Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hirntumor

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 25.02.2005, 15:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Mein Sohn wurde vor 3 Jahren an einem Medulloblastom operiert, bestrahlt und chemotherapiert.
Seit diesem Jahr besucht er eine Realschule und seine Schrift und seine Noten sind eine Katastrophe. Ist es die Schulumstellung? Braucht er einfach noch Zeit? (Wiederholung der Klasse?) oder Ist er nach dieser Erkrankung überfordert? Wer weiß mir Rat oder hat die gleichen Probleme? Eva
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 25.02.2005, 20:36
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Eva,bin zwar auch selbst Betroffene,aber in der Schulklasse meiner Tochter (drittes Schulj.)ist gerdae ein superlieber Junge aus Gründen der Hirntumor OP zurückgesetzt worden.Man sagte den Eltern damals schon nach der OP,das es zu Schwierigk.kommen könne und sie dem Jungen lieber ein Jahr Zeit geben sollten.Ich weißm seinen Tumor-Namen nicht,aber vielleicht ist es wirklich so,das die Kida Zeit zum alles verarbeiten brauchen,mehr,als vielleicht sogar ein Erwachsener .Ich selbst bin z.B.viel unruhiger und nervöser als "im ersten Leben"geworden,der Charakter verändert sich schon.ein Cousin hatte Leukämie,die Mutter sagte mir mal,das er ziemlich vergesslich geworden sei.Was sagen denn die Lehrer deines Sohnes?Sie wissen doch bestimmt Bescheid,um die Sitúation und können ihn an Hand von versch.Möglichkeiten doch einschätzen.Natürlich darf man wiederum nicht "alles"auf den Untermieter schieben,es ist Schulwechsel,Pubertät,neue Umgebung,neue Anforderungen,gib ihm sowieso Zeit,sich wenigstens bis Sommer einzuleben,dann wird es für ihn auch ruhiger werden.Hoffe,etwas geholfen zu haben,Susanne
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.02.2005, 01:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Eva, unsere Tochter ist vor 12 1/2 Jahren an einem Medulloblastom erkrankt und hat wohl in etwa die gleiche Behandlung bekommen wie dein Sohn. Sie war damals 5 Jahre alt und weil die ganze Behandlung 2 Jahre gedauert hat, konnte sie erst mit 7 in die Schule.Sie ist in eine normale Grundschule gekommen, trotz ihrer Probleme wie:Gleichgewichtsstörungen ,Ataxie rechts,Facialisparese,
Sehstöhrungen usw. Deutsch ging von Anfang an super, Mathe war immer eine Katastrophe.Das Mathe und Physik so schwierig sind, ist wohl ganz typisch. Die Schrift war lange furchtbar krakelig, das wurde erst Jahre später besser, jetzt schreibt sie ganz locker! Sie musste damals auf links umstellen,rechts ging lange Zeit gar nichts. Sie macht heute noch Krankengymnastik! Ich will dir nicht den Mut nehmen, aber ab der 5. Kl. merkte man immer mehr, was die Bestrahlung (bei uns lebensrettend)angerichtet hatte.Sie war total überfordert und wurde später als Integrationskind eingestuft. Zum Glück war sie sowieso in einer I-Klasse einer Gesamtschule. Sie ist so ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert worden. Nach Jahren haben wir uns damit arangiert,dass unsere Tochter durch diese Erkrankung ein anderer Mensch geworden ist, ein Mensch, der ganz viel Unterstützung und Verständnis braucht. Wir geben ihr dies so gerne, denn sie ist total fleißig und bemüht, alles gut zu schaffen.Du musst ganz viel Geduld haben und immer den Kontakt zu den Lehrern halten, denn oft fehlt bei Lehrern einfach das Wissen, was für eine schlimme Erkrankung bezw Behandlung unsere Kinder durchmachen mussten.(Es gibt eine Broschüre für Lehrer!!) Hat dein Sohn auch ähnliche körperliche Behinderungen? Wie alt ist er? Wächst er richtig? (Wir spritzen seit Jahren Wachstumshormone) Wir kommen aus HH und haben damals eine Eltergruppe nur für Hirntumorkinder-Eltern gegründet, das hat uns damals sehr geholfen, denn wir haben einfach total andere Probleme und Sorgen als die Eltern von Kindern mit anderen Krebserkrankungen. Gibt es bei euch im KH eine Psycho-soziale Betreuung, an die du dich wenden kannst? Ich kenne ein Mädchen (mit 7 erkrankt), die später ihren Realschulabschluss geschafft hat! Wenn du noch Fragen hast, melde dich doch noch mal. Viel Geduld und alles Gute wünscht Annett
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.02.2005, 17:21
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Annett,hallo Susanne
vielen Dank für eure Zeilen.
Mein Sohn hat auch seit der OP Gleichgewichtsprobleme (haben sich aber sehr gebessert!), Abducensparese links (er wurde im Okt. operiert= kosmetisch viel besser,er hat aber immer noch Doppelbilder u. trägt jetzt eine Brille mit Prismagläsern, die ihm super steht) und Facialisparese. Er wird 11 und seit 3 Wochen spritzen wir Hormone, weil er natürlich kaum wächst.Wieviel ist deine Tochter mit den Hormonen gewachsen? Wie geht es ihr heute? Wie kommt sie damit klar?Hattet ihr auch Anschlußprobleme?
Annett, würde gerne mich mehr mit dir austauschen. Vielleicht kannst du mir deine e-mail-Adresse mitteilen.
