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  #46  
Alt 06.01.2004, 12:28
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Lydia,
bei mir war es ähnlich, am Anfang musste ich nach jeder halben Treppe pausieren, aber durch Reha-Maßnahme mit viel Atemübungen und fleißiges Üben an frischer Luft wurde das doch zusehends besser. Trotzdem: Auch nach 6 Monaten war das noch nicht ganz weg, dass ich rasch Luftnot bekam. Habt ein wenig Geduld, die verbliebene Lunge wächst bei entsprechendem Training! Im Übrigen hat Dein Mann ganz sicher auch noch an den Folgen der Narkose zu leiden.

Herzliche Grüße
Heino
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  #47  
Alt 07.01.2004, 12:48
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Ein freundliches Hallo an Alle,

seit jetzt fast zwei Stunden lese ich in diesem Forum und es fällt mir teilweise schwer, hilft aber auch zu verstehen.

Aufgrund von Schmerzen im Nierenbereich wurde bei meinem Vater im Okt 2003 eine Ultraschalluntersuchung der Niere durchgeführt. Daraufhin wurde ihm mitgeteilt, dass er den sehr seltenen Fall einen Niereninfarktes durchgemacht hätte und ein Drittel der betroffenen Niere bereits abgestorben wäre. Unter weiterer Beobachtung sei dies jedoch nicht problematisch, wurde ihm mitgeteilt. Fortan ging es nur noch mit Schmerzmitteln und die Schmerzen wurden nicht weniger. Nachdem er 8kg abgenommen hatte und die Schmerzen trotz Medikamenten nicht weniger wurden, hat ihn meine Mutter in die Notaufnahme des Krankenhauses gebracht. Beim anschließenden CT wurde Eiter (?) in der Niere entdeckt und entschieden, die Niere zu entfernen.

Die Operation hat er gut überstanden, aber am Tag der Entlassung wurde ihm mitgeteilt, dass es sich um einen Nierentumor gehandelt hat. Der Urologe war sich jedoch sehr sicher, alles entfernt zu haben. Im Krankenhaus bekam er dann noch Termine für ein Lungen CT und diese Knochenuntersuchung, die hier schon mehrfach erwähnt wurde. Außerdem wurde eine Reha angesetzt und Anfang Feb 2004 sollte er beim Urologen wieder vorstellig werden.

Beim Lungen CT am 23.12. sah sich die Ärztin auf Drängen meines Vaters gleich die Bilder an und sprach von Fleckschatten, die ihrer Meinung nach dort nicht hingehören. Sie war der Meinung, die Reha macht nun keinen Sinn mehr und die Therapie müsse umgestellt werden. Anschließend suchte mein Vater das Gespräch mit dem behandelnden Urologen, der daraufhin die Immuntherapie für Anfang Januar 2004 ansetzte.

Nach Weihnachten kam es dann zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes meines Vaters, woraufhin er im Krankenhaus blieb. Der Urologe rief auch meine Mutter zu sich und teilte ihr mit, dass er aufgrund des Studiums der CT Auswertung zu der Erkenntnis gelangt sei, dass es sich nur noch um Wochen handelt. Am Montag 05.01. wurde dennoch mit der Immuntherapie begonnen. Der Arzt zeigte sich überrascht vom guten Vitalzustand meines Vaters und hat am Dienstag gleich noch zwei Mal gespritzt. Er will nun auf jeden Fall die ersten 8 Wochen der Therapie durchziehen und dann weitersehen.

Unsere Familie ist derzeit ganz schön fertig, weil wir ziemlich durcheinander sind, die Achterbahn zwischen Angst und Hoffnung eben. Für mich ist die Situation sehr schwierig, weil ich ziemloch weit weg wohne und immer nur Ausschnitte am Telefon bekomme. Deshalb werde ich auch morgen erst einmal für ein paar Tage nach Hause fahren, um mir ein Bild von der Situation zu machen und das Gespräch mit dem Arzt suchen. Vielleicht weiß ich dann etwas mehr und werde sicherlich berichten.

Auf jeden Fall schon einmal vielen Dank an alle, die sich hier beteiligen. Es hilft sehr, wenigstens ein kleines bißchen Verständnis zu bekommen. Meine laienhafte Ausdrucksweise bitte ich zu übersehen, ich beginne gerade erst, mich intensiv mit dieser Krankheit auseinanderzusetzen.

