Hurra, er schrumpft!!!

[susaloh]

Hallo,
hier, mitten in der Nacht, da ich nicht schlafen kann (Cortison) ein "update" zu meinen "Schrumpferfahrungen". Recht ausführlich, aber vielleicht hilft das ja mal anderen, die sich das Schrumpfen wünschen und vorzustellen versuchen:

Vor der ersten Chemo:
Tumorgröße 8x9 cm, Messung (nur von außen mit Lineal möglich) war aber schon drei Wochen her und ich mass 9 x 10 cm direkt davor! Tumor füllt die Brust komplett aus, überall alles hart, geschwollen, Haut gespannt!!!!

Nach der ersten Chemo EC:
siehe oben. Zum Ende der chemofreien Zeit konnte ich ca 6,5 x 7 cm messen.

Nach der zweiten Chemo EC:

Der Effekt hielt sich zunächst in Grenzen, aber im Laufe der Zeit fiel mir auf, dass sich jetzt fast überall rund um den Tumor wieder weiches Gewebe gebildet hatte. Die Tumorgrenzen waren nicht mehr so klar tastbar und an manchen Stellen fühlte er sich ausgesprochen zerfurcht an. Ich konnte ihn so gerade noch messen, ca 6,5 x 7 cm.

Vor der dritten Chemo wurde ein Ultraschall durchgeführt, man konnte deutlich sehen, dass die Tumorränder sehr fransig aussahen, nicht mehr diese akuraten Krebsstrahlen sondern ganz viele fiddelige Fäden. Große Überraschung: 5 x 5 cm (inkl Fransenrand!!!) Allerdings: Mein Tumor hatte in anfangs etwa die Form eines in der Mitte stark aufgegangenen "Amerikaners" (Kuchen mein ich natürlich, nicht die Leute!). Jetzt sind die flacheren Ränder weggegessen, aber die dicke Mitte noch da! Übrigens: keine Lymphknoten mehr tastbar (vorher 1-3)

Nach der dritten Chemo EC:

Ist nicht mal zwei Tage her, aber ich habe schon ein großes Erfolgserlebnis zu verzeichnen: Die arme, seit Monaten gekippte und festeingezogene Brustwarze ist wieder (fast ganz) frei! Was für eine Freude. Beide Brüste sehen, was die Neigung betrifft, jetzt wieder gleich aus. Auf mindestens einer Seite ist der "dicke Teil" weicher/hubblig und flacher geworden.

Ich bin natürlich wahnsinnig froh, dass die Chemo so gut anschlägt; nicht nur weil ich meine Brust "wiederkriege", was ich kaum je geglaubt hätte, vom Gefühl und Aussehen meine ich. Ist ja nicht von Dauer (Ablatio muss auf jeden Fall sein), aber psychologisch ein ungeheurer Trost, genau wie das Gefühl, den Tumor in die Flucht zu schlagen! Vor allem aber ist mein Eindruck, dass die Prognose bei neo-adjuvanter Chemo ganz entscheidend davon abhängt, ob es gelingt, den Tumor ordentlich zu verkleinern. Und eine sehr gute Prognose hat man, wenn es zu einer Total-Remission kommt (keine lebenden Tumorzellen mehr nachweisbar). Darauf wage ich natürlich (noch) nicht zu hoffen, denn sie findet nur in 15% der Fälle statt. Aber auf dem richtigen Wege bin ich!!!

Gute Nacht
Susanne

[susaloh]

Hallo an alle Kampfgefährtinnen!

Habe heute meine Zwischenuntersuchungen nach der 4ten EC-Chemo durchlaufen. Von den Ergebnissen waren die Ärzte eher nur gedämpft begeistert: 3,7 cm (Breite) mal knapp 5 cm (Höhe). Diesmal wurde zum ersten Mal auch die "Tiefe" des Tumors gemessen, also wie dick er an der dicksten Stelle ist: 1,9 cm.

Sie meinten, viel hätte sich ja nicht viel getan (im Vergleich zur letzten Untersuchung nach der 2ten Chemo), da musste ich aber doch protestieren: Gerade nach Chemo 4 fand ich selber den Unterschied enorm! Besonders eben in der "Dicke" - vorher konnte ich rundum noch deutlich die Konturen ertasten und dann auch im Spiegel sehen. Jetzt fühle ich einen Rand, wenn überhaupt noch, nur an einer "Ecke" !

