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  #61  
Alt 12.10.2010, 01:44
Effie Effie ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Christel, willst Du sagen, dass Migräne nicht zum Leben gehört, dass sie außerhalb des Lebens stattfindet???
Effie
  #62  
Alt 12.10.2010, 09:34
mouse mouse ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Was ich sagen will, ist dass nicht alles was zum Leben gehört, Sinn macht.
Eine Krebserkrankung macht keinen und eine Migräne auch nicht.
Die Diskussion ging ja letztlich darum, ob es die Krankheit und hiermit meine ich unsere Erkrankung, Sinn macht.
Liebe Grüße
Christel
  #63  
Alt 12.10.2010, 09:39
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Liebe Effie,

"den Schmerz mitzulieben", das ist mir nicht nachvollziehbar.

Als einzigen Gründe, wo sich jemand absichtlich Schmerzen zufügt, sind mir noch schwerer zu ertragende seelische Schmerzen bekannt (Selbstverletzungen).
Selbst in diesen Fällen liebt aber niemand den Schmerz.

Auch in in der Partydrogenszene habe ich von "Schmerzverstärkern" nie was gehört.

Liebe Grüße Reinhard

Geändert von Reinhard (12.10.2010 um 13:07 Uhr)
  #64  
Alt 12.10.2010, 09:53
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Effie Beitrag anzeigen
Mit fällt ein Wort von Meister Eckhart ein:
„Fürchtet man den Tod und hält ihn zurück, dann sieht man Teufel, die einem das Leben entreissen. Ist man jedoch zufrieden und im persönlichen Einklang mit sich selbst, verwandeln sich die Teufel in Engel."
In diesem Sinn grüße ich Dich herzlich!
Effie
Hallo und guten Morgen Euch allen,
liebe Effie,

Meister Eckhart verfasste diese Worte natürlich zu Lebzeiten. Vermutlich, während er selbst sich noch bester Gesundheit erfreute. Lt. google starb er während eines Inquisitionsprozesses. Naja, da war er dann wohl nicht so mit seinen Zeitgenossen im Einklang .

Ob er zu gleichen Zeilen fähig gewesen wäre, wenn er unheilbar erkrankt wäre, und um diesen Umstand gewusst hätte, das wage ich zu bezweifeln.

Meine Mutter war mit sich und ihrem Leben weitestgehend zufrieden und auch der persönliche Einklang war da. Trotzdem hat es ihr das Sterben gewiss nicht leichter gemacht.

Wünsche Euch allen einen guten Tag.

LG

Annika
  #65  
Alt 12.10.2010, 09:55
Erika E Erika E ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken



Lieber Reinhard ,

in der Psychiatrie kommt so etwas vor . dies trifft aber auf uns sicher nicht zu , oder ???

Liebe Grüße Erika E
  #66  
Alt 12.10.2010, 13:12
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Liebe Erika,

bei Naturvölkern sei so was beobachtet worden, wenn z. B. ein Angehöriger stirbt.

Leider auch in unserem Kulturkreis, wenn (meist in der Kindheit) schlimme Sachen geschahen (z. B. jahrelanger Missbrauch).

Ihr habt ja ein super Reisewetter!

Liebe Grüße Reinhard
  #67  
Alt 13.10.2010, 23:07
Effie Effie ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

J.W.v.Goethe


Widerstand verstärkt
Hingabe mildert
Bejahung ist Magie.

Hermann Hesse

Allen eine gute Nacht!
  #68  
Alt 14.10.2010, 10:46
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Wie sagte schon Václav Havel:
"Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut wird, sondern die Überzeugung, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht."

Liebe Cali_Fax
und die anderen Lieben,

der gemeinte Sinn ist, so wie ich es verstehe, nicht die Sache an sich die Sinn machen soll, also in unserem Fall die Krankheit, der Krebs, sondern die Bemühung, es in Richtung zum Besseren zu beeinflussen.

Also das gemeinte "Etwas" ist, gegen den Krebs zu kämpfen oder, wie ich es eher bevorzuge, sich mit dem Krebs zu arrangieren ( weil ich weiß, ich werde ihn nicht mehr los und ich habe keine Lust gegen Windmühlen zu kämpfen).

Also, daß es besser ist, in der Hoffnung es nützt, etwas zu tun (was Sinn macht) als nichts zu tun, weil ja vielleicht alles vergebens ist.
Das dieses "Etwas", das Sinn macht, eben die Suche nach dem Ausweg ist.

Ist mein Gedankengang irgendwie nachvollziehbar?

Liebe Grüße Reinhard
  #69  
Alt 14.10.2010, 11:38
Lumine Lumine ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Lieber Reinhard,

dein Gedankengang bzw. deine Erklärung finde ich sehr gut; so ist es auch für mich nachvollziehbar (und macht "Sinn" ).

