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  #1  
Alt 20.05.2006, 07:55
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Marion1 Marion1 ist offline
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Unglücklich schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Ihr Lieben !

Vor ein paar Tagen hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch. Die Rettung musste kommen, ich zitterte am ganzen Körper, mir war schlecht und schwindlig. Die Sanitäter waren sehr nett und haben mit mir ein Gespräch geführt, darauf ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe. Obwohl ich bei der Krebshilfe und pyschologische Behandlung im Spital bekomme, hat er gemeint, das wäre zu wenig ,ich sollte mich in professionelle Hilfe begeben. Sie wollten mich ins psychiatrische Zentrum (bei uns in Wien ist das die Baumgartner Höhe) mitnehmen, wollte ich aber nicht ,und musste einen Revers unterschreiben und versprechen das ich alleine dort hingehe.
Mir ist alles zuviel !!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe vor 8 Jahren meiner Mama zuschauen müssen wie sie qualvoll an diesem Sch.. Brustkrebs gestorben ist. Damals sagte ich:"Wenn ich das auch bekomme, erschiess ich mich". O.K. ich hab mich nicht erschossen.
Ich kämpfe jetzt seit über einem Jahr, 2 OPs, Chemo, Bestrahlungen und KEINE AUSZEIT. Jetzt bekomme ich alle 3 Wochen Herceptin ,noch bis November. In 3 Wochen habe ich den Wiederaufbau mit Tram.
Und das i-Tüpfelchen ist, wie schon Anfang Mai hier berichtet, das sich mein Mann umgebracht hat(vor 6 Wochen).
Ich komme mit dem allen nicht mehr zurecht. Noch nie in meinem Leben hab ich so viel geheult wie das letzte Jahr. Ich kann einfach nimmer, und ich habe wahnsinnige Angst.Bei meinem agressiven Brustkrebs frage ich mich ,ob das überhaupt alles Sinn macht. Nicht ,das ihr mich jetzt falsch versteht, ich würde mich nie umbringen, aber ich komm mit dem allem nicht mehr zurecht.
Meine schönen langen Haare die mir natürlich bei der Chemo ausgegangen sind kommen zwar wieder, hab die totale Krause die sich nicht bändigen läßt, ich fühle mich so häßlich. Die fehlende Brust macht mir schwer zu schaffen.Äußerlich sehe ich ja hervorragend aus, sagen die anderen, aber ich fühle mich nicht so. Keiner weiss ,welche Schmerzen ich ertragen muss(Arimidex), ich kann keine schweren Arbeiten durchführen, bin gleich völlig fertig.Ich bekomme nun 700 € Pension, da ich arbeitsunfähig bin, mein Mann hat mir 24000 € Schulden hinterlassen. Also finanzielle Not auch noch. Da soll einem noch was freuen? Ich bin schon so müde, hab keine Kraft mehr.
Wie soll das bloß weitergehen?Könnt ihr das verstehen ?
Manchmal möchte ich nur noch schlafen....................

Ich wünsche allen alles Liebe und danke ,dass ich mich wieder mal "ausweinen"durfte.

Liebe Grüße aus Wien
Marion1
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  #2  
Alt 20.05.2006, 09:31
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,

sei erstmal ganz herzlich gegrüsst und ganz lieb gedrückt.

Ich kann Dich gut verstehen. Du hast so viel durchgemacht. Und irgendwann, so denke ich, wird es einem einfach zuviel. Das würde auch mir so gehen. Du hast die Grenze, von dem, was Du ertragen kannst im Moment erreicht. Es ist nicht verwunderlich, dass Du aus dem Gleichgewicht gerätst und einen Nervenzusammenbruch bekommst.

Ich würde mir an Deiner Stelle auch professionelle Hilfe holen. Verwandte und Freunde reichen da nicht mehr aus. Es gibt so viele Möglichkeiten, je nachdem, was Dir zusagt. Habe auch gehört, dass es heute sehr gute Antidepressiva gibt. Hier im Forum haben auch schon Frauen darüber geschrieben. Das würde Dir vielleicht vorübergehend helfen und Deine Schwierigkeiten etwas lindern. Lass Dich da mal beraten. Bist Du mit Deiner psychologischen Betreuung im Krankenhaus zufrieden? Vielleicht gibt es ja in dieser psychiatrischen Klinik sehr gute Therapeuten. Und manchmal ist es gut, sich für eine Zeit stationär in eine psychiatrische Klinik zu begeben, zur eigenen Sicherheit und um Hilfe zu bekommen. Vielleicht tut es Dir dort sehr gut. Es wäre mal eine Auszeit aus dem Stress, des normalen Lebens und Funktionieren Müssens. Du hättest Hilfe, Betreuung und andere Menschen, die vielleicht ähnliche Schwierigkeiten haben, mit denen Du reden kannst. Vielleicht ist aber auch nicht genau diese Klinik, sondern eine andere besser für Dich oder eine andere Art Klinik. Du musst suchen und mal im Krankenhaus oder bei Deinem Arzt nachfragen. Vielleicht wissen die etwas Geeignetes für Dich.

