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  #46  
Alt 14.09.2005, 11:25
hoppit hoppit ist offline
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Hallo Andrea,

vielen Dank für deine lieben Worte.

Jetzt habe ich gerade ein paar Minuten für mich. Unser Junior ist im Kiga. Mein
Mann ist gerade bei der Psychotherapie.

Die Schmerzen kommen teils von Verwachsungen, teils von Muskelverkürzungen.

Er ist seit Februar ´05 in der Schmerztherapie. Die sind echt Klasse. Aber den Durchbruch haben sie leider noch nicht geschafft. Morgen hat mein Mann ein
Kernspin-CT ?; da soll geschautwerden. ob nicht ein Nerv im Bauch bzw. Gesäßbereich eingeklemmt oder sonstwas damit ist. Er hat am Bauch riesige Narben und diese wurde bei der zeiten OP nochmals eröffnet. Zu dem hat er extrem dicke und wulstige Narben. Am Gesäß wurde ihm der Schließmuskel entfernt, dadurch hat sich wohl auch ein Muskel verkürzt. Jetzt kann er das linke Bein kaum anheben. Er ist innerhalb 3 Wochen auch zweimal schon gestürzt. Durch seine Ungelenkigkeit fällt er dann wie ein Stein. Jedesmal
direkt auf den Popis und da sitzt ja auch ne Narbe. Hinten hatte er eine Wundheilungsstörung und die macht ihm immernoch Probleme beim sitzen
bzw. beim Sturz wird es dann die Hölle.

Er wollte weg von seinen Schmerzmitteln, aber mittlerweile muss er immer mehr nehmen. Deshalb ist er auch so gefrustet. Ebenso hat er sich nur mit der Berentung abgefunden, weil sie ja nur bis Ende nächstes Jahr sein sollte.
Jetzt begreift er langsam, das das wohl noch länger dauert oder nie mehr was wird mit der Arbeit.

Für mich ist es eben so schwierig das Alles zu verstehen. Für mich ist es doch am allerwichtigsten das er da ist. Unser Sohn war gerade 2 Jahre alt geworden bei der Diagnosstellung. Es ging ihm so schlecht, und er hatte soviel Glück das er es erst mal gepackt hat. Aber irgendwie sieht er das nicht. Lieber gehe ich arbeiten, aber Hauptsache er ist da. Jetzt muss ich eben ran, aber er hat doch viiiieeel mehr geschafft. Er hat doch die ganzen Strapazen hinter sich gebracht und er wollte doch sein Leben mit uns genießen.

Das schlimme ist eben die Veränderung seines Wesens. Früher immer lustig,
ncihts konnte ihn erschüttern; einfach die Ruhe in Person. Das ist ein ganz anderer Mensch; ich habe mich sicher auch verändert. Aber gemeinsam ist es ziemlich schwer. Zwei "Fremde" die plötzlich verheiratet sind und ein gemeinsames Kind haben !! Ich glaube dieser letzte Satz ist zur Zeit unsere Situation.

Ich hör jetzt auf, habe genug Dampf abgelassen.

Ich hoffe nur, ich quatsch dir nicht ein Ohr weg !

Alles Liebe und danke für´s zuhören !

Andrea ( hoppit)
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  #47  
Alt 14.09.2005, 16:17
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AndreaS AndreaS ist offline
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Meine liebe Andrea,

ich freue mich doch, dass du mir erzählst und warte nur, irgendwann musst du vielleicht auch noch herhalten, wenn mir das Herz überläuft

Ich kann dich so gut verstehen. Natürlich ist es schwierig, nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für uns Angehörige. Schließlich müssen/mussten auch wir mit der Diagnose leben lernen, schließlich kämpfen auch wir. Eine total veränderte Situation von heute auf morgen. Und es muss alles weiterlaufen, keiner fragt, wie es geht, keiner ist zuständig (so war es zumindest bei uns, es hatte zwar jeder vollstes Mitgefühl für unsere Situation aber dummerweise fielen wir durch jedes soziale Netz). Die finanzielle Seite muss abgedeckt werden, für dich bedeutet es, in die Bresche springen, trotz Kind, trotz anderer "Aufgabenaufteilung" alle Pläne von gestern sind hinfällig, alles muss neu sortiert und organisiert werden. Eine verdammt harte Angelegenheit.

