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  #1  
Alt 27.06.2008, 12:37
anne33 anne33 ist offline
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Standard Knochenmetastasen

Hallo,

wir haben sooo sehr gehofft, dass die Krankheit bei meiner Schwiegermutter wenn nicht zum Stillstand, dann doch wenigstens zu einer langen Pause kommt, ... aber es soll wohl nicht sein...

Nachdem sie in letzter Zeit unter schlimmsten Rückenschmerzen gelitten hatte, wurde ein CT durchgeführt. Leider waren darauf zwei Schatten an der Wirbelsäule zu erkennen. Gestern rief dann ihr Onkologe an und meinte, er würde schnellstens eine Bestrahlung empfehlen.

Jetzt sind natürlich alle völlig fertig... Ich habe gelesen, dass die Prognose bei Metastasen im Knochenmark gerade bei Darmkrebs sehr ungünstig ist. Auf jeden Fall ist die Krankheit in einem sehr fortgeschrittenen Stadium.

Aber was bedeutet das genau, womit müssen wir rechnen? Dass die Krankheit nicht mehr heilbar ist, ist uns schon klar.

Wir wissen noch nichts über die Bestrahlung, wann, wie oft, ...

Da es ihr bis vor kurzem sehr gut ging, haben wir sie im Sommer (in knapp vier Wochen) eingeladen, und im Urlaub zu besuchen. Das Flugticket hat sie zum Geburtstag bekommen. Ob sie diesen Urlaub, den ihre Psycho eigentlich soooo sehr gebraucht hätte, wohl für eine Woche antreten kann, oder wird die Anstrengung zu viel werden? Darf man nach einer Bestrahlung überhaupt in die Sonne? Natürlich ist die Behandlung wichtiger, aber es wäre schon schön (gerwesen?!)...

Ich weiß, jede Krankheit verläuft individuell, aber gestern las ich etwas von verbleibenden 3 - 6 Monaten, da lief es mir schon kalt den Rücken runter.

Ihr könnt bitte ehrlich und offen antworten, wir sind zur Zeit völlig vor den Kopf geschlagen... und dankbar für Informationen.

Liebe Grüße
Anne
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  #2  
Alt 29.06.2008, 07:51
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo Anne,

wenn die Metastasen den Rücken bei Darmkrebs erreicht, dann ist das sehr weit fortgeschritten und kein leichter Weg.

Ob, wann und wie oft bestrahlt wird, das liegt ganz im Ermessen der Ärzte, bzw. des Krankheitsverlaufs. Heute wird zum guten Glück ja punktuell bestrahlt, somit ist ja nur die Stelle den Strahlen ausgesetzt, die bestrahlt werden muß. So leid es mir tut dir zu sagen, Knochenmetastasen können mit starken Schmerzen verbunden sein. Zusätzlich zur Bestrahlung bekommt sie bestimmt noch Bisphosphonate, und sollte gut in den Schmerzen eingestellt werden.

Es ist absolut nicht zu empfehlen mit bestrahlter Haut in die Sonne zu gehen, aber im Schatten könnte sie sich evtl. aufhalten, wenn sie große Wärme verträgt. Hierzu sollte sie aber den Radiologen fragen. Ob sie in 4 Wochen diese Reise, die ihr wirklich gut tun würde, antreten kann, das kann niemand im voraus sagen. Da müßt ihr einfach abwarten, im grunde wäre es nach den Bestrahlungen an sich kein Hindernis, je nachdem wie sie sich fühlt. Die einzelne Bestrahlung selbst dauert nicht lange, aber hier kommt es auf die Anzahl der Bestrahlungen an, ob die mit den Daten des gebuchten Urlaubfluges in Konflikt kommen.
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Jutta
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  #3  
Alt 10.07.2008, 09:58
anne33 anne33 ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo,

seit gestern steht fest, dass sie Bestrahlungen bekommt - der Urlaub fällt leider flach...

Es sind zwei Wirbel im Lendenbereich betroffen, zum Glück sind sie bisher nicht frakturgefährdet.

Weiß jemand, ob es einen Umterschied gibt, ob die Metastasierung von innen oder von außen des Wirbelkörpers beginnt? Also vom knöchernen Teil oder vom Knochenmark? Und wenn ja, was würde das aussagen?