Viele Grüße
Lars
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  #48  
Alt 08.01.2004, 00:07
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Lars,
an was für einen Urologen seid Ihr denn da geraten?
Einen Nierentumor erst als Niereninfatkt und dann als Eiter zu diagnostizieren, spricht nicht gerade von viel Erfahrung.
Und dann die Aussage, daß Dein Vater nur noch wenige Wochen zu leben habe, ist nicht nur eine Frechheit, sondern dies ist auch sehr sehr unwahrscheinlich! Heino lebt seit fast 11 Jahren seit der Diagnose, meine Diagnose war vor mehr als 3 Jahren. Und uns geht es gut. Krebs ist kein Grund zum Sterben, lautet meine Devise.
Daß vom Tumor nichts mehr übrig ist, will ich gern glauben, da ja die Niere als Ganzes entfernt wurde.
Was sind denn Fleckschatten? Für Lungenmetastasen habe ich immer nur den Begriff Rundherde gehört, da diese wirklich kreisrund vor dem dunklen Hintergrund der Lunge zu sehen sind. Allerdings sind die kleineren oft schwer zu erkennen, da ja die Blutgefäße im Querschnitt auch kreisrund sind.
Bei "Fleckschatten" denke ich eher an unregelmäßige Gebilde wie Vernarbungen nach einer (vielleicht nicht bemerkten) Tb o.a.
Du solltest Dir die Bilder zeigen und erklären lassen.
Was besagt denn das Knochenszintigramm? Knochenmetastasen sind eher selten.
Der gute Vitalzustand Deines Vaters macht mir sehr viel Hoffnung, und sollte es Euch auch machen. Wer die Immunchemo macht, sollte "kerngesund" sein.
Hätte Dein Vater wirklich nur noch wenige Wochen zu leben, dann wäre es unverantwortlich, ihm die letzten Wochen mit einer aggressiven Therapie zu vermiesen.
Natürlich macht das Wort Krebs zunächst einmal Angst, aber dabei sollte es nicht bleiben, denn Angst schwächt den Menschen, Hoffnung baut ihn auf, und hier gibt es wirklich viel Hoffnung.
Es kann eine Hilfe sein, wenn man versucht, genau zu beschreiben, wovor man Angst hat. Wenn man sie mit Namen benennt, wird sie schon kleiner.
Ich wünsche Euch allen Kraft, Optimismus und Lebensfreude. Ja, gerade jetzt ist es wichtig, sich an das Schöne im Leben zu halten. Krebs drückt aus, daß man sich um irgend etwas zu viele Sorgen gemacht hat! Also heißt es jetzt: aufhören damit!
Liebe Grüße
Rudolf
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  #49  
Alt 08.01.2004, 19:25
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo,

es ist einfach beeindruckend, was ich hier lesen kann. Ich bewundere Eure fachliche Kompetenz, die Offenheit und Hilfsbereitschaft.
Mich betrifft dieses Thema, da meine Mutti bereits 1991 eine Niere mit Krebs entfernt wurde. Im November 2003 dann die erschreckende neue Nachricht- Lungenmetastasen. Eine kleine M. konnt minimalinvasiv in Berlin-Buch entfernt werden. Die beiden anderen liegen sehr ungünstig, direkt in der Lunge in unmittelbarer Nähe von Blutbahnen. Bei ihrer nachfolgenden Kur in Heiligendamm wurde ihr empfohlen in Coswig (bei Dresden) einen Arzt (Dr. Rolle) zu konsultieren, der bisher die meisten erfolgreichen minimalinvasiven OPs an der Lunge vorgenommen haben soll. Nächste Woche wird sie dorthin fahren in der Hoffnung das ev. doch diese OP Methode möglcih ist.
Ist denn dann nach erfolgreicher OP trotzdem noch eine Chemo erforderlich? Ihr allgemeiner Gesundheiszustand ist nicht besonders gut. Sie hat schon jetzt große Kreilaufprobleme und Magenprobleme.

