ich mich auch mal registrieren sollte. Vielleicht tut der Austausch gut mit Frauen, die in meiner Situation sind, die gerade einfach ziemlich grotesk erscheint. Ach ja, ich bin 33.

Also ich habe ein Zervixkarzinom, das letztes Jahr Juni mit Figo IIa N1 diagnostiziert wurde. Der Tumor war fast 7 cm groß. Nach Lymphknotenentnahme 43 Stück (4 pelvine, 10 paraaortale waren befallen), Bestrahlungen, Chemo Cisplatin Mono und Brachytherapie ist es nun dank einer Fernmetastase in einem Lymphknoten an der Venenbeuge am Hals inzwischen Figo IV.
Der Lymphknoten am Hals war der einzige neue Befall nach Abschluss der Ersttherapie. Theoretisch bin ich jetzt tumorfrei. Es gibt nichts, was derzeit befallen ist und außer den teuflischen Mikrometastasen in meinem Blut (ich nehme an, sie sind da) bin ich also gleichzeitig "gesund"/tumorfrei und andererseits unheilbar krank. Jetzt muss ich also abwarten - in drei Monaten macht man ein neues PET-CT ... entweder da kommt nichts mehr oder ich habe das nächste Problem.

Vielleicht gibt es ja noch andere, die so in der Luft hängen. Theoretisch geht es ja jedem irgendwo so, unabhängig vom Staging und jeglichem Figo-Wert. Man lebt halt von Vierteljahr zu Vierteljahr. Ich kann das gerade nur noch nicht so recht fassen. Ich sehe kerngesund aus und so fühle ich mich auch. Diesen kleinen Mistlymphknoten habe ich nicht mal bemerkt. Ist natürlich auch richtig blöd für meine Familie, die angenommen hatte, dass nach Abschluss der Therapie alles wieder gut ist. Stattdessen sieht es noch schlechter aus.

Wie lebt man denn in so einer Situation? Ich meine, ich ernähre mich schon gesund und versuche, viel Schlaf abzukriegen. Berufstätig bin ich natürlich schon seit einem Jahr nicht mehr und das wird auch nichts mehr. Rauchen tu ich immer noch - ich schaffe das einfach in der Situation nicht, seufz. Sport ist so eine Sache, da ich dank der Lymphknotenentnahme mit Ödemen zu kämpfen habe.

Jetzt überlege ich, ob es noch irgendetwas geben könnte, mit dem ich vielleicht verhindern kann, dass sich diese blöden Mikrometastasen irgendwo festsetzen. Irgendwas ... vielleicht kann da ja jemand noch ein paar Tipps geben. Wenn diese Dinger nicht wieder irgendwo Wurzeln schlagen, wäre ich theoretisch gesund. So einfach und doch so unmöglich, seufz. Hat da denn jemand noch eine Idee, was ich noch tun könnte?

Ansonsten habe ich mich auch versucht, so gut wie möglich weiterzubilden hinsichtlich Therapiemöglichkeiten. Ich habe noch die Protonentherapie offen, die ich noch nutzen könnte (nur momentan gibt es ja nichts, worauf sie zielen könnten), die Radiofrequenzhypertermie, die Mistertherapie und den Chemosensitivitätstest. Puh. Falls ihr da aber noch was wisst, das man einer palliativen Chemotherapie vorziehen könnte - sobald und wenn wieder was da ist - habe ich natürlich ein offenes Ohr.

Ich freue mich auf Antworten (wobei ich mir wünsche, dass es nicht vielen so geht, wie mir) und halte es nun, wie die Ärzte mir empfohlen haben. Abwarten und hoffen, seufz.

Liebe Grüße,
Ramona

Geändert von gitti2002 (08.04.2014 um 20:37 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
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  #2  
Alt 08.04.2014, 19:49
Aprilissa Aprilissa ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Ramona,
Es tut mir leid, dass du so leiden müsstest in deinem so jungen Alter

Was tust du für dich, damit es dir besser geht?
Sport, Freundschaften pflegen, essensumstellung?