Wir sind sehr traurig. Einerseits natürlich, weil die Erkrankung schon sehr weit fortgeschritten ist, andererseits auch, weil wir ihr eine Woche Erholung am Meer so sehr gewünscht hätten.

Wie geht es jetzt wohl weiter? Die Ärtze in der Radiologie sprachen nur von zwei befallenen Wirbeln - ein befreundeter Arzt sagte aber, dass man davon ausgehen muss, dass mittlerweile der ganze Körper betroffen ist.

Wir fühlen uns so hilflos, ...
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  #4  
Alt 27.08.2008, 14:19
anne33 anne33 ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo,

mittlerweile sind sie Bestrahlungen durchgeführt worden - und ihre Schmerzen waren wie weggeblasen!

Sie hatte auch so gut wie keine Nebenwirkungen und alle Bestrahlungstermine gut weggesteckt.

Leider kamen am Wochenende die Schmerzen wieder. Wir waren zu Besuch und sie hat sich teilweise zurückgezogen, weil sie sich einfach kurz hinlegen musste, bis die Schmerzmittel wirken. Sie zeigt an sich nicht, wenn es ihr schlecht geht, also muss es ihr richtig übel gegangen sein.

Sie ist bei ihrer Hausärztin in Behandlung und bekommt Iboprophen 600. Diese Woche wollte sie noch mit ihrem Onkologen telefonieren und hören, was er ihr empfiehlt. Aber reicht das???? Sind diese Ärtze (die offenbar sehr gut und auch engagiert sind) die richtigen Ansprechpartner in dieser Situation? Ab wann nimmt man Kontakt zu einem Schmerzmediziner auf? Und wer initiiert das? Sollte man das selbst in die Wege leiten?

Es erschreckt uns, dass die Bestrahlung offensichtlich nur so kurz geholfen hat. Was sollen wir jetzt tun? Ist Iboprophen 600 überhaupt ausreichend (ich kenne mich mit Schmezmitteln überhaupt nicht aus)?

Es ist einfach nur traurig und frustrierend. Sie sieht aus wie das blühende Leben, ist unternehmungslustig wie immer - würde sicher sofort eine Weltreise antreten, läd die Kinder in den Herbstferien zu sich ein - aber... sie ist eben sehr sehr krank... Irgendwie wissen wir gar nicht, wie wir mit der Situation umgehen sollen. Wir haben schon gedacht, dass wir im Herbst noch mal mit ihr verreisen möchten... aber ob sie dazu überhaupt in der Lage ist?! Und wie geht es weiter? Sie lebt allein in ihrem Häuschen mit viel zu großem Garten (und übernimmt sich natürlich oft bei der Arbeit, sie hat zwar Hilfe, aber sie ist es eben gewohnt, alles selbst zu managen...)

Ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich so viel geschrieben habe, aber mir geht grad so viel durch den Kopf...

Liebe Grüße
Anne
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  #5  
Alt 27.08.2008, 20:39
steffi66 steffi66 ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo Anne,

als ich Eure Geschichte las, fühlte ich mich sofort an unsere erinnert. Auch meine Mutter hat Darmkrebs mit Metastasen in der Lunge, die bisher auf keine Chemo ansprachen. Auch meine Mutter sieht aus wie das blühende Leben und ist laut den Ärzten in nicht all zu ferner Zukunft dem Tod geweiht. Auch wir hoffen, daß sie noch möglichst viel Zeit mit uns und ihren Enkeln verbringen kann. Aber manchmal überkommt mich dann die Wut auf diese schreckliche Krankheit und auch auf diese schreckliche Hilflosigkeit, mit der man dieser Sache gegenübersteht....

Ich wünsche Dir die Kraft, die Du jetzt brauchst, auch wenn sie Dir oft auszugehen scheint...Nutze die Zeit, die Euch noch bleibt und vielleicht gibt es ja doch noch eine Verlängerung der Zeit auf Erden für Deine Schwiegermutter und auch meine Mutter....

