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  #46  
Alt 10.09.2011, 10:27
Kaempfer01 Kaempfer01 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

@ all danke ihr seit so lieb zu mir,


.... gestern morgen bin ich einfach in mein Auto Gesessen und ohne darüber nach zu denke gas gegeben ohne Ziel, einfach weg. Klar hab ich mir überlegt gegen ein Baum zu fahren aber das würde meine Marie nicht wollen.

Heute ist meine Tochter schon eine Woche beerdigt und sie fehlt mir so sehr,
bitte lieber Gott gib mir ein Zeichen das sie es schön hat, das es ihr gut geht.
Es macht mich noch verrückt , was hab ich nur gemacht das ich so bestraft werde,,
wann hört es den endlich auf dieser schmerz ...,
  #47  
Alt 10.09.2011, 13:23
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

Du hast recht, DAS hätte Deine Tochter nicht gewollt. Ganz bestimmt nicht.
Bitte pass auf Dich auf. Es gibt bestimmt auf dieser Welt noch einen Menschen, der Dich braucht oder auch, der Dir sehr nah sein wird. Auch wenn Du diesen Menschen noch nicht kennst.

Vielleicht würde Dir professionelle Hilfe gut tun? Eine Selbsthilfegruppe oder Hospiz-Mitarbeiter? Gibt es so etwas bei Dir in der Nähe?
Ich selber gehe jetzt zu einer Therapeutin, die als Heilpraktikerin mit verschiedenen Spezialausbildungen arbeitet. Sie schafft es in den Therapiestunden immer wieder, mich in die Gegenwart und in das Jetzt zurückzuholen. Natürlich kommen da auch viele schmerzhafte Erinnerungen und Gefühle hoch. Aber eben auch Momente, wo es sich einfach mal anders anfühlt. Mir geht es noch nicht wirklich besser, aber ich merke, dass da noch andere Dinge sind.

Liebe Sandra, pass bitte auf Dich auf.
Ich liebe Umarmung. Lass Dich einfach mal festhalten, ja.
Liebe Grüße
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
  #48  
Alt 10.09.2011, 15:30
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

ich kann mich Carla nur anschliessen - du wirst noch gebraucht.

Ich habe Gott sei Dank kein Kind verloren und ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen als das. Es wird sicher lange dauern bis es dir besser gehen wird, aber irgendwann wirst auch du wieder ein bisschen lachen.

Ich würde dir auch dazu raten, dich einer Selbsthilfegruppe (Verwaiste Eltern o. ä.) oder einer anderen Trauergruppe anzuschließen. Falls es das nicht gibt, geh bitte zu einem Psychologen.

Ich umarme dich,
Monika
  #49  
Alt 10.09.2011, 17:55
Kaempfer01 Kaempfer01 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

vielleicht habt Ihr recht mit einer Selbsthilfe Gruppe, hab mir darüber noch keine Gedanken gemacht, werde mich mal schlau machen. Vielen lieben dank an allen.
  #50  
Alt 17.09.2011, 17:32
Kaempfer01 Kaempfer01 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

.....an allen Ihr lieben...
nicht böse sein, das ich so lange nichts mehr von mir hab hören lassen.
Meine trauer ist einfach so groß und ich komme über den Verlust meiner geliebten Tochter nicht hin weg. Wie soll man auch über so etwas hin weg kommen, wenn man das eigene Kind zu Grabe Tragen musste.

..wenn ich morgens aufstehen, denke ich an sie und wenn ich versuche zu Schlafen , bin ich nur in Gedanken an ihr. Selbst wenn ich unter Menschen gehen will, habe ich das Gefühl ich werde erdrückt und beobachtet.
Mein HA hat mir wohl anti D. verschrieben, aber ich bin nicht verrückt ich trauer um mein Kind.
  #51  
Alt 17.09.2011, 17:48
Benutzerbild von metalkatze
metalkatze metalkatze ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

nichts, was ich dir schreibe, kann dich trösten in deinem unbeschreiblichen Schmerz.
Worte zu finden in dieser Situation ist einfach nicht möglich.

Fühl dich gedrückt!




Wenn Engel einsam sind
in ihren Kreisen,
dann gehen sie von Zeit
zu Zeit auf Reisen.

Sie suchen auf der ganzen Welt
nach ihresgleichen,
nach Engeln, die in Menschgestalt
durchs Leben streichen.