Sie sagten dann auch, da seien den "metrischen" Verfahren Grenzen gesetzt....und ich könne das sicher am Besten fühlen, wie sich die Chemo auswirkt!! Außerdem könne man überhaupt nicht beurteilen, wie der Zustand der Zellen im Tumor sei!

Ich bin jedenfalls superzufrieden mit der bisherigen Ergebnissen und bin gespannt auf die neuen Mittel (Doxcetacel und Capecetabine) - ich gehe davon aus, dass die dem Tumor den Rest geben!!

Liebe Grüße
Susanne

[littleace21]

Ich finde es echt super das es dir schon besser geht!
Vielleicht mache ich mir auch zu große sorgen.
Man hat mir zwar gesagt das es sehr selten ist wenn man mit
21 schon Brustkrebs hätte aber was heißt schon selten?
Meine Angst wird trotzdem immer größer.
Das schlimmste für mich ist, dass ich noch nie beim Frauenarzt war und mich
total schäme.
Natürlich ist das normal aber trozdem fühle ich so.
Ich habe jetzt über längere Zeit schon schmerzen in der Brust!
Oberhalb der rechten Brust habe ich einen Hubbel, ich weiß auch nicht
wie ich das ausdrücken soll. Auf jeden Fall habe ich den auf der linken
Brust nicht! Er schmerzt beim Tasten sehr.
Vor lauter Angst habe ich selbst meine Brust abgetastet und noch mehrere etwas kleinere gefunden. Und zwar in beiden Brüsten.

Nun weiß ich garnicht mehr ob das nun normal ist oder nicht!
Habe mir auch schon einen Termin beim Arzt geben lassen und habe jetzt
noch mehr Angst. Ich denke die ganze Zeit nur darüber nach, was nun
sein wird wenn es wirklich so ist.

Und wenn der Arzt sagt es ist nichts, kann ich ihm dann glauben?
Ich weiß es nicht.
Ich glaube das ich in der jetztigen Situation auch meine Beziehung gefährde. weil ich aus dem Grübeln einfach nicht mehr raus komme.

Desto mehr ich darüber lese desto unsicherer werde ich!

Aber es tut gut mal darüber zu schreiben und mal zu hören was ihr darüber sagt.

Liebe Grüße aus der Eifel


littleace21

[susaloh]

Hallo littleace!
Leider komme ich aus Zeitgründen erst jetzt dazu, dir zu antworten! Hättest du ein eigenes Thema aufgemacht, hätten dir sicher auch schon viele andere geantwortet! Du hörst dich sehr verschreckt und verunsichert an. Ich kann dir nur aus Erfahrung sagen: Geh so schnell wie möglich zum Arzt und lass das abklären. Deine Scham musst du einfach überwinden, es ist wirklich nicht so schlimm beim Frauenarzt. Vielleicht gehst du einfach zu einer Frauenärztin! Am Anfang des Gesprächs solltest du erzählen, dass du noch nie beim Frauenarzt warst und damit etwas Probleme hast, man wird bestimmt verständnisvoll darauf eingehen!! Vielleicht stellt sich dein Hubbel als etwas ganz harmloses heraus. Aber selbst wenn es "etwas Schlimmes" sein sollte, fühlt man sich letztendlich besser, wenn man Bescheid weiß. Man begibt sich in die Hände der Medizin, die Fachleute wissen was getan werden muss und können einem helfen, auch wenn nicht jeder Arzt/jede Therapie gleich gut ist. Daher ist es zweitens total wichtig, WENN es tatsächlich Krebs sein sollte, dass du soviel wie möglich darüber lernst und in Erfahrung bringt. Durch Wissen legt sich die Angst. Und das Wissen hilft einem, sich für die richtige Therapie/den richtigen Arzt zu entscheiden. Wenn man da angelangt ist, glaub mir, fängt man an sich wieder besser zu fühlen und in die Zukunft zu schauen. Es gibt ein Leben auch nach einer Krebsdiagnose!!!
Also pack den Stier bei den Hörnern und geh so schnell wie möglich zu einem Frauenarzt oder gleich in ein Brustzentrum!!

