Knoten 6mm

[Jaqueline]

Hallo Ihr Lieben,

angemeldet hatte ich mich vor langer Zeit, weil meine Mom ein T-Zell-Lymphom hat.
Und nun bin ich wegen mir selber total von der Rolle.
War heute zur Überprüfung beim Frauenarzt. Naja, Vorsorge und so. Also gefühlsmäßig alles in Ordnung. Dann wurde gefragt, ob ich Ultraschall der Brust möchte. Nunja, ich bin 43, kann man mal tun. Und dann kam der Schreck in meiner linken Brust ist was nicht normal. Mammographie soll erfolgen. Ich in die nächste Praxis, nachgefragt und riesig Glück gehabt, bin gleich drangekommen. Und da erfolgte eine Bestätigung, da stimmt was nicht. Ein noch nicht tastbarer Knoten 6mm der nicht ganz "koscher" aussieht. Nun soll ich zur MRT-Untersuchung in die Uni-Klinik nach Jena fahren. Nunja, werd ich machen, Termin ist aber erst in 4 Wochen möglich.
Aber so langsam schleicht sich bei mir - nach anfänglicher Lähmung - die Panik ein. Muss dazu sagen, dass meine Tante (Schwester meiner Mom) vor zwei Jahren an Brustkrebs gestorben ist. Mir gehen Millionen von Gedanken durch den Kopf, lass ich gleich rausschneiden, geh ich doch erst zur MRT, ich bin langsam ziemlich von der Rolle.
Darum bitte ich euch einmal zu erzählen, wie das bei euch am Anfang so war. Diagnose, erste Schritte und so.

Liebe aber konfuse Grüße
von Jaqueline

[Tanja1968]

Liebe Jaqueline,
ich kann deine Ängste verstehen, aber es ist doch erst mal Ruhe angesagt.
Zu deiner Info: ein Krebs ist keine Notfallerkrankung! Das heißt, bis eine Zelle zu einer Krebszelle entartet, kann es 40 (!) Jahre dauern. Und ist eine Krebszelle vorhanden wächst sie nicht (entgegen einer landläufigen Meinung) rasend schnell, sondern doch eher langsam.
Warte also erst mal das MRT ab - auch wenn dir 4 Wochen wie eine Ewigkeit vorkommen. In Jena bist du sicher gut aufgehoben -ich habe dort meine Chemo gemacht!
Zu den weiteren Schritten können wir dir nicht viel sagen - das ist Aufgabe der Ärzte, denn nur sie sind dafür kompetent. Eine Therapie (so es denn überhaupt so weit kommen sollte!) wird individuell zugeschnitten.
Wir hier haben alle Brustkrebs und tauschen uns über unsere Erfahrungen aus. Zu Vermutungen können wir nur wenig beitragen.
Ich wünsche dir viel Glück und etwas Ruhe, denn möglicherweise ruinierst du deine kommenden Wochen völlig unbegründet!!
Liebe Grüße
Tanja

[Jettel]

