Testosteron nach beidseitiger Hodenamputation ?

Hallo
Mir wurde nach 1988, im Jahr 2000 der zweite Hoden nach Krebsdiagnose entfernt. Ich führe mir Testosteron über Androderm 2,5 mg Testosteronpflaster (täglich zwei) zu. In der Urlaubszeit habe ich mir auch schon mal eine Depot-Spritze geben lassen die ca. 3 Wochen reicht. Nun habe ich Testosteronsalbe ausprobiert, da die Dosierung wohl zu niedrig war (nach einem anschließenden Bluttest war der Testosteronwert sehr tief) hatte ich Schweißausbüche und war nicht so "gut drauf". Nun nehme ich wieder Pflaster. Ich habe mich nun aber mit dem Testosteron beschäftigt und die Wichtigkeit dieses Hormons erkannt. Ich habe das Gefühl das ich vor der zweiten Amputation aktiver und konzentrierter war, außerdem schwitze ich ziemlich schnell und viel was oft unangenehm ist. Ich denke das das evtl. mit dem Testosteron in Zusammenhang steht da ich ja nach dem Salbentest gemerkt habe wie mien Körper reagiert. Wer hat Erfarungen gemacht, wieviel Testosteron nemht ihr ?
Danke
Thomas

Hallo Thomas

Mir wurde im Jahre 1989 der linke Hoden (Seminom)und 1990 der rechte Hoden (Nichtseminom,Mischtumor)entfernt.Anschließende Entfernung der Lyhmphdruesen im Bauchraum ergab keine Metastasierung.Soviel zu meinem Krankheitsverlauf.
Seit 1990 nehme ich nun Ausschließlich Testoviron Depot 250 mg alle 3 Wochen Intramuskulaer.Da ich keine Lust hatte alle 3 Wochen zum Arzt zu rennen, setze ich mir die Spritze selber.Ehrlich gesagt kann ich nicht verstehen,warum du dir dein Leben so schwer machst.Auf die kuenstliche Gabe von Testosteron ist unser Koerper nun einmal angewiesen.Hierbei bin ich der Meinung sollte es so Einfach! wie moeglich aber auch so Sicher!! wie moeglich erfolgen.Laut damaliger Auskunft meiner Aerzte ist die Intramuskulaere Depotspritze die beste Alternative. Dies kann ich durch die nunmehr 12jaehrige Erfahrung nur bestaetigen.
Kommen wir nun zu den Nebenwirkungen der kuenstlichen Hormongabe.
Was Du beschrieben hast(Schweissausbrueche)ist auch bei mir der Fall.Hier moechte ich aber etwas differenzieren.Bei mir treten Schweissausbrueche nur bei koerperlicher Anstrengung und Grosser Hitze auf,dann aber gewaltig.Vor meiner Erkrankung war dies nicht der Fall.Eine weitere Nebenwirkung die ich dem Testoviron zuschreibe ist meine starke Koerperbehaarung.Ich war schon vor meiner Erkrankung stark behaart,jetzt aber bin ich der beste Beweis dafuer,dass der Mensch vom Affen abstammt.Ich denke mal dies muß nicht bei jedem zutreffen.Vorraussetzung ist hier wohl die jeweilige Veranlagung.
Erstaunlich fand ich bei dir den langen Zeitraum zwischen den beiden Erkrankungen,oder hast Du dich hier vertippt?
Fuer weitere Auskunfte stehe ich gerne zur Verfuegung.Ich schaue immer mal in dieses Forum hinein.

Alles Gute
Michael

Hallo Michael
Danke für deine Erfahrungen. Mir wurde von meinem Urologen gesagt das die Abgabe über die Pflaster wesentlich gleichmäßiger ist als über die Depot-Spritze.Ich hatte aber auch bei den Spritzen keine Probleme. Das mit den Pflastern ist, wenn man nicht gerade im Sommer mit kurzer Hose herum läuft ganz ok, da die aber nur max. 5 mg. pro Tag abgeben und du alle 3 Wochen 250mg nimmst scheint mir die Dosierung etwas niedrig zu sein. Naja, ich frage mal nach.
Der Zeitraum zwischen meinen Erkrankungen ist übrigens kein Tippfehler, der Krebs kam wirklich nach 12 Jahren zurück, zum Glück ohne Metastasen, und die Entfernung der Lyhmphdruesen im Bauchraum hatte ich ja bereits 1988 hinter mich gebracht.
Viel Glück
Thomas

Hallo Thomas!