Sie nehmen diese mit
zu sich nach Haus –
für uns sieht dies Verschwinden
dann wie Sterben aus.

Renate Eggert-Schwarten



Liebe und traurige Grüße

Metalkatze
  #52  
Alt 17.09.2011, 17:50
monika100 monika100 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

Antidepressiva hat nichts mit "Verrückt sein" zu tun. Es soll dir nur helfen, vielleicht ein ganz klein wenig zur Ruhe zu kommen. Versuch es doch einfach mal.

Das Schlimme ist, dass Keiner dir helfen kann, die Trauer um deine Tochter wird sehr lange dauern, wir können nur für dich da sein.
Und überleg dir noch einmal, dich einer Gruppe von Eltern anzuschließen, die auch ihr Kind verloren haben. Die könnten dich sicher am besten verstehen.

Ich denk an dich,
Monika
  #53  
Alt 18.09.2011, 20:25
Kaempfer01 Kaempfer01 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

liebe Metalkatze, danke Dir für Deine Worte, dieses Gedicht ist sehr schön

liebe monika, ja Du hast recht,
bin sehr viel hier, auch in verschiedenen Thread am lesen, leider sind so viele Schicksale und mir fehlen dann die Worte, ich bin auch sehr dank bar das hier so viele sind, die einem Kraft geben, durch Worte oder auch eine
  #54  
Alt 18.09.2011, 21:39
Hoffnung09 Hoffnung09 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra

Auch ich drücke dich ganz fest. Auch wir haben unser Kind verloren. Du bist nicht alleine. Ich weiss, es ist kein Trost.

Den Satz: Die Zeit heilt Wunden.

Dieser Satz kann und will ich nicht mehr hören! Der Schmerz wird manchmal erträglicher. Manchmal ist der Schmerz und die Sehnsucht sooo gross, dass man am liebsten dem Kind folgen will. Dann aber, kommt wieder die Zeit, wo der Schmerz ein bisschen nachlässt und einem die Aufgabe hier auf Erden wieder bewusst wird. Unsere Kinder hätten nicht gewollt, dass wir ihnen folgen. Aber es ist auch nicht Mutter Natur, dass die Kinder vor uns gehen!!!
Irgendwann, irgendwo - sehen wir unsere Kinder wieder. Und vielleicht können sie uns die Antwort geben, warum sie gehen mussten.

Wir, wo unsere Kinder verloren haben, können uns untereinander verstehen. Aussenstehende haben nicht die leiseste Ahnung, was wir durchmachen. Dann kommen noch die "besten Ratschläge" von Leute, die überhaupt keine Ahnung haben, was das heisst, das eigene Kind auf diese Art und Weise verlieren zu müssen!!!Auf solche Leute kann ich heute verzichten. Dafür haben wir neue Freunde gewonnen.

Heute gehen wir manchmal 1x im Monat in die Selbsthilfegruppe. Aber irgendwann mal hat man sich ausgesprochen. Am Schluss stehst du wieder alleine da. Solange wir im Spital in der Behandlung und Nachkontrollen waren, wurden dir fachmännisch betreut. Aber als unser Sohn gestorben ist, stehst du alleine da. Am Schluss musst du selber entscheiden, wie dein Leben weitergeht und was du daraus machst. Diese Entscheidung nimmt dir niemand ab. Mit kleinen Schritten gehen wir vorwärts. Manchmal machen wir ein paar Schritte zurück. Auch wenn wir zwischendurch umfallen, stehen wir wieder auf und versuchen ein paar Schritte vorwärts zu gehen. Einfach ist es nicht. Aber wir versuchen es. Der letzte Wunsch von unserem Sohn ist, dass er uns glücklich und lachen sehen möchte. Wir versuchen es, sein Wunsch zu erfüllen. Manchmal gelingt es uns mehr, mal weniger. Aber eines wissen wir. Wir haben keine Angst vor dem Sterben. Unser Junge wird uns abholen und wir sind überzeugt, dass es ihm gut geht. Apropos Zeichen: Immer wenn wir einen Regenbogen sehen, kommen sie auf unsere Seite, solange der Regenbogen steht. Und dann haben wir das Gefühl, dass unser Junge ganz Nah bei uns ist und vielleicht neben uns steht und uns berührt. Dann, wenn der Regenbogen am verblassen ist,dann machen sie sich auch wieder auf ihren Weg in ihr Land. Dieses Gefühl, während ich in den Regenbogen schaue und ganz fest an unseren Jungen denke, gibt mir Trost und ein schönes Gefühl. Versuch es einmal.