Liebe Grüße an Euch
Betti
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  #50  
Alt 08.01.2004, 21:03
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Betti,

wenn das bei Deiner Mutter ein Nierenzell-Karzinom war, gibt es schulmedizinisch eigentlich neben OP's nur noch die kombinierte Immun-Chemo-Therapie, wie ich sie vor 8 Jahren erfolgreich durchgemacht habe. Der Nierenkrebs wächst zwar recht langsam, hat aber die Heimtücke, auch nach sehr langer Zeit wieder zu metastasieren. Weil man ja nicht alle im Körper vorhandenen Micro-Metastasen finden und herausschneiden kann, ist der Ansatz der IMT, das eigene Immunsystem mit Interferon und Interleukin auf Hochtouren zu bringen, um dadurch gründlich auch die kleinsten Metastasen abzutöten. Leider weiß man erst, nach der ersten Phase der Therapie durch Vergleich der Bilder von bekannten Metastasen, ob man zu den glücklichen gehört, bei denen die Therapie anschlägt. Als ich damals innerhalb der Studie bei Dr. Atzpodien nach dem ersten Durchgang den Vergleich der CT-Bilder mit Erfolgsmeldung bekam, wurde mir gesagt, dass nur ca. 35% ein solches Ansprechen der Therapie haben. Wie groß diese Quote heute ist, weiß ich nicht, aber ich meine, jüngst auch wieder eine ähnliche Zahl gelesen zu haben. Ich würde auf jeden Fall dazu raten, sich nicht unbedingt nur mit weiteren Operationen zu befassen, sondern sich lieber körperlich und psychisch zu festigen und dann eine solche Therapie zu versuchen. Lasst Euch erklären, wie bedrohlich die vorhandenen Metastasen wirklich sind, sie wachsen nämlich wirklich recht langsam. Ich habe seinerzeit auch erst 9 Monate nach den Befunden mit der IMT begonnen, weil ich mich vorher mit mehreren Ärzten (insbesondere mit dem Thorax-Chirurgen) recht ausführlich beraten habe. Lasst Euch nicht in Panik versetzen und geht die Sache ruhig an!
Weitere Informationen und Klinik-Adressen zu dieser Therapie findet Ihr unter dieser Internet-Adresse: http://www.nierenkrebs.de/
Zunächst wünsche ich Deiner Mutter ein gutes Gespräch mit Dr. Rolle, vielleicht kann er ihr ja seine Auffassung zu der IMT erläutern.

Herzliche Grüße
Heino
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  #51  
Alt 09.01.2004, 14:48
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo, Betti,

ich kann mich Heinos Meinung nur anschließen. Es ist leider nicht damit getan, einzelne Metastasen operativ zu entfernen, sondern das Immunsystem muss angeregt werden, um Krebszellen zu erkennen und wirkungsvoll zu bekämpfen. Natürlich ist es vor der Immun-Chemo dringend empfehlenswert, die Tumormasse soweit wie möglich zu verkleinern. Wenn die beiden anderen sichtbaren Metastasen jedoch nicht sehr gross sind, und der operative Eingriff, diese zu entfernen sehr aufwendig ist, ist es m.E. sinnvoller den Organismus Deiner Mutter zu kräftigen, sie in bestmögliche Kondition zu bringen und dann mit der Immun-Chemo (Interferon-Interleukin-5 FU) zu beginnen. Die Metastasierung erfolgt ja auf dem Blut- oder Lymphweg, wo sich mit Sicherheit weitere winzigste Krebszellen befinden. Nur die sichtbaren Metastasen durch OP zu entfernen, hieße, diese winzigen Krebszellen außer acht zu lassen und darauf zu "warten", daß sie wieder als Metastase sichtbar werden.
Heino's Statistikzahlen bezüglich der Ansprechrate der Immun-Chemo sind übrigens richtig: Bei ca. 30-40 % aller Patienten, die die Immun-Chemo-Therapie durchführen kann ein Krankheitsstillstand oder eine Remission erzielt werden. Natürlich ist die Immun-Chemo sehr belastend, aber sie ist m.E. immer einen Versuch wert, wenn der körperliche Allgemeinzustand es erlaubt.Nähreres über die Immun-Chemo und aus meinen Erfahrungen bezüglich dieser Therapie findest Du unter dem Thread "Niere raus - Tumor raus, was nun?" unter meinem Namen.
Ich wünsche Euch viel Erfolg und alles Gute
und stehe Dir für weitere Fragen natürlich gerne zur Verfügung.
Liebe Grüße
Ulrike
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  #52  
Alt 09.01.2004, 15:17
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Lieber Lars,
Dein Bericht ist für mich erschreckend! In sofern kann ich mich Rudolf anschließen. Anhand einer Torax-CT-Aufnahme auf die Lebenszeit "in Wochen" zu schließen ist schlichtweg eine Farce! Ich hoffe, Du hast während des Besuches bei Deinem Vater ein paar nähere Eindrücke bekommen bzw. ggfls. Befundeinsicht, sodaß Du uns hier näheres berichten kannst.
Gib die Hoffnung nicht auf. Für Deine "laienhafte Ausdrucksweise" brauchst Du Dich bestimmt nicht zu entschuldigen: Es kann nicht jeder medizinisch vorgebildet sein, der hier schreibt, und das ist auch gut so. Wenn ich kann, helfe ich Dir als Krankenschwester gerne weiter, wenn Du Dein Wissensspektrum bezüglich Nierenkrebs ein wenig erweitern möchtest. Oder wenn Du Befunderklärungen oder Therapieerläuterungen benötigst, werde ich mein Möglichstes tun,um Dir behilflich zu sein.
Alles Gute und melde Dich ruhig wieder.
Liebe Grüße
Ulrike
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  #53  
Alt 22.01.2004, 20:00
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Lars,

