Mein Name ist Christina und ich habe BK

[Christina33]

Hallo zusammen,

mein Name ist Christina und ich bin 33 Jahre alt. Seit 16 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen und seit 8 Jahren verheiratet. Wir haben eine Tochter Annalena (fast 5), eine Tochter Katharina und 2 Söhne Alexander und Konstantin (1,5 Jahre). Ja richtig gelesen, Drillinge.

Wir mussten schon ganz schön viel durchstehen in unserem Leben. Zunächst die Kinderlosigkeit, die wir mit ärztlicher Hilfe erfolgreich besiegt haben, dann die Drillingsschwangerschaft, die ein großer Schock war, wir mitlerweile aber überglücklich sind, 4 gesunde Kinder zu haben und Ende letzten Jahres der Tod meines geliebten Papas (Prostatakrebs).

Tja, und nun bekam ich vor 1,5 Wochen die Diagnose Brustkrebs (G3, ER 6, PR 2, Ki67 90%, HR2 Expression 1+, 2 Lymphknoten auffällig). Nicht schon schlimm genug, dass es Brustkrebs ist. Nein, es ist auch noch die aggressive Sorte! Organe sind frei, Szinti findet morgen statt, Port sitzt. Dienstag wird die Chemotherapie besprochen, die dann bald starten wird.
Sagt mal, ward ihr während der Chemo in der Lage euch um eure Kinder zu kümmern? Das ist irgendwie meine größte Angst im Moment. Hatte jemand von euch eine Haushaltshilfe? Ich bin privat und beihilfe versichert und würde wenn dann, nur von der Beihilfe Zuschüsse erwaten können.

Nunja, ich freue mich auf regen Austausch im Kampf gegen dieses Mistvieh!!!


LG
Christina

[xaloc]

Ohhhh, dich hat es aber wirklich böse getroffen.
Aber mit guter Organisation wird die nächste Zeit zumindest ein bisschen erträglicher.
1. Wo kannst du erfahren, welche (Haushalts / Kinderbetreuung) -Hilfen euch evtl. zustehen? Krankenkasse? Gemeinde? Krebshilfe?

2. Kannst du auf zuverlässige, regelmäßige Hilfen aus dem privaten Umkreis rechnen? Klären, wer wann welche Aufgaben übernimmt.

3. Falls nicht bisher vorhanden: Unbedingt eine Putzhilfe organisieren

4. Wenn die räumlichen Gegebenheiten es zulassen: Vielleicht ist ein Au pair Mädchen eine Entlastung? (So hatte es eine Freundin in ähnlicher Situation gemacht)

Vielleicht per PN: In welcher Stadt lebst du?

Alles Gute, ich drücke dir die Daumen!
Herzlich xaloc

[Christina33]

Hallo Xaloc,

klar, ist das nicht gerade ein harmloses Getier, was da in mir wohnt, jedoch bin ich eigentlich guter Hoffnung. Bisher haben mir viele Ärzte gut zugesprochen. Meine Art von Tumor würde wohl gut auf Chemo anspringen und die Organe sind ja schonmal frei.

Die Familie wird schon helfen, wo es nur geht. Allerdings sind Schwiegereltern und auch meine Mama voll berufstätig. Aber meine Mama möchte kürzer treten. Haushaltshilfe könnte man über die Krankenkasse bekommen. Zumindest bekam ich für ein paar Wochen eine Hilfe in meiner Drillingsschwangerschaft gestellt. Eine Putzhilfe habe ich bereits. Au pair ist nicht so mein Ding. Räumlichkeiten lassen es nicht so zu und ist auch sehr teuer.
Ich komme aus der Nähe von Cottbus (südliches Brandenburg).


LG
Christina

[Oli 76]

Hallo Christina,

Ich war bei Diagnose gerade 37 Jahre und hatte mir auch einen sehr aggressiven TN, G3, KI 67 von 90% Untermieter zugelegt.
Allerdings zum Glück ohne weitere Kleintiere!

