Magenkrebs bei Mama

[kewiohz]

Hallo in die Runde !
Seit einer Woche ist die Welt auf den Kopf gestellt.
Meine ganz gesund lebende Mama (69 Jahre alt) hat Magenkrebs. Leider wohne ich gut 100 km entfernt und bekomme die Infos nur über das Telefon - irgendwie schwierig... viel lieber würde ich meine Fragen dem Arzt stellen, aber meine Mutter mag ich auch nicht noch mehr aufregen.
Das ist mein aktueller Wissensstand:
Beim CT wurde ein ca 5 cm großes Geschwür festgestellt. Bei der Magenspiegelung eine Probe entnommen. Anschließend ging es sofort ins Krankenhaus, weil der Hausarzt von einer sofortigen OP ausgegangen ist. Dort wurde jetzt weiter untersucht und zu einem Onkologen weitergeschickt. Im Krankenhaus und auch der Onkologe befürworten eine "Eintrocknung" des Geschwürs. Auch wenn meine Mama es nicht richtig gesagt hat, denke ich, dass es Chemo heißt. Hierfür wird ein Stint (falls es falsch geschrieben ist, sorry, das Thema ist neu, erschreckend und und und) eingesetzt. Der Onkologe empfiehlt eine gleichzeitige Bestrahlung. Dauer dieser Behandlung ca. 6 Monate.... Zwischendrin soll kontrolliert werden, ob die Behandlung anschlägt, ansonsten wird doch sofort operiert.
Mir macht das ganze ziemlich Angst. Ich verstehe schon, dass eine Chemo vorher Sinn macht, aber diese Option, wenn es sich nicht verändert, dann sofort ????
Wäre toll, wenn jemand schon Erfahrungen mit dieser "neuen" Behandlungsmethode hat und mir antworten kann.
Gruß
Kerstin

[Christian S.]

Hallo Kerstin.

Die Vorgehensweise der Ärzte klingt ja sehr abenteuerlich. Ist wohl eine Universitätsklinik und man braucht wieder Kandidaten für eine neue Methode. Problem ist leider nur das momentan die kurative Methode der Schnitt also die Operation ist. Alles andere ist und bleibt Spielerei. Eine Chemotherapie erfolgt in der Regel um Tumore zu verkleinern oder weil sie gestreut haben. Vielleicht ist ein Gespräch direkt vor Ort immer noch die bessere Lösung und falls ihr ein schlechtes Gefühl habt, dann solltet ihr wechseln. Für mich klingt es ziemlich abenteuerlich was diese "Halbgötter" da vor haben. Gegen Studien gibt es nichts einzuwänden wenn der Patient weiß das er daran teilnimmt.

Christian S.

[Jutta]

Hallo Kerstin,

lasse dich nicht von solch einer Aussage "abenteuerlich was Halbgötter" noch mehr verunsichern.
Du hast keine genauen Befunde, bekommst viel durchs Hörensagen weiter gereicht und da steht hier niemanden zu eine vorgefertigte Meinung dazu zu haben. Wenn einen die Diagnose erreicht, rasen die Gedanken, und viele Patienten hören nicht wirklich was der Arzt ihnen alles erzählt. Es ist oft wie ein Film, der neben einem vorbei läuft.

Es wäre gut, wenn du nach hause fahren würdest, und mit deiner Mutter zusammen den Arzt aufsuchen könntest - 4 Ohren hören immer besser - Bitte deine Mutter um ihre Arztberichte, wenn sie dir die Erlaubnis gibt, kannst du sie ja hier ins Forum stellen (ohne Namen natürlich) und du wirst garantiert viele Antworten darauf erhalten, von Betroffenen oder Angehörigen, die daselbe betraf.

Du wirst deine Mutter bestimmt nicht allzu sehr aufregen, wenn du mit ihr zusammen ihren Weg gehst, dich für die Krankehit interessierst.

[vom alten stamm]

Hallo Kerstin

Ich kann mich den Worten von Jutta nur anschließen !
Denn irgendwelche Voreiligen Schlüsse zu ziehen ohne persönlich mit deiner Mutter oder dem behandelnden Arzt gesprochen zu haben bringen Dir nix helfen weder deiner Mutter noch Dir .
Um wirklich etwas sagen zu können müßte man schon genau wissen wie eindeutig diese Diagnose ist ,deshalb würde ich das persönliche Gespräch suchen !

LG
Thomas

[kewiohz]

Hallo in die Runde !

Da ich gerade meinen - nicht unwesentlich langen Text - gelöscht habe ??? Wie auch immer, hier zumindest noch kurz ein DANKE an alle (gerade auch an Uschi).

Da ich jetzt dringend meine Kids unter die Dusche und ins Bett stecken muß, kommt wahrscheinlich morgen abend etwas mehr von mir.

Ganz kurz:

Meine Mama bekommt im KH (Kreiskrankenhaus - ewig weit von einer Uniklinik weg) noch den Stint eingesetzt und dann ambulant die Chemo beim Onkologen. Im Krankenhaus bekommt sie noch Beruhigungsmittel, da sie sich so sehr aufregt..... Heute am Telefon klang sie ziemlich neben sich. Lag bestimmt an den Tabletten. Ich hoffe, dass ich mir morgen ein eigenes Bild machen kann und etwas beruhigt werde.