Meine Eltern sind auch beide an Krebs gestorben und mein Brustkrebs ist auch sehr aggressiv. Er ist in sehr kurzer Zeit auf 6 cm angewachsen. Es waren schon 10 Lymphknoten befallen. Ich habe keine Brüste mehr, aber ich fühle mich sehr wohl damit. Habe mich nach der OP in kurzer Zeit dran gewöhnt, nachdem es mich anfangs auch umgehauen hat. ABer das muss jeder für sich wissen, mit was er am besten zurecht kommt. Vielleicht kannst Du Dir auch mit dem Wiederaufbau noch ein bischen Zeit lassen. Erstmal schauen, dass psychisch alles wieder ok ist und Du neue Kraft für so etwas hast. Denn auch der Wiederaufbau bringt ja wieder neuen Stress mit sich, die Angst, ob die OP gelingt, ob der eigene Körper alles gut annimmt und das Ergebnis hinterher schön aussieht, neue Schmerzen etc.

Liebe Marion, Du kämpfst gegen die Krankheit, willst alles schnell hinter Dich bringen und loswerden. Aber lass Dir auch die Zeit, die es braucht. Du musst zusätzlich noch den Tod Deines Mannes verkraften. Das kostet alles wahnsinnig viel Energie. Deine Angst, der Kampf, das kostet so viel Kraft. Lass Dir Zeit und scheue Dich nicht, Dir Hilfe zu holen. Und es gibt immer noch Möglichkeiten, an die man vorher nicht gedacht hat, die einem weiter helfen. Es ist gut, mal was auszuprobieren, auch wenn man manchmal am Anfang nicht so davon überzeugt ist. Man kann es ja jederzeit wieder aufhören. Und gebrauche weiterhin einen Teil Deiner Kraft und Energie, um gegen den Krebs zu kämpfen. Aber gib ihm nicht Deine ganze Kraft.

Ich wünsch Dir alles Gute, Marion. Und ich wünsche Dir, dass Du einen Weg aus Deiner Situation herausfindest und bald die Hilfe bekommst, die Du benötigst, egal, was es ist, Hauptsache, es hilft Dir.

Liebe Grüße
Andrea
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  #3  
Alt 20.05.2006, 10:46
Isabelle Isabelle ist offline
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,

es tut mir Leid, dass es dir so schlecht geht.
Als ich deinen Bericht gelesen habe, fragte ich mich, ob du denn schon eine Anschlussheilbehandlung oder eine Reha nach deiner BK Erkrankung hattest. Gibt es so etwas bei euch in Österreich?
Das Gute daran ist, dass du für nichts verantwortlich bist und viel schlafen kannst. Vielleicht könnte dir so etwas helfen, zur Ruhe zu kommen, dort mit Psychologen Gespräche zu führen (das wir auf Rehas immer angeboten) und herauszufinden, wie es mit dir weitergehen soll.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft
herzliche Grüße Isabelle
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  #4  
Alt 20.05.2006, 11:12
Magdalena Baumeister
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Marion,

daß Du einen Nervenzusammenbruch hattest, wundert mich bei Deiner
Vorgeschichte nicht und ich kann Dir nur raten, Dich einem Nervenarzt/
Psychiater anzuvertrauen, der für Dich eine "psychosomatische Kur"
beantragt. Das ist keine Nervenklinik, sondern wirklich eine Rehamaßnahme, die mittlerweile aus verschiedensten Gründen für viele erforderlich wird.
Trauerverarbeitung, Krebserkrankungen, Mobbing im Beruf, Burn-Out-Syndrom Stressbewältigung und noch verschiedene andere Ursachen usw.!
Weiß auch nicht, ob es bei Euch in Österreich solche psychosomatischen Reha-Einrichtungen gibt, aber das müßte ja Dein Hausarzt oder der Nervenarzt wissen. Ich wurde 2002 wegen Trauerverarbeitung und Burn-Out
von meinem Nervenarzt in eine solche Rehamaßnahme geschickt und ich kann
sie Dir nur dringendst und bestens empfehlen, ich wäre alleine und von selbst
nicht so schnell wieder ins normale Leben zurückgekehrt, darum kann ich Dir
nur raten, laß Dir helfen, bevor es zu spät ist!!!!
Alles Liebe und Gute mit der nötigen Einsicht und
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  #5  
Alt 20.05.2006, 11:21
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Marion1 Marion1 ist offline
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Mädls !

