Brauche schnelle Hilfe!!!

[Muller]

Hallo, meine Freundin und Ihre Mutter pflegen gerade in Ulm Ihren Vater, der unter einem schon sehr weit fortgeschrittenem Hirntumor leidet - in den letzten Tagen hat sich sein Zustand merklich verschlechtert. Meine Freundin ist fix und fertig mit den Nerven und sucht dringend ein Pflegeheim, die Ihren Vater kurzfristig aufnehmen würden. Hat jemand einen Tipp? Oder an wen ich mich wenden kann, wer das ganze Prozedere beschleunigen kann, da es ja durchaus länger dauern kann, bis ein Platz in einem Pflegeheim frei wird.

Der Zustand Ihres Vaters ist leider so schlecht, dass kein Krankenhaus mehr ihn aufnehmen wird, keine Therapie mehr gemacht werden kann. Meine Freundin und ihre mutter haben gedacht, dass sie das alleine hinkriegen, aber das tun sie einfach nicht...brauchen deshalb hilfe, und zwar schnell..

Ich hoffe jemand kann mir mit einem Tipp helfen.

Vielen Dank und für alle hier, alles erdenklich Gute...

[Sakurama]

Hallo Muller,

wenn es dem Vater Deiner Freundin so schlecht geht, dass kein Krankenhaus ihn mehr nimmt, ist er wohl am besten in einem Hospiz in Euerer Nähe aufgehoben. Dort weiss man, was er braucht, es ist ruhig und immer jemand für ihn da. Er ist meist sogar besser betreut als in einem Krankenhaus, da keiner mehr Angst hat ihm Schmerzmittel zu geben. Erkundigt Euch, die Plätze im Hospiz sind oft sehr kurzfristig zu bekommen. Ich wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit und haltet fest zusammen, das stärkt ungemein.

Alles Gute

[schwarzwaldmädle]

Hallo Muller,

auch ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen: haltet am besten nach einem Hospiz Ausschau.
Dort nimmt man sich auch wesentlich mehr Zeit für den Patienten und hat speziell ausgebildetes Personal. Ich habe schon sehr viel gelesen von verschiedenen Leuten hier, die das immer wieder empfehlen als würdigen Weg in die Erlösung.

Liebe Grüße
Dagmar

[Rainbow37]

Hallo,
auch ich schließe mich meinen Vorrednern an. Du kannst auch übergangsweise versuchen, einen ambulanten Hospizdienst kontaktieren. Das hat den Vorteil, daß Dein Vater bei Euch zu Hause bleiben kann, ihr aber trotzdem alle Hilfestellungen bekommt, die er braucht.
Ich bin selbst Krankenschwester. Gibt es bei Euch in der Klinik keine Palliativstation? Normalerweise könnte man Deinen Vater auch dort einweißen lassen.
Ich gehe mal, aufgrund der schnellen Verschlechterung davon aus, dass es sich im ein Glioblastom handelt. Bekommt er Cortison? Das wird zum abschwellen angewandt oder eine Manit-Infusion, das nimmt den Hirndruck etwas.

Ich wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Gertrud

[Muller]

Hallo, vielen Dank für Eure Worte und Antworten. Das Problem ist, der Vater war schonmal im Hospitz - und soll da auf keinen Fall wieder hin...die Mutter möchte ihren Mann selbst pflegen, hat aber selbst eine halbseitige Lähmung (Schlaganfall), deswegen muss hier sehr vorsichtig argumentiert werden - und ein Hospiz kommt eben keinesfalls in Frage, da wird die Mutter sofort auf Durchzug schalten.

Ja, er bekommt Cortison - hat deswegen auch gut zugenommen - und weitere Medikamente, weiß aber nicht genau, welche... Das mit dem mobilne Hospitz-Dienst ist auf alle Fälle schonmal eine gute Idee, auch wenn die Mutter auf keinen Fall einen Fremden in der Wohnung haben möchte....die Situation ist so unglaublich verworren - die Mutter will um alles in der Welt da selbst durch, nur schafft das einfach nicht alleine...meine Freundin pflegt Ihren Vater seit 3 Tagen alleine, noch 2 Tage und Ihre Mutter ist wieder zuhause - und ist von diesen 3 Tagen schon körperlich und geistig so fix und fertig, dass Ihr Vater unbedingt in ein Pflegezentrum müsse, da die Mutter sonst an der Pflege zerbrechen wird...

Soweit ich weiß, ist er gar nicht mehr in der Klinik - wie gesagt, die Ärzte haben alles abgebrochen und meinen, ihm nicht mehr helfen zu können. Er bekommt noch Medikamente und Krankengymnastik zuhause (bin gespannt wie lange noch). Oder meinst Du die Klinik, die ihn zuletzt untersucht hat? Was ist eine Palliativstation? Muß ihn jede aufnehmen?

Vielen, vielen Dank nochmal Euch allen für´s durchlesen, zuhören und vielleicht nochmaligem antworten...

Würde meiner Freundin so gerne helfen oder zumindest unter die Arme greifen, nur bin ich in Berlin und Ihre Eltern in Bayern - ich weiß schlicht nicht, wie...

[doozie]

wie wäre es mit einer ambulanten hilfe? habe dies hier im internet gefunden:
www.hospiz-ulm.de

ist zwar ein hospiz aber sie scheinen auch ambulant zu helfen...

viel kraft und alles gute!

doozie

[Rainbow37]

Hallo,

eine Palliativ-Station, ist eine Station, wo nichts weiter getan wird, als Schmerztherapie und essen und trinken und natürlich Pflege. Dort wird auch jeder genommen, der diese Art von Hilfe braucht.

Zuhause ist das sehr schwer, zumal man da nicht unbedingt die richtigen Hilfsmittel zu Verfügung hat. Ich habe meinen Freund auch zu Hause gepflegt, und obwohl ich Krankenschwester bin, ist mir das oft sehr schwer gefallen.
Man geht ja nicht nur an seine körperlichen Grenzen sonder auch an seine psysischen. Bei Euch ist das wirklich eine Sache, die man mit sehr viel fingerspitzengefühl angehen muß. Einsicht ist aber auch gefragt. Ich weiß, das es der Mutter sehr schwer fallen muß, ihren geliebten Mann so leiden zu sehen. Aber sie ist selbst schwer krank. Und durch die Halbseitenlähmung kann sie sich ja wahrscheinlich selbst sehr schlecht helfen.
Ich an Euerer Stelle würde versuchen, vielleicht über den Hausarzt Zugang zu der Mutter zu finden. und würde auf jedenfall einen Pflegedienst hinzuziehen.
Die kommen morgens zum Waschen und abends auch noch mal zum betten. Bei uns ist es so, daß über die auch eine haushaltshilfe gestellt werden kann. Kommt aber auf die Pflegestufe an.
Ich weiß, es fällt schwer, aber die Mutter hilft ihrem Mann nicht, wenn sie stur ist. Entschuldige diese Ausdrucksweise.

Ich selbst habe mit dem ambulanten Hospitzdienst sehr gute Erfahrungen gemacht, die kümmern sich nicht nur um den Betroffenen sondern auch um die Angehörigen und begleiten einen wirklich bis zum Ende.

Ich hoffe, du hast Erfolg und ich konnte Dir etwas weiterhelfen.

Ganz Liebe Grüße
Gertrud