Ich drücke dich ganz fest und wünsche dir alle Kraft dieser Welt.

Stille Grüsse
Sandra
__________________
Wenn du bei Nacht in den Himmel schaust,
wird es dir sein, als lachten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
(Antoine de Saint-Exupery)

Euer Matthias 6.3.05 - 22.4.10

(3.4.10)

Geliebt, vermisst und unvergessen.
  #55  
Alt 20.09.2011, 17:54
Kaempfer01 Kaempfer01 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

.. ..@Hoffnung .... , wie war Du sprichst mir aus der Seele, verstehen kann ich noch so einiges nicht, ich weiß auch nicht was in den nächsten Wochen ist. Ich hoffe das mein leben irgend wann wieder, einen sinn macht.
Danke Dir

32 Tage ohne meine Tochter, 32 Tage zu viel, viele Trauern um ihre Mama,Papa,Schwester,Bruder oder Freunde und ich, ich um mein Herz.
Die Zeit wird bei keinem die Wunden heilen, den dann vergessen wir.
Wie könnte ich vergessen, die Geburt, das erste lächeln, die erste schritte oder Worte und dann kam dieser sch... Krebs, die Hoffnung und der Kampf, fast gewonnen und dann der Rückschlag. Das wissen ich werde sie verlieren,.... nie wieder in meine Armen nehmen, nie wieder Ihr sagen könne, Ich liebe Dich!
Wenn Deine Eltern sterben,
dann stirbt deine Vergangenheit.
Wenn Dein Kind stirbt,
dann stirbt Deine Zukunft.
© unbekannt

......und immer sind da spuren,sie fehlt mir
  #56  
Alt 22.09.2011, 07:44
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

dieses: das wird nie wieder sein ... kenne ich nur zu gut.
Jeden Tag denke ich an etwas, was ich mit meinem Vati nie wieder machen werde, was er nie wieder erleben, sehen, riechen und fühlen wird.
Und jedes Mal überschwemmt mich dann diese Trauer wie eine riesige Welle.

Das Gedicht stimmt leider so auch nicht.
Wenn die Eltern sterben, verliert man die Vergangenheit nicht. Bei mir ist sie im Moment viel presenter als die ganzen Jahre davor. Es kommt so vieles wieder hervor, was ich schon vergessen hatte oder einfach nur mit anderen Erlebnissen überdeckt hatte.

Kann man das alles jemals verstehen?

Liebe Grüße an Dich und eine ganz liebe Umarmung.
Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

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  #57  
Alt 22.09.2011, 11:11
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Carla,
ich wollte Dich bestimmt nicht verletzten, mit diesem Gedicht, er mag auf Dich nicht nicht treffen, glaube mir aber mich trifft es voll und ganz. Was würde ich nur tun können wenn meine Tochter wieder da wäre, ich würde sterben dafür.

Mir hat mal eine liebe Userin geschrieben;
Wenn Gott mich fragen würde,
entscheide Dich zwischen Deinem Kind oder deinen Mann,
würde ich sagen nimm mein Mann, er ist meine rechte Seite,
mein Kind ist mein Herz.
-----von T.H.------

bitte verzeiht wenn ich mon so denke, ich will niemand damit verletzten.
Vielleicht denke ich irgend wann anders darüber, weil auch ein Mann zu verlieren ganz schlimm ist.
  #58  
Alt 24.09.2011, 09:09
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

Du hast mich nicht verletzt. Mach Dir keine Gedanken deswegen, bitte.

Ich wollte damit nur sagen, dass ich das anders erlebe im Moment. Die Vergangenheit verliere ich nicht. Sie ist da und die Erlebnisse kommen alle wieder an die Oberfläche.

Aber als ich das Gedicht zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich auch, ja so ist das.
Nur jetzt sehe ich das anders. Ich habe viele Jahre mit meinem Vati gemeinsam gehabt. Und Du leider nur sehr wenig Zeit mit Deiner Tochter. Und, es sollte überhaupt nicht so sein, dass ein Kind vor seinen Eltern wieder gehen muss.