Der Alltag als Familie ist im Normalzustand schon schwer genug. Wenn dann das flöten geht, was einem wichtig ist, z.B. der Humor, das Lachen, die guten Worte und der Zuspruch des Partners, nichts, was den Akku wieder füllt, sind die Kräfte bald aufgezehrt und die Reserven werden angegriffen. Und damit nicht genug, das Gewissen kommt auch noch dazu. Welches Recht hat man, über diese Last zu jammern, sich zu beschweren, wo doch schließlich der geliebte Mann krank ist und Zuspruch, Trost und jede Menge Liebe und Verständnis braucht. Glaub mir, ich kann mehr als gut verstehen, dass da hin und wieder Dampf abgelassen werden muss und freue mich, dass du es auch tust.

Ich finde sehr schön, was du schreibst. Es ist das Allerwichtigste, dass er da ist. Sag es ihm bitte immer wieder, mach ihm Mut und versuch ihm deine Liebe glaubhaft zu zeigen. Er fühlt sich bestimmt nicht mehr vollwertig im Augenblick, sieht das, was nicht mehr ist. Sag ihm, dass alles nicht so schlimm sein kann, als ihn zu verlieren und dass du dir wünscht, dass er sein Lachen bald wiederfindet, weil sein Lachen dir Kraft gibt. Und gemeinsam seid ihr stark und dass ihr das schaffen werdet. Und dass ihr euch schließlich versprochen habt in guten wie in schlechten Zeiten.....

Ich kann verstehen, dass es schwer ist zu sehen, wie sein Wesen sich verändert. Aber bedenke, wieviel Zeit er hat, über die veränderte, verhasste Situation zu grübeln, er kann sich auf seine Schmerzen konzentrieren und mit dem Schicksal hadern, es geht hier nicht mehr um einen kurzen Krankenschein, eine willkommene Auszeit. Hier ist alles in Frage gestellt, was er vorher war. Er fühlt sich nutzlos und dir als Klotz am Bein. Versuch ihn vom Gegenteil zu überzeugen und bitte ihn nur, niemals den Mut zu verlieren, auch dir und dem Kind zuliebe...

Tief durchatmen, Luft schnappen und weiter gehts. DU SCHAFFST DAS .

LG
Andrea
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  #48  
Alt 15.09.2005, 17:27
Simone75 Simone75 ist offline
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hallo ihr beiden.
ich grüße euch ganz lieb und muss euch sagen, dass mir ganz schön die worte fehlen, wenn ich eure zeilen lese. ich habe schon ein wenig abstand zu dem, was in den letzten monaten geschehen ist. ich weiß aber, wie schwer es ist, einfach da sein zu müssen und mit ansehen zu müssen, wie der partner neben einem leidet. man kann nichts tun und fühlt sich so unendlich hilflos. der mensch, den ich einmal gelaubt habe, gut zu kennen, veränderte sich zusehends. von einem starken mann hin zu einem hilflosen wesen, dass keinerlei freunde an irgend etwas empfand. früher war mein mann wie ein fels in der brandung. er stand mit beiden beinen auf der erde und hat sich durch nichts und niemanden aus der ruhe bringen lassen. immer wieder hat er sein schicksal selbst in die hand genommen und für seine ideale gekämpf. und dann auf einmal war da nichts mehr.
abgesehen von den körperlichen leiden - die für mich kaum zu ertragen waren - kam der psychische zerfall. nichts ging mehr. er wurde verschlossen. ließ nichts mehr an sich her und war kaum noch wieder zu erkennen. er hatte keinen mut, keine hoffnung und auch der umgang mit mir veränderte sich sehr.
allerdings muss ich auch zugeben, dass ich ihn teilweise wie ein rohes ei behandelt habe, was im sicherlich nicht gefallen hat. aber woher soll man wissen, was richtig ist oder falsch.
im nachhinein ist mir klar geworden, dass wir uns viel zu sehr mit den dingen des alltags beschäftigt haben und dabei völlig vergaßen, dass wir uns haben. wir hätten für einander da sein müssen. aber wir haben regelrecht gegeneinander gearbeitet.
ich weiß nicht, ob das anderen auch so geht, aber ich habe eine ganze menge zeit gebraucht, um damit klarzukommen.
er hat nicht einmal in den ganzen monaten über den tod mit mir gesprochen. er hat nicht einmal gesagt, er will nicht sterben.
er hat niemals darüber geredet, wie er sich meine und die zukunft unserer tochter vorstellt.
er hat eigentlich überhaupt nichts mehr getan.
es war hart und schlimm mit anzusehen. ich weiß nicht, ob ich hätte mehr für ihn dasein müssen. ich habe immer das getan, was ich für richtig hielt. habe mich um alle formellen dinge gekümmert. um unser haus, unser kind, meinen job und überhaupt alles. da war auch wirklich nicht viel zeit für anderes.
aber es ist wie es ist.
liebe andrea. gebt nicht auf. auch wenn der zustand deines mannes oft nicht leicht zu ertragen ist und er sich sehr verändert hat. genießt die zeit zu zweit und vor allem nehmt euch viel zeit füreinander. ich mache mir heute vorwürfe, weil das bei uns nicht immer möglich war.