Lg Eva
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 27.02.2005, 22:15
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Eva,
begonnen haben wir mit den Wachstumshormonen als unsere Tochter 9 war, da war sie glaub ich 1,22m. Im ersten Jahr ist sie ca 10 cm gewachsen, das war fast etwas zu viel und sie hatte in den Knien gleich dolle Wachstumsschmerzen! Jetzt ist sie 1,56m, nach ca 8 Jahren Behandlung, sie wächst nur noch minimal. Wir werden wohl bald aufhören.Sie hatte auch nur so lange Zeit zu wachsen, weil ihre zu früh eingesetzte Pubertät mit einem zusätzlichem Hormon gestoppt wurde. Dadurch sind ihre Wachstumsfugen länger offen geblieben. Sie hatte mit 17 J. immer noch ein Knochenalter von 12 1/2 J.!! Das waren natürlich super Vorraussetzungen. Jedes halbe Jahr wurde die Hand geröngt.Unsere Tochter wäre gern größer, muss sich jetzt aber an den Gedanken gewöhnen, dass es wohl bei 1,60m bleibt. Wie es ihr heute geht? Naja, auch heute hat sie mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Das Schlimmste ist sicherlich die Facialisparese. Man sieht es beim Lächeln ganz deutlich und wir sind jetzt dabei, uns über eine OP zu informieren. Leider keine einfache OP und wir haben noch nicht genug Mut...Am intensiv bestrahlten Hinterkopf wachsen die Haare nicht richtig, auch sonst sind sie sehr dünn.Sie hat auch eine Abducensparese mit Doppelbildern, schielt aber kaum noch. Im Rückenbereich ist sie leider nur ganz wenig gewachsen durch die Spinalkanal-Bestrahlung.Sie hat ganz lange Arme und Beine.Irgendwie stimmen die Proportionen nicht mehr.Das nervt ein 17 jähriges Mädchen natürlich sehr. Meinst du mit Anschlussproblemen Schwierigkeiten in eine Gruppe integriert zu sein? Trotz Integrationsklasse war unsere Tochter dort sehr isoliert. Sie hatte keinen Mut andere zu fragen, ob sie mitmachen darf, war extrem ruhig, fiel gar nicht auf und war oft sehr einsam. Einige wollten auch nichts mit ihr zu tun haben, kamen mit ihren Behinderungen nicht klar und da sie in eine Klasse geraten war, wo sich die Mädchen sich schon mit 10 J. geschminkt haben und nur noch von Jungs gesprochen haben, war sie oft außenvor.Jetzt macht sie ein Berufsvorbereitungsjahr und in dieser Klasse hat sie mehr Kontakt. Seit neuestem chattet sie ab und zu und hat dort Leute "kennengelernt".Ich gönne es ihr natürlich. Zum großen Glück haben wir gleich nach der überstandenen Therapie einen Hund gekauft.So hatte sie in guten und in schlechten Zeiten immer einen Kumpel dabei. Ja, Tiere stören sich nicht an irgendwelchen Unvollkommenheiten!! Ich bin unserem kleinen Co- Therapeuten sehr, sehr dankbar!!! Aber, wenn man mal von diesen Dingen absieht, geht es ihr soweit gut und wir sind unendlich dankbar, dass wir es soweit geschafft haben. So, genug für heute, wenn ich mal ins plaudern gerate... Lg Annett (wenn du willst, schreib ich an deine E-Mail Adresse, hab leider schon schlechte Erfahrungen gemacht)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 28.02.2005, 18:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Annett,
danke für deine ausführlichen Zeilen. Schreib mir doch unter
baur-wagner@t-online.de
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 23.07.2005, 21:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Eva,
auch meine Tochter, die mit 10 Jahren an einem Medulloblastom erkrankt ist, hat mit der Schule Schwierigkeiten bekommen. Sie ist jetzt 16 und hat gerade ihre Mittlere Reife bestanden. Bei uns hieß es, dass alles, was sie neu lernen muss, viel Energie braucht, und das was schon gelernt war, bleibt. Ich hatte auch den Eindruck, dass es so ist. Sie war in der Grundschule eine hervorragende Schülerin, durch die Krankheit hatte sie in der 5. Klasse nur Hausunterricht, dann war sie 1 Jahr am Gymnasium, hier hatte sie allerdings große Probleme mit Englisch (neu gelernt!). Anschließend hat sie in die Realschule gewechselt, und weil die Mitschüler so "lieb" waren, sind wir in die Körperbehindertenschule gewechselt, obwohl es vom körperlichen Zustand nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Sie hat zwar auch ziemliche massive Probleme beim Sehen, aber das Gleichgewichtsproblem hat sich ziemlich verbessert.
Wachstumshormone hat sie bis letzte Woche noch gespritzt seit dem 30.12.03. Sie ist jetzt 1,54 groß und war bei Erkrankung 1,39 m groß.
Ich würde mich über eine E-mail sehr freuen.[email]moniuhl@web.de
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 31.07.2005, 19:40
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

ich selber bin im alter von 6 jahren an einem gehirntumor erkrank. trotz mehreren op's wuchs er immer wieder aufs neue. vom 6. bis zum 14. lebensjahr wurde ich 7 mal operiert und hatte eine bestrahlung. durch diese zahlreichen op's habe ich eine linksseitige hemiparese. in der schule gab es nie probleme, erst realschulabschluß, dann fachabitur und danach berufsausbildung.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:52 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55