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  #1  
Alt 12.01.2015, 11:03
sticknadel sticknadel ist offline
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Standard Keine Chemo wegen chronischer Osteomyelitis

Ein liebes Hallo an alle
Ich bin neu hier und hab erst mal hier viel gelesen. Nun möchte ich mich vorstellen, denn auch ich habe so viele Fragen.
Ich bin stolze Mama von vier Kindern, bin 55 Jahre alt. Im November wurde bei mir Brustkrebs in der linken Brust festgestellt. Vor der ersten Op ging man davon aus, dass die Lymphknoten nicht betroffen sind. Fehlanzeige, schon bei der Op war klar, dass von vier entfernten Lymphknoten drei befallen waren. Eine zweite Op wurde notwendig und auch Chemo war ein aktuelles Thema.
Dann die zweite OP, insgesamt wurden nun 22 Lymphknoten entfernt wovon 5 befallen waren, der Tumor konnte bei der zweiten Op auch vollständig entfernt werden.
In meiner Diagnose heißt es nun: invasives Mamacarcinom Typ G2, begeitendes DCIS G2 und minimale Komponente eines Carcinomas lobulare in situ. Der Tumor war 4cm groß, die Op aber Brusterhaltend.
Nach der zweiten Op kam dann die Überraschung für mich, es gibt keine Chemo, worüber ich mich natürlich freue, aber, ist das ohne Risiken für mich?
In der KLinik, in der ich operiert wurde, findet wöchentlich eine Tumorkonferenz statt, dort wurde besprochen, dass eine Chemotherapie bei mir nicht angesagt ist, zu den Gründen kann ich es hier nur so wiedergeben, wie mir gesagt wurde:
Mein Tumor hat eine Ausgeglichenheit von 12 / 12 mit 5% Aggressivität
ihm fehlen wohl bestimmte Rezeptoren zum Andocken.
Dann hab ich leider noch eine Osteomyelitis und im Arztbrief heißt es da:
Keine Chemo wegen chronischer Osteomyelitis und zu befürchtenden lebensbedrohlichen Nebenwirkungen .

Nun bekomme ich Bestrahlungen ab Mittwoch, zwei Felder, da die Lymphabflussbahnen mit Bestrahlt werden.

Ich weiß, im Vergleich zu vielen von euch darf ich mich glücklich schätzen, wie es mir geht, auch die Prognose ist ja, wie die Ärzte sagten , sehr gut.
Trotzdem hab ich so viele Fragen, gerade, weil keine Chemo gemacht wird . Ist das blöde? Hat jemand Erfahrung?

Mir geht es so gut und ich jammere hier rum.
Ich wünsch euch einen tollen Tag
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  #2  
Alt 12.01.2015, 11:39
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Keine Chemo wegen chronischer Osteomyelitis

Hallo Sticknadel,

erst mal herzlich willkommen hier.

Nun, Deine Zweifel ob der Richtigkeit , dass keine Chemo gemacht wird, die teile ich ehrlich gesagt, ich würde eine Zweitmeinung einholen.

Die Gründe für meine Zweifel:

Der Tumor war groß und es waren 5 Lymphknoten befallen.
Das ist schon Grund genug.
Dazu kommt, dass Du mit 55 Jahren noch jung genug bist, um eine Chemo gut zu meistern.
Deine Angaben 12/ 12 und Aggressivität 5% muß ich interpretieren, denn so sagen sie uns nicht viel.
Ich schätze mal, mit 12/ 12 ist die hohe Hormonabhängigkeit gemeint und mit Aggressivität 5% der KI 67. Stimmt das so?
In der Regel wird bei befallenen LK > gleich 4 sogar die dosisdichte Chemo angeraten.
Wurde eigentlich ein Test veranlaßt, um die Rückfallgefahr des Tumors einzustufen?
Wird eine Antihormontherapie eingeleitet?

Nun zu Deiner chron. Osteomyelitis bezüglich Chemo kann ich nichts sagen, dass wissen die Fachleute besser einzuschätzen.

Aber bezüglich des Tumorstatus, hole Dir bitte eine Zweitmeinung ein.
Das ist üblich und unkompliziert, Du hast ein Recht darauf.

Nun laß den Kopf nicht hängen und wenn Du weitere Fragen hast, dann stell sie uns.

Ich wünsche Dir trotz allem einen schönen Tag.

Liebe Grüße, Jule
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer

Geändert von gitti2002 (12.01.2015 um 23:22 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #3  
Alt 12.01.2015, 18:05
sticknadel sticknadel ist offline
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Registriert seit: 12.01.2015
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Standard AW: Keine Chemo wegen chronischer Osteomyelitis

Danke ihr zwei

Es tut gut, man ist hier wirklich nicht alleine.
Nun zu euren Antworten:
@ Sandra, ja der Tumor ist hormonausgeglichen und wenig aggressiv, bzw. hat auch noch eine sehr langsame Zellteilung.