Hab die Chemo neoadjuvant bekommen, 4 mal EC dosisdicht alle zwei Wochen und 12 mal Pacli wöchendlich, dann OP und anschl. 28 Bestrahlungen.

Zu deiner Frage, während der EC Chemo hätte ich die ersten 3-5 Tage glaube ich 3 anderthalbjährige Kinder nicht alleine betreuen können, anschl.schon und während der Pacli sowieso!
Aber jeder verträgt die Chemo anders und noch dazu haben Mütter ja die Fähigkeit über sich hinaus zu wachsen, wenn es denn sein muss!
Dann muss halt anderes liegen bleiben und abends von Helfern erledigt werden!
Es geht immer irgendwie weiter, hab auch gerne, wenn es mir wieder soweit gut ging, für die schlechten Tage vor gekocht und eingefroren und auch zuvor nochmal eingekauft.

Drück dir die Daumen!

LG Oli

[xaloc]

Christina,
au pair... verstehe ich gut.

Was für ein Glück, dass deine Familie in der Nähe ist und euch unterstützen kann.
Kannst du die Putzhilfe vielleicht häufiger als bisher einsetzen?

Was ich (alter Pädagogenhase) ganz wichtig finde: Wie kann man vor allem deine größere Tochter informieren und vorbereiten? Kinder in dem Alter bekommen eine Menge mehr mit als man oft vermutet, können das Gehörte aber natürlich nicht in einen Kontext setzen und erleben massive Ängste. und Unsicherheiten. Wo es uns doch schon so geht...
Gibt es eine Person, zu der sie großes Vertrauen hat und die ihr (zusätzliche) Stabilität geben kann? Oma vielleicht?
Viel, viel Glück für dich
xaloc

[Oli 76]

Zu dem Thema gibt es übrigens tolle Bilderbücher.

[Christina33]

Glücklicherweise gehen alle Kinder in den Kindergarten. Jedenfalls wenn sie gesund sind. Im Moment ist unsere "Große" krank, wahrscheinlich Angina! Nunja, erstmal abwarten, welche Chemo ich erhalten werde. Wird wohl aber die harte Tour!

Oli, wie geht es dir jetzt? In welcher Behandlungsphase steckst du?

Meiner Tochter habe ich es klar und deutlich gesagt. Sie ahnte es bereits. Wir haben ein sehr inniges Verhältnis und sie ist das totale Mamakind. Deshalb sollte sie es so ehrlich und einfach wie möglich von mir erfahren. Zur Oma (meine Mama) hat sie ebenfalls ein sehr gutes Verhältnis sowie zu ihrem Papa. Sie hat die Diagnose recht gut aufgefasst. Das war ja mein größtes Problem in der vergangenen Zeit.

Guti, muss Abendbrot machen. Man liest sich!!!


LG
Christina

[Oli 76]

Hallo Christina,

Ich bin seit September 2014 durch mit der Therapie und gehe seitdem wieder vollzeit arbeiten!
In einer Kita im sozialen Brennpunkt!
Wenn deine Kids in die Kita gehen, sieht das ganze ja schon ganz anders aus! Vielleicht sprichst du mal mit der Leitung oder deiner Lieblingserzieherin deiner Kinder, wie es aussieht in der Zeit, ob sie im Notfall mal länger bleiben könnten. Weiß ja nicht was sie für einen beteuungsplatz haben.
Ist ja auch nicht schlecht, wenn die Erzieher bescheid wissen, fals die Kids mal anders reagieren als sonst.
Bei uns ist so etwas im Notfall möglich, das z.B.Kigs- Kids bei so einer Erkrankung der Mutter, dann statt bis 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr betreut werden, wie die Tages- Kinder!

Ich hatte auch die harte Version der Chemo, also dosisdicht und es hat sich gelohnt, bei der OP waren im Gewebe keine Krebszellen mehr nachweisbar! Also pathologische Komplett Remission!

LG Oli

[Christina33]

Glückwunsch Oli! Das werde ich auch in einem Jahr schreiben können!!!