ich drücke euch beide ganz lieb und bin in gedanken immer bei euch.
eure simone
P.S. habt ihr nicht mal lust zu telefonieren????????
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  #49  
Alt 16.09.2005, 16:40
hoppit hoppit ist offline
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Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure offenen Worte. Ich denke diese Ausnahmesituation empfinden alle ziemlich gleich. Aber bis es einem bewußt wird, dauert es auch seine Zeit. Mein Mann und ich haben ja auch in der " akut Phase" gemeinsam und teils eben jeder für sich gekämpft. Speziell ich konnte gar nicht soviel nachdenken, wann auch ? Jetzt ist der " große Sturm" erstmal vorüber und
jetzt begreifen wir,nichts ist wie es war. Und genau das können wir beide jeder auf seine Art nicht aktzeptieren. Gestern war eine ganz liebe Freundin da, wir sehen uns nicht so oft. Jeder hat selbst genug mit sich und dem drumherum. Aber sie ist jemand für dick ud dünn. Sie hat nach der Diagnose nur einmal zu mir gesagt, wenn du mich brauchst, ich bin da. Und das ist bei ihr ein WORT und so ist sie. Sie ist ehrlich, verstellt sich nicht und einfach ganz toll. Ich freue mich so für sie, sie bekommt jetzt bald ihr zweites Baby und irgendwie läuft alles so, wie es eben halbwegs normal ist. Und ich hoffe auch für sie, das ihr Leben so weiterläuft.

Irgenwo sehe ich in ihrer Familie ein Spiegelbild von uns. Ihre kleine Maus ist jetzt auch 2 Jahre alt, so wie unser Mäuserich bei der Diagnose. Ich wünsche ihr nur, das ihre normale Welt so bleibt.

Liebe Simone, das mit dem telefonieren ist bei mit schlecht. Normal arbeite ich von 7 - 17 Uhr. Danach sind die Jungs supiwichtig. Und wenn der Kleine im Bett ist, mache ich noch einwenig Haushalt. Dann falle ich meisten "matschig" in Bett. Zudem kann ich nicht so sprechen, wie ich will. Ich kann mich hier besser und offener äusern. Ich hoffe du verstehst mich.

