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  #1  
Alt 15.12.2011, 23:07
erzgebirgs-girl erzgebirgs-girl ist offline
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Registriert seit: 15.12.2011
Beiträge: 7
Standard Ich brauche Eure Hilfe

Hallo!

Ich bin Angehörige. Mein geliebter Papa, hat am 29.11. erfahren das er am Darm einen Tumor hat. Ich habe eine sch.... Angst. Am Montag bekommt er das erstemal Chemo und Bestrahlung.

Meine Eltern wohnen 400 km von mir entfernt, haben aber ein super Kontakt. Telefoniern fast jeden Tag und sehen uns fast jeden Monat. Morgen abend fahre ich mit meinen Kids(7,8) zu Opa. Meine beiden wissen, das Opa krank ist, aber was er hat, haben wir nicht gesagt. Sie denken, das Opa am Montag die Krampfadern gezogen werden. Das war ja auch die Wahrheit, wurde nur alles wegen den ..... abgesagt. Nun meine Frage. Was soll ich meinen Kindern sagen? Die Wahrheit oder es dabei lassen?

Ich habe auch Angst, das ich nur heule, wenn ich meinen Papa sehe. Ich liebe Ihn ganz sehr. Papa schafft das, er will es schaffen. Er will seine Enkel aufwachsen sehen, mit uns wandern gehen, Camping machen, auf Konzerte gehen u.n.v.m., alles was wir vor dem K.... gemacht haben.
Wir müssen das schaffen!!!

Freue mich über jede Antwort.

LG Mandy
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  #2  
Alt 16.12.2011, 06:14
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Ich brauche Eure Hilfe

Hallo Mandy,

es kommt immer auf die Kinder an, wie weit man was sagen soll/kann. Jedes Kind hat da seine eigene "Schmerzgrenze" wie weit es tiefere Informationen aufnehmen und verarbeiten kann. Bitte immer genügend Zeit nehmen, wenn die Kinder mit Fragen oder mit Angstzuständen ankommen.

In der momentanen Situation reicht es zu sagen, daß der Opa sehr krank ist, aber dagegen behandelt wird. Kleine Kinder können selten mit dem Wort Krebs etwas anfangen, eher mit dem Wort Geschwür. Außer es wird im Umfeld immer wieder benutzt, dann ist Erklärung notwendig.

Wir weihten unsere Kinder erst tiefer ein, als klar wurde, daß die Behandlungen ohne Erfolg sein werden. Sie erkannten auch von alleine an uns, daß etwas nicht stimmt. Alle meinten, für sie wäre es schlimmer gewesen, wären wir nicht ehrlich zu ihnen gewesen. Sie hatten somit auch ihre Zeit, sogar mit schönen Erinnerungen, Abschied zu nehmen.

Aber soweit seid ihr noch nicht. Jetzt heißt es erst einmal abwarten welchen Erfolg die Behandlung bringt.
__________________
Jutta
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  #3  
Alt 17.12.2011, 15:36
Benutzerbild von Lothar58
Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Ich brauche Eure Hilfe

Hallo

Ich habe es meinen Kindern gesagt. Aber es ist so wie Jutta bereits geschrieben hat. Selbst meine 14-jährige Tochter war zwar betroffen (ca. 10 Minunten), aber ging sehr schnell zur Tagesordnung über weil sie letztendlich nichts damit anfangen konnte.
Sie hat sich ausschliesslich auf das verlassen was sie an mir sehen und von mir gehört hat.
Papa lacht = Papa gehts gut.

Dass du Angst vor dem Weinen hast ... naja, da brauchst du keine Angst haben, du wirst weinen, wäre ja auch komisch wenn nicht.

Aber weine bitte aus Liebe nicht vor Mitleid.

Für mich war es immer das Schlimmste meine Angehörigen und Freunde trösten zu müssen, weil ich immer das Gefühl hatte ich tue ihnen etwas an.

Ich hatte selbst Todesängste und da konnte ich nicht auch noch die Ängste der Anderen ertragen.

Wenn du Sorgen und Fragen hast ... hier kannst du alles loswerden auch deine tiefsten Ängste.

Gruß Lothar
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  #4  
Alt 17.12.2011, 17:01
Hilde 63 Hilde 63 ist offline
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Standard AW: Ich brauche Eure Hilfe

Hallo Mandy
ich habe meine Diagnose nach OP im KH bekommen und keine fünf Minuten später kam mein Sohn( derzeit 16) zu Besuch, Da war nix mit Verstecken und verheimlichen, ich hatte mit mir und meiner Angst vor dem was kommt genug zu tun. Meine Kinder haben sehr gelitten und man hat es an allen Ecken gemerkt. Von Distanz über Leistngseinbruch in der Schule, Verschlossenheit.. das war für mich mindestens geenauso schlimm wie mein eigenes Klarkommen. Ich hatte das schlechte Gewissen, dass ich das meinen Kindern antue. Der Betroffene kann, wie Lothar schon sagt, nicht noch die Angehörigen trösten. Aber miteinander weinen - das kann auch gut tun und Verbundenheit zeigen. Angst hat da jeder - wäre komisch wenn nicht.
Liebe Grüße
Hilde
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  #5  
Alt 19.12.2011, 22:12
erzgebirgs-girl erzgebirgs-girl ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Ich brauche Eure Hilfe

Hallo!

Erstmal, vielen Dank, das Ihr mir geantwortet habt. Konnte mich nicht zeitiger melden, war ja übers WE bei meinen Eltern.

Vati geht es den Umständen entsprechend gut. Abgenommen und sehr blaß war er und sein Port schmerzt. Es war aber sehr schön, haben viel zusammen gelacht und auch zusammen geweint. Nur der Abschied war belastend.
Den Kinder haben wir nur die halbe Wahrheit gesagt, obwohl ich glaube das der Große was mit bekommen hat. Aber gerade um den Großen mache ich mir Sorgen, den er wird es nicht leicht aufnehmen. Er verarbeitet viels Nachts, kann dann nicht schlafen, weint, träumt schlecht und hat dann auch immer gleich Bauchschmerzen.

Nun, wieder zu Vati. Heute hat er seine Chemo-Pumpe bis zum 24.12. bekommen und danach Bestrahlung. Morgen gleich wieder Bestrahlung. Ist das normal, das man jeden Tag zur Bestrahlung muß? Er hat heute mit mir telefoniert und meint, es geht ihn soweit gut, nur etwas müde ist er.

Danke nochmal, für die lieben Antworten!

LG Mandy
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  #6  
Alt 20.12.2011, 05:50
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Jutta Jutta ist offline
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Registriert seit: 11.02.2003
Ort: Im Süden
Beiträge: 3.322
Standard AW: Ich brauche Eure Hilfe

Hallo Mandy,

ja, das ist Standard, daß die Bestrahlung täglich durchgeführt wird.

Versuche gerade bei deinem Großen dahinter zu kommen, was und wie viel er ahnt. Denn diese Ängste, oft mit falschen Vorstellungen, machen eine junge Kinderseele sehr mürbe. Es ist immer einer Gratwanderung, viel Fingerspitzengefühl notwendig mit den richtigen Worten diese Angst/Ahnung zu nehmen.
__________________
Jutta
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