Ich bekomm ab Mittwoch Bestrahlung und auch eine Antihormontherapie mit Tamoxifen, da wohl die Eierstöcke noch arbeiten, was durch einen Hormonstatus durch die onkologische Gynäkologin festgestellt wurde.

Ja Jule, du hast Recht, zuerst war ja auch eine Chemo definitiv angeraten, aber die Osteomyelitis war der Ausschlag.
Ich hatte schon einmal ein Lungenempyem, damals ging es eng her. Jetzt auch immer wieder Abszesse und Komplikationen. Ich habe vor vier Jahren auch schon eine sogenannte Lappentansplantation gebraucht, da kaum noch Gewebe am Bein vorhanden war. Auch das Wadenbein ist schon zum Teil entfernt.

Eigentlich fühle ich mich in der Klinik wirklich gut betreut. Es ist auch ein zertifiziertes Brustzentrum und es wird wirklich jede Patientin ihrem Tumor entsprechend behandelt.
MAn hat mir gesagt, dass die Chemo bei solchen Tumorarten nicht unbedingt greift, da die Zellteilung einfach zu langsam ist. Aber ich hole mir auf jeden Fall noch Rat, da habt ihr Recht.

Jule, was für ein Test ist das denn, von dem du mir schreibst? Ja die Antihormontherapie läuft seit dem 2.1. Zuerst mit einem anderen Präperat, da man dachte, dass ich schon längst in der Menopause bin, allerdings wurde nun festgestellt, dass die Eierstöcke wohl noch produzieren.
Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht.
Danke euch zwei und einen schönen Abend
Gruß Gabi

Geändert von gitti2002 (12.01.2015 um 23:22 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #4  
Alt 12.01.2015, 19:41
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Standard AW: Keine Chemo wegen chronischer Osteomyelitis

Zitat:
Zitat von sticknadel Beitrag anzeigen
Jule, was für ein Test ist das denn, von dem du mir schreibst?
Liebe Gabi,

es handelt sich dabei um Prognoseteste, die mittels Gensignaturen gemacht werden.
Da gibts einmal den Oncotype DX und den Endopredict.
Beide können mit in paraffineingelegtem Gewebe durchgeführt werden.
Sie sollen Auskunft über die Rückfallgefahr geben, bzw. über die Gefährlichkeit des Tumors.
Bei G2 wird das häufig gemacht, wenn man nicht weiß, wie aggressiv der Tumor nun wirklich ist und ob Chemo nötig ist oder nicht.

Bei Deinem sehe ich das so:
zum einen sieht er aus wie ein Luminal A Tumor, ein recht "freundlicher", wenn man das so sagen kann.
Dem stehen aber 5 befallene LK gegenüber, somit hat der Tumor gezeigt, was er kann! Nämlich streuen.
Das darf man nicht außer Acht lassen.

Eine Zweitmeinung ist da schon angebracht, vielleicht sieht ein anderes BZ die Osteomyelitis weniger relevant oder würde mit einer Chemo starten, die dem Rechnung trägt.
Ein Gentest, wie die beiden beschriebenen, würde ich in der Situation auf jeden Fall anstreben.

Dir alles Gute, Jule
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Albert Schweitzer

Geändert von gitti2002 (12.01.2015 um 23:23 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #5  
Alt 12.01.2015, 20:45
tiggie tiggie ist offline
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Beiträge: 59
Standard AW: Keine Chemo wegen chronischer Osteomyelitis

Liebe Sticknadel,

unabhängig von Chemo ja/nein würde ich auch eine Zweitmeinung bzgl der endokrinen Therapie einfordern.
Nach San Antonio dürften die neuesten Ergebnisse bzgl. der Auswertungen der SOFT und TEXT Studien vorliegen. Danach sind die Ergebnisse bei einer Kombinationstherapie mit Zoladex (legt die Eierstöcke lahm) und Exemestan signifikant besser als die Behandlung mit Tamoxifen. Gerade bei Risikopatienten und das ist man mit befallenden Lymphknoten.

Ich würde also zwei Punkte klären:

1. Chemo ja/nein. Dazu kann ich aufgrund deiner Vorerkrankung nichts sagen, das kann ich einfach nicht beurteilen. Auch der niedrige KI spricht gegen eine Chemo.

2. die endokrine Therapie: Wirklich Tamoxifen oder besser GnRH-Analogon + Exemestan (das ist der Aromatasehemmer der in den genannten Studien getestet wurde, ein anderer Aromatasehemmer muss nicht die gleichen Ergebnisse bringen)

Lieber einmal zuviel als einmal zuwenig nachfragen! Es ist dein Leben und niemandem der Ärzte ist es so wichtig wie dir!

Ich wünsche dir viel Erfolg und alles Gute!
Tiggie

Geändert von gitti2002 (12.01.2015 um 23:23 Uhr) Grund: Titeländerung
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