#16
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe annika,
du weißt, ich kann dir mit konkreten, eigenen Ratschlägen nicht weiterhelfen. Aber einen virtuelle Umarmung möchte ich dir gerne da lassen in der Hoffnung, dass ab und zu ein heller Tag oder auch nur eine helle Stunde für dich dabei ist. Jutta |
#17
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika
Ich habe letztes Jahr meine Eltern verloren. Meine Mutter starb an Blasenkrebs im Januar 2010. Im Dezember habe ich dann meinen Vater verloren. Wenn ich zurückblicke stelle ich fest dass ich eigentlich nie richtig um meine Mama getrauert habe. Ich habe mich nach ihrem Tod sehr auf meinen Vater konzentriert (bin Einzelkind) und die Hauptsache war dass es ihm gut ging. Am 6.12. jährt sich sein Todestag zum ersten Mal und im Januar sind es dann bereits 2 Jahre seit meine Mama gestorben ist. 2 Jahre!!! Ja, ich vermisse meine Eltern und es gibt viele Tage an denen ich es einfach ungerecht finde dass ich sie verloren habe. Und es gibt viele Situationen in denen mir bewusst wird dass ich sie nicht mehr fragen kann! Mein Freund und ich haben Ende Februar die Wohnung meiner Eltern geräumt und danach viele ihrer Sachen (z. B. Kosmetikartikel und Lebensmittel aus dem Tiefkühler) zu uns nach Hause genommen. Inzwischen ist das meiste verbraucht und wieder entfernen sich meine Eltern ein Stück von mir. Was bleibt? Viele Erinnerungen und sehr viele Fotos Und der Vorsatz den Kontakt zu meinen Onkeln/Tanten/Cousinen aufrecht zu erhalten. Das ist manchmal "harte Arbeit" aber es lohnt sich Durch den Tod meiner Eltern habe ich auch wieder Kontakt zu meiner Cousine die ich vor 25 Jahren das letzte Mal gesehen habe. Ich freue mich dass sie "in meinem Leben ist". Bald ist Weihnachten. Letztes Jahr haben wir diese Zeit einfach vorbeigehen lassen, mein Vater ist ja kurz vorher gestorben. Dieses Jahr werde ich sicher wieder dekorieren, aber feiern werden wir nicht. Ich konnte mir nie vorstellen dass Weihnachten nicht mehr "dasselbe" ist wenn jemand stirbt. Aber es ist tatsächlich so, die ganze feierliche Atmosphäre ist irgendwie weg.. Alles Liebe Susanne
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Meine Mama: 27.10.1935 - 15.01.2009. Mein Papa: 17.08.1935 - 6.12.2009. Sprachlos... |
#18
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika!
Ich kann dich total verstehen wie du dich fühlst. Ich habe am Sonntag meinen Vater an BSDK verloren. Ich kann nicht schlafen,nicht essen. Tags über geht es ja da meine 3 kleinen mich ablenken aber Arbends ist es schlimm. Sobald es anfängt packe ich meine kinder dick ein und gehe raus. Ob es regnet oder nicht. Es tut gut und man kann auch wieder bis zum Bauchnabel artmen. Ich weiß das ich ihn immer vermissen werde aber ich weiß auch das es besser wir mit der zeit. Fühle dich umarmt. lg Steffi |
#19
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Hallo annika,
ich bin eigtl nicht mehr so oft hier, aber bei Dir musste ich mich nochmal einklinken. Ich habe meine Omi vor 2 1/2 Jahren verloren, sie starb an dem fiesesten Gehirntumor, den es gibt, er lässt Dir keine Zeit für Angriffe, zumindest bei Omi war es so, da sie schon 92 war und er sehr spät entdeckt wurde. Omi hatte für mich Mutterstatus, da sie mich und meine Geschwister, nach dem frühen Tod unserer Eltern aufgezogen hat, ich war damals 9 Wochen alt. Ich möchte Dir eigtl nur sagen dass es für mich auch am schlimmsten im 1. und 2. Jahr war, aber was ich nicht für möglich gehalten habe, ist eingetreten. ich vermisse sie immernoch, aber es tut nicht mehr so weh...... sicher gibt es Tage wo ich ganz traurig werde, wenn ich an Sie denke, aber das ist immer weniger geworden...Trotzdem vergeht nicht ein Tag, an dem ich nicht an sie denke, und jetzt meistens mit einem Lächeln... Ich wünsche Dir dass es bei Dir auch irgendwann so ist.... GGLG Astrid
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Unsere geliebte Omi Diagnose Glioblastom 30.03.2008 -16.04.2008 .....Die Erinnerung ist ein Fenster durch das wir Dich sehen können, wann immer wir wollen.... |
#20
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika, ich kann grad nicht soviel schreiben/tippen (Hand ist verletzt), aber ich musste mal eben loswerden, dass DU MIR TOTAL aus der Seele schreibst. Dieses "Geheimnis", ja, dieses Gefühl habe/hatte ich die letzten Wochen ständig, denn mit denjenigen die dieses auch kenne, besteht derzeit eine Verständigung fast ohne Worte, während eine sehr gute Freundin von mir grad mit mir gar nicht umgehen kann/will?-es ist so schwer zu verstehen, dass unsere Eltern jetzt vorausgegangen sind, wobei meine Ma ja noch da ist (ich bin dankbar dafür), aber sie ist auch sehr angeschlagen und ich habe Angst um sie- der verlust meines Vaters ist schon so enorm schmerzhaft...ich habe das in der Form noch nie erlebt. Ob es besser wird? Ich wünsche es mir. Und Dir. Und allen.
