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  #1  
Alt 21.11.2005, 11:37
leonore leonore ist offline
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Registriert seit: 02.07.2005
Beiträge: 182
Standard er war mein licht in der dunkelheit

wenn es dunkel war - warst du mein licht; wenn ich hilfe brauchte - warst du meine stütze; wenn ich halt brauchte - gabst du mir deine liebe.

so habe ich gefühlt, und jetzt ist er gegangen.

am 16.11.2005, 1:25 Uhr ist mein lebensgefährte ernest verstorben. er hatte tonsillen- und mundhöhlenkrebs, es war nicht mehr operabel. am 08.11. habe ich ihn mit einer akuten lungenentzündung ins krankenhaus gebracht. er hat nie geklagt sondern immer mir mut gemacht. ich durfte bis zuletzt bei ihm bleiben, so dass wir abschied nehmen konnten. es war schwer loszulassen, aber ich hatte ihm gesagt, dass er gehen darf, wenn er nicht mehr kann. am 15.11. nachmittags hat er dann gesagt, es geht nicht mehr. er hat mich angeschaut und gesagt, dass er mich liebt dann wurde er immer schwächer und hat nicht mehr reagiert. der tumor ist dann am späten abend nach innen aufgegangen. um halb zwölf lächelte er plötzlich. er hat ja die letzten paar tage immer gesagt, dass er nicht allein gehen muss - mein verstorbener ehemann hätte ihm versprochen ihn abzuholen. ich bin sicher, dass es so war. das lächeln blieb, obwohl er sehr schwer luft bekam bis zuletzt. nachdem er seinen letzten atemzug getan hat, habe ich ihn gewaschen, umgezogen, das bett frisch gemacht und die augen geschlossen. dann habe ich ihm meinen segen gegeben und gebetet. ich durfte dann noch bei ihm bleiben.

ich vermisse ihn, seine liebe und fürsorge, könnte schreien und muss doch alles klären.

meine zweitjüngste enkeltochter hat mich getröstet, sie sagte, oma jetzt haben wir drei sterne am himmel, und alle passen auf uns auf. muss dazu sagen, wir haben immer gesagt, wenn jemand stirbt, wird er ein stern damit er uns beschützen kann.

danke euch fürs zuhören

leonore
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  #2  
Alt 21.11.2005, 15:41
Wolke Wolke ist offline
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Registriert seit: 11.11.2005
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Beiträge: 222
Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

Liebe Leonore,

es tut mir sehr leid, dass auch du nun zu uns gehörst.

Ich freue mich aber, dass du deinen Lebensgefährten auf seinem letzten Weg begeleiten durftest. Ich glaube, dass macht es beiden Seiten etwas einfacher.

Ich wünsche dir viel Kraft für alles was jetzt noch auf dich zu kommt.

Wolke
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  #3  
Alt 21.11.2005, 18:38
Miezmauz Miezmauz ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 165
Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

Liebe Leonore,

auch ich möchte Dir mein Beileid ausdrücken.
Ja,wir haben einen schönen Sternenhimmel.Nun ist wieder ein leuchtender Stern dazu gekommen.
Ich wünsche Dir für die Zukunft alles Gute und viel Kräfte.

Im übrigen höre ich sehr gerne zu!

Liebe Grüße
Miezmauz
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  #4  
Alt 23.11.2005, 14:01
Imke Imke ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 53
Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

Liebe Leonore,

mein herzliches Beileid zum Verlust Deines Lebensgefährten.
Du hast ja schon einen Mann verloren, es muß schlimm sein dies
ein zweites mal durchzu machen.
Ich habe nur eine Mama die ich verloren habe und möchte das
bestimmt kein zweites mal machen.
Das mit den Sternen ist schön, so können gerade Kinder sich den
Verstorbenen im Himmel wohl besser vorstellen.
Meinen Kindern (fast 8 und 4,5 Jahre) habe ich auch gesagt das
Oma im Himmel ist und immer zu uns herunter schauen kann wenn
sie mag.

Ich wünsche Dir alles Gute,
liebe Grüße,
Imke !!!
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  #5  
Alt 23.11.2005, 16:24
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Beiträge: 83
Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

Liebe Leonore,

ich wünsche dir ganz viel Kraft und Energie um die kommende schwere Zeit gut durchzustehen. Es tut mir so unendlich leid!

Ich bin mir auch sicher, dass Ernest von deinem verstorbenen Ehemann abgeholt wurde! Kurz bevor mein Vater verstorben ist, flüsterte er, dass „sie ihn nun holen würden“ und bekam einen ganz ruhigen und friedlichen Gesichtsausdruck. Gleichzeitig reichte er seine rechte Hand in Richtung Zimmerdecke. Er meinte damit wahrscheinlich seine Eltern und seine Schwester, die vor ihm gestorben sind. Daher war ich mir auch sicher, dass er seinen letzten Weg nicht alleine gehen musste.
Tage später habe ich das Buch „Über den Tod und das Leben danach“ von Elisabeth Kübler-Ross gelesen. Und dort wurde auch über solche und andere Erlebnisse von Sterbenden berichtet. Das Buch habe ich danach auch direkt an meine Mutter weitergereicht, die ebenso wie ich, eine Art „Trost“ beim Lesen verspürt hat. Irgendwie hat das Buch uns in unseren Gedanken verstärkt, dass es meinem Vater bzw. ihrem Mann nun gut geht und wir uns irgendwann mal wiedersehen werden. Natürlich ist der unendliche Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen nun nicht geheilt, aber er ist etwas erträglicher geworden.

Falls du das Buch noch nicht kennen solltest, vielleicht wäre es ja mal ein Versuch wert, um auf andere Gedanken zu kommen!?

Viele liebe Grüße und alles Gute wünscht dir
Sandra
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  #6  
Alt 23.11.2005, 21:39
leonore leonore ist offline
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Registriert seit: 02.07.2005
Beiträge: 182
Standard AW: er war mein licht in der dunkelheit

gestern nun war die trauerfeier. Ernest ich musste dich gehen lassen und es war so schwer, lieber hätte ich gerufen, halt gebt ihn mir zurück. doch das schicksal hat es mit uns anders gewollt. wie soll ich ohne dich ohne deine liebe, dein lächeln und auch ohne dein "bruddeln" leben. nie hast du dich beklagt, hast alles auf dich genommen. hast mir mut gemacht, wenn ich am verzweifeln war. warst mir und meinen kindern und enkel stets ein halt. oh gott, dieser verdammte krebs, er hat dich mir genommen. nie nie mehr kann ich dich in den arm nehmen, werde niemehr für dich die tür aufmachen, nie mehr dein gesicht streicheln können, niemehr immer nur noch niemehr. verzeih mir, dass ich so hadere, ich weiß, du wolltest es nie. aber ich kann nicht anders. dieses niemehr ist mehr als ich noch ertragen kann. nie mehr hören, ich liebe dich. ernest ich liebe dich und danke, dass es dich für mich gegeben hat. deine leonore
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