Zitat:
Und so lang du das nicht hast, Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast Auf der dunklen Erde.
J.W.v.Goethe

Widerstand verstärkt, Hingabe mildert, Bejahung ist Magie.
Hermann Hesse
Mit den beiden (für mich trübsinnigen) "Weisheiten" von Goethe und Hesse kann ich mich hingegen gar nicht "identifizieren"; zumal ich weiß, dass beide Herren über 80 Jahre alt geworden sind und einen "schnellen" Tod hatten. Wenn man keine lebensbedrohliche Krankheit wie Krebs monate-/jahrelang im Nacken sitzen hat, ist es m. E. leicht, sowas zu sagen/schreiben ... und die "Magie" meiner Krankheit habe ich noch nicht entdeckt.

Liebe Grüße, Christa
  #70  
Alt 14.10.2010, 12:08
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Über diese Weisheiten habe ich auch noch gar nicht nachgedacht.
Zu den "gerne Schmerz Empfindern" sind mir noch die aus der sado-maso-Szene eingefallen.

Ish fürchte, dem Krebspatienten fehlt dafür die wirkliche Begeisterung und er nimmt lieber etwas Schmerzlinderndes. Oder gibt es Ausnahmen?

Liebe Grüße Reinhard
  #71  
Alt 14.10.2010, 12:18
Lumine Lumine ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zu den "gerne Schmerz Empfindern" sind mir noch die aus der sado-maso-Szene eingefallen.
Mmmhh?? Gibt es eigentlich Lack- und Leder-Outfits auch auf Krankenschein?
  #72  
Alt 14.10.2010, 12:45
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Lumine Beitrag anzeigen
Mmmhh?? Gibt es eigentlich Lack- und Leder-Outfits auch auf Krankenschein?
vielleicht eher noch mit vergnügungssteuer?
  #73  
Alt 14.10.2010, 19:09
Amy-Marie Amy-Marie ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Reinhard Beitrag anzeigen
sich mit dem Krebs zu arrangieren ( weil ich weiß, ich werde ihn nicht mehr los und ich habe keine Lust gegen Windmühlen zu kämpfen).

Also, daß es besser ist, in der Hoffnung es nützt, etwas zu tun (was Sinn macht) als nichts zu tun, weil ja vielleicht alles vergebens ist.
Das dieses "Etwas", das Sinn macht, eben die Suche nach dem Ausweg ist.

Ist mein Gedankengang irgendwie nachvollziehbar?
Ja... für mich sehr gut sogar! Danke Reinhard!

Liebe Grüße an alle Krebskranken
  #74  
Alt 26.10.2010, 14:56
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo ihr Lieben,

Ich möchte an Eure Nachsicht und Duldsamkeit appelieren.

Die Gewissheit, krebskrank zu sein löst bei jedem in unterschiedlicher Intensität etwas Verwirrung hervor.

Die Eine oder der Andere vermag sich möglicherweise noch daran erinnern.

Und wenn bei Nacht hier jemand mit der Axt in der Hand um Einlass bittet und sich etwas sonderbar aufführt, sollte man vielleicht erstmal beruhigend auf sie einwirken, um dann erfahren zu können wie man helfen kann.

Wäre das eine Möglichkeit?

Liebe Grüße Reinhard
  #75  
Alt 26.10.2010, 16:31
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Wie ich empfinde passend dazu, ein Erlebnis im Jahre 4 v. K.

Ich war als Tourist in Anatolien, allein und meist zu Fuß unterwegs.
Von der Sprache und der Kultur hatte ich keine Ahnung.

Ein halbes Dutzend Türken, teetrinkend um einen Tisch auf einem Platz winkten mich heran, holten mir einen Stuhl, luden mich zum Tee ein.

Sie konnten wenige Worte deutsch und fragten mich aus, wie heißt du, wo kommst du her, wo wohnst du, wie alt, Beruf, Frau, Kinder?
Jede Antwort wurde ausgiebig diskutiert, was mir zeigte, sie interessierten sich wirklich für mich. Sie versuchten mich und meine Lebensweise zu verstehen!
Ihre Einlassungen verstand ich leider nicht.

Zum Schluß verabschiedete sich jeder Einzelne herzlich von mir.

Mir gibt das bis heute ungeheuer zu denken.

Es gab keine Rüge, weil ich kein Wort der Landessprache verstand, keine Aufforderung, mich gefälligst ordentlich zu kleiden oder mich nicht so tölpelhaft zu benehmen.

Seither bemühe ich mich, wengstens ab und zu diesem Beispiel zu folgen.

Liebe Grüße Reinhard

Ein andermal fragte mich ein Türke, warum die Deutschen eigentlich zu jeder Tages- und Nachtzeit Bier trinken müssen. Eine Antwort fiel mir schwer. Ich versuchte mich damit rauszureden, daß das deutsche Bier dem türkischen Tee gleichzusetzen sei. Die Reaktion war aber nur ungläubuges Staunen.
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