Hallo Jaqueline,
ich möchte dich herzlich willkommen heißen in unserer Runde, obwohl es bestimmt schönere Anlässe gibt.
Bei mir ging es eigentlich Schlag auf Schlag ich kam garnicht so richtig zum nachdenken. es lief alles wie in einem Film ab.
Ich habe beim Duschen einen Knoten getastet und mir gleich am nächsten Tag einen Termin beim Frauenarzt geholt.
Bloß gut das meine Mann an diesem Tag zu Hause war und mich fahren konnte.
Meine Gefühle sind auch Achterbahn gefahren kann man garnicht so richtig beschreiben. Ich bin gleich vom schlimmsten ausgegangen was sich dann auch bewahrheitet hat.
Meine Mutter starb mit 44 an Hirntumor (1979) hatte aber immer wieder Knoten in der Brust . Die wurden zwar immer als gutartig hingestellt aber wer weiß.
Beim FA wurde Ultraschall gemacht und danach mußte ich gleich zur Mammographie.
Danach stand es fest das da ein 2,5 cm großer Knoten ist und schnellstens raus muß.
Mein FA hat mich dann gleich in unser Krankenhaus geschickt wo ich auch sofort am nächsten Tag ein Bett bekam.
Wahrscheinlich haben sie nur auf mich gewartet.
Ohne es richtig zu merken war ich schon in die Maschinerie reingeraten.
Zum überlegen und sacken lassen bleib mir gar keine Zeit.
Gleich am Abend habe ich meine Tasche gepackt und meine Mann war wieder mein Taxi ins Krankenhaus.
Also Dienstag zum Arzt ,Mittwoch ins Krankenhaus und Donnerstag wurde ich schon Brusterhaltend operiert.
Da der Krebs schon gestreut hatte bekam ich erst meine Chemos dann Bestrahlung und zwei Jahre Hormontherapie.
Ich habe meinen Ärzten vollkommen geglaubt und vertraut. Bin ja von mehreren untersucht wurden und jeder sagte fast dasselbe.
Das Warten nach der OP auf den Befund war sehr schlimm denn ich war im Krankenhaus allein bekam zwar viel Besuch aber im Grunde genommen war ich doch allein.
Zu Hause wurde es dann ein bischen besser.
Damals war ich auch 43 Jahre so wie du .
Das ist nun schon fast 7 Jahre her.

4 Wochen Warterei können einen ganz schön mürbe machen.
Vielleicht kannst du mit deinem FA darüber reden denn er kann diese Situation am besten einschätzen ,dir zuhören und auch raten.

Es ist nicht so leicht die richtigen Worte zu finden.
Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft.
LG Jettel

[BarbaraO]

Zitat von Jaqueline

Darum bitte ich euch einmal zu erzählen, wie das bei euch am Anfang so war. Diagnose, erste Schritte und so.

Liebe Jaqueline,
das tut mir so leid und ich kann mir vorstellen, wie Du Dich jetzt fühlst.
Das Gefühl, den Boden unter den Füßen weggerissen zu bekommen, hat sicher keine von uns je vergessen.
Aber ich bitte Dich doch, abzuwarten, so schwer das auch ist.
Niemand kann Dir jetzt einen wirklich nützlichen Rat geben, denn noch hast Du ja keine genaue Diagnose.

Ich möchte Dir den Rat geben, Dich nicht darum zu kümmern, was die eine oder andere hier in dieser Zeit erlebt und gedacht hat. Das hilft Dir nichts, denn so unterschiedlich wir selbst alle sind, so unterschiedlich ist auch die Erkrankung.
Vielleicht solltest Du jetzt hier auch nicht so viel lesen, denn manches könnte Dir Angst machen, das für Dich womöglich gar nicht in Betracht kommt.

Warte ab. Nimm möglichst zum Arztgespräch jemanden mit, der für Dich mit hört, denn man selbst ist dabei meistens recht tüdelig und hört nur die Hälfte.
Schreib Dir vorher Deine Fragen auf und stelle sie dem Arzt. Er wird darauf antworten (wenn nicht, taugt er nicht viel für Dich).
Das ist alles, was ich Dir raten kann.
Ich wünsche Dir alles Gute und besonders, dass es kein Krebs ist.

Lieber Gruß

[Gledi]

Zitat von Jaqueline

Darum bitte ich euch einmal zu erzählen, wie das bei euch am Anfang so war. Diagnose, erste Schritte und so.

Das kannst du in meinem Blog lesen, Adresse steht im Profil.

Aber mach dir erst mal keine Panik, die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen gutartigen Knoten handelt ist so viel größer als die Wahrscheinlichkeit Krebs zu haben. Und falls doch ist ein Tumor mit 6mm Größe in aller Regel gut behandelbar.

Ich wünsche dir, dass das alles nur falscher Alarm ist!