Haben dir die Ärzte wirklich gesagt abwarten und hoffen?
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  #3  
Alt 08.04.2014, 20:24
Ramona80 Ramona80 ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

@ Aprilissa
Ja, die Ärzte haben mir das heute so gesagt. Man könne nur abwarten und hoffen. Eine Chemotherapie oder Protonenbestrahlung wäre jetzt zwecklos, da eben gerade nichts da ist, was man therapieren kann. Deshalb abwarten, ob etwas kommt und hoffen, dass nichts mehr kommt.
Ich schreibe viel (ich schreibe Bücher) und verbringe noch viel Zeit mit meiner Familie. Vielleicht werde ich mir mal die Sehenswürigkeiten der Stadt ansehen oder mal am Wochenende wohin fahren mit meinem Freund (der ist natürlich auch ganz schön mitgenommen ...). Dann geht es mir gut. Ich versuche eben, nicht daran zu denken, aber das schwebt halt über einem, wie ein Damoklesschwert. Natürlich würde ich mich jetzt gerne mit Schokolade, Eis und Pizza vollstopfen, weil ich mir denke "Jetzt ist das auch egal", da würde es mir kurzfristig sicher super dabei gehen, aber ich bringe es auch nicht übers Herz, meine strenge Ernährung aufzugeben ....

Jetzt gehöre ich halt auch zu den Suchenden, die irgendwo noch nach der Wunderwaffe Ausschau halten. Es ist einfach schwer, zu akzeptieren, dass es so sein soll, wenn man sich aber gar nicht krank fühlt, seufz. Ich habe gemerkt, dass die besten Ratschläge immer von anderen Betroffenen kamen, aber eher selten direkt vom Arzt, deshalb wollte ich einfach nachfragen. Ich glaube, wenn man erst mal aufgehört hat, noch nach einem Rettungsanker zu suchen, dann ist es schwer, die Hoffnung noch aufrechtzuerhalten. Figo IV ist Mist!

Liebe Grüße,
Ramona

Geändert von gitti2002 (02.07.2014 um 03:45 Uhr) Grund: NB
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  #4  
Alt 08.04.2014, 21:00
Aprilissa Aprilissa ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Ramona,
essentechnisch bist du auf dem richtigen Weg
Und Stückchen Schocko ist dabei auch drin

Ich bin an dir gemessen minimal operiert und keinesfalls vergleichbar mir dir, trotzdem habe ich für mich daraus Konsequenzen gezogen und mein Leben "aufgeräumt" und neue Prioritätenliste erstellt.

Leben geniessen - das ist jetzt wichtig geworden.

Der Frühling lädt zu ausgedehnten Spaziergängen.
Dabei bekommt man auch freien Kopf, wenigstens zeitweise.
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  #5  
Alt 09.04.2014, 02:19
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Hallo Ramona,
vielleicht habe ich nicht alles richtig gelesen, aber: wie wurde denn die Meta am Hals behandelt ? Wurde sie bestrahlt ? Du schreibst, dass die Strahlenbelastung schon den Maximalwert erreicht hat, also auch am Hals ?

Ich selbst war in einer ähnlichen Situation wie du, nur, dass keine Lymphknoten vor der Bestrahlung entnommen wurden. Ergebnis war, dass zwei/drei Jahre später an den paraaortalen Lymphknoten Lymphknotenmetas im CT zeigten. Diese wurden dann bestrahlt. Inzwischen muss ich noch einmal/Jahr die Lunge röntgen (keine CT mehr), um nachzuschauen, ob sich einige Mikrometas in die Lymphknoten dorthin und weiter Richtung Halslymphen verirrt haben. Oder, wenn alles gut geht, sind sie bei der Bestahlung an der Aorta alle im Nirvana gelandet.
Hier im KK gibt es eine Frau, die eine Metastase am Hals hatte, bestrahlt wurde und dann tumorfrei blieb. Allerdings habe ich schon lange, lange nichts mehr von Hedi hier gelesen.