"Diese Achterbahn zwischen angst und hoffnung..." Diese Worte kann jeder nachvollziehen, der die Situation kennt. Ich habe gerade alle drei Seiten von den Leuten gelesen, die unter dieser Rubrik geschrieben haben.. ich kann nur sagen Respekt vor allen, die unter dieser furchtbaren Krankheit leiden und Respekt vor allen, die diese Krankheit als Angehöiger miterleben müssen.

Bei meinem Vater wurde im August 2002 der NIerenzellenkrebs diagnostiziert. Er hatte schon damals Lungenmetastasen. Es war für mich ein Schock.Das Bewußtsein, mein Vater hat eine Kranheit an der er sterben wird.

Es folgten vier Operationen. Zuerst wurden die Niere entfernt. Der Tumor war aussergewöhnlich klein, nur zwei Zentimeter. Normalerweise gibt es bei einem solchen leinen Tumor noch keine Metastasen doch er hatte schhon welche in de Lunge. Dann lies er beide Lungen operieren. Ob das gut war oder nicht kann wohl keiner sagen. Aber mein Papa ist selber Lungenfacharzt und auuch ein Dickkopf und hat sich für diesen Weg entschieden. Man hat damals viele Metastasen und auch einen Teil der Lunge entfernt.
Danach folgte noch eine OP weil man eine Metastase im Oberschenkel diagnostiziert hat. Er bekam einen Nagel in den Knochen, damit dieser nicht bricht.

Damals , im November 2002, habe ich nicht daran geglaubt noch einmal ein normales Leben führen zu können. Ich dachte jeden Tag an das Schlimmste. Jeden Tag kreisten meine Gedanken um den möglichen Verlust meines Vaters. Es ist so schrecklich, man kann sich das gar nicht vorstellen.
Dann fing er an mit Interferon und Interleukin und sein Zusatnd hat sich stabilisiert. Und nicht nur das.
Ich hatte davor mit dem Thema Krebs nicht viel zu tun und hatte nur ein Horrorszenario von Krankenhaus, Haare ausfallen u.ä. vor mir.
Aber mit dieser Interferon / INterleukin Therapie war alles anders.

Mein Papa war zu Hause, hat wieder angefangen zu arbeiten und ein ganz normales Leben geführt und führt es jetzt noch. Er hat nicht mehr so viel Lust manche Dinge zu essen o.ä. und man sieht ihm die Krankhit auch an. Aber trotz allem ist diese Therapie sehr gut.

Ich habe alles gelesen was Jörg geschrieben hat und ich kann mich nur Ulrike und Jürgens Meinung anschliessen. Die Immuntherapie ist wirklich ein gutes Mittel. Mein Papa ist 63 Jahre alt und hat immer viel Stress gehabt, wenig Sport gemacht und geraucht. Das sind ganz andere Voraussetzungen als wenn man fit und sportlich ist.