Unsere Kinder gehen von 8-16 Uhr in die Kita und es wird kein Problem sein, wenn sie mal länger bleiben müssen. Die Kitaerzieher wissen bereits Bescheid und sind sehr verständnisvoll. Es ist allerdings so, dass ich sie immer in die Kita gebracht haben und mein Mann sie geholt hat. Habe nun Angst, dass ich das nicht schaffen werde. Aber mehr als abwarten und einen Notfallplan in Petto haben, kann man wohl nicht.

LG und einen schönen Abend
Christina

[Oli 76]

Ja das stimmt, da muss man abwarten!

Ich kann dir nur sagen, das ich lediglich den 1. Tag nach den 4 EC Chemos morgens nicht mit den Hunden raus bin, hätte ich unbedingt gemusst, hätte auch das irgendwie funktioniert! Sonst bin ich immer gegangen! Das heißt in den ganzen Monaten der Therapie konnte ich 4 mal nicht wie gewohnt, sonst immer!

Wenn dein Mann nachmittags eh die Kids mitbringt und dann ja da ist und du ja auch eine Putzhilfe hast, dann bin ich davon über zeugt, das du das super hin bekommst!
Gönn dir Ruhe und Zeit für dich, wenn die Kinder betreut sind, den Haushalt, also Wäsche usw. hab ich nicht wie sonst in einem rutsch gemacht, sondern in Etappen, ging ebenso gut und nachmittags war es auch fertig!

LG Oli

[Katja1806]

Hallo Christina, herzlich Willkommen hier ,
Drillinge, alle Achtung, ich ziehe meinen virtuellen Hut vor dir.
Ja es ist möglich seine Kinder während der chemo alleine zu betreuen. Aber ich denke in deinem Fall solltest du Hilfe annehmen, die Kinder sind ja noch so klein.
Mit deinem Papa das tut mir aufrichtig leid.

Ich habe auch G3 gehabt und bei mir waren auch 2 Lymphknoten befallen.
Dein KI ist recht hoch, bedeutet aber das auch eine Chemo gut anschlägt da sich ziemliche viele Zellen in der Teilung befinden.

Wenn du was wissen magst, wir halten hier alle prima zusammen und helfen uns gegenseitig so gut es eben geht.
Auch das Chemotagebuch ist großartig, vielleicht magst du ja da mal rein gucken.

Alles Liebe und Gute dir.

[Kamel]

Liebe Christina,

Haushaltshilfe (Krankenkasse müsste es bezahlen) oder Nachbarschafthilfe von der Sozialstation unbedingt einschalten.

Ich habe gute Erfahrungen mit Freundinnen gemacht, die sich in den ersten drei Tagen der Chemo bei mir " breit" gemacht haben und mir ganz praktisch geholfen haben. (War mir auch machmal zu viel - jetzt habe ich ein guten Modus gefunden) Aber wenn es sich auf viele Schultern verteilt, geht es besser... Viellicht gibt es auch Taufpaten, die nach der Kita helfen können?

Gut, dass du es deiner Tocher gleich gesagt hast - Kinder sind sensibel und spüren so viel, und machen sich dann so ihre eigenen Gedanken, die oft schlimmer sind als die Realität. So hat sie das Gefühl, dass sie wahr- und ernstgenommen wird und dazu gehört.

Die drei Kleinen werden sicher auch was spüren, verstehen werden sie nicht so viel, aber emotional schon - das wird vielleicht eher eine Herausforderung?

Du schaffst das!
Deine Familie steht hinter dir. Und wir auch.
Und Awarten und einen Notfallplan haben ist nicht das Schlechteste.
Und es müssen nicht alle NW auftauchen.
Ich vertrage die Chemo recht gut und gegen die Übeljeit und Sodbrennen habe ich Tabletten bekommen -und ich nehme sie nach Bedarf - frau muss nicht alles aushalten! Wichtig ist, dass du gut für dich sorgst und mit den Ärzten kommunizierst, was dir gut tut.

Liebe Grüße
Kamel

[Christina33]

Danke für die lieben Worte. Es war wohl sehr gut, dass ich mich hier angemeldet habe.

