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  #1  
Alt 21.05.2003, 10:43
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Standard Wo beantragt man Hilfe?

Meine Freundin, Glioblastom IV seit 8/02, ist mittlerweile ein kompletter Pflegefall (anerkannter Behindertengrad 90%). Sie wird auf liebevollste Art durch ihren Freund zuhause betreut. Bislang hat sein Arbeitgeber mit größtem Verständnis reagiert und sogar die regelmäßigen Ausfallzeiten, in denen Christine ca. 1 Woche nach den Chemos nicht allein sein konnte, ohne Lohnabzug toleriert. Nun aber machen ihr die Chemos so zu schaffen, daß sie auch nach 3 Wochen einfach nicht mehr auf die Beine kommt. Aber ihr Freund muß jetzt wieder arbeiten gehen, sonst verliert er seinen Job. Abgesehen davon kann er einfach nicht mehr. Stündliches Wickeln, keine durchgeschlafene Nacht seit Wochen, zusätzliche Betreuung seines Vaters, welcher seit kurzem in einem Pflegeheim untergebracht wurde, finanzielle Sorgen. Welche Möglichkeiten gibt es, qualifizierte (!) Unterstützung in der Pflege seiner Freundin zu beantragen, wer trägt die Kosten? Bitte antwortet mir! Vielen Dank, Hanna
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  #2  
Alt 21.05.2003, 18:27
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Beiträge: n/a
Standard Wo beantragt man Hilfe?

Hallo !!

Mein Behindertengrad ist 75% (vom Amtsarzt entschieden).
Ich bekomme Invaliden-Pension und Pflegegeld Stufe 2.
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  #3  
Alt 21.05.2003, 20:33
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Beiträge: n/a
Standard Wo beantragt man Hilfe?

Ich glaub, ich habe mich nicht richtig ausgedrückt: ich möchte gerne wissen, welche Arten der Betreuung möglich sind? Wenn Christine tagsüber eine Pflegeperson zuhause hätte, könnte ihr Freund ja arbeiten gehen! Er braucht einfach eine stundenweise Auszeit um selber Kraft zu tanken und nicht -wie jetzt- noch zusätzlich die Sorge um den Arbeitsplatz. Oder gibt es vielleicht Tagespflegeplätze, sodaß Christines Freund die Pflege nur abends und am Wochenende fortführen braucht? Ich sehe hier gleich zwei Menschen zugrunde gehen. Die alleinige, ganztägige Pflege ist auf Dauer einfach nicht mehr zu leisten.
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  #4  
Alt 26.05.2003, 16:51
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Beiträge: n/a
Standard Wo beantragt man Hilfe?

Hallo Hanna,

Deine Freundin und ihr Freund brauchen dringend eine gute Beratung. Hat Christine z.B. schon eine Pflegestufe? Es gibt Tagespflegeplätze in Pflegeheimen oder auch häusliche Pflege durch Sozialstationen der Wohlfahrtsverbände. Hier beraten und helfen z.B. Caritas, Innere Mission o.ä. Verbände kostenlos, auch wenn man keiner Konfession angehört. Das Wichtigste ist hier die Beantragung/Anerkennung der entsprechend benötigten Pflegestufe, damit die Kosten von der Pflegekasse übernommen werden. Das hat nichts mit dem Grad der Behinderung zu tun.

Also keine Scheu haben und Mut machen.

MfG
Bärbel
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  #5  
Alt 09.06.2003, 18:51
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Beiträge: n/a
Standard Wo beantragt man Hilfe?

Also zunächst einmal hat meine Frau ein Astrocytom Grad III, ist linksseitig gelähmt, auf den Rollstuhl angewiesen, kann nicht alleine aufsthen und schon für den Toilettengang auf Hilfe angewiesen. Entwickelt hat sich die Krankheit seit Dezember 2002, ist also och nicht so alt.

Aus einer Broschüre der Deutschen Krebshilfe über Hirntumore habe ich gelernt, dass normalerweise ein Behinderungsgrad von 100% anerkannt wird. (Ist bei meiner Frau auch problemlos anerkannt worden.) Die Broschüren über "Gehirntumore" und "Sozialleistungen" sind übrigens hervorragend und sehr zu empfehlen. Kann man als Acrobat-Reader-Files (.pdf)aus dem Netz laden (www.krebshilfe.de unter Infoangebot/Broschüren).

Der Behindertengrad von 100% hat Konsequenzen bei der KFZ-Steuer (die wird auf 0 reduziert), bei der GEZ (ebenfalls) und bei der Telekom (durch einen Sozialtarif werden einige Euro erlassen - Info im T-Punkt). Die Informationen, die dem Behindertenausweis beiliegen, geben sehr gute Hinweise. Wenn du diese Behördengänge übernehmen willst, lass dir vorher eine Vollmacht ausstellen dass du diese Sachen für deine Freundin regeln darfst.

Das zweite ist die Pflegeeinstufung. Sprich mit dem Sozialdienst im Krankenhaus und der zuständigen Krankenkasse, bei der deine Freundin versichert ist. Wenn eine Pflegeeinstufung vorliegt (nach Besuch durch den Medizinischen Dienst, Gutachten und Schreiben durch die Pflegekasse) steht deiner Freundin entsprechende Pflege zu. Die Kosten, auch für Hilfsmittel, trägt die Pflegeversicherung.

Zwei Dinge noch: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Behindertenberatung im hiesigen Rathaus (Essen) gemacht. Du wirst mit Informationen zu deinem speziellen Problem gut versorgt und kannst von da aus weiter machen.

Das andere ist, dass sich jemand um dieses Umfeld intensiv kümmern muss. Ich mache das für meien Frau und habe festgestellt, dass es an manchen Tagen ein Vollzeitjob ist. Wenn du dann noch eine gute Kommunikationszentrale hast mit Telefon, Fax und Internet, bist du schon ganz gut dabei.

Ich wünsche dir alles Gute. Wenn du Fragen hast, melde dich bei mir[ernstadden@aol.com]
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