Alles Liebe und merci

Andrea (hoppit)
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  #50  
Alt 17.09.2005, 07:57
Simone75 Simone75 ist offline
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liebe andrea,
es ist super schön, wenn du eine freundin hat, auf die du dich einhunter prozent verlassen kannst. das gibt einem kraft. und ich denke, dass es gut ist, dass du siehst, dass es auch normale und schöne lebens- und familienverhältnisse geben kann. für mich war das anfangs nicht leicht zu ertragen und schwer zu verstehen. warum sind andere glücklicher als ich und warum wurde mir mein glück genommen. aber das ist totaler quatsch. auch ich bin auf eine art und weise glücklich und ich werde sicher nicht den rest meines lebens allein sein. irgendwie wird es bei mir auch weiter gehen. davon bin ich fest überzeugt.

außerdem finde ich es auch überhaupt nicht schlimm, wenn du nicht telefonieren kannst oder willst. ich habe da vollste verständnis für. mach dir also bitte keine sorgen darüber. zum glück gibt es das internet und oftmals merke ich, dass ich beim schreiben auch anders sein kann, als wenn ich mit jemandem direkt spreche. also du siehst, es ist kein thema.

ich hoffe nur, dass du in der schierigen lage, in der du dich befindest, auch ein wenig zeit für dich findest. nimm dir mal eine auszeit. es ist schwer das zu begreifen und hat bei mir lange dadauert. aber auch ich habe meinem mann irgendwann einmal sagen müssen, dass ich für ein paar stunden mal raus muss, um wieder kraft zu tanken und ruhig zu werden. man geht sonnst einfach kaputt. es ist sicher nicht leicht zu organisieren aber irgend einen weg findet man immer.

ansonsten wünsche ich dir, dass du weiterhin stark bleibst. wir sind jedenfalls immer für dich da. (wenn ich nicht mal gerade keine zeit finde).
sei lieb gedrückt.
simone

P.S. ich hoffe euch beiden anderen geht es auch gut. ich wünsche euch einen schönen samstag. bei mir scheint mal endlich wieder die sonne in berlin und lässt mich hoffen, dass es ein schöner tag wird. bis bald ihr lieben
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  #51  
Alt 30.09.2005, 18:33
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AndreaS AndreaS ist offline
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Andrea, wie geht es euch? Seit Mitte September hab ich nichts mehr gelesen. Ich hoffe, es ist den Umständen entsprechend alles in Ordnung. Wie geht es deinem Mann? Und Du? Kommst du zurecht. Hast du hin und wieder Zeit Luft zu holen. Bitte melde dich doch mal wieder.

Simone, bei dir alles klar? Immer noch auf dem Weg zurück ins Leben? Ich wünsche es dir und hoffe, dass es stetig bergauf geht.

Ich grüße euch und alle, die mitlesen

Andrea
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  #52  
Alt 02.10.2005, 16:03
hoppit hoppit ist offline
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Hallo AndreaS,

habe jetzt Wochenende und auch mal wieder Zeit mich zu melden.

Bei uns geht´s ganz gut. Mein Mann und der Junior waren fast eine Woche krank, jetzt sind sie aber wieder auf den Beinen. Mein Mann hatte hohes Fieber und Angina; der Kleine eine dicke Erkältung mit Mittelohrentzündung.

War ziemlich stressig; nachts wollte der Kleine ständig was. Tagsüber bin dann zwischen der Arbeit und nach der Arbeit, zu den Ärzten usw. mit den beiden. Jetzt brauche ich erstmal eine Riesentüte Schlaf und einwenig Ruhe.

Ansonsten alles unverändert. Wir versuchen unser Leben zu meistern. Komisch letzte Woche, als es meinem Mann nicht so gut ging, war er so richtig süß. Er hat von sich aus mal wieder was erzählt. Hat uns beiden auch gesagt, wie er uns braucht. Irgendwie hat das mir auch wieder richtig Mut und Kraft gegeben. Ich verstehe es zwar nicht, aber es war okay.

Nächste Woche nehme ich mir mal einen Abend frei und gehe mit einer Arbeitskollegin ins Kino. Seit 2 Jahren eine Seltenheit, aber ich freue mich riesig drauf. Mein Mann will das auch, dass ich mal wieder was anderes sehe.

Darf ich dich fragen: hast du auch Kinder ? Und wie alt bist du ??

