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Alt 10.05.2004, 08:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Metastasen in der Lunge

Liebe Foris,

bei meinem Vater wurden letzte Woche drei Metastasen in der Lunge entdeckt. Gestreut hat ein Kehlkopftumor, der vor ca. 1 1/2 Jahren operiert wurde, damals aber schon in den Lymphknoten und in die Vene eingewachsen war. Ausserdem hatte mein Vater schon vor drei Jahren einen Blasentumor, der auch operiert wurde.
Die Ärzte sagen nun, dass sie die Metastasen in der Lunge nicht mehr entfernen können, sie wollen aber eine Chemo durchführen. Chancen auf eine Heilung sehen die Ärzte nicht mehr.
Mein Vater kennt nur eine beschönigte Wahrheit, weiss nur, dass er EINEN Tumor in der Lunge hat. Er will sich mit dem Thema Tod nicht auseinandersetzen. Inzwischen bin ich soweit, dass ich seine Entscheidung, den Tod beiseite zu schieben, akzeptiere, ihm also NICHT die volle Wahrheit zu sagen. Vielleicht will er das ganz alleine mit sich ausmachen...
Habt ihr Erfahrungen hinsichtlich der Lebenserwartung? Ich weiss, dass es gerade bei Krebserkrankungen völlig untypische Verläufe, auch bezogen auf die Lebenserwartung gibt, aber es wäre gut zu wissen, wie schnell es so allgemein verläuft.
Problematisch ist nämlich auch noch, dass mein Vater in Italien lebt und auch dort im Krankenhaus liegt. Nun werde ich ihn dort besuchen, kann aber nicht unbegrenzt dort bleiben. Wüßte ich, es sind nur noch ein paar Wochen, würde ich meine Besuche ausdehnen...
Es wäre toll, wenn ihr mir Eure Erfahrungen mitteilen würdet.
Vielen Dank vorab und LG
Anja
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  #2  
Alt 10.05.2004, 09:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Metastasen in der Lunge

Liebe Anja,

bei meinem Vater war es ähnlich. Nach Speiseröhrenkar. folgten Metas in der Lunge mit Wassereinlagerung. Anfangs hab ich auch überlegt was kann man dem Mann sagen? Das mit dem Speiseröhrenkar. war ja schon schlimm genug. Die Ärzte meinten dann aber man muß es ihm sagen, da er sonst die Notwendigkeit einer anstehenden Chemotherapie nicht versteht. Er hat es auch ganz gut aufgefasst. Nach der ersten Chemo war das Wasser und die Metas in der Lunge verschwunden. Und die Speiseröhre war auch wieder passierbar. Nach drei Monaten bildeten sich aber wieder neue Metas. Jetzt durchläuft er gerade die zweite Chemo. Wir sind voller Hoffnung das es nach Abschluss diesmal eine längere Pause gibt. Ich weiß nicht ob er noch eine dritte mitmachen würde. Aber er hat meinen Zweifeln schon des öfteren einen unglaublichen Lebenswillen entgegengesetzt. Mittlerweile kläre ich ihn über all seine "Wehwehchen" vollständig auf. Das hilft natürlich bei der Mitarbeit. Im Gespräch muß es ja nicht gleich um Tod und Sterben gehen. Aber ich glaube einfach, dass jeder Mensch das Recht hat alles über seine Krankheit zu wissen und auch die Chance haben muß zu entscheiden was weiter mit ihm passiert.

Ach ja, und das mit den Ärzten… Auf so was hör ich schon gar nicht mehr. (Keine Heilungschancen) Jeder neue Arzt der die Krankenakte meines Vaters liest, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Wenn mein Vater dann mal nicht im Zimmer ist heißt es dann zu mir: "Sie wissen ja um die Prognose?"

Ja Herrgott, ich weiß um die Prognose. Aber das ist mir egal. Jede Stunde die wir miteinander verbringen können zählt.

Geht es deinem Vater so schlecht, dass er im KH liegen muß? Habt ihr über ambulante Chemotherapie gesprochen? So könntet ihr euch abwechseln. Zeitweise bist du in Italien und dann ist er bei dir.

Ich wünsche euch alles gute und hoffe ihr könnt noch viel Zeit miteinander verbringen.

Liebe Grüße
Nicola
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