Nur heute leider haben wir telefoniert und er fragte mich ob ich mich um meine family kümmern würde wenn etwas passiert. Da habe ich gemerkt, das etwas nicht stimmt. Er hatte zwei Untersuchungen diese Woche.ine war sehr gut den eine Metastase, die sich im anderen Bein gebildet hatte ist verschwunden. Aber er hat wohl wiedere Mehr Metastasen in der Lunge und eine davon erscheint deutlich größer.

Jetzt müssen wir den Vergleich abwarten mit den alten Bildern. Das Damoklesschwert unter dem ich seit August 2002 lebe hat wieder angefangen zu schwingen.

Ich wünsche Euch allen das Beste.

Viele liebe Grüße Julia
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  #54  
Alt 23.01.2004, 00:29
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Julia,
zunächst muß ich sagen, daß ich nicht an dieser Krankheit "leide". Ich habe mich nie richtig krank gefühlt, wenngleich die Operation natürlich eine Schwächephase zur Folge hatte.
Und die Lungenmetastasen habe ich nur mit Mistel (Iscador) und Imagination verabschiedet, bis auf eine. Aber meine innere Stimme sagt, daß auch sie geht. Ich hatte wohl ca. 20 Metastasen, die größte hatte 17 mm Durchmesser.
Vielleicht ist ja die Mistel für Deinen Vater auch eine Möglichkeit, oder noch einmal Immun-Chemo.
Auf jeden Fall: soooo schnell stirbt man an Nierenkrebs auch nicht. Selbst ohne jede Therapie hättet Ihr noch sehr viel Zeit für ein gemeinsames Leben, das Ihr Euch möglichst angenehm gestalten solltet.
Aber ich denke, daß Dein Vater noch nicht aufgegeben hat und weitere Möglichkeiten der Behandlung ins Auge faßt.
Gesundheit, Optimismus und Kraft wünsche ich Euch.
Liebe Grüße
Rudolf
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  #55  
Alt 23.01.2004, 19:42
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo Rudolf,

Vielen Dank für Deine netten Worte. Sie helfen sehr. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als das alles noch eine lange Zeit gut geht.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen alles Gute.

Liebe Grüße Julia
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  #56  
Alt 19.02.2004, 21:49
joergz
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Ein freundliches Hallo an alle,

ich war eine ganze weile offline und wollte euch mal von den Stand der Dinge meines Vaters berichten.
Mein Vater hatte inzwischen mehrere Nachuntersuchungen, wo alles unverändert in der Lunge war (es wurden auch weniger Metastasen). Doch letzte Woche kam eine Hiobsbotschaft. Die Metastasen haben sich in / auf der Lunge vermehrt und es hat sich noch eine große auf oder an der Aorta gebildet.
Mein Vater hat heute mit der Immuntherapie (Interferon) angefangen. Er soll sich alle 2 Tage eine Spritze abends in den Bauch geben. Heute Vormittag (11.30 Uhr) hat er die erste Spritze von unseren Onkologen bekommen. Um ca. 16.30 Uhr hat er sehr starken Schüttelfrost bekommen der sich nach 1,5 Stunden wieder gelegt hatte. Danach hat er 39°C Fieber bekommen und sich ständig Vorwürfe usw. gemacht. Ich muß jetzt schon sagen, das es ziemlich schwer war ihn wieder aufzubauen. Nach einer weile ist seine Temperatur auf 38°C wieder gefallen und es ist ihm Übel. Als er ein wenig auf und ab in der Wohnung gegegangen ist ging es ihm verhältnismäßig "gut".
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind die Nebenwirkungen am Anfang ziemlich heftig. Nach einer Weile soll sich der Körper darauf eingestellt haben und er hat dann evtl. kaum noch Beschwerden.?.