Ja, ich habe einige liebe Freunde ,die sich um mich ganz lieb kümmern, eine davon ruft seit Beginn der Erkrankung JEDEN Tag an und fragt nach meinem Befinden. Ich habe auch in einem anderen Forum zwei ganz liebe Engel gefunden, mit denen ich in Verbindung bin, ich war auch schon 2x in Deutschland voriges Jahr und habe sie besucht. Auch mein 23 jähriger Sohn ist für mich da wenn ich ihn brauche. Aber erstens kann keiner 24 Stunden bei mir sein und zweitens will ich auch nicht dauernd eine Belastung für die anderen sein. Wenn ich in psychologischer Behandlung bin ,geht es mir nur momentan gut, nachher überfällt mich wieder das heulende Elend. Ich krieg die ganze Situation einfach nicht aus meinem Kopf. Das ist alles so ein langwieriger Prozess, und ich habe NULL GEDULD !!
Ja, ich nehme auch seit einem Jahr Antidepressiva(Cipralex), die Ärzte meinen ,das ist in meiner jetzigen schwierigen Lage zu wenig. Ich hab aber keinen Bock noch mehr Medikamente zu nehmen, das ich dann vielleicht ferngesteuert durchs Leben laufe ?
Ja, ich war auch auf Kur im Jänner, 3 Wochen, das war mehr Stress als Erholung, danach sah ich aus wie 70, bin aber erst 42.
Das einzige ,was mich noch so halbwegs am Leben hält ,ist mein kleiner Havaneser namens Mandy, die ich mir nach der Chemo zugelegt habe. Die brauchte ich zum Liebhaben, weil sich mein tablettensüchtiger Mann ja nicht um mich gekümmert hat.
Übrigens, liebe Isabelle, ich kann eben nicht oder nur schlecht schlafen, ich würde nur gern am liebsten nur mehr schlafen.
Ich fühl mich so leer...............

Danke Euch und lasst Euch umarmen
Marion1
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  #6  
Alt 21.05.2006, 11:32
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Marion,

auch ich habe agressiven Brustkrebs. Chemo und Bestrahlung sind wegen einer langsamen Zellteilung nicht möglich.

Am Freitag sagte mir der Prof. auf meine Frage nach meiner Prognose: 1 bis 20 Jahre sind möglich. Das ist schon schlimm für mich.

Aber Dein Leidensweg ist ja schier unerträglich. Aber schön, daß Du Deinen Lebenswillen nicht verloren hast. Hast Du wenigstens gute Freunde? Ich hatte meine wegen dem Pflegefall meines Vaters ziemlich vernachlässigt. Aber komisch, seit meine Erkrankung bekannt ist sind sie wieder da. Ich gehe allen gegüber sehr offen mit meiner Erkrankung um. Es schockt zwar mancmal die lieben Mitmenschen, aber mir tuts gut.

Willst Du mit dem Aufbau nicht noch ein wenig warten? Das sind für Deinen Körper doch sehr große Belastungen? Du bist Du, ob die Brust dran ist oder nicht!

Wie siehts denn in Österreich mit einer Kur aus? Hat mir sehr sehr gutgetan!

Ansonsten beneide ich Dich um Deinen Wohnort, ich liebe Wien und habe sogar meinen 52 Geburtstag im Sacher gefeiert. Aber nur mein Mutter und ich.

Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute und hoffe, daß Du in Deiner Umgebung liebe Leute findest, die Dich unterstützen

Gloria
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  #7  
Alt 24.05.2006, 11:22
sigi7 sigi7 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hi!

