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  #1  
Alt 14.06.2004, 22:22
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Hallo,

habe meine Therapie (NHL) beendet :-), worauf ich allerdings die ganze Zeit gewartet habe ist so eine Art Fragebogen, in dem z.B. Ernährungsgewohnheiten, Lebensumstände etc. abgefragt werden. Ich frage mich, wie man denn jemals den Ursachen von Krebs auf die Schliche kommen will. Bin ich da als BWLerin zu statistiklastig oder wie seht Ihr das?

Liebe Grüße

Melanie
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  #2  
Alt 14.06.2004, 22:37
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Hallo !

Grundsätlich gebe ich Dir Recht, mit Sicherheit bist Du nicht zu statistiklastug.
Allerdings habe ich mittlerweile den Eindruck, das es nicht wirklich jemanden interessiert. Zumindest nicht die Behandelnden Institutionen. Warscheinlich aus Geldmangel, weil keine einheitlichen bundesweit geltenden Bögen ausgearbeitet wurden, aus Personalmangel usw.
Ich war wegen meiner NHL-Erkrankung bei sehr vielen Ärtzen, Naturheilpraktikern und und und. Ich bin zur Erkenntniss gelangt, das mit den Standardtheraphien als auch in Studien viel weniger getan wird, als eigentlich möglich wäre. Aber es wird immer der einfachste und billigste Weg gewählt. Mich würde interessieren, was ein hochdoziertes Mediziner für Mittel und Möglichkeiten nutzen würde, würde er selbst an einem Lymphom erkranken.
Mit Sicherheit würde er die Erkrankung nicht nur auf das Lymphom beschränkt sehen, so wie heute nämlich behandelt wird, sondern viel weiträumiger arbeiten.

daniel.cosic@tiscali.de
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  #3  
Alt 14.06.2004, 23:45
Christian2 Christian2 ist offline
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Schätze mal, dass es nicht oder nur schwer möglich ist eine eindeutige Kausalität für eine Krebserkrankung festzustellen. Ausnahme wie Rauchen, Asbest, Pestizide bestätigen hier dir Regeln. Ich kann Dich zwar gut verstehen, ich bin IT´ler und deshalb auch geneigt eindeutige Ursachen für mein NHL zu suchen. Nur komm ich damit auch nicht weiter. Was würde es auch bringen, wenn beispielsweise mit 79 % Wahrscheinlichkeit der hoher Konsum von Fastfood zur Krebsentstehung beitragen würde ? Hab mir irgendwann mal überlegt, dass der Weg zur Krebsvermeidung nicht eine Lebensweise nach Handbuch, dass sich auf einem empirischen Werten basierenden Verhaltenskatalog stützt ist, sondern eher der gesunde Menschenverstand einem schon sagt was gut oder schlecht für einen ist. Das permanenter beruflicher Stress nicht gut für die Gesundheit ist muss doch klar sein. Das eine "konventionelle" Ernährung mit Produkten die gespritzt, bestrahlt, homogensiert sind nicht gesund sein kann ist doch logisch ? Oder ? Braucht man da eine wissentschaftliche Bestätigung ?
Natürlich muss es einen Zusammenhang geben zwischen der Art und Weise wie man vor der Erkrankung gelebt und sich ernährt hat. Psychosoziale Komponenten sind dabei bestimmt genauso wichtig. Ich denke wichtig ist nur, dass man etwas, ja sich ändert und das man auch ständig überprüft ob man nicht wieder in das alte Fahrwasser zurückkehrt.....Eine Garantie, dass ich kein Rezidiv bekomme habe ich natürlich nicht. Wenn´s passiert dann passiert es eben.

Christian
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  #4  
Alt 14.06.2004, 23:57
Eva-KK Eva-KK ist offline
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Wißt Ihr was - ich will nicht persönlich die "Schuld" der Erkrankung auf mich laden. Meine ganzen Verwandten haben sich dieser Krankheit beugen müssen, deshalb muß ich diese "Option" für mich auch einkalkulieren. ABER: Ich will NICHT, dass Fastfood, mein geliebter Job, auch wenn er anstrengend ist, das Glas Wein, das Gemüse, die Zigaretten, Chips, die Farbe an meiner Wand... dass das alles meine Schuld sein soll, nur weil ich nicht "besser" gelebt habe! Wie auch - allem sind Grenzen gesetzt! Schliesslich lebe ich nicht als Eremit im Wald! Und selbst dann hätte ich sicher etwas "falsch" gemacht!

Auch wenn es sehr, sehr schwer zu akzeptieren ist: Everything happens for a reason!!! Das musste ich auch lernen!!!
Bis ich 20 war, habe ich 11 Freunde und meinen Bruder verloren! Was das an Schmerz bedeutet, könnt Ihr vielleicht erahnen! Aber ich habe aufgehört, damit zu hadern, sondern es als mein Schicksal angenommen. Das war ein langer Weg, aber diese meine "Erkenntnis" ist mein persönliches Ziel! Jeder derer, die ich verloren habe, lebt in mir weiter. Sie sind immer da und haben ihren "Job" gemacht - wir haben alle von ihnen gelernt. Alle, die wir mit ihnen verwandt oder befreundet waren! Und ich liebe sie alle für das, was sie mir hinterlassen haben. Die Erinnerung und das, was ich von ihnen lernen durfte!