LG GLedi

[Heike1]

Liebe Jaqueline,
zuerst einmal, Ruhe bewahren; auch wenn dir das jetzt nicht leicht fällt!
Wenn die 1ten Untersuchungen etwas auffälliges angezeigt haben, muss das noch lange nicht heißen, das du Brustkrebs hast. Es gibt auch Zysten, Entzündungen und noch viel andere Sachen......daher müssen weitere spezielle Untersuchungen gemacht werden um abzuklären, was da ist, was da nicht sein sollte und hingehört.
Da 4 Wochen eine sehr lange Zeit sind - Emotional sehr belastend - versuche doch einen früheren Termin für das MRT zu bekommen.
Am besten ist es, dich erst mit Sachen, wenn es klare bestätigte Befunde oder Ergebnisse gibt - dich dann damit zu befassen, Therapie usw. wenn es wirklich akut werden sollte.
Wie du bei einigen Antworten schon lesen konntest, ist es vollkommen nachvollziehbar das da jetzt neben dir stehst. Warte ab, mach dich nicht verrückt!!!
Drücke erstmal die Daumen, dass du einen schnelleren Termin bekommst.
LG Heike1

[Gracefull]

Liebe Jaqueline

ich wünsche Dir von Herzen, dass sich Deine jetztige Angst als unbegründet erweist.

Grace

[Jaqueline]

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für eure aufbauenden Worte. Ihr habt ja auch alle recht, aber man kann den Kopf auch nicht abnehmen und die Gedanken sind frei - die machen was sie wollen.
Habe mir heute vorsorglich einen Termin im Brustzentrum hier in Erfurt besorgt. Da werde ich am Dienstag mit den Befunden hindackeln und mal schauen, was die so raten. Danke für den Tipp mit der Liste, werd ich so machen, sonst hab ich die Hälfte der Fragen sowieso vor Aufregung vergessen.
Ich melde mich auf alle Fälle wieder.

Bleibt und werdet gesund und seid alle ganz lieb
Jaqueline

[Ute30]

Liebe Jaqueline,

echt bescheiden, das Alles.

Was ist der Grund für die 4wöchige Wartezeit?
Dein Zyklus?
Der sollte nämlich stimmen, zum MRT
Mein erstes wurde zum falschen Zykluszeitpunkt gemacht und ich wurde als "Todeskandidatin" aus der Untersuchung entlassen.
Das war ein Schock.
Auf meinen Zyklus hatte keiner geachtet und ich war zu diesem Zeitpunkt in dieser Hinsicht noch sehr unwissend.

Zeitdruck habe ich nie empfunden.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Ute

[Annie44]

Liebe Jaqueline,

ich kann mir gut vorstellen, dass einen dieses Warten verrückt macht, ginge mir nicht anders an deiner Stelle...drücke dir aber mal ganz kräftig die Daumen, dass es nichts bösartiges ist.

LG Annie

[katerwolf]

Hallochen,

kann dich gut verstehen, denn die warterei ist am anfang das schlimmste. ich erinnere mich noch gut daran! auch daran, dass ich wartezeiten zum teil nicht akzeptiert habe und auf schnellere termine gedrängt habe. darum finde ich es gut, dass du es in die hand nimmst und nun schon vorher ins brustzentrum gehst. versuch irgendwie ruhig zu bleiben, auch wenn es dir nicht leicht fällt. lenk dich bisschen ab.

wenn du magst, schau mal in meinen blog, ich habe seit meiner diagnose anfang januar 2010 ein brustkrebstagebuch im netz. adresse findest du in meinem profil.

liebe grüße und toitoitoi, katerwolf

[Jaqueline]