Danke und mach´s gut

Andrea (hoppit)
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  #53  
Alt 03.10.2005, 11:29
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AndreaS AndreaS ist offline
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Hallo Andrea,

na, das hört sich doch eigentlich ganz gut an. Dein Mann braucht auch seine Zeit zum Nachdenken, neu sortieren, begreifen u.s.w. Bestimmt hat er auch viel darüber nachgedacht, welch schweren Part du jetzt hast und hat schließlich einfach einen für sich günstigen Moment abgepasst, dir zu sagen, wie wichtig ihr ihm seid. Ich finde das wunderbar. Auch wenn man es eigentlich immer weiß, es tut einfach gut, es hin und wieder laut zu hören...

Einen Abend Auszeit - was besseres kannst du gar nicht tun, um wieder Kraft zu schöpfen. Versprich mir bitte, dass du diesen Abend auch in vollen Zügen genießen wirst ohne auch nur einen Hauch von Vorwürfen. Du brauchst Kraft und du musst Wege finden, die Kraftreserven wieder aufzutanken. Lass es dir richtig gut gehen im Kino und vielleicht bei einem Absacker danach. Und wenn der Alltag dich wieder auffrisst erinner dich daran und nimm dir vor, dies bei Gelegenheit zu wiederholen.

Natürlich darfst du fragen ,ich antworte dir sogar

Ich bin 44 und wir haben vier Kinder, 2 Jungs und 2 Mädchen. Der älteste Sohn (Michael alias Micki) ist 21, die älteste Tochter (Saskia) wird in ein paar Wochen 19, die jüngereTochter (Selina) ist 16 und unser verwöhntes Nesthäkchen (Maximilian alias Maxi) ist 12 geworden.

Du siehst, über eines kann ich mich nicht beschweren und das ist Langeweile, wobei ich sagen muss, dass auch das nicht unbedingt immer gut ist. Ein wenig Ruhe, um zur Besinnung zu kommen, ein wenig alleine sein, um zu grübeln und zu weinen, manchmal ist auch das gut. Wenn ich meine Durchhänger habe und die Tränen rollen, kommt meistens jemand ins Zimmer und will näheres wissen, verbunden mit der Hoffnung, dass ich nicht mehr traurig bin. Deshalb habe ich den Urlaub auch sehr genossen, die Auszeiten alleine auf dem Balkon, um die Seele baumeln zu lassen und einfach meinen Gedanken nachzuhängen, weil doch so vieles im Alltag einfach nur verdrängt wird.

Ich wünsche deinen zwei Männern gute Besserung. Das Wetter momentan ist optimal für diverse Infekte, bei uns schnupft auch alles rum...

Ich umarme dich

LG
Andrea
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  #54  
Alt 05.10.2005, 19:01
hoppit hoppit ist offline
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Hallo Andrea,

bei dir ist ja auch ganz schön was los. Vier Kinder, Hut ab, kann ich da nur sagen. Bei uns war ganz lange gar nichts mit Kind in Aussicht. Aber ehrlich wir haben die Zeit ganz arg genossen. Irgendwann war dann unser Knödelchen unterwegs. Und wir sind soooo froh, dass wir ihn haben. Unbewußt vertreibt er oft die Sorgen und bringt einfach Licht in den Tag. Manche haben auch gemeint es wäre mit der Diagnose von meinem Mann einfacher ohne Kind. Aber ich habe immer gesagt, am besten 3 oder 4 Kinder, dann kommst du gar nicht zum Nachdenken. Im Moment denken wir nicht an ein weiteres Kind, aber wer weiss, was noch wird.

Wenn ich Knödelchen sage ist es eher ironisch. Denn er ist ein ganz zartes, eher kleiner Kerl. Aber deshalb täuschen sich alle in ihm. Er hat´s faustdick hinter den Ohren.

Alles Liebe und ich drücke dich

Andrea ( hoppit)
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  #55  
Alt 05.12.2005, 23:06
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AndreaS AndreaS ist offline
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Liebe Simone,

lange nichts von dir gehört. Wie geht es dir inzwischen?

Liebe Andrea, auch du meldest dich nicht mehr. Wie geht es deinem Mann? Ich denke ganz oft an euch und wünsche dir weiterhin viel Kraft. Vielleicht meldest du dich ja mal wieder?

LG
Andrea
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  #56  
Alt 10.12.2005, 14:21
hoppit hoppit ist offline
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Hallo Andrea,

sorry, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe, aber ich weiss zur Zeit nicht wo mir der Kopf steht.