Herzliche Grüße
Jörg
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  #57  
Alt 20.02.2004, 08:04
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Hallo Jörg,
schön, wieder einmal von Dir und Deinem Vater zu hören!
Diese Nebenwirkungen kenne ich, aber so hoch ist das Fieber bei mir nicht gestiegen. Auch die Übelkeit hatte ich einigermaßen im Griff, trotzdem, es ist schon ein Schlauch!
Ich hatte seinerzeit allerdings einen minizuös aufgestellten Plan für jeden Tag, wann welche Medikamente gespritzt werden sollen, und wann welche Medikamente der Begleit-Therapie in welcher Dosierung zur Verminderung der Nebenwirkungen genommen werden soll. Ich habe mich anfangs über die große Menge an Paracetamol gewundert, dann aber schnell gemerkt, dass damit offenbar das Fieber gut kontrolliert war. Ich hoffe, Dein Vater hat auch einen solchen Tagesplan und rate dazu, ihn wirklich peinlich einzuhalten. (Wenn Du Interesse hast, kann ich ihn Dir meinen Plan von damals in Form einer EXCEL-Tabelle mailen.)
Ich wünsche Deinem Vater, dass die Therapie auch bei ihm wirksam ist und dass er die Nebenwirkungen aushalten kann. Vielleicht hilft es ihm, dass die Nebenwirkungen womöglich auch ein Maß für die gewünschte Hauptwirkung ist.

Herzliche Grüße
Heino
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  #58  
Alt 20.02.2004, 15:25
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Hallo Jörg,
meine medizinische Fachberaterin (meine Frau Ulrike) ist momentan nicht "momentan". Ich möchte Dir trotzdem schnell und kurz antworten:
Ich habe nochmals nachgelesen und gefunden, dass Ulrike Dir so in der Zeit um den 18./20.6.03 herum einige Male alles geschrieben hat, was unsere Erfahrungen betrifft (die unter "Niere raus- Tumor raus, was nun" nachzulesen sind). In der Zwischenzeit ist auf unserer "Erfahrungsseite" nichts Neues dazugekommen. Sie würde Dir also auch nichts anderes sagen können, als schon damals (glaube ich).
Aus meiner Erfahrung: Momentan bin ich im 3. Acht-Wochen-Kurs Immun-Chemo, 1. Woche, 3. Tag. In einer Stunde gibt es die nächste Interferon-Spritze. Sicher ist, dass ich dann in 4- 6 Stunden mit Schüttelfrost und Fieber anfangen werde. Wie jedesmals nach der Spritze. Übelkeit ist seit Montag (dem Start) immer mehr oder weniger da. Dagegen nehme ich dann bei Bedarf Paspertin-Tropfen. Novalgin-Tropfen gegen Schmerzen und gegen hohes Fieber und Paracetamol um das Fieber prophylaktisch einigermassen im Griff zu halten. (1/2 Stunde vor der Injektion und dann evtl. nach Bedarf). Meine Temperaturen lagen bisher trotz aller Begleitmassnahmen bis ca. 40,5 Grad C. Bei den hohen Temperaturen wurde dann zusätzlich mit Eisbeuteln und Wadenwickeln gekühlt. Hautprobleme kommen sicherlich nicht gleich am ersten Tag dazu, aber "rechtzeitig schmieren" hilft vorbeugend, manchmal.
Wie schon früher gesagt: Man muss schon in guter Verfassung sein, um die Immun-Chemo zu machen (und nicht, wie wohl seinerzeit von Deinem Onkologen gemeint, umgekehrt). Diese Nebenwirkungen sind m.E. und nach meiner Erfahrung aber noch leicht auszuhalten. Da hatte ich im späteren Verlauf der bisherigen Kurse ein paar mehr durchzuleben.
Auch Hartmut kämpft mit denselben Problemen. Er ist mir momentan drei Wochen voraus, d.h. er ist jetzt in der 4. Woche.
Und: Die Nebenwirkungen sind bei jedem unterschiedlich und können auch von Kurs zu Kurs unterschiedlich sein.
Aber uns beide (Hartmut und mich) verbindet eines: Die Gewissheit, dass es uns hilft.
Ich stehle jetzt hier mal und gebrauche Hartmut's Worte: Augen AUF und durch ..........
Die Nebenwirkungen wie Fieber-HÖHE KÖNNEN sich im Laufe des Kurses und/oder von Kurs zu Kurs abschwächen, MÜSSEN es aber nicht.
Also für mich sind die von Dir genannten Nebenwirkungen ganz normal und am unteren Ende der Skala der möglichen Nebenwirkungen einzuordnen. Und Fieber ist ein Zeichen, dass der Körper in seiner Immun-Abwehr REAGIERT. (Es ist noch keine Garantie dafür, dass die Immun-Chemo erfolgreich anschlägt, aber m.W. eine wichtige Voraussetzung dafür).
Aus Ulrikes Erfahrung weiss ich, dass Patienten, die KEINE oder KAUM Nebenwirkungen (Fieber) hatten, auch keine Therapieerfolge wie Stabilisierung oder Rückgang aufzuweisen hatten. Was unter Nebenwirkungen u.a. noch auftreten kann, kannst Du wie gesagt, unter "Niere raus -Tumor raus, was nun" (unter Ulrike)nachlesen. Allerdings nur das, was ICH hatte. Der Begleitzettel zum Medikament führt unter möglichen Nebenwirkungen noch etliche andere Nebenwirkungen auf.
Für mich -und wie ich von Hartmut weiss, auch für ihn - steht ein Abbruch der Immun-Chemo mit den momentanen Nebenwirkungen überhaupt nicht zur Debatte. Wir möchten weiterhin von der 30-40 %-igen Chance profitieren: Hartmut hat eine Remission (also Rückgang der Metastasen) und ich seit fast zwei Jahren
Stabilität sowie Rückgang bei einer Metastase im Bereich des Brustbeines erreicht. Heino ist durch die Immun-Chemo geheilt worden.
Was ich nicht ganz verstehe, ist die Reaktion Deines Vaters darauf, dass er Fieber bekommen hat. Hat ihm das der Arzt denn nicht gesagt? Ist er gänzlich unvorbereitet da reingegangen? Obwohl ich davon ausgehe, dass Ihr über Nebenwirkungen etc. doch schon vor 1 Jahr Bescheid wusstet.
Ich kenne die Situation, dass man aufgeben will, aus eigenem Erleben. Aber was ist die Alternative, hab' ich mich immer wieder gefragt. (Und die war für mich noch schwieriger zu ertragen, als die Nebenwirkungen). Dazu kommt, dass ich seit Jahren mit teilweise schweren Depressionen zu tun habe, die zu solchen Zeiten "Hoch-Zeit" hatten, was erschwerend dazukam.
Ich kann nur nochmal sagen: Augen AUF und durch .......
und ich wünsche Euch allen die Kraft dazu.
Herzliche Grüße
Jürgen
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  #59  
Alt 21.02.2004, 09:46
joergz
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Standard Nierenzellkarzinom und Lungenmetastasen