Man weiß meist erst viel viel später, warum sich manche Dinge so und nicht anders ergeben haben. Aber es gibt IMMER einen Grund. Aber den habe ich nicht selber zu verantworten! NEIN, NEIN, NEIN!

So, und ich weiß jetzt nicht, warum ich gerade so emotional geworden bin! Aber ich bin nicht schuld, wenn mich das Leben f...!
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  #5  
Alt 15.06.2004, 00:09
Christian2 Christian2 ist offline
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@Eva-KK. Ich habe nicht gesagt, dass man als Eremit leben soll oder sein Inneres nach Aussen krempeln soll nur um zu verhindern, dass man wieder Krebs bekommt. Man sollte aber bewusster Leben und bewusster auf das Achten wie man lebt. Trinke gerade einen Cuba Libre, während ich diese Zeilen schreibe und den geniese ich. Ich trinke aber keine 3 oder 4 und morgen auch und übermorgen auch.......Ach was jeder sollte das Leben geniesen....bekomme Zerfallserscheinungen und geh´nun ins Bett.

Gruß und Gute Nacht

Christian
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  #6  
Alt 15.06.2004, 00:16
Eva-KK Eva-KK ist offline
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Hallo Christian,

das habe ich auch nicht gemeint. Aber mit ein bisschen gesundem Menschenverstand wissen wir alle, was uns gut tut und was nicht!

Dazu brauche ich keine Auswertunegn von Fragebögen oder Leitfäden zum krebsfreien Leben! Das kann mir eh keiner garantieren. Man kann es provozieren oder bewußt leben. Da stimme ich Dir zu! Und in Maßen - alles gut!

Ich denke, wir meinen dasselbe!

Dann nimm mal Deinen Cuba Libre *lecker* mit ins Bett

Liebe Grüße und schlaf Deinen "Rausch" gut aus!

Eva
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  #7  
Alt 15.06.2004, 15:16
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An Melanie.
Du hast da ein Thema angeschnitten, worueber ich mir auch schon oft Gedanken gemacht habe.
Ich verstehe es auch nicht, dass man da nichts unternimmt. Ich lebe in USA und ich bekam mal einen Fragebogen von einer Universitaet zugesandt, dessen einzige Frage sich damit auseinander setzte ,ob man Brunnenwasser ( das gibts hier noch auf dem Lande) oder Leitungswasser trinke.
Das wars. Ich habe dann einen unschoenen Brief geschrieben und sie haben sich dann telephonisch bei mir gemeldet und es war Buerokratie pur,das habe ich gleich rausgefunden.
Es muss doch z.B. eine additative Ursache geben , dass jetzt so viele JUNGE Menschen an Brustkrebs erkranken. Das gabs vor 50 Jahren nicht.
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  #8  
Alt 15.06.2004, 15:22
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Hallo Anni,

darüber habe ich mich gerade letzte Woche mit unserer Onkologin unterhalten. Wir können gar nicht genau sagen, ob die Zahl wirklich so dramatisch gestiegen ist, denn vor 50 Jahren hatten wir noch nicht die diagnostischen Möglichkeiten wie heute.
Die Frage kannst Du auch im Bezug auf Kindesentführungen und anderes stellen. Und auch da lautet die Antwort: Nein, es ist nicht mehr geworden - der Verbreitungsradius ist durch die Medien lediglich größer geworden - ebenso wie die Sensibilität.

Je weiter die Forschung ist, umso mehr wird früher erkannt. Das ist leider so! Deshalb verschiebt sich auch das Bewusstsein, dass es radikal mehr Erkrankte gibt. Und wenn die Zahl nicht derart radikal angestiegen ist.

Viele Grüße

Eva
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  #9  
Alt 17.06.2004, 22:29
Eva-KK Eva-KK ist offline
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Hallo!

Da ich, wie einige von Euch vielleicht wissen, im Bereich Brustkrebsdiagnostik auf Industrieseite tätig bin, kann ich Euch sagen, dass sich "hinter verschlossenen Türen" eine ganze Menge tut.

Ob man hier die Patienten in Form von Erhebungen im Bezug auf die Lebensumstände mit einbeziehen sollte, vermag ich nicht zu sagen. Denn dann würden die Patienten fragen: "Herr Doktor, was habe ich falsch gemacht?" Und diese Frage und die damit aufgebürdete "Last" sollte sich kein Patient zumuten - DENKE ich!

Zu den Gründen von Hodgkin habe ich meine ganz eigene "These"! Da die Amerikaner in einer soziodemographischen Studie der Patienten festgestellt haben, dass Morbus Hodgkin verstärkt bei Männern aus "gutsituierten" Familien auftritt, vermute (!!!!) ich eine der Ursachen in unserem Gesundheitssystem! Oder Behandlungsdenken oder wie auch immer man das nennen mag!