So ihr Lieben,
war heute im Brustzentrum. Naja so richtig toll war es da auch nicht. Auf der Mammographie sei nix zu sehen, sagte die Ärztin, nachdem ich fast drei Stunden gewartet habe. Dann Ultraschall und da war sie sehr gründlich. Hat doch glatt einen zweiten Knoten auf 11 Uhr diagnostiziert
Nunja, jetzt wollen sie mir telefonisch Bescheid geben, wann die MRT gemacht werden kann. Danach wahrscheinlich Biopsie. Aus ihrer Erkenntnis und Erfahrung (so alt war die gar nicht höchstens 34) wäre es nix Schlimmes. Nunja, das hab ich ja schon öfter gelesen, da warte ich mal lieber ab. Versuche mich nicht verrückt zu machen, es hilft ja doch nichts - und bin doch nun erstaunlich ruhig. Oder ist das nur Selbstbeherrschung?
Hab mir jetzt ein Buch gekauft von Heidrun Ehrhard - Schulmedizinisch aufgegeben was nun?. Dort stehen auch viele Infos drinnen, auch wie man unterstützerisch tätig werden kann. Das find ich erst mal gut, Stärkung des Immunsystems etc. Da ist man selbst nicht so tatenlos. Es gibt einem jedenfalls das Gefühl auch etwas tun zu können. Und in der Zwischenzeit heißt es abwarten. Ich melde mich dann demnächst mal wieder.
Lg bis dahin bleibt und werdet gesundJaqueline

[ängel]

Finde ich toll, Jaqueline, wie du damit umgehst.
Ja, es gibt einem irgendwie Kraft wenn man ein bisschen selber machen kann.
Ich drück dir die Daumen!!!!
Ängel

[BarbaraO]

Zitat von Jaqueline

Heidrun Ehrhard - Schulmedizinisch aufgegeben was nun?.

Hallo Jaqueline,
wahrscheilich hast Du ja keinen Krebs, deshalb verstehe ich nicht, wieso Du dir ausgerechnet dieses Buch gekauft hast.
Es wurde von einen cleveren Ernährungs- und Gesundheitsberaterin geschrieben, die angeblich unheilbar erkrankt war und dann doch- oh Wunder- genas.
Wahrscheinlich nahm sie ihr Bett und wandelte...

Vor ganz wenigen Tagen ist leider wieder eine von uns den Weg gegangen, den jede alleine gehen muss. Dieses Buch hätte ihr auch nicht geholfen.
Ich hoffe, dass die Biopse bei Dir einen gutartigen Knoten belegt.
Insofern kann Dir das Buch nicht schaden.
Sollte es wider Erwarten doch Krebs sein, dann tritt es bitte in die Tonne.
Die Seiten, die dieses Buch empfehlen, Empfehlen auch L. ********.
Wem das nicht zu denken gibt......

PS: Oh, ich sehe gerade, dass der Name gesternt ist. Er ist also auf dem Index und das ist auch gut so.

Gruß

[Heike1]

Liebe Jaqueline,
nachdem du ja jetzt seit dem 16.03. ein Hoch und Tief nach dem anderen durchlebt hast, mit allen Ängsten und Hoffnungen, lese ich in deinem Bericht von gestern, das sich der ganze Verlauf, so scheint es zumindestens , langsam doch entschärft hat.
Auch wenn die "junge Ärztin" nichts schlimmes, weißt ja ein Knoten kann alles mögliche sein Zyste ...., bin ich mir sicher, das sie nur bei dem kleinsten Verdacht oder einer Unsicherheit diese Äußerung nicht gemacht hätte. Darauf könnten wir wetten!!! Auch zeigt bei dem Ultraschall ein sogenanntes Echo, ich sage mal als Laie, Unregelmäßigkeiten des Gewebes gut an (d. h. dann echoarm usw., schon daraus lässt sich einiges ableiten.
Ein MRT ist gut, schon für spätere Vergleichsaufnahmen.

Das du dich auf diesem Gebiet informierst und beliest finde ich gut; zumal du ja hochsensibelisiert biest schon aufgrund deiner Familienanamese. Das es auf diesem Gebiet viele Scharlatane und Abzocker gibt weißt du alleine. Fakt ist jedoch eine gesunde Ernährung, Sport und viel frische Luft. Allgemein das Immunsystem zu unterstützen und zu guter Letzt: der Glaube versetzt Berge.
Pass auf Dich auf und lass dich nicht runterziehen.
LG Heike1