Aber Drillinge sind ja wohl ein Klacks im Gegensatz zur Diagnose Brustkrebs. Obwohl das auch eine harte Nummer war, bin ich jetzt echt froh, dass wir 4 tolle Kinder haben. Nun hatten wir alles so gut im Griff und waren gut organisiert. Beide waren wir wieder im Arbeitsleben und nun das... Aber was soll´s, da müssen wir durch.

Meine Krankasse zahlt keine Haushaltshilfe (hab ich schon gefragt). Aber eventuell übernimmt einen Teil der Kosten meine Beihilfe. Werde ich morgen in Angriff nehmen.
Natürlich sagen Viele, ich solle sagen, wenn ich Hilfe brauche. Aber ehrlich gesagt bringt es mir nicht viel, wenn die Leute sich bei uns nicht auskennen und ständig fragen müssten. Das wäre wohl eher nervig. Ich hoffe mal einfach, dass wir es mit Familie gewuppt kriegen. Mein Mann kann ja nachmittags die Kinder übernehmen. Wird schon!

Ja mir war es sehr wichtig, dass meine Tochter es von mir erfährt und auch mit dem Begriff Brustkrebs konfrontiert wird. Nichts wäre schlimmer, als wenn sie es von Fremden aufschnappen würde. Wir wohnen in einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt. Da schnappt man schnell was auf. Leider kannte sie den Begriff Krebs ja schon von ihrem Opa. Aber glücklicherweise hat sie es wirklich gut aufgenommen. Natürlich macht sie sich Sorgen, aber sie weiß, dass ich wieder gesund werde. Wenn es dann akut wird, ist es allerdings wohl nochmal eine andere Nummer.
Die 3 Kleinen werden es nicht so mitbekommen, denke ich. Bei Mehrlingen ist die Bindung zu einer Person nicht ganz so stark. Man merkt jetzt schon, dass sie sich bei vielen Leuten wohl fühlen und keine Probleme haben. Sie haben ja immer sich. Daher ist die emotionale Bindung etwas anders als bei unser großen Tochter. Daher habe ich in dieser Hinsicht nicht so Sorgen.

Guti, genug philosophiert. Werde jetzt noch ein bisschen was tun und dann ab ins Bett. Morgen dann die Szinti und Dienstag Chemobesprechung. Übrigens habe ich schonmal ins Chemotagebuch reingelesen. Leider bekommt man es auch mit der Angst zu tun. Aber auf jeden Fall bin ich froh, dieses Forum gefunden zu haben. Danke!!!


LG
Christina

[Sue07]

Hallo christina, wieso zahlen die keine Haushaltshilfe? Auch nicht zeitweise? Ich hab das als Studentin mal gemacht. Die Mama meiner Babysitterkinder wurde operiert. Und ich hab die 2 kinder die woche über nach dem Kindergarten betreut und die kasse hat das bezahlt. Gekocht und grob geputzt hab ich auch. Galt zumindest für die Krankenhauszeit. Liebe Grüße Sue

[bibba]

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wenn man nicht gesetzlich krankenversichert ist wie hier christina (sie ist vermutlich beamtin), dann ist alles etwas anders. man bekommt über die beihilfe des dienstherrn (arbeitgeber) einen teil der krankheitskosten erstattet. für den verbleibenden teil muss man sich privat versichern.
haushaltshilfe gibt es leider meist nicht.
bei mir war es so, dass ich früher gesetzlich versichert war und mein mann beihilfeberectigt und privat versichert war- auch unsere kinder.
es war so, dass mein mann im jahr 2 wochen (???weiß nicht mehr so genau) vom dienst zu hause bleiben konnte wenn ich krank war und die kinder nicht versorgen konnte (mussten wir einmal in anspruch nehmen). ging bis zu einem bestimmten alter der kinder.
christina, vlt kanns due dich diesbezüglich mal erkundigen.
sicherlich ist das auch nicht bei jeder behörde gleich, aber vlt gibt es die möglichkeit, dann könnte dein mann an manchen tagen evtl zu hause bleiben.
lg bibba