Ich kann sicher nicht im Entferntesten Deinen Schmerz nachempfinden. Ich weiß nur, dass es eben nicht selbstverständlich ist, dass die Kinder gesund groß werden. Und das vergisst man selber leider zu oft und hier wird es mir wieder bewußt.

Liebe Sandra, ich nehme Dich ganz lieb in den Arm. Ich hoffe sehr, dass Du Menschen in Deiner Nähe findest, die Dich ein wenig auffangen können.

Ganz liebe Grüße
Carla
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  #59  
Alt 24.09.2011, 17:41
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Ja ich bin es mal wieder, wollte mal wieder etwas von mir erzählen.

Heute morgen als ich bei meiner Maus war, hab ich mir so überlegt, wie sie ihr Garden den haben möchte, am Montag werde ich mal zum Gärtner gehen und mir ein paar Vorschläge machen lassen auch zum Steinmetz will ich gehen. Da hab ich schon meine wünsche mal schauen ob ich das so hin bekomme, wie ich es möchte.
Ich war noch mal bei meinem Arzt er versucht das ich nicht so lange warten muss auf ein Therapieplatz, aber versprechen kann er mir nichts. Klar ich bin ja auch nicht die einzige die Hilfe braucht.
Kennt ihr das man wird der Straße irgend wie gemieden oder bilde ich mir das nur ein, weiß es nicht aber es fühlt sich so an. Entweder schauen alle durch mich durch oder sie wechsel die Straßenseite. Mir wäre es lieber man würde mich direkt ansprechen anstatt hinter meinem Rücken zu tuscheln. Aber so was, nein echt. Die meisten denken doch eh sei froh sie hat nicht länger leiden müssen, das weiß ich auch, aber verstehen muss ich es nicht.
Verstehen werde ich es nie, das mein Kind nicht mehr kommen wird, egal wieviel Zeit vergehen wird, sie bleibt mein Kind.
  #60  
Alt 25.09.2011, 09:45
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: mit einem lächeln geboren, lächelnd gestorben

Liebe Sandra,

ja das kenne ich auch zu gut. Viele sprechen einen gar nicht mehr darauf an, tun so, als ob nun alles normal weitergeht. Und für diese Menschen stimmt das ja auch irgendwie. Nur UNSER Leben geht eben nicht normal weiter. Wir haben diesen Verlust erlitten und fühlen diesen Schmerz.

Wenn ich ehrlich bin, konnte ich das vorher auch nicht so verstehen oder anderen gegenüber so zeigen. Ich habe mein Beileid ausgesprochen und dann eigentlich auch nicht mehr gefragt.
Vielleicht muss man das (leider) erst selber erleben, bis man diese Gefühle anderer verstehen kann. Heute kann ich auch bei anderen Betroffenen damit umgehen, ich glaube, erst jetzt finde ich die richtigen Worte und verstehe deren Gefühle.

Ich habe in den letzten Wochen gelernt, dass ich viel Zuspruch und Verständnis erfahre, wenn ich selber darüber rede. Mir bewußt Menschen suche, mit denen ich über meine Gedanken und diese ganze schwere Zeit spreche. In manchen normalen Gesprächen warte ich nur auf ein Stichwort, damit ich meine Gedanken los werden kann. Oftmals erzählen andere ja z.B. von ihrem Urlaub und so: wie war denn deiner? Da kann ich immer einhaken, da ich meinen Vati ja während meines "Urlaubs" begleitet habe.

Und ich habe es sehr sehr oft erlebt, dass von der anderen Seite dann plötzlich sehr viel Verständnis und Mitgefühl rüber kam.

Sandra, gib bitte nicht auf. Versuch einfach, Menschen, denen Du vertraust, direkt anzusprechen. Die meisten sind einfach hilflos, wissen nicht, wie sie mit Dir umgehen sollen. Sie können Deine Gefühle ja auch nicht nachvollziehen. Sie wollen Dich aber auch nicht verletzten oder glauben sogar, dass Du lieber allein sein möchtest.

Sag, was Du denkst und bitte andere darum, Dich nicht zu ignorieren. Du hast alles Recht dieser Welt zu sagen: mir geht es schlecht und ich brauche Hilfe.

Liebe Sandra, ich umarme Dich mal ganz fest, ja? Leider bin ich nicht direkt bei Dir, aber ich denke ganz lieb an Dich und schicke Dir viel viel Kraft.

Liebe Grüße
Carla
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