Darauf also besteht meine Hoffnung: dass es keine Mikrometas in der Lymphflüssigkeit mehr gibt.
An Ernährungs-Wunder glaube ich nicht, auch nicht an Eisen/Selen-Therapien Oder man hat Glück oder keins. Das klingt hart, ist aber so. Doch gibt es immer noch Behandlungsmöglichkeiten, wie die Bestrahlung meiner Lymphknotenmetas an der Aorta gezeigt haben.

Der Hoffnungsanker funktioniert, lebe dein Leben, versuche wenigstens ein bisschen das Vogel-Straussprinzip anzuwenden, damit du nicht durchdrehst vor Angst. Einen anderen Rat habe ich (leider) nicht.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von gitti2002 (09.04.2014 um 02:21 Uhr) Grund: Google
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  #6  
Alt 09.04.2014, 10:04
Ramona80 Ramona80 ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Guten Morgen ihr Drei,

jetzt bin ich wach und die Sonne scheint. Eigentlich schön.

Bei mir wurde paraaortal schon bestrahlt (da bei der ersten LK-OP schon so viele durchsetzte paraaortale Lymphknoten gefunden wurden), also da sind die Grays auch schon weg. Und trotzdem hat es dieser kleine Scheisser weitergeschafft, seufz.
Den betreffenden Lymphknoten am Hals hat man vorletzten Freitag rausoperiert. Die OP war total problemlos und ich hätte mich am nächsten Tag am liebsten gleich selbst entlassen, so fit war ich schon wieder. Nun sagen die Ärzte eben, da wäre gerade nichts weiter, das befallen wäre.
Ich hatte ich PET Mitte März noch zwei größere Anreicherungen im Unterleib, allerdings sagten mir inzwischen zwei Ärzte unabhängig voneinander, das wäre noch entzündetes Gewebe aufgrund der heftigen Bestrahlungen (im Befund steht allerdings vitaler Tumorrest). Da wäre so viel bestrahlt, dass es gar nicht möglich sei, dass da irgendwas tumorartiges überlebt hätte.

Ich habe halt noch so ein Verständnisproblem, das mir auch die Gespräche nicht ganz so klarmachen konnten. Also da schwirren noch Micrometastasen rum. Kann denn überhaupt etwas diese Dinger aus dem Lymphsystem kriegen? Ich dachte eben, dass die Chemo da mal ordentlich aufräumt. Oder die Bestrahlung. Glaubt ihr, es wäre anders gekommen (ich weiß, solche Fragen bringen eigentlich nichts ...), wenn man auch obenrum bestrahlt hätte? Mein Bestrahlungsfeld war im kleinen Becken und ging paraaortal bis ungefähr zum Anfang Brustkorb vorne und am Rücken. Dass sich die Metastase trotzdem durchgekämpft hat ... mmmh, ein ganz schön harter Brocken. Blöd auch, dass man Micrometastasen im PET nicht sehen kann ...

Da wäre jetzt meine Frage, ob es für Micrometastasen so eine Art Lebenszeit gibt? Also ob man davon ausgehen kann, dass die nach den fünf Jahren, die man krebsfrei bleiben sollte, um als geheilt zu gelten, alle abgestorben sind. Oder schwirren die genauso lange durch den Organismus, wie man lebt? Ich habe vergessen, das gestern zu fragen. Das waren einfach zu viele Informationen und mein Kopf war zu voll.

Eigentlich wäre ansonsten alles klasse gewesen. Der Riesen-Primärtumor ist komplett weg (das war echt ein Riesenbrocken) und die Lymphknoten sind nun alle sauber. Schade, dass man die Lymphflüssigkeit nicht einfach einmal durchspülen kann, wie durch ein Sieb, und alles ist gut.

