Fühl mich hilflos

Hallo an alle,ich möchte kurz meine Geschichte schildern. Bei meinem Papa hat man vor 5 Wochen einen Plattenephitelkarzinom entdeckt und zusätlich hat er Metastasen an der Wirbelsäule gehabt die man im entfernt hat. Diese wurden operativ entfernt.
Diese Woche hat er seine erste Chemo beendet und bekommt ab Mittwich Bestrahlungen an der Lunge zusätzlich zu denen an der Wsäule. Letzte Woche habe ich mit dem Arzt gesprochen und er sagte mir das mein Vater im Stadium 4 ist. Sowoeit ich jetzt weiß ist das das letzte Stadium, oder kann mir jemand etwas anderes berichten ?
Ich habe in Erfahrung gebracht das die Essener Ruhrklinik auf Lunge spezialisiert ist. Habe am Freitag dort angerufen und netterweise ein Termin für heute bekommen, so daß meine Mutter mit den Unterlagen hätte hingehen können um eine zweite Meinung einzuholen. Aber der Arzt von meinem Vater hat uns die Unterlagen nicht gegeben da mein Vater in Stationärer Behandlung ist!!. Er wollte sich mit der Essener Klinik zuerst in Verbindung setzten welche Unterlagen überhuapt benötigt werden, worher wollte er es von mir wissen. Bin ich ein Arzt ? Ich denke alles was für die Krankheit relevant ist. Nun ja, fakt ist das ich heute den Termin absagen mußte da er es bis dato nicht geschaft hat dort anzurufen. Mein Problem ist, daß ich über 400 km weit weg wohne und mich nicht mit dem Arzt am Telefon anlegen möchte, sondern wenn dann eher unter 4 Augen. Für uns zählt doch jede Minute !
Ich werde wie jedes 2te Wochenende zu meinen Eltern fahren und mich mit ihm unterhalten müssen. Meine Eltern sind italiener, so daß meine Mutter sich nicht so verbal ausdrucken kann wie ich.
Ach ja, als ich das letzte mal dort war wollte ich die Akte von meinem Vater sehen und er meinte er müßte daneben stehen, weil es so vorgeschrieben ist. Wegen den Notizen die seine Kollegen gemacht haben, die dürfte ich mir nicht ansehen. Ist das normal?
Aus der Ferne weiß ich nicth was ich machen soll, außer tägl. sowohl mit meinem Papa wie auch mit meiner Mutter zu telefonieren und beiden Mut zu machen.
Entschuldigung, ist etwas lang geworden.
LG
rosi

[Angi]

Liebe Rosi,

ich habe hier einen interessanten Link für dich, aus der Berufsordnung für Ärzte (NRW), zum nachlesen. Zum einen ist es richtig, dass die Ärzte der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen.auskünfte dürfen zunächst einmal nur dem Patienten selbst gegeben haben.Ausnahmen sind hier entsprechende Vollmachten. Aber bei der Dokumentationspflicht §10habe ich dir den entsprechenden Passus rauskopiert:
§ 10
Dokumentationspflicht

(1) Ärztinnen und Ärzte haben über die in Ausübung ihres Berufes gemachten Feststellungen und getroffenen Maßnahmen die erforderlichen Aufzeichnungen zu machen. Diese sind nicht nur ärztliche Gedächtnisstützen, sie dienen auch dem Interesse der Patientin oder des Patienten an einer ordnungsgemäßen Dokumentation.

(2) Ärztinnen und Ärzte haben ihren Patientinnen und Patienten auf deren Verlangen grundsätzlich Einsicht in die sie betreffenden Krankenunterlagen zu gewähren; ausgenommen sind diejenigen Teile, welche subjektive ärztliche Eindrücke oder Wahrnehmungen enthalten. Auf Verlangen sind ihnen Kopien der Unterlagen gegen Erstattung der Kosten herauszugeben

Auf den ersten Blick scheinen die Ärtze zum Teil richtig gehandelt zu haben. Nicht verständlich ist mir die Nichtherausgabe der Patientenunterlagen generell an Deinen Vater. Ich würde hier dringend nochmal ein intensives Gespräch mit dem behandelnden Arzt führenund eventuell mit dem, dessen Zweitmeinung eingeholt werden soll.

Hier der gesamte Link:
http://www.aekno.de/htmljava/c/beruf...g.htm#Aufgaben

Liebe Rosi, ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke und Zuversicht für die bevorstehende schwere Zeit,

liebe Grüße
Angi

Liebe Rosi,

ich möchte Angi da zusprechen. Es gibt gewisse "Eigentumsrechte" an Unterlagen/Röntgenbildern. Und das Recht auf weitere ärztliche Meinungen. Und damit auch das Recht auf Herausgabe der Unterlagen. Besteh auf diesem Recht! Die Essener Ruhrklinik ist bestimmt eine gute Wahl. Bitte bedenkt aber auch Patientenverfügungen über Auskünfte u.ä. Einfach damit den Angehörigen die Möglichkeit gegeben wird, informiert zu werden.

Liebe Grüsse und viel Kraft für den gewiss nicht leichten Weg

Bee

[Peggy]

liebe rosi,

ich kenne das problem mit der herausgabe der unterlagen. mein mann ist seit 4 jahren erkrankt und wir haben uns von anfang an angewöhnt alle befunde zu kompieren. wir haben inzwischen zu hause genau die gleichen unterlagen wie unsere ärzte in der klinik. es gab dabei auch nie ein problem, wir haben die befunde immer ohne probleme erhalten. das einzige was wir nicht haben sind bilder von ct oder pet, welche wir auf bitte dennoch erhalten. dabei gibt es auch die möglichkeit eine kopie der bilder zu bekommen, allerdings ist das kostenprlichtig für den patienten. war aber in unseren fall nie nötig. ich kann euch nur raten, dass dein vater die bisherigen befunde in kopie verlangt und ihr euch zu hause eine eigene nakte anlegt. uns kam es schon häufig zu gute das wir alle unterlagen gesammelt haben.
für dich und deine familie alles gute.

liebe grüße, peggy