Blutwerte nach Chemo

Zu dem Thema von M. habe ich auch noch eine indirekte Frage.
Ich selbst bin 25 und habe Brustkrebs.
Auch bei mir gehen die Blutwerte immer steil nach unten,meistens 0.9 .
Es redet niemand wirklich mit mir darüber,aber ist es dann so das man dem Tod sehr nahe ist?

Wäre dankbar über Antworten,
es grüßt
Elena

Hallo Elena,
wieso redet kein Arzt mit Dir über die Blutwerte? Werden sie bei Dir regelmäßig kontrolliert?
Also ich kann Dich etwas beruhigen, auch ich hatte nach meiner 1.Chemo Werte bei den Leukos unter 1,0. Ich war mit Fieber nochmal im KH und habe dort Antibiotika bekommen. In der Folgezeit mußte ich immer zwischen den Chemozyklen ab dem 5.Tag Neupogen spritzen für 3 Tage, dann war Laborkontrolle und siehe da: die Leukos waren wieder hoch, manchmal bis 40!!
Bekommst Du soetwas nicht?
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft
Liebe Grüße
Helli

Ärzte reden nicht wirklich mit mir und wenn dann schmeissen sie mit Fachbegriffen um sich von denen ich nicht viel verstehe.
Nach den Chemos,ca. 3 -4 tage später fallen die Werte emenz hinhab.Sind meist bei 0.9 und 0.5 vorbeugeund bekomme ich auch etwas gespritzt (was?) das mir wahnsinnige Knochenschmerzen bereitet und meistens hilft das auch nicht und ich muss ins Krankenhaus.Nun habe ich aufgeschnappt das man in grosser Lebensgefahr ist wenn leukos bei 0.5 ,ein Arzt sagte soetwas natürlich nicht....

[Helli]

Hallo Elena,
also dasm kann ich alles nicht ganz nachvollziehen.
Wieso wird zugelassen, daß die Werte so absacken? Bei mir wurde auch das Mittel gewechselt, als das 1. (Granozyte) nicht anschlug.
Frag doch einfach, was sie Dir da spritzen! Auch wenn Du Fachbegriffe nicht verstehst, frage. Man will doch wissen, was sie mit einem machen.
Halt die Ohren steif und alles Gute
Helli

Hallo Elena
Also dass die Werte absacken, geht den meisten so. Sind die Leukos tief, hast Du einfach keine gute Abwehr mehr gegen Bakterien und Co. Ich persönlich habe mit total tiefen Leukos noch alle Erkältungen und Scharlach, etc. von meinem Kind überstanden ohne Ansteckung. Ich war einfach wild entschlossen, nicht im Spital zu landen!!! Keine Ahnung, wieso das wirklich klappte. Es braucht mehr als tiefe Leukos, um krank zu werden, scheint es.
Lass Dich beim nächsten Gespräch mit Deinem Arzt nicht mehr abwimmeln. Geh hin mit einer Liste von Fragen, die Du Dir ALLE detailliert beantworten lässt! Du hast ein Recht auf Beantwortung aller Fragen und ganz besonders darauf, dass Du genau weisst, wer, was, wie mit Dir macht und warum!!!! Du bist nicht ein Opferlamm, sondern die Hauptperson. Also wehr Dich oder wenn Dir das schwer fällt, dann nimm jemanden mit, der es für Dich tut (besser aber schon Du selbst). Entschuldige meine Direktheit, aber ich finde das so wichtig! Schreib Dir alles auf, auch wenn Du es nicht verstehst und schlag dann die Begriffe nach oder frag hier im Forum.
Ich schick Dir liebe Grüsse
Barbara

Hallo Elena,

ich bin während der Chemos zusätzlich von einem Heilpraktiker behandelt worden. Meine Leukos sind nur ein einziges Mal unter 2000 gefallen, da hatte ich einen Infekt und bekam Fieber. Die Ärzte im KH meinten daraufhin, ich könne meine nächste Chemo nicht durchziehen sondern müsste verschieben (1700 Leukos 6 Tage vor geplanter Chemo). Ich hab dann echt mal in mich hineingehorcht und meine Leukozyten buchstäblich beschworen zu wachsen. Zusätzlich bekam ich Antibiotika. 2 Tage später hatte ich 4400 Leukos und konnte die Chemo wie geplant machen. Hört sich spirituell an, oder? Aber wie auch Barbara schon schreibt, kann wohl die eigene Einstellung und Kraft dazu beitragen, dass einen die schlechten Werte nichts anhaben können. Ich werde übrigens ganz normal schulmedizinisch behandelt und habe nur homöopathische Unterstützung, die mir, so scheint es, sehr gut tut.
Liebe Grüße an Dich
Regina

Hallo Elena,
zunächst einmal mach dich nicht verrückt, wenn deine Leukos nach der Chemo so weit absacken, dass ist relativ normal. Bei mir war das jedesmal so. Zwischen den Chemos, die waren im Abstand von 3 Wochen, wurde bei mir wöchentlich das Blut kontrolliert und meine Werte waren auch oft unter 1,0. Ich mußte mir dann Neupogen spritzen, damit sich die Leukozytenwerte kurzfristig erholen. Das ist wahrscheinlich auch das Mittel, was die gespritzt wird und das die Knochenschmerzen verursacht. Diese Knochenschmerzen kann man mit Paracetamol eigentlich ganz gut in den Griff bekommen. Da ich mir das Neupogen selber spritzen konnte, habe ich mir das zeitmäßig so eingeteilt, dass die Knochenschmerzen nachts auftraten und dann habe ich vor dem Schlafengehen ein Paracetamol-Zäpfchen genommen und auch gut geschlafen. Morgens waren die Schmerzen dann wieder am abflauen.
Grundsätzlich solltest du aber schon ein bißchen darauf achten, dass du dir keinen Infekt etc. einfängst, denn dein Immunsystem ist einfach in Mitleidenschaft gezogen. Und bei Fieber mußt du unbedingt deinen Arzt ansprechen.
Was deinen Arzt angeht, solltest du vielleicht einmal wirklich ein direktes und offenes Gespräch suchen, denn es kann ja nicht angehen, dass er dich mit Fachausdrücken eindeckt und dich mit Medikamenten versorgt, von denen du keine Ahnung hast. Sag deinem Arzt, dass du verunsichert bist und dass du zukünftig aufgeklärt werden möchtest und zwar in verständlicher Sprache. Vielleicht kannst du ja auch eine Vertrauensperson mitnehmen, die dich unterstützt. Mich hat zu allen wichtigen Terminen meine Freundin begleitet. Ich kann mir vorstellen, dass das, gerade in der derzeitigen Situation, nicht leicht für dich ist, aber bestimmt bist du nach einem vernünftigen Arztgespräch ruhiger.
Ganz liebe Grüße
Birgit