Mir wurden im März 2002 beide Hoden entfernt, danach hatte ich zwei monate chemotherapie. In dieser Zeit bekam ich ebenfalls Spritzen zu 250 mg alle drei Wochen. Diese wurden aber nach der therapie abgesetzt, jetzt trage ich implantate zu 600 mg die ca 3 Monate ausreichen. Sie werden unter lokaler betäubung unter die Haut gesetzt, ohen großen aufwand. Das mit den Schweissausbrüchen kenn ich auch, aber vorwiegend aus der Zeit der Spritzen. Mein Arzt hat mir erklärt, das das auf den schnellen Verbrauch des Serums zurückzuführen ist, also der testosteronspiegel schnellt nach injektion in die höhe klingt aber genau so schnell wieder ab. bei den implantaten liegt der vorteil auf der hand, sie sind kristallisiert und ermöglichen dadurch eine konstantere abgabe von testosteron; natürlich kann es zu schwankungen kommen, die ich auch selbst miterlebt hat, doch fallen sie meines erachtens nicht so stark aus wie bei der spritze. es gibt aber ein paar dinge die du wissen solltest, falls es dich interessiert, schreib ich dir (euch gerne) etwas ausführlicher
Take care, take life
Euer Patrick name@domain.de

Hallo Patrick.
Bin sehr interessiert an den Implantaten. War auch schon bei meinem Urologen,aber hierrüber ist ihm nichts bekannt.Über ausführlichere Informationen von dir würde ich mich freuen.
Mit der von dir angegebenen E-Mail Adresse funktioniert es nicht.
Gruss Michael

Hallo Patrick
Habe deinen Beitrag erst heute gelesen. Wie Michael würden mich auch Details zu den Implantaten interessieren.
Mein Urologe hat mir übrigens erzählt das es ab ca. April eine industriell hergestellte Testosteronsalbe in zwei Stärken gibt. Eine in der Apotheke gemischte Salbe nutze ich auch, allerdings mittlerweile nur zusätzlich zu den Pflastern wenn ich den Eindruck habe es könnte etwas mehr sein. Die neue Salbe die dann täglich z.B. auf die Unterarme oder schenkel aufgetragen wird soll die Pflaster ganz ersetzen.
Gruß
Thomas

Hallo Michael, hallo Thomas!

Ich nehme stark an, dass ihr beide aus Deutschland seid. Da wären wir nämlich schon beim Grundproblem. Diese Implantate sind nicht in allen Staaten "erlaubt". Das ist aber nicht im Sinne von gefährlich zu verstehen, sondern iSv Geldaufwand. In Österreich sind diese zwar zugelassen, müssen aber von der Ärztekammer bewilligt werden, weil die Kosten für diese Präperate immens hoch sind und nur in Ausnahmefällen, die bei uns sicher vorliegen, genehmigt werden. Wie die Lage in Deutschland ist, weiß ich leider nicht. Am besten erkundigt ihr euch in einer Apotheke ob Testoveron 200mg in der Medikamentenliste überhaupt aufgeführt sind oder fragt bei eurer Krankenkasse nach.

Warum bei Dir Thomas, die Schweissausbrüche stärker ausfallen als bei thomas ist mr schon klar: Das Pflaster ist das schwächste Mittel unter den Ersatzhormonen. Die Menge ist viel zu gering, die du täglich bekommst und das öberflächliche Auftragen des Pflasters ist ein weiterer hemmender Faktor für die Aufnahme. Deswegen die verstärkten Ausbrüche.

Bei Dir Michael erklärt sich die Behaarung und das verstärkte Schwitzen dadurch, weil du die ganze Menge Testosteron auf einmal abbekommst. Soll bedeuten in den ersten tagen nimmt der körper das ganze testosteron und reagiert eben in deinem Fall verstärkt durch die plötzliche zufuhr etwas über. vergleichbar mit grossen Autos mehr Benzin mehr Power, weniger Benzin weniger Power. mehr testosteron mehr Haarwuchs, weniger t. weniger schneller Haarwuchs. Insgesamt kann also gesagt werden, dass die Spritze ein aüßerst unphysiologischer Vorgang ist.