In Amerika wirst Du so behandelt, wie Du in der Lage bist zu zahlen - das wissen wir!
Das ein Zusammenhang zwischen dem Eppstein-Barr-Virus und der Erkrankung bestehen soll, wissen wir auch!
Deshalb denke ich: Wenn wir krank sind (beginnende Erkältung o.ä.) und sofort zum Arzt rennen und uns dort sofort Antibiotika verschrieben werden, nehmen wir dem Körper die Möglichkeit, sich mit einem Virus wie dem EBV auseinander zu setzen.
Dass in Amerika die Männer erkranken, die von Haus aus das Geld haben, überhaupt zum Arzt zu gehen - und das Pfeiffersche Drüsenfieber somit im Keim ersticken können, bestätigt dies - in meinen Augen.

Aber: Weiß man es? Das ist die These, die ich mir in meinem Kleinhirn "zurecht gelegt" habe! Die ich aber auch in der Fachliteratur noch durch nichts bestätigt bekommen habe.
Für mich aber ist das ein logischer Zusammenhang, sicher gibt es aber noch zig andere Ansätze.

Wenn Ihr sagt, die Ärzte interessiert es nicht... Sicher interessiert es sie, aber es gibt die Ärzte an der Front, die die Patienten behandeln, und es gibt die, die in der Forschung tätig sind. Denn welcher Erkrankung soll sich der Onkologe im Krankenhaus denn widmen? Er sieht doch jeden Tag andere.

Und vergesst bitte nicht: Der Durchbruch bei MH und - soweit ich weiss - auch bei NHL ist erst Anfang der 90er geglückt.
Wäre mein Mann 1991 mit Stadium 2B erkrankt, hätte er eine durchschnittliche Lebenserwartung von 4 Jahren gehabt!!! Heute gilt der MH als recht gut therapierbar.
Gerade heute hatte ich einen Artikel in der Hand - hab ihn nur überflogen, weil keine Zeit, liegt da aber noch für morgen bereit - der sich mit der Therapie von NHL beschäftigt. Im April ist irgendein Medikament in Deutschland zugelassen worden, auf das die NHL (Großzellige B-Zell-Lymphome) sehr gut ansprechen sollen.

Und auch eine Alternative zum PET ist gefunden worden und derzeit im Test - als Beispiel. Da konnte man jetzt bei Mäusen mithilfe von Bakterien Tumore zum Leuchten bringen.

Ich habe jede Woche Artikel zu diesen und anderen Themen in der Hand, aber sie sind zum Teil so medizinisch, dass ich sie für das Forum für deplaziert halte, da für die meisten leider unverständlich. Ich sitze auch oft grübelnd mit dem Psyrembel (medizinischer "Duden") da, und pflücke mir die Artikel auseinander!

Aber seid gewiss: Die Ärzte schlafen nicht und es wird geforscht, geforscht, geforscht! Denn ohne diese "Neugierde" wären ALLE Krebstherapien heute noch lange nicht so weit!

Viele Grüße

Eva

PS: Jetzt zerhackt mich bitte nicht - ich bin keine Medizinerin. Aber auch ich mache mir meine Gedanken!
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  #10  
Alt 18.06.2004, 07:15
Christian2 Christian2 ist offline
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@Eva-KK. Welches Medikament ist denn da im April zugelassen worden ? RITUXIMAB ? Was ja schon seit langem in Studien erprobt wird oder was gänzlich anderes ?

Christian
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  #11  
Alt 18.06.2004, 09:28
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Guten Morgen Christian,

nein, in diesem Artikel wird die Radioimmuntherapie mit Zevalin besprochen.

Wen der Artikel interessiert, bitte kurze Mail an mich, dann sende ich ihn Euch als pdf per Mail.

Hier der Anfang des Artikels (aus medical expert onkologie, 2/04):

"Hohe Ansprechraten und dauerhafte Remissionen

Seit April 2004 steht in Deutschand erstmals ein kommerziell erhältliches Radioimmuntherapeutikum zur Verfügung, das die Therapie von Patienten mit B-Zell_Lymphomen wesentlich erleichtern wird. Bei der Radioimmuntherapie transportieren monoklonale Antikörper das radioaktive Nuklid gezielt an die äußerst strahlenempfindlichen Lymphzellen, gesundes Gewebe wird geschont.

Die Radioimmuntherapie mit Zevalin (Registered) ist ein völlig neues, revolutionäres Therapiekonzept für Patienten mit rezidiviertem oder refraktären follikülären und transformierten NHL, so Professor Tim Illidge, Southampton. In einer randomosierten, kontrollierten Vergleichsstudie an 143 mehrfach vorbehandelten Patienten mit follikulärem oder transformierten niedrigmalignem NHL war Zevalin einer Rituximab-Monotherapie überlegen: 30 % der Zevalin-Patienten sprachen vollständig auf die Therapie an, im Vergleich zu nur 16 % unter Rituximab. Die Gesamtansprechrate war mit 80 % signifikant höher als unter der reinen Antikörper-Therapie (56 %). Bei Patienten mit kompletter Remission wurde in verschiedenen Studien eine mediane Remissionsdauer von 23 Monaten beobachtet. Einige Patienten blieben länger als fünf Jahre progressionsfrei.
..."
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