Man sagte mir halt, dass man einzeln befallene Lymphknoten immer weiter rausoperieren wird, wenn es von der Lage her möglich ist und falls sich irgendwas an Organen festsetzt ... ja, darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich glaube, das ist auch besser so. Die Ärzte haben mir auch geraten, mich gerne bezüglich der Protonenbestrahlung nach München zu wenden (ich hoffe, ich darf das hier jetzt schreiben, aber da die gesetzlichen Krankenkassen das auch übernehmen, nehme ich an, es zählt zur Schulmedizin und ist daher zulässig), da ich dort nochmal Bestrahlung draufsetzen kann. Das ist eben noch meine große Hoffnung bzw. das Ass im Ärmel. Ich glaube, eine Chemo alleine möchte ich nicht nochmal machen. Das war schon nach der ersten Chemo eine so große Einbuße an Leben und Kraft für mich persönlich, dass ich es nur noch einmal durchziehen könnte, wenn ich wüsste, dass es mich heilt (was es aber nicht tun würde). Ich glaube, ich bin da nicht so belastbar und ich habe seitdem immer noch mit Durchfällen zu kämpfen und Konzentrationsschwierigkeiten. Und nach zwei, drei Stunden "Belastung"/Rumlaufen, bin ich so fertig, wie eine hundertjährige Oma (wenigstens ist mir inzwischen die Jacke nicht mehr zu schwer, um rauszugehen). Schone ich mich körperlich, fühle ich mich dahingegen völlig gesund.

Oh, jetzt habe ich aber viel geschrieben. Ich weiß auch nicht. Vor den Arztgesprächen gestern habe ich zwar schon geahnt, dass mir vielleicht weniger Zeit für alles bleiben könnte, jetzt habe ich so eine mistige Gewissheit, die sich gar nicht gut anfühlt.
Wenn ich jetzt lese, wie lange ihr schon in Behandlung seid mit ähnlichen Diagnosen, schlechten Prognosen und Figo-Status, gibt mir das echt Hoffnung, dass man auch noch viel mehr Zeit hat, als ich es jetzt empfinde. Dafür danke ich euch sehr, das gibt mir echt Hoffnung, dass ich vielleicht nächstes, übernächstes und überübernächstes Jahr immer noch da bin und mich freue, wie gut es läuft.

Jedenfalls werde ich es den blöden Metastasen nicht so einfach machen. Jetzt lese ich mal rum, wie man sein Immunsystem noch fit hält, damit diese Dinger es sich nicht so leicht bequem machen können ... Wisst ihr, ich bin kurz vor der Diagnose erst von Berlin wieder zurück in den Süden gezogen in genau die Stadt, in der ich immer schon wohnen wollte. Dann habe ich eine absolute Traumwohnung gefunden, dann einen tollen Mann (der jetzt sogar immer noch hier ist) und dann sogar noch meine Bücher an den Verlag gebracht. Und auf einmal macht es Peng und mein ganzes Glück soll plötzlich wieder weg sein? Mein Leben war bisher immer ziemlich chaotisch und jetzt, wo ich endlich das Gefühl hatte, alles ist so, wie es sein soll, ist es schon wieder Mist, seufz. Ich hatte noch nicht mal Zeit, das alles überhaupt zu genießen. Nein, so leicht gebe ich das nicht her ...

Danke fürs Lesen und ausheulen lassen.

Liebe Grüße,
Ramona
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  #7  
Alt 09.04.2014, 12:00
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Hallo Ramona,
laut deinem Behandlungsbericht, hat man alles den Vorgaben gemäss gemacht. Man hat vor der Ersttherapie nach den Lymphknoten geschaut und dann das Strahlenfeld bis zur Aorta erweitert. Vor sieben Jahren war das noch kein Standart, jedenfalls nicht in dem Land, in dem ich behandelt wurde, und so musste ich, wie schon geschrieben drei Jahre später wieder unter die "Strahlenkanone". Die Chemo in 2007 (Cisplatin) scheint damals nur soweit etwas gebracht zu haben, dass der Tumor durch Bestrahlung sich rasch verkleinert hat und bis heute "inaktiv" ist. Nur die Mikrometas in den Lymphen ... die sind geblieben und dann innerhalb 2/3 Jahre angewachsen.

