Hodentumor und Nasenprobleme

[HaraldB]

Hallo Ich (37) bin neu hier,
habe vor 2 Wochen eine Verhärtung am rechten Hoden festgestellt.
Kann aber auch schon länger da sein, hab die Hoden einfach nicht
abgetastet.

Bin dann zum Urologen. Der hat Ihn abgetatste und gab mir recht, daß der
nicht gut ist.
Danach Ultraschall und Tumormaker. Die Tumormaker waren negativ.
Das Röntgen war auch negativ.
Der Urologe meint im besten Fall ist er gutartig.
Mittwoch 31.5. ist mein Termin für den Computertomographen.
Am Di 6.6. ist dann der OP-Termin zum Freilegen des Hoden.

Mein Urologe meinte wenn der Tumor bösartig ist, reicht wahrscheinlich
eine kleine Chemo (ein einziges mal eine Infusion) aus.
Habe in den letzten Tagen viel gelesen, aber nichts über so eine kleine Chemo.
Weiß Jemand dazu etwas oder wollte mich mein Urologe nur beruhigen ?
Wäre aber nich nötig gewesen. Man muß ja wissen was auf einen zukommt.

Zu meinem anderen Problem. Ich habe seit ca. 8 Wochen Probleme mit der Nase (Schnupfen, Nase ständig zu ). Bisher hatte ich das darauf geschoben, daß unser Sohn seit kurzem im Kindergarten ist und alle Krankheite mit nach Hause bringt. Da ich beruflich unter ziemlich starken Stress stehe, bin ich natürlich auch anfällig dafür.
Jetzt kommt mir ein mulmiges Gefühl, daß die Nasenprobleme irgendetwas
mit dem Hodentumor zu tun haben könnten. Ich habe es meinen Urologen
gegüber erwähnt, daß ich Nasenprobleme habe. Der meinte aber dazu nichts.
Für Eure Meinung wäre ich dankbar.

Sollte ich bei dem Termin für die Computertomographie auch die Nase untersuchen lassen?

Recht Herzlichen Dank an Alle die hier mitarbeiten.

Harald

[xmp]

Hallo Harald,

meine Informationen sind die, dass Hodentumore in den allermeisten Fällen bösartig sind. Da solltest du dich schonmal drauf einstellen.

Wie danach weiter verfahren wird. (also Strahlen, Chemo -welche und wieviele Zyklen- oder ggf. wati-and-see) kann eigentlich erst entschieden werden, wenn klar ist was für ein Tumor vorliegt (Seminom oder Nicht-Seminom) und wenn das Staging durchgeführt wurde... Alles andere ist eigentlich Kaffeesatzleserei.

Zu deinen Problemen mit der Nase kann ich leider nicht viel sagen.

Ich wünsche dir viel Glück!

Gruß
Patrick

PS: Einzyklige Chemos sind doch bisher nur in Studien möglich, oder?

[Julian]

Muss meinem Vorredner leider Recht geben, meistens sind Hodentumoren bösartig. Naja CT-Nase wird wohl nix bringen. Möglich ist natürlich dass durch die Krebserkrankung das Immunsystem stark geschwächt ist und du deshalb chronisch Schnupfen oder so hast...

[Gronf]

Zitat von xmp

PS: Einzyklige Chemos sind doch bisher nur in Studien möglich, oder?

Stimmt. und es wird noch ein paar Jahre dauern, bis die dritte Phase der Studie abgeschlossen ist. Momentan sind'se noch in der zweiten (aber es sieht vielversprechend aus!)

Grüssle
Andi

[bkrull]

Es gibt bei Seminomen im Stadium I, wo du auch die Wahl zw. einer adjv. Bestrahlung / 2 Zyklen Chemo mit Carboplatin oder Wait and See hast, die Möglichkeit alternativ zu 2 Zyklen CP auch einen Zyklus in etwas höherer Dosierung zu machen. Das wird dann auch als "Chemo light" bezeichnet.

Welcher Weg für dich der beste ist, falls du einen bösartigen Tumor haben solltest, kannst du erst nach einer genauen Biopsie wählen.

Carboplatin mit einem Zyklus hat den Studienstatus verlassen und liegt in der Auswertung und Beobachtung meines Wissens.
Es liegen aber erst seit ca. 4 Jahren Beobachtungsergebnisse vor aus der deutschen Studie. Andere EU Studien sind wohl weiter....

[IsaH]

Hallo Harald,

wegen deinem Schnupfen würde ich mich mal beim Hautarzt auf Heuschnupfen testen lassen, dieses Jahr ist der Pollenflug besonders stark. CT bringt da zur Diagnostik nichts.

Alles Gute!
Isa

[HaraldB]

Erstmal herzlichen Dank an Alle.

Das mit den Nasenproblemen ist ein paar Tage vor der OP verschwunden.
Hatte also wirklich nichts mit dem Tumor zu tun.

Habe meine OP hinter mir.
Es war ein reiner Seminom (3cm).
Die Probe von dem anderen Hoden (TIN) war negativ,
also gut für mich.

Mir geht es auch schon so weit wieder gut.

Habe mit meinem Urologen jetzt die Möglichkeit einer weiteren Therapie besprochen. Da man bei mir bisher nichts weiteres entdeckt hat kommen für mich zwei Möglichkeiten in Frage. Bestrahlung oder kleine Chemotherapie.
Ich habe mich nach einem ausfühlichen Gespräch für die kleine Chemotherapie
entschieden. Gegen die Bestrahlung hatte ich nur kleine Bedenken wegen den Nebenwirkungen; Harmblase und Darm wird mit bestrahlt.
Aber der Hauptgrund für die Chemo ist für mich gewesen, daß die Chemo überall hingelangt und die Bestrahlung nur an die gezielte Orte geht.
Ist aber meine subjektive Meinung. Natürlich hat die Chemotherapie auch Nebenwirkungen.

Zu der Mono-Chemotherapie:
2 Zyklen mit Carboplat
1. Ein Stunde Infusion (ambulant)
3 Wochen Pause
2. Ein Stunde Infusion (ambulant)
Pause

Danach in Abständen Nachsorgeuntersuchungen.

Das es sich nur um einen Zyklus handeln sollte war wohl eine fehlinterpretation von mir.

Gruß und Dank
Harald

[andy1983]

Ich glaube auch, dass es der größte Quatsch wäre, wenn man nach dem Hodenkrebs seine Nachuntersuchungen nicht macht.
Schade, dass es bei dir nach so einer langen Zeit nicht vorbei ist.

Aber ich und bestimmt die anderen auch drücken dir die Daumen. Wird alles wieder!!!!!!!

[Gronf]

Ich seh's genau wie Andy1983.
Wer bei der Nachsorge schludert und sie einfach vergisst, hat den ganzen vorherigen Stress wohl schon vergessen (OP, Chemo, Bestrahlung, RLA etc.).

Ich bin zum Glück in einer Studie, bei der ich die nächsten zwei Jahre alle drei Monate zur Nachsorge gehe (also schön engmaschig).
Bisher wurde nichts bei mir entdeckt, die Blutwerte sind allesamt okay und ich gehe davon aus, dass das auch so bleiben wird.

Dir, lieber LeCorbusier, wünsche ich alles erdenklich Gute und drücke Dir alle Daumen, die ich finden kann.

Andi