Ich hatte vor 3 Jahren Brustkrebs incl. Amputation. Zudem bin ich Lehrerin und der Job schafft mich zusätzlich. Damals habe ich recht schnell wieder angefangen zu arbeiten, habe eine Selbsthilfegruppe gegründet und keine Rücksicht darauf genommen, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin wie vorher. Ich wollte wieder das Gefühl haben, fit zu sein und gebraucht zu werden. Dass das alles zuviel war, habe ich letztes Jahr im Herbst gemerkt. Ich war nicht mehr in der Lage, mich um mich selbst zu kümmern und meinen Alltag auch nur einigermaßen auf die Reihe zu bekommen, wollte nicht mehr leben. Ich hatte dann ebenfalls einen Zusammenbruch und wurde mit schweren Depressionen und akuter Suizidgefahr in die Psychiatrie eingeliefert. Mit Antidrepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln wurde ich halbwegs wieder hergestellt. Von Februar bis April war ich dann 9 Wochen in der Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen, eine psychosomatische Klinik. Das hat mir wahnsinnig gut getan und ich bin ein anderer Mensch geworden. Momentan kämpfe ich mit einer heftigen Erkältung und sitze wieder alleine zuhause rum. Das zieht mich wieder runter, aber ich merke, dass ich weit davon entfernt bin, wieder soweit abzurutschen wie letztes Jahr. Die Auszeit in der Klinik hat mir das Leben gerettet.
Ich kann dir nur empfehlen, dich intensiv und je nach Krankenkasse auch mit Ausdauer darum zu bemühen in eine psychosomatische Klinik zu kommen. Du findest dort einen Schutzraum indem du erstmal wieder zu Kräften und zu dir kommen kannst. Es gibt immer einen Grund zu leben.
Mir hilft zudem mein Hund, den ich mir nach dem ganzen Stress angeschafft habe. Wenn ich noch so fertig bin, kommt er zu mir, wedelt mit dem Schwanz, zwingt mich, jeden Tag rauszugehen, liebt mich, egal wie ich drauf bin... Aber das nur am Rande.
Ich wünsche dir, dass du eine Möglichkeit findest, wieder an das Leben zu glauben.

Liebe Grüße, sigi7
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  #8  
Alt 24.05.2006, 13:05
Beateulrike Beateulrike ist offline
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,
ich kann Dir nicht helfen, kann Dich nur allzugut verstehen.
Auch ich bin gebürtige Wienerin,
auch meine Mutter hatte BK; der blieb zwar ruhig, aber sie entwickelte daraufhin schwerste Depressionen und war zeitweise auch auf der Baumgartner Höhe "in Pflege". Davor aber auch - was meiner Meinung nach viel besser ist - auf der Universitätsklinik am Gürtel. Wenn Du die Kraft hast, versuche dort mal nach einer gewissen Frau Dr. Pfersmann zu fragen; sie war eine Studienkollegin von mir und sie ist sehr nett. Eine stationäre Behandlung dort ist absolut nicht "Irrenhaus" und es gibt gute Psychologen. Ich denke, eine Schlafkur könnte Dir etwas helfen.

Auch Dr. Siakos vom Rosenhügel ist ein empfehlenswerter Arzt.

Und von wegen Analogie:
auch ich erkrankte just vor einem Jahr an BK, Mastektomie, Chemo, Horror pur. Obwohl mein Umfeld nicht ganz so schlimm war wie Deines, habe ich mich ganz ähnlich gefühlt wie Du heute: der totale Zusammenbruch aller frührigen Werte, nichts, aber schon gar nichts mehr am angestammten Platz. Wie ein Bild, das zerbrickt und dessen einzelne Scherben sich nicht mehr zusammenfügen lassen und es (anscheinend) auch keine Hoffnung gibt, dass sich die Situation wieder normalisiert. Und doch: irgendwann wird es besser, vielleicht auch weil man lernt, ein wenig zurückzustecken. Das fällt mir nach wie vor schwer. Ich war von mir gewohnt, in den Dingen des Lebens gut zu sein und es ist mir auch alles immer gelungen. Und dann auf einmal läuft gar nichts mehr...
Die Schmerzen/Beschwerden von Arimidex kenne ich gut. Und es ärgert, dass keiner sie uns glaubt. Die krausen Borsten ebenfalls. Seit meine Haare 5 cm lang sind, lassen sie sich über die Rundbürste glattziehen; hält allerdings nicht lang, weil die Locken eben so stark sind. Aber der Kopf ist wenigstens "zu" und man friert nicht mehr...
Das Gefühl am Morgen, mein Gott, wie ist es doch anstrengend zu leben, kenne ich bestens. Aber es ist schwächer geworden. Nur die grenzenlose Müdigkeit ist noch da, obwohl man sie nicht wegschlafen kann...

Was soll ich Dir raten? Gibt es in Wien nicht gute Selbsthilfegruppen? Dort wird man verstanden und spontane Hilfestellungen ergeben sich fast automatisch!