Ich habe gelesen, dass sich nicht alle Mikrometastasen in den Lymphknoten festsetzen, viele werden vom Imunsystem erkannt und zerstört, aber leider nicht alle. Bei mir waren es drei sichtbar befallene Lymphknoten, die angeschwollen waren, einer wurde an der Wirbelsäule vorbei mit einer Nadel biopsiert. Ich konnte ihn auf dem Monitor sehen .... den Mistkerl....
Seit der Bestrahlung an der Aorta hat sich der Krebs nicht mehr manifestiert.
Im Mai muss ich zum Röntgen.

Wenn man bei dir schon Becken und Aorta bestrahlt hat und nun den einen LK am Hals rausoperiert hat, gehe mal nach dem Prinzip Hoffnung davon aus, dass es genau die Lymphknoten waren, wo sich Mikrometas festgesetzt hatten und alle anderen hat die Bestrahlung/Chemo/OP/dein Imunsystem zerstört.

Ich habe gelesen, dass sich vor dem Hals die Lymphknoten im Lungenbereich festkrallen und die können nicht so leicht bestrahlt oder rausoperiert werden. Da dort bei dir alles "sauber" ist, bedeutet doch: noch mal Schwein gehabt !!!!!!

Siehst, man kann sich alles schön positiv zurechterklären. Muss und sollte man auch. Nun stärke dein Immunsystem, also spazierengehen, Obst, Gemüse... also alles, was deinem Imunsystem hilft, sich zu erholen. Vielleicht Akkupunktur, um die Raucherei zu lassen...aber was rede ich... ich habe viel geschafft: abgenommen, Sport, arbeite, gesunde Ernährung... nur das Rauchen aufzugeben, steht noch im Terminkalender
Natürlich hilt ein gewisser Optimismus nicht gegen Krebs, aber es hält deine Phsyche und dein Imunsystem fit.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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George Patton

Geändert von nikita1 (09.04.2014 um 12:08 Uhr) Grund: Rechtschreibung...
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  #8  
Alt 09.04.2014, 14:08
Ramona80 Ramona80 ist offline
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Standard AW: Ich suche Austausch und Ideen (Zervix, Figo IV)

Hallo Nikita,

vielen Dank für deinen Beitrag. Der war echt total lieb und so positiv, wie du es mir aufgezeigt hast, habe ich das ja auch noch gar nicht gesehen.

Die Bestrahlung und das Cisplatin haben den Dicken wirklich ganz schön platt gemacht, aber naja, ich habe in meiner Gutgläubigkeit gar nicht in Erwägung gezogen, dass sich da dann trotzdem eine Fernmetastase bilden kann. Die Ärzte meinten gestern, sie hätten damit auch nicht gerechnet und eigentlich war alles nach Erstbefund ganz klar kurativ ausgelegt gewesen, seufz.

Ich hoffe natürlich, dass mein Immunsystem jetzt wirklich hart ackert und den Kerlen in den Hintern tritt. Irgendwo habe ich gestern gelesen, dass sich nur 0,02 % aller Micrometastasen überhaupt festsetzen können. Die sollen sich einfach verdrücken und gut ist.

Und ich drücke dir auch ganz fest die Daumen, dass sich im Mai alles so einwandfrei unbefallen zeigt, wie es sein soll.