Vielleicht war es ganz gut, dass der 1. Text weg ist, da habe ich mich nämlich ganz schön ausgeleiert...

Im Kurzformat: Mein Papa ist ebenfalls an Krebs (Blasenkrebs) vor 12 Jahren mit gerade mal 60 Jahren gestorben. Da von der Diagnose bis zum Tod nur 4 Wochen lagen, war es wie ein Film mit dem falschen Drehbuch. Damals konnte mein Papa noch seinen großen runden Geburtstag feiern (dort waren gerade die Röntgenbilder gemacht) und dann... Danach war es schwer für meine Mama und sie hat schon einige Zeit gebraucht. Jetzt hatte sie gerade ihren großen 70'ten Geburtstag geplant und gebucht...

Das sind so die Gedanken, welche durch den Kopf gehen, aber nun ist wirklich - Kidstime !!!

Bis morgen liebe Grüße an alle Schreiber.

Kerstin

[henlix]

Hallo Kerstin!

Meinen Pa hat vor ca vier Wochen auch diese Diagnose getroffen, sein Tumor ist leider erst sehr spät entdeckt worden,er ist schon sehr groß. Die Vorgehensweise ist bei ihm aber die gleiche wie bei deiner Ma(nur soll der Tumor bei ihm verkleinert werden),ist wohl die üblich Therapie. Mein Pa hatte diese Woche seine erste Chemo, meine Ma sprach auch von einem halben Jahr und danach soll dann operiert werden. Ich weiß leider auch noch nicht so richtig was,mein Pa sagt nichts und stellt wohl auch keine fragen an die Ärzte....
Ich wünsche dir und deiner ma einen guten Ausgang und viel kraft für die kommende Zeit!!!!

[Jutta]

Hallo Kerstin,


Gerade weil dein Vater schon an Krebs verstorben ist, macht sich deine Mutter bestimmt noch mehr Gedanken. Und es zeigt, dass sie dennoch voller Hoffnung ist, da sie ihre Feier zum 70zigsten plant.

Es ist gut, dass du dir heute selbst ein Bild von allem machst. Sage deiner Mutter, dass sie über alles mit dir reden kann, wann immer es ihr möglich ist. Du darfst auch Tränen in ihrer Gegenwart zu lassen, ihr zeigen, dass du dich um sie sorgst.

[vom alten stamm]

Hallo Kerstin

Es ist doch völlig verständlich das sich deine Gedanken im Moment immer wieder um die eine Sache drehen und die Erinnerrung daran das dein Vater an Krebs verstorben ist macht es nicht leichter auch deine Mutter werden diese Gedanke täglich beschäftigen .
Aber noch ist ja nichts verloren .
Wichtig ist das Du für deine Mutter da bist und mit Ihr am besten ganz offen über alles redest sofern das möglich ist .
Denn das schlimmste was jetzt passieren kann ist ,dass Sie sich selber aufgibt .
Ich hab mir selber immer gesagt ( Wer Kämpft kann verlieren - Wer nicht Kämpft hat schon verloren ) auch wenn es sich vielleicht so anhört als wenn dies alles leicht gesagt ist .
Glaub mir es ist wirklich so ,dass kann ich Dir aus eigener Erfahrung sagen .

Ihr Du und deine Mutter solltet gemeinsam einen Weg suchen dies alles zu überstehen und dabei zu Euren Gefühlen stehen und Sie nicht voreinander verstecken nur um eventuell falsche Stärke zu zeigen .
Stärke ist gemeinsam den Weg zu suchen !
Ich hoffe Du verstehst was ich meine .

LG
Thomas

[der_weg]

Hallo Kerstin,

bei ausgdehnten befunden wird meist vor der op eine chemo gemacht, um den tumor zu verkleinen, und dann operiert. wahrscheinlich ist das, das konzept, was dahinter steckt; allerdings kann man von hier aus ohne einen genauen befund zu kennen nicht wirklich was genaues sagen.
dass sie einen stent bekommt irritiert mich etwas, aber wahrscheinlich hat es mit der lage des tumors zu tun.
radiochemotherapie (chemo + bestrahlung) ist nicht irgendwas neues, sondern standart beim magen CA in den USA; wird aber hierzulande eigentlich nicht gemacht.
es soll wohl so sein, dass hier in deutschland sorgfäliger operiert wird (mehr lymphknoten mitgenommen) und man deswegen hier eine zusätzliche bestrahlung nicht zu besseren ergebnissen führt; in den usa wohl schon.
vielleicht war der arzt, der das vorgeschlagen hat, mal in den usa tätig.

wann ist denn die OP geplant ?

Lg,
Sophie

[PapasKind]

Hallo Kerstin

könnte es nicht wahrscheinlicher sein, dass sie einen Port bekommt und keinen Stent. Den Stent setzt man in der Regel erst, wenn der Tumor so gross ist, dass er den Magenein- oder ausgang zu verschliessen droht.
Ein Port, wo die Chemo reinkommt, damit die Adern nicht kaputt gehen, erscheint mir einfach logischer. Vielleicht nochmal nachfragen?
Liebe Grüsse.
Silvia