Ich wünsche Dir, dass Du wieder Kraft schöpfen kannst und wieder mal spüren kannst, was Freude ist, ach wenn es nur ein blühender Rosenstrauch oder ein singender Vogel ist...

Ich umarme Dich,
Beateulrike
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  #9  
Alt 25.05.2006, 06:28
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Marion1 Marion1 ist offline
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Guten Morgen Ihr Mädls !

Ach, es tut gut ,wenn ich eure lieben Zeilen lese. Somit sehe ich , das jeder sein Binkerl(Last) zu tragen hat.
Es ist alles so furchtbar schwer..............
Gestern hatte ich schon wieder so einen Zusammenbruch. Ich hab mich hingelegt und gewartet bis es mir wieder besser ging. Am Freitag hab ich einen Termin beim Neurologen. Und nächste Woche bei der Krebshilfe.
Mein Brustwiederaufbau ist in knapp 2 Wochen, ich möchte ihn aber auf keinen Fall aufschieben. Irgendwie freue ich mich auch schon drauf, vielleicht fühle ich mich dann wieder vollwertiger, ich mache das ganze ja auch nur für mich, da ich ohne Brust einfach nicht zurechtkomme(psychisch). Wenigstens hab ich ja doch liebe Freunde die für mich da sind und mir sicher helfen werden. Und mein lieber Sohn Tommy und meine kleine Mandy (Havaneser)sind ja auch noch da, dafür muss ich ja weiterleben. Nur muss ich einsehen, das ich wirklich psychologische Unterstützung brauche, allein komme ich aus diesem Teufelskreis wohl nicht mehr heraus.
Heute ist Feiertag und ich werde dann,mit Begleitung einer Freundin,das erste Mal nach dem Begräbnis meines Mannes, auf den Friedhof schauen. Mal schauen ,wie ich das verkrafte.........
Danke für Eure lieben Tipps !

Es grüßt Euch ganz herzlich
Marion1
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  #10  
Alt 25.05.2006, 11:04
Magdalena Baumeister
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Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,
ich lese gerade, daß Du Dich nun doch entschlossen hast, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen und ich kann Dir zu Deinem Entschluss nur
gratulieren, denn Du bist damit auf dem richtigen Weg zurück in's Leben!!!

Alles Liebe und Gute und toi, toi, toi, für den "Wiederaufbau", daß alles gut klappt, denn auch das hilft Deiner Seele wieder auf die Beine, ich wünsche
es Dir jedenfalls von ganzem Herzen!
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  #11  
Alt 25.05.2006, 13:40
Beateulrike Beateulrike ist offline
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Lächeln AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,
es geht bereits ein klein wenig aufwärts!
Der Weg zum Neurologen ist GUT, auch wenn er vermutlich nicht ganz Dein Facharzt ist. Aber eine Schlafkur könnte er Dir verschreiben, denn ohne Schlaf wird der Stress immer ärger (habe es im Vorjahr zu Beginn der Chemo trotz Schlafmittel auf knappe 3 Stunden pro Nacht geschafft, was untragbar war. Wahnsinnig viel besser ist es auch heute nicht, aber da spukt vermutlich der künstlich indizierte Wechsel durch Arimidex bzw. meine Schilddrüse mit herum).
Was Du brauchst, ist ein Onkopsychologe, den Du magst!!! Das ist ganz wichtig! Nicht jeder ist FÜR DICH geschaffen! Ich wünsche Dir, dass Du spontan an jemnaden kommst, dem Du vertraust und der Dir hilft. Ich habe übrigens auch eine klinische Hypnose ausprobiert - HERVORRAGEND!!! Das hat nichts mit Davonschweben zu tun, aber es wird Dir geholfen, in Dein Inneres hineinzuschauen und Konflikte zu erkennen, die Dir vielleicht im Bewusstsein nicht in den Sinn kommen.

Und eine gute Selbsthilfegruppe ist auch ein gutes Fangnetz. Du wirst Dich wundern, aber auch Du in Deiner momentanen Verzweiflung GIBST der Gruppe, während Du bekommst.

Was Du in den letzten Monaten durchgemacht hast, ist für den Stärksten zu viel. Jetzt muss irgendwie der Mechanismus des Vergessenkönnens aktiviert werden: DAS GEHT, aber leider nicht sofort...

Wo lässt Du den Aufbau machen? Welche Technik? Ich hab das im Februar machen lassen und Bikini ist absolut OK! Bald auch bei Dir, freu Dich!

Un'abbraccio
Beateulrike aus Italien
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