Habe so oft an dich gedacht, aber zum Schreiben brauche ich wenigstens ein paar Minuten Zeit.

Mein Mann war schon wieder zur Kontrolle im Spital, von Krebs nach wievor keine Spur. Das ist echt super.

Ansonsten geht es ihm eher schlechter. Sein linkes Bein macht zunehmend schlapp. Beim Spaziergang geht er mit Stock. Er ist beim Autofahren ein paar mal von der Kupplung gerutscht und jetzt haben wir einen Schlussstrich gezogen. Wir haben das letzte Geld mobilisiert und ein Automatik-Auto gekauft. Ich denke, das hilft ihm ziemlich. Seine psychische Verfassung ist eher bescheiden. Klar immer Schmerzen und keine Aussicht auf Besserung.
Ich selbst, wäre wahrscheinlich absolut unerträglich. Wir waren beim Neurochirurgen und der meint, eindeutig Bestrahlungsschäden. Die Aussicht auf Besserung wurde in Hoffnung das es nicht noch schlimmer wird verbessert.

Unser Knödel ist entweder in der`"Vorpupertät" oder er übt den Zwergenaufstand. Auf jeden Fall macht er zur Zeit auch ganz schön stinkig rum. Wahrscheinlich kommt er einfach zu kurz. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen. Dann versuche ich ihn wieder zu halten und mit ihm zusprechen, aber 10 Minuten später dreht er wieder ab.

Bei uns im Geschäft geht´s auch drunter und drüber und irgendwie kein Land in Sicht. Meistens fange ich zwischen 6 und 7 Uhr an und komme abends um 17.30 Uhr heim. Aber fertig bin ich eigentlcih noch lange nicht. Eigentlich haben wir ab Hl. Abend geschlossen bis zum 8. Januar. Jetzt wird schon diskutiert wer wann ,wie verfügbar wäre. Irgendwie laufe ich der Zeit hinter her, ich wollte alles so schön machen, gemeinsam basteln und backen und jetzt ist bald Weihnachten und komm auf den Felgen daher. Jeder gibt mir unbewußt das Gefühl, für mich ist sie nie da.

Jetzt hoffe ich auf ein neues ruhigeres Jahr ohne große böse Überraschungen, dann wird es auch wieder.

Sorry, das ich mich nicht gemeldet habe.

Drücke dich dolle und danke für´s offene Ohr.

Alles Liebe von

Andrea ( hoppit)
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  #57  
Alt 10.12.2005, 14:59
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Meine Liebe!

Wie schön, dass du für mich ein paar Minuten abgeknapst hast. Das mit der Zeit kenne ich. Irgendwie rast sie und wir kommen wirklich nicht mehr hinterher. Auch das Gefühl, dass sie alle an einem ziehen, du dich viertelst und trotzdem das Gefühl hast, für keinen ist es genug. Alles bekannt. Aber was soll man machen? Irgendwie muss es weitergehen und irgendwie muss man zusammenrücken.

Weihnachten zieht an uns auch irgendwie vorüber. Es ist für mich diesmal alles nur ganz einfach schrecklich. Ich kann die ganzen Weihnachtsmänner in den Häusern nicht mehr sehen, entdecke überhaupt keine Romantik darin und wäre nur froh, es wäre schon wieder Frühling.

Wie gut, dass die Vorsorge so ausgegangen ist. Ich denke so viel an euch und hoffe so sehr, dass dein Mann auch psychisch wieder zurecht kommt, dass ihr gemeinsam einen Weg findet, das Leben für euch schön und lebenswert zu finden.

Ich dich ganz fest und werde immer an dich denken, auch wenn ich vielleicht eine Weile nicht nach dir rufe, vergessen hab ich dich nicht.

Alles Liebe dir, deinem Knödel und vor allem deinem Mann. Bringt die Feiertage gemütlich rum, lass dich nicht noch mehr stressen und auf ein gutes neues Jahr, auf dass all unsere Hoffnungen nicht zerstört werden...

LG
Andrea
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