Ja, das mit dem Rauchen ist halt so eine Sache. Ich hatte schon vor der großen OP damit aufgehört gehabt und das bis zum zweiten Chemozyklus auch durchgehalten, also wirklich wochenlang. Aber da ich meine Ernährung umgestellt habe, war da schon das Gefühl da, auf vieles zu verzichten. Dann die Erkrankung an sich und das allerschlimmste für mich waren die Lymphödeme. Nach der OP musste meine Schwester in den Laden und für mich einkaufen, da ich meine Höschen Gr. 36 gegen welche Gr. 56 ersetzen musste - dementsprechend sah das dann auch aus, denn obenrum war ja alles beim alten geblieben. Das hatte ich dann psychisch nicht mehr gepackt. Da hat mich dann die blöde Sucht wieder erwischt, war aber psychisch für mich in dem Moment wichtig. Die Lymphödeme sind inzwischen nur noch ganz ganz leicht da, was sich hier nur schwer erklären lässt, aber ich überlege auch gerade, ob ich nicht doch nochmal einen neuen Rauchen-Aufhörversuch starten soll, seufz. Ich mach es wie du und setze es in den Terminkalender.

Dein Beitrag hat mir für heute sehr viel Optimismus geschenkt. Danke, liebe Nikita. Ich hoffe, die Angst holt mich nicht so schnell wieder ein (zumindest wäre ein "freier Tag" heute gar nicht mal so schlecht nach dem ganzen Chaos). Schaffst du es denn, das Ganze für einen längeren Zeitraum so weit wegzuschieben, so dass man gar nicht mehr daran denkt? Ich habe das Gefühl, dieses "Du hast keine Zeit, Beeilung, Beeilung!" bestimmt gerade alles Denken ...

Liebe Grüße,
Ramona
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  #9  
Alt 10.04.2014, 11:50
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nikita1 nikita1 ist offline
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Hallo Ramona,
wie ich die Angst wegschiebe ? Ich versuche, mein normales Leben weiterzuführen. 2 Monate nach Therapieende habe ich wieder gearbeitet, am Anfang nur wenige Stunden und dann wieder voll. Es war sehr schwer, da ich Wortfindungsstörungen hatte, enorme Vergesslichkeit, Darm-und Gewichtsprobleme und auch eine Treppe nur mit vielen Pausen dazwischen hochgekommen bin.

Der Schock kam, als ich mich drei Jahre später wieder einigermassen fit fühlte, auch die Schuhe wieder allein zubekam... und das Rezidiv entdeckt wurde. Ich hatte mich sogar schon fast vom KK verabschiedet. Dazu kam, dass meine damalige Ärztin nicht sehr einfühlsam war und ich im Bestrahlungsraum einmal Panik bekam, als die Machine plötzlich stoppte und piepte und ich sah mich schon "verstrahlt"... Daran erinnere ich mich nicht gern.

Ansonsten trotze ich meinen negativen Gedanken und die Zeit hilft mir dabei.
Ich denke nur noch an den Krebs, wenn ich hier schreibe. Und das mache ich bewusst. So wie ein bisschen Aberglaube: verabschiede ich mich nicht, kommt nix zurück und helfe ich anderen, helfe ich mir auch. Es ist schon eine grosse Dosis mentale Gymnastik, aber ansonsten lebe ich gern und bin dem Schicksal für die nun 7 geschenkten Jahre unendlich dankbar.

Ich lebe intensiver, freue mich nach dem Aufwachen über jeden neuen Tag und plane ihn (meist) voller Freude. Die Ferien sind schon organisiert, im Moment steht Ostern an... es gibt immer was, worüber ich mich freuen (und auch ärgern) kann, womit ich wieder im normalen Leben angekommen bin. Was dann im Mai bei der Nachsorge kommt... oooch, bis dahin ist es noch weit.

Warum schreibst du nicht wieder an deinen Büchern ? Versuche, nicht nur von Nachsorge zu Nachsorge zu leben. Fülle die Zeit sinnvoll aus und freu dich daran
__________________
Liebe Grüße
Nikita


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Geändert von nikita1 (10.04.2014 um 11:53 Uhr) Grund: Rechtschreibung...
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  #10  
Alt 10.04.2014, 14:19
Ramona80 Ramona80 ist offline
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@ Nikita
Mensch, du bist echt stark. Sieben Jahre sind aus meiner jetzigen Sicht eine sehr lange Zeit und ich freue mich total, dass du das so lange so toll meisterst, auch wenn da sicherlich unendlich harte Zeiten dabei waren, sind und sein werden. Ich hoffe, ich schaffe es auch, nicht durchgehend an das alles zu denken.