Traurige Grüße
Steffi
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  #6  
Alt 28.08.2008, 06:09
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo Anne,

hier reicht eine Behandlung durch die Hausärztin absolut nicht mehr aus, denn sie kann evtl. die notwendigen Schmerzmedikamente nicht verschreiben. Iboprophen ist hier nicht das richtige Medikament, da es zusätzlich noch auf die Magen- und Darmschleimhaut negativ einwirken kann. Deine Mutter braucht jetzt eine auf sie zugeschnittene Tumorschmerztherapie.

Die Knochemmetasten können bestrahlt werden, und zusätzlich eine gezielte Schmerzmedikation verschrieben werden. Der Onkologe kann hierzu die notwendigen Überweisungen vornehmen.

Schmerztherapeuten haben eine sehr lange Wartezeit, aber ich denke, ein guter Onkologe (auch durch seine Erfahrung) kann schon viel vorab für deine Mutter tun.
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Jutta
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  #7  
Alt 28.08.2008, 07:28
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Windlicht Windlicht ist offline
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Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo anne............ich kann jutta nur zustimmen ......deine Schwiegermutter
braucht jetzt eine gute schmerztherapie.............der hausarzt alleine reicht
da leider nicht mehr aus............
ob das mit den ferien im herbst klapt kann dir wohl keiner beantworten.......
und auch wie das mit dem garten und häuschen geht wird die zeit zeigen....
ich habe die erfahrung gemacht jeden tag so nehmen wie er kommt, denn
es kommt meistens wirklich anderst als man denkt.............manchmal können
sie unmögliches noch vollbringen...........manchmal wirft eine kleinigkeit alles
über den haufen................
wünsche dir aber für die beforstehende zeit viel kraft mut und alles alles
gute
Daniela
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  #8  
Alt 04.09.2008, 14:45
anne33 anne33 ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Knochenmetastasen

Hallo,

leider ist keine Ruhepause in Sicht. Gestern hatte meine Schwiegermutter einen Röntgentermin bei einem Lungenfacharzt zur Nachkontrolle der Lungenop.

Leider sind auf dem Rötgenbild kleine Schatten (?) auf beiden Lungenflügeln zu sehen. Jetzt lässt sie nächste Woche ein CT machen, um zu sehen worum es sich handelt.

Es ist zum Verzweifeln, kann der Mist sie denn nicht wenigstens kurz zur Ruhe kommen lassen?

Ihre Rückenschmerzen sind immer noch vorhanden, zwar nicht ständig, aber leider immer wiederkehrend. Einen Termin beim Onkologen hat sie erst Ende September.

Einen Schmerzterapeuten scheint es in Clp. nicht zu geben. Ich hoffe, der Onkologe hat eine Adresse. Allerdings befürchte ich fast, dass meine Schwiegermutter die Schmerzen eher runterspielt und sich mit Iboprophen zufrieden gibt.

Ich bin halt 'nur' die Schwiegertochter, sage zwar meine Meinung, informiere mich auch, aber ich halte mich sehr zurück, von mir aus aktiv zu werden. Obwohl ich langsam denke, jetzt muss doch mal gehandelt werden. Jetzt, bevor die ganz großen Schmerzen kommen. Es tut mir vor allem weh, meinen Mann leiden zu sehen. Ich weiß immer gar nicht so genau, wie sehr ich ins Detail gehen soll, um ihm nicht noch mehr Kummer zu machen. Aber Augen zu scheint mir genau wie Abwarten die falsche Lösung zu sein. Wenn ich Jutta recht verstanden habe, dann sind Knochenmetastasen bei Darmkrebs ein Zeichen dafür, dass die Krankheit generalisiert ist. Aber was bedeutet das?!

Es gibt dort im örtlichen Krankenhaus eine Palliativstation. Wäre das eine Ansprechstation bei möglichen großen Schmerzen? Und wenn ja, sollte man den Kontakt dann nicht jetzt schon herstellen? Andererseits befürchte ich, dass sie dann resigniert - palliativ -> das Ende.

Bisher scheint sie immer noch ganz gut drauf zu sein. Sie unternimmt nach wie vor Ausflüge und trifft sich mit vielen Freunden. Obwohl sie vorhin am Telefon gesagt hat, sie wisse ja doch, was sie erwarte... Das zu hören war schon hart.

Geändert von anne33 (04.09.2008 um 14:50 Uhr)
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