hPlap (Plap) Wert stark erhöht, aber bisher nichts gefunden.

[pit67]

Nachdem ich eine Vergrößerung meines Hoden festgestellt hatte, hatte ich vor 2 Wochen meinen Urologen aufgesucht. Dieser konnte außer einem Hodenbruch jedoch nichts feststellen. Vorsorglich hat er noch Blutwerte abgenommen und auf Tumormarker untersuchen lassen. Letzte Woche bekam ich einen Anruf aus der Praxis, der Dr. wolle mich sprechen. Mir war sofort klar, dass etwas nicht stimmte. beta-hcg und alpha-1-Fetoprotein waren absolut unauffällig aber mein hPlab (Plazentare alkalische Phosphatase) Wert hat 855 (Normbereich < 100) ergeben. Nachdem ich bestätigt hatte, dass ich Nichtraucher bin hat er mich noch mittags zur Abdomen CT angemeldet. Hier wurde aber nichts gefunden. Am nächsten Tag Überweisung ins Krankenhaus um mit einem besseren Gerät eine Hoden Sono zu machen. Ebenfalls ohne Befund. Jetzt wird der Blutwert nochmals kontrolliert. Sollte der sich bestätigen, wird der ganze Körper nochmals mit einer CT durchgecheckt und vom Hoden eine Kernspinuntersuchung gemacht.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen mit einem erhöhten hPlap Wert gemacht? Meine Frau ist kurz vor den Durchdrehen und ich bin auch nicht weit davon entfernt wenn ich an unsere drei kleinen Kinder denke.

[GMS]

Hallo!

Das wichtigste zuerst: Es besteht überhaupt keine Veranlassung zur Panik! Ein Hodenkrebs, wenn Du dann wirklich einen haben solltest, ist die mit am besten heilbare Krebserkrankung überhaupt. Heilungschance bei so gut wie 100 %, zumindest im Frühstadium, und darum würde es sich bei Dir zweifellos handeln.

Speziell zu Deiner Situation mit dem PLAP ist es schwer etwas zu sagen. Ich kenne mich damit nicht aus und bin kein Arzt. Mir scheint das aber etwas ab vom Mainstream zu liegen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass Dein Arzt es da mit der Diagnostik etwas übertreibt. Mir scheint es in Deinem Fall sinnvoll zu sein eine zweite Meinung, möglichst von einem auf Hodenkrebs spezialierten Arzt einzuholen. Wenn Du hier schreibst wo Du wohnst kann Dir im Forum sicher jemand einen Spezialisten empfehlen.

Also es ist alles wirklich halb schlimm. Vielleicht gelingt es Dir auch Deine Frau etwas zu beruhigen!

Viel Glück

GMS

[pit67]

Hallo GSM,

vielen Dank für Deine ermutigenden Worte. Das Problem ist nur, dass am Hoden bisher nichts gefunden wurde. Unsere Verunsicherung beruht darauf, dass ich über Ecken auch schon davon gehört habe, dass am Hoden nichts gefunden wurde, dafür sich aber Metastasen bereits an der Aorta gebildet hatten.

Übrigens wohne ich in Stuttgart und bin für gute Empfehlungen (im Falle eines Falles) dankbar.

Viele Grüße

[Martina R.]

Hallo,
mein Mann war betroffen vor 7 Jahren und ist seit 6 Jahren wieder gesund. Muss mich meinem Vorredner anschliessen, nur aufgrund des hPlap brauchst du nicht in Panik geraten. Habe alle Unterlagen meines Mannes durchgesehen, dieser hPlap kam bei ihm gar nicht vor. Die beiden anderen Tumor-Marker kenne ich.
Sind aus NRW, sodaß ich dir keine Adresse nennen kann. Normalerweise gibt es in jedem größeren KH oder Uni eine gute Urologie und dort würde ich mir einen Termin geben lassen.
Von der Geschichte mit den Metastasen hab ich allerdings noch nie was gehört.
Martina

[GMS]

Hallo Pit67, also Metastasen müßte man beim ersten CT Scan gesehen haben, wenn da welche wären. Es gibt allerdings unsichtbare (sogenannte Mikrometastasen), die wird man beim nächsten Scan dann aber auch nicht sehen, deshalb würde ich ehrlich gesagt mit weiteren CTs erstmal zurückhaltend seien. Das ist natürlich alles nur meine Laienmeinung als selbst Betroffener der sich etwas mit dem Thema beschäftigt hat. Wie gesagt, ich würde vorher eine zweite Meinung einholen. Mein Dok ist einer der Spezialisten auf dem Gebiet, sitzt aber in München. Wenn Du Interesse hast kann ich Dir seine Telefonnummer mailen (lieber nicht im Forum). Der ist immer sehr freundlich und hilfsbereit und kann Dir sicher auch einen Spezialisten in Stuttgart empfehlen.

Gruss
GMS

[Dirk-Gütersloh]

Hallo Pit,

schliesse mich GMS voll und ganz an, es gibt keinen Grund zu Panik! Du und Dein Arzt machen es meiner Meinung nach ganz richtig, Ihr geht gemeinsam der Sache auf den Grund.

Wenn man so eine Diagnose wie bei Dir bekommt, fällt das Ruhigbleiben natürlich sehr schwer. Vielleicht beruhigt es Dich ja, wenn ich das Wort Tumormarker noch mal betone. Die Dinger heissen nicht ohne Grund so und nicht Tumorindikator. Soweit ich als Laie weiss, ist der PLAB-Wert fakultativ, also freiwillig. Es gibt auch obligate, also verpflichtende Marker und die waren bei Dir negativ.

Dein Arzt wird mit Dir die notwendigen diagnostischen Massnahmen durchführen, um einen Tumor auszuschliessen. Was ich an Deiner Stelle tun würde, wäre erstmal diese Ergebnisse abzuwarten.

Sollte der PLAB weiterhin erhöht sein, frage doch Deinen Urologen bitte auch nach der Wahrscheinlichkeit für eine TIN am Hoden. Ich bin nur medizinischer Laie, glaube aber zu wissen, das PLAP auch als Marker bei testikulären intraepithelialen Neoplasien (TIN) eingesetzt wird. Manche Ärzte sagen da auch CIS zu und es ist noch kein Krebs.

Gruß Dirk

[pit67]

Ich habe soeben den neuen Laborwert zugefaxt bekommen. hPLAp ist jetzt <30 . Ich weiß zwar noch nicht wie es zu dem anderen Wert kam (855), aber ich wollte Euch kurz darüber informieren und Entwarnung geben. Vor allem möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei allen bedanken, die mir hier im Forum und über private e-mails Mut zugesprochen hatten und mir Ihre Hilfe angeboten haben.

Ich werde mich nochmals melden, wenn ich die Ursache für den hohen hPlAP Wert erfahren habe.

Auch möchte ich allen Krebspatienten, Familienangehörigen und Freunden viel Kraft bei der Bewältigung Ihrer Krankheit wünschen und hoffen, dass das Forum ihnen eine Hilfe auf dem Weg ist.

Viele Grüße und nochmals VIELEN DANK!!!