Hier liegt eben der Vorteil von kristallisiertem Testosteron, welches gebündelt dieses abgibt. Die Dosierung kann man relativ einfach handeln weil man beliebig viel zäpfchen unter die haut implantieren kann. Ich bekomme drei, diese geben gleich viel ab, wäre es zuviel, bekäme ich bei der nächsten Implantierung nur mehr zwei, hätte ich Schweissausbrüche,wa re das ein Indiez für zu geringe Abgabe und würde vier Zäpfchen bekommen.
ei nachteil aht die ganze GEschichte, du mußt dich alle drei Monate unter das messer begeben, zwar nur unter lokaler Betäubung aber eine kleine Narbe bleibt dir nicht erspart. In meinem Fall kein großes Problem, weil meinen Narbenheilung wunderbar funktioniert und nichts zu sehen ist. Außerdem kommt in absehbarer zeit ein Implantat heraus das für ein Jahr reichen soll!

Eines würd mich noch interresieren: eure Ärzte scheinen euch nicht gerade viel über Testosteron zu erzählen, kennen die sich nicht aus, oder gehören sie zu der Kategorie: Nimm das Zeug und frag nicht, du kennst dich sowieso nicht aus!
Das sollt sich ändern!

Euer Patrick
P.S.: die eigentliche e-mail adresse scheint nie auf sondern wird dann weitergeleitet wahrscheinlich um vor spams zu schützen
name@domain.de

Hallo Patrick.
Weiterhelfen würde wahrscheinlich schon der oder die Hersteller des Produktes.Ich habe mal etwas im Internet gesurft und herausgefunden,dass die Uniklinik in Essen auch Implantate einsetzt.Da ich aber aus Norddeutschland komme,ist mir der Weg zu weit.
Nochmal zurück zur E-Mail Adresse.Bei einer E-Mail an name@domain.de läuft nur der Postkasten über und die Mail kommt somit zurück.Sollte die Adresse möglicherweise patrick@domain.de lauten?
Gruss Michael

Hab die Information im internet gefunden, ist auch das Implantat das ich nehme:

Testosteron Implantat von Sustanon®

Langzeitimplantat aus England

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Produktbezeichnung: "Testosterone" Testosterone implants
Hersteller: Organon Labs. Ltd., Cambridge

Erhältlich als 50mg, 100mg und 200mg Implantate

Die Langzeitimplantate werden von der Firma Organon (Link siehe unten) hergestellt.

[Anm.: übrigens gibt es von Organon auch weibliche Hormone als Langzeitimplantat (für mitlesende Transfrauen), sowie auch Implanon®, die sog. Dreijahrespille (ein Gestagen-Langzeitimplantat)).]

Wo bekommt man diese Implantate her?
Es sollte keine Schwierigkeit geben, die Implantate durch eine/n Apotheker/-in bzw. eine Klinik besorgen zu lassen. Gebrauchsanweisung und das Zubehör für die Implantation sollte für den/die Arzt/Ärztin ebenfalls vom Hersteller problemlos beziehbar sein.

Hier die genaue Bezugsadresse:
Organon Laboratories Ltd.
Science Park
Milton Road
Cambridge CB 4FL.
(GB)

(Das ist auch die Adresse für Informationen.)

Das Herstellerwerk befindet sich hier:
Organon Laboratories Ltd.
Newhouse Industrial Estate,
Newhouse,
Motherwell
Scotland, ML1 5SH.

Sind die Implantate in Deutschland verschreibbar?
Bezahlt das meine Krankenkasse in Deutschland?
Ja und ja. Eine Beantragung ist nicht notwendig. Ist der Arzt an einer Klinik kann praktischerweise die Klinik sie bestellen.