Hallo,

meinem Vater ging es gestern wieder sehr gut. Er war gestern Vormittag nocheinmal bei seinem Onkologen. Von den Paracetamoltabletten soll er eine Tablette nehmen wenn er sich die Spritze gibt und nach 2 Stunden noch eine. Sonst hat er keine Medikamente bekommen.
@Jürgen:
Über evtl. Nebenwirkungen wurden wir Aufgeklärt (Fieber, Schüttelfrost, Grippeähnlicher Infekt).
Nach euren Beiträgen verstehe ich auch, warum er Fieber bekommen hat. Die erste Paracetamol hat zur Spritze genommen und danach keine mehr (er war der Meinung, daß die eine reichen würde).
@Heino:
Deine Excel- Tabelle interessiert mich sehr. Du kannst sie mir mal mailen.

Vielen Dank
Jörg
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  #60  
Alt 21.02.2004, 12:44
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Hallo Jürgen,Ulrike,Rudolf,Heino und alle anderen.
Dem Bericht von Jürgen ist nichts hinzuzufügen.Bei mir ist Halbzeit im 3 Zyklus Immunchemo.Vorige Woche war sehr heftig .An Drei Tagen gab es 36 Millionen Einheiten Interleukin,an einem Tag 18 Millionen Roferon.Jürgen und ich machen uns aber immer wieder Mut.Auch an unseren Frauen haben wir große Hilfe.
Hallo Jörg.Ich halte es für sehr wichtig einen Therapieplan zu haben.Ebenso für die Begleitmedikamente.Ich muß jetzt aufhören,da ich noch sehr schwach bin. Allen die mitkämpfen Wünsche ich viel Kraft. Gemeinsam sind wir stark.

Bis später.Hartmut
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