Liebe Grüße
Susanne

[sonntagskind]

Hallo Susanne,

da bist Du ja wieder! Schön.


Na, im Aufbauen und Mutmachen sind Deine Ärzte ja nicht so dolle.
Selbst bei meinen vergleichsweise schlappen 15-20% Schrumpfung, die im März nach der 4. Chemo im MRT befundet wurden (und 30% kurz später in der Mammographie), fand meine Ärztin den Befund schon sehr gut, weil es entscheidend sei, dass sich etwas bewegt.

Trotz inzwischen noch 3 weiteren Chemos bin ich von Deinen Traummaßen sicher noch weit entfernt.
Bei mir war es ja genau umgekehrt: Die ersten Chemos mit AC (Doxorubicin und Cyclophosphamid) tat sich eher wenig, dann gab's mit der 4. AC einen spürbaren Schub.
Hoffentlich ist das jetzt in der 2. Chemo-Hälfte mit Taxotere wieder so - der Schub fehlt nämlich noch.
Gerade deswegen hoffe ich, dass nächste Woche die 8. und letzte Chemo noch stattfinden kann (ist auf der Kippe wegen Leberwerten). Wenn Du einen Daumen frei hast, bitte bitte bitte drücken.

Vielleicht befürchteten Deine Ärzte, dass sich bei Dir eine Resistenz entwickelte und sich deshalb angeblich nicht mehr so viel tat?

Aber es wurde dann ja eh das Medikament gewechselt.
Hoffen wir, dass auch das bei Dir gleich wieder voll durchputzt.
Komplett-Remission wäre natürlich ideal, war bei mir aber eh nicht zu erwarten - die überlasse ich Dir!!!
Weiter so!

Viele liebe Grüße

Renate

[susaloh]

Hallo an alle!

Habe in Sachen Schrumpfen mal wieder was dazu gelernt. Man hört doch immer so Unterschiedliches. Bei den einen schmilzt der Tumor cm-weise nach jeder Chemo (wie bei mir nach den ersten 4 EC-Chemos), bei den anderen ist mehr von innerer Zersetzung die Rede. Was bei mir immer diese doch eigentlich abrupten Effekte bewirkt hat, war scheinbar der Abbau der Ödeme: Das sind Wasseransammlungen, die wohl dadurch entstehen, dass Tumorzellen die natürlichen Abflusswege verstopfen. Die sind jetzt scheinbar weg, dafür ist der solide Teil des Tumors noch da. Und der schmilzt nicht in dem Tempo, kann er auch gar nicht: So schnell kann der Körper totes Zellmaterial gar nicht abbauen. Daher war die Begeisterung der Ärzte über die riesigen Schrumperfolge auch nicht so groß.

Jetzt geht´s also ans Eingemachte....und meine Geduld wird auf eine harte Probe gestellt: Zwei Wochen sind nun seit meiner 5. Chemo und damit ersten Taxotere-Chemo vergangen. Zusätzlich nehme ich seitdem täglich Capecitabin ein, das die Wirkung von Tax. unterstützen soll (Arm B der GeparQuattro-Studie). Und bisher hat sich größenmäßig nichts getan, zumindest nichts Tastbares. Also entweder beide Chemos sprechen nicht an oder innerlich wird dem Tumor gerade der Garaus gemacht. Natürlich glaube ich Letzteres, wobei ich zwischenzeitlich schon mal das Grausen gehabt habe: Was, wenn das bei diesen schrecklichen Maßen von 3,7 mal 5cm bleibt?? Aber ich habe ja noch 3 chemos vor mir und kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass zwei effektive Mittel bei mir nichts bewirken sollen!!

Also, warten wir´s ab!! Bis bald

Eure Susanne

PS Bin gespannt, wie´s bei dir weitergeht, Sonntagskind!!!!! Ich weiß ja inzwischenschon, dass deine letzte Chemo stattfinden wird!!

[sonntagskind]

Hallo Susanne,

Zitat von susaloh

Habe in Sachen Schrumpfen mal wieder was dazu gelernt.