Wie werden die Implantate eingesetzt?
Keine Sorge: Ambulant, unter die Haut. Es wird ein winziger Schnitt gemacht, ähnlich wie bei einer Endoskopie, z.B. in die Bauchdecke, da, wo man Haare am Bauch hat, da ist es schwer überhaupt etwas zu sehen, nur wenn man die Haare auseinanderhält, kann man kleine Närbchen sehen. (Hinweis: u.U. wachsen die Haare auf dem Bauch erst nach der Verabreichung ;-)))
Alsdann werden die Implantate durch eine Art großer Kanüle unter die Haut eingeführt, und zwar sternförmig um die Schnittstelle herum.
Die Implantate sind zylinderförmig und etwas dünner als ein Zigarettenfilter.

name@domain.de

Mal eine Frage an die zu 100% künstlich Versorgten: Bei den Jungs fängt die Behaarung an zwei Stellen an, am Pimmel und an den Fussgelenken, dann kommt der Bartwuchs, Beinbehaarung etc. dazu.

Bei den alten Männern verschwindet die Behaarung an den Fussgelenken wieder, obwohl die sonstige Behaarung im Laufe des Lebens ständig zunimmt.

Ich vermute mal, dass das verschiedene natürliche Testosteronderivate sind, die das erzeugen... Wie sieht das bei euch aus ?????

Hallo,für mich stellen sich z.Zt.zwei Fragen.
1.Ab wann nach der beidseitigen Orchidektomie(bei mir in einer OP),fängt die Hormonbehandlung an?Mein Arzt will erst nach ca.1/2 Jahr anfangen.
2.Wer hat schon Erfahrungen mit dem Gel was seit Frühjahr 2003 auf dem Markt ist?Mein Arzt sagt "Standardtherapie" ist die Depotspritze.

Hallo Horst.
Bei mir fing die Testosteronbehandlung 6 Wochen nach der Hodenentfernung an. Richten sollte man sich nach dem Testosterongehalt im Blut.Anfangs 1 mal die Woche bestimmen lassen , bis du deinen zeitlichen Intervall für die nächste Spritze herausgefunden hast.
Von dem Gel habe ich noch nichts gehört,abervon einem neuen Pflaster das 2-3 Tage halten soll.Ist leider noch nicht überall erhältlich,soll aber die Nebenwirkungen reduzieren.Melde mich wieder ,wenn ich es ausprobiert habe.

Hallo Horst
Ich nehme das Testogel seit ca. 6 Wochen und habe heute erfahren das meine Testosteronblutwerte optimal sind. Das Gel verteile ich jeden morgen auf den Oberarmen und Schultern, es zieht innerhalb von ca. 2 Minuten ein und bei mir gibt es keine Nebenwirkungen wie Rötungen oder so. Ich finds wesentlich besser als die Pflaster.

Hallo Horst,
ich habe noch einen Hoden, der wurde aber bestrahlt und produziert nur noch geringfuegig Leydigzellen, damit auch nicht ausreichend Testosteron. Ich substituiere seit drei Monaten mit Testogel, was sehr gut funktioniert. Ich passe den Bedarf nach Wetter und Arbeitsbelastung an. In stressfreien Zeiten kann ich die 50g Packung dritteln, bei Anspannung und Sommerhitze brauche ich die ganze Packung. Ab September bringt Jenapharm uebrigens eine 25g Packung heraus, fuer diejenigen, die eben mit weniger Testo auskommen. Man kann aber auch angebrochene Paeckchen im Kuelschrank einige Tage aufbewahren.
Der grosse Vorteil des Gels ist die Adaption durch die Haut: der Koerper zieht nicht mehr Testosteron ein, als er benoetigt. Damit bleibt der Spiegel konstant, und wir haben genau den Level wie andere Maenner auch: morgens etwas hoeher, abfallend bis ca. 16.00 Uhr, dann konstant niedrig. Damit ist also die (angebliche) Gefahr von Prostatakrebs durch zu hohe und unregelmaessige Testosteronzugabe ausgeraemt. Es kann allerdings sein, dass der FSH Wert (folikelstimmulierender Wert) nicht zurueckgeht (normal ist 1-13, ohne Testosteron hat man schon mal 40 bis 60). Hier wuerde es mich einmal interessieren, ob andere Mitbetroffene ebenfalls trotz Testo-Zugabe den FSH-Wert nicht vermindern konnten, und ob sich das auswirkt (ich vermute, dass meine Kopfschmerzen davon herruehren).