Puh, deinen Schock kann ich total verstehen. Bei mir war die komplette Therapie kurativ ausgelegt und ich hätte nie daran gedacht, dass es anders laufen könnte. Nach der Ersttherapie dachte ich eigentlich, ich wäre bald wieder auf dem Damm. Mit einem Rückfall bzw. dessen Folgen habe ich mich erst sehr, sehr spät beschäftigt und selbst da dachte ich immer, das kriegt man dann schon wieder hin. Dass der Palliativfall eintreten könnte, war für mich nicht vorstellbar. Vor nicht einmal vier Wochen sagte mein Arzt noch: "Darüber brauchen Sie gar nicht nachdenken ..." und tadaaa, schon ist es passiert. Ich glaube sogar, dass ich den Schock noch gar nicht an mich rangelassen habe, geschweige denn, es tatsächlich richtig realisiert. Nunja, ich weiß es ja jetzt erst auch seit wenigen Tagen ...

Was die Arbeit betrifft - da habe ich nie aufgehört. Es gibt natürlich den Brotjob, der in einem Büro stattfindet ... der hat sich erledigt, so gerne ich die Kolleginnen hatte. Aber das Schreiben habe ich durchgehend weitergemacht (das ist ja auch ein Job, er hat nur finanziell noch "etwas" Potential nach oben), auch weil es Deadlines gab und gibt. Ich habe sogar im Krankenhaus während der Chemo geschrieben (im Nachhinein tat mir das Lektorat zwar leid, da man einfach zu unkonzentriert ist, um alle Fehler zu finden), zuhause jeden Tag wie jetzt auch, eigentlich immer, das hat nie aufgehört und hält mich am Leben. Das ist Normalität. Wenn ich aufhöre zu schreiben, dann habe ich aufgegeben. Aber ich hoffe, das wird noch sehr lange nicht passieren ...

Das Problem ist, dass ich noch so viele Pläne habe. Das war vorher schon ein Zeitproblem, aber ich dachte mir "Immer eins nach dem anderen und dann schaffst du das alles nach und nach." Jetzt habe ich aber eventuell nur noch begrenzt Zeit und weiß gar nicht, was ich zuerst machen soll, wo ich Prioritäten setzen soll, was ich vernachlässigen darf etc. Das macht mich verrückt und tut mir im Herzen weh. Ich habe das Gefühl, mir läuft die Zeit davon und Angst, dass ich nicht mehr fertigbekomme, was ich tun wollte und es dann alles umsonst war. Meine Eltern sagen zwar, ich solle mich jetzt nicht stressen, sondern ausruhen. Aber das ist leichter gesagt, als getan, wenn man sich dauernd beeilen will, weil man nicht weiß, ob man sich in ein, zwei Monaten immer noch gut genug fühlt, um ein Projekt fertigzustellen ... Es ist kompliziert ... auch, weil die Frage, ob beim nächsten PET-CT wieder was rauskommt, so allgegenwärtig ist. Die Gedanken, dass das jetzt in diesem Moment ein Teil der letzten drei "normalen" Monate meines Lebens ist, lassen sich nicht wegschieben, obwohl ich es so sehr versuche ...

Ach Mann. Genug geschrieben, sonst werde ich nur traurig ... Wer weiß, vielleicht geht es noch ganz lange weiter und dann habe ich die Zeit nur mit dunklen Gedanken gefüllt. So soll es auch nicht sein ...

Liebe Grüße und euch einen schönen Tag (auch wenn es hier gerade etwas trübe und regnerisch ist),
Ramona

Geändert von gitti2002 (02.07.2014 um 03:41 Uhr)
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