Aha, interessant - auf solche Ursachen kann man von allein wirklich nicht kommen!

Zitat von susaloh

Bin gespannt, wie´s bei dir weitergeht, Sonntagskind!!!!!

Na, und ich erst! Nun muss die letzte Ration Taxotere vom letzten Mittwoch "nur" noch wirken...
Ich habe eh keine Lust mehr, an meiner Brust herumzutasten, um Veränderungen zu beurteilen. Irgendwie verändert sich dauernd ein bisschen, aber Logik finde ich keine, geschweige denn etwas in Richtung hin zu Schrumpfen.
Im Moment ziept es, und er fühlt sich relativ knubbelig an, aber was das nun wieder heisst, keine Ahnung.
Ich glaub, ich warte jetzt einfach nur noch bis zum 13. und 14. Juni, da habe ich Termine für Abschluss-MRT und Mammo und lass mir dann wieder die aktuellen Rückgangs-Zahlen von den Ärzten geben.
Fertig.
In der Hoffnung, dass sich seit der Chemo-Halbzeit überhaupt noch was getan hat.


Hm, bin grade etwas generft und k.o., merkt man wohl, oder?
Gestern war ich wieder mal richtig groggy, gleichzeitig müde und überdreht, hungrig und Geschmack-los, selbst mein schwarzer Humor macht mal Pause. Heute ist's schon wieder etwas besser - aber ich kann nicht immer tapfer sein.

Lass Dich / Lasst Euch von meinem Blues und von meinem "Er-schrumpft-eh-nicht-mehr"-Eindruck bloss nicht nicht anstecken!

Liebe Grüße

Renate

[susaloh]

Hallo Renate,
ich kann so nachempfinden, wie du dich fühlst. Man kann wirklich nicht immer tapfer sein, und manchmal hängt einem das alles so zum Hals raus!!

Letzten Freitag hatte ich auch so einen Durchhänger und habe dann irgendwann meine Studienärztin angerufen. Und die meinte, natürlich tut sich da was, das kann man nur nicht fühlen, da sind garantiert ganz viel tote Zellen, etc.... Letztendlich hat sie eigentlich nichts Neues gesagt und trotzdem fühlte ich mich nachher besser. Das ist vielleicht der einzige Nachteil der neoadjuvanten Chemo, dass man so viel Anlass hat sich verrückt zu machen.....

Ich fühl auch jeden Tag ganz feierlich nach, und im Moment habe ich immer den Eindruck es tut sich gar nichts. Und bin auch zu dem Schluss gekommen, dass ich erstmal keine Lust mehr habe und mir jetzt alles egal ist. So! Und jetzt wende ich mich erstmal andern Dingen zu, wie Frühstück und in die Stadt fahren. Hilft ja nix!

Liebe Grüße
Susanne

[Josho Kansai]

Hallo Ihr Lieben,

ich war heute zum Brustultraschall im KH und juhu! der Tumor ist weitergeschrumpft. Die Ärztin sagte: "Nanu, der ist ja schon ganz flau!". Sie konnte die Ränder gar nicht mehr richtig abgrenzen. Wir haben uns dann darauf verständigt, vorsichtshalber die weiteste sichtbare Ausdehnung zu messen, und wenn es in Wirklichkeit noch weniger ist, umso besser. Bei dieser vorsichtigen Interpretation betrugen die Maße jetzt 1,6 x 1,3 x 1,7 cm. *freu*
Jetzt hoffe ich, dass auch die anderen, die heute Untersuchung haben, uns gute Neuigkeiten berichten können.


Liebe Grüße

Ruth

[Gigi]

Liebe Ruth,

das ist ja ganz, ganz toll - das freut mich sehr für dich - weiter so - die Taxotere gibt dem ollen Tumor ordentlich eins auf die Mütze!!!!!!!!!!!!!!! Super!!!!!!!!!!!

Liebe Grüße, Gigi

[DelphinHH]

suuupppiiiii, Ruth !!!

Das sind ja wirklich gute Neuigkeiten und 2 Zyklen stehen bei dir ja noch aus. Toll.

Liebe Grüße
Alexandra