Liebe Grüße, Lines |
#21
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika,
ich kann dich sehr gut verstehen. Wie du dich fühlst. Der Tod eines lieben Menschen zieh einen in in tiefes Loch und ein lieber Mensch hinterlässt auch eine große Lücke wenn er stribt. Allerdings sterben gehört zum Leben dazu. Der eine stirbt zu früh, der andere ist totkrank und kann nicht sterben, ein anderer wird 100 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit. Du hast doch Kinder wenn ich richtig verstanden habe? Sprich mit Ihnen darüber und geh mit ihnen auf den Friedhof. Kinder können zwar grausam ehrlich sein, aber eben ehrlich in ihrer kindlichen Art. Und hab keine Angst sie damit zu überlasten auch wenn du weinen musst. Du wirst merken, sie sind für dich da, sie brauchen dich. Das wird dir helfen. Ich wünsche Dir alles gute, und alle Kraft der Welt!! |
#22
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika,
auch ich werde meinen Vater nicht vergessen. Das Andenken an schöne , glückliche Tage überwiegt inzwischen. Gestern hätte er Geburtstag gehabt. Da kommt einiges hoch...immer wieder in meinem Leben kommt einiges hoch. Es zeigt mir wie vieles ich noch verarbeiten muss. Ich in mir mir und mit vertrauenswürdigen Freunden und Gesprächspartnern...nicht in einem öffentlichen Raum in welchem im verraten, schlecht verstanden und ausgerichtet werde...und trotzdem...DUU bist eine der ganz wenigen die ich fest in meinem Herzen trage, die mich auf diesem harten Weg als "nur" Angehörige von einem an Krebs erkankten...getragen und gestützt hat! Danke! Mariesol |
#23
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AW: Fragen an die, die hinterlieben sind!
Liebe Annika,
ich habe jetzt 3 1/2 Jahre hinter mir und kann Dir sagen: es wird besser! Gib´die Hoffnung nicht auf! Zwar bin ich immernoch täglich traurig, aber die Kraft kehrt langsam etwas mehr zurück. Teilweise konnte ich meinen Alltag nicht mehr bewältigen, mich nicht mehr um meinen Sohn kümmern etc. Die kleinsten Dinge fielen mir schwer. Ich denke, es müssen viele Tränen ins Land gehen, damit man auch wieder Fröhlichkeit empfindet. Die Last ist bei mir nicht mehr immer so tonnenschwer und ab und zu lache ich auch wieder. Heute sogar ziemlich heftig als mein Sohn etwas echt Witziges erzählt hat. Aber ich leiste so oft es geht Trauerarbeit. Das Weinen erleichtert so ungemein. Ich provoziere es geradezu -das Weinen. Dann merke ich die Erleichterung danach. Durch Fotos, Filme, Musik, Lesen im KK...ich bin regelrecht süchtig nach meinen Tränen - und dann kann ich auch mal wieder lachen und Witze machen. Hört sich etwas mad an - ich weiß. Hätte früher auch nicht gedacht, dass ich sowas mal mache. Habe viel ausprobiert, weil man ja endlich wieder "normal" werden will. Vielleicht schreibe ich mal einen Erfahrungsbericht darüber, damit andere Trauernde davon evtl. profitieren können. Jedenfalls als ich früher hier gelesen habe, dachte ich immer, dass es mir am schlechtesten geht (unter denen, die ihre Mütter verloren haben). Jetzt merke ich, dass andere noch schwerer zu tragen haben. Alles Liebe tochtermama |
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