wahrscheinlich Hypochonder...

[Kassilo]

Hallo!

Erstmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich mich mit meinem Anliegen an Euch wende nur weil ich vielleicht gerade hypochondrische Anwandlungen habe (obwohl ich eigentlich sonst nicht unter solchen Anwandlungen leide). Deswegen habe ich auch ein schlechtes Gewissen Euch gegenüber, die wirklich Leid erfahren müssen. Ich hoffe, Ihr könnt mir das nachsehen ich weiß nicht, an wen ich mich mit meinem, wahrscheinlich lapidaren, Problem wenden kann.

Es ist so, dass ich schon seit langer Zeit Schmerzen in der Brust habe. Mittlerweile kann ich kaum noch auf dem Bauch schlafen und unter den Armen tut es auf leichten Druck weh. Außerdem ist eine Brust seit einiger Zeit größer als die andere (da ich aber im letzten Jahr zugenommen habe, kann es aber vielleicht auch dadurch bedingt sein). Und ich habe Verhärtungen in der Brust, aber nicht so, dass ich mir wirklich sicher bin, dass sie da sind, weil man ja das Drüsengewebe nicht vergessen darf.

Bei der ganzen Angelegenheit ist wahrscheinlich das größte Problem, dass ich nur ein einziges Mal beim Gynäkologen war und das ist jetzt ca. 10 Jahre her. Inzwischen bin ich 30 und hatte nie eine Untersuchung, weil meine Angst so groß ist da hinzugehen. Die Angst ist so groß, dass ich mich trotz meiner gesundheitlichen Ängste nicht traue. Ich weiß gerade einfach nicht weiter.

Ich weiß auch nicht, was ich mir hier erhoffe mit meinem Thread und es tut mir leid, dass ich es mir rausnehme, einfach meinen Kummer hier zu schreiben, wo ihr wirkliche Probleme habt.

Liebe Grüße
Kassilo

[Iris Anna]

Menno, du Liebe,

entschuldige Dich nicht. Nimm Dich ernst!

Und sieh zu, dass Du die Sache geklärt bekommst.

Und lass Dich mal

Iris Anna

[damali]

Liebe Kassilo,
jeder Tag, den Du mit diesem blöden Gefühl und mit Deiner Angst verbringst, ist ein getrübter Tag.
Lass Dich nicht davon beherrschen, vereinbare sofort einen Termin, denke nicht mehr darüber nach, was sein könnte, es bringt nix, dieses Gegrübel.
Und noch was möchte ich Dir unbedingt mitgeben:
Egal, was Du da zu hören kriegst, das Leben geht weiter, selbst wenn Du katastrophale Ergebnisse kriegen solltest (was ich nicht hoffe und auch nicht glaube), werden schöne Tage auf Dich warten, herrliche Tage und auch ganz besch.. also genau wie jetzt auch.
Es gibt gaaanz viele Frauen hier, die ihr Leben mit Krebs trotzdem sehr genießen, klar, manche schaffen es nicht, manche müssen gehen. Aber 75 % aller an BK erkrankten haben nach der Therapie nichts mehr damit zu tun, das ist doch ein Wort, oder??
Sag bitte noch Bescheid, wie Deine Geschichte weitergeht, es interessiert uns.
Ich halte Dir die virtuellen Daumen, dass alles Gut wird für Dich
Damali

[Ilse Racek]

Hallo Kassilo,

meine "Vorrednerinnen" haben schon alles auf den Punkt gebracht, aber ich will mich auch dazu melden
Angst ist ein schlechter Ratgeber sagt das Sprichwort

Nachdem ich vor 5 Jahren an BK erkrankt war, Chemo, Bestrahlungen und AHT "durch" habe, erlaube ich mir - rückblickend - aus meinen Erfahrungen zu berichten.
Ich hab in dieser Zeit eine große Bandbreite an "Verhaltensmustern" beobachten können. Eine Betroffene ging jahrelang n i e zum Arzt - trotz vielfältiger Auffälligkeiten - und weilt jetzt nicht mehr unter uns !
Eine andere Betroffene rannte "hypochondrisch" von Arzt zu Arzt und ist gesund und munter aber weiterhin gequält von Ängsten......trotz ärztlicher beruhigender Aussagen

Fakt ist: Es sind allelin in Deutschland jährlich 50.000 von einer Neuerkrankung Betroffene; dazu zu rechnen die Wiedererkrankten........... Alle müssen damit zurechtkommen, dass es Chronische Ekrankungen gibt und sie dazu gehören.......

Liest Du rückblickend in diesem Forum, so wirst Du in der Mehrzahl auf mutige, kämpferische Frauen treffen also - nur Mut

und alles erdenklich Gute

LG

[Biene 37]

Hallo Kassilo
Erstmal möchte ich Dich hier im Forum herzlich begrüßen.
Ich kann mich auch nur den anderen anschließen und rate Dir deine
Angst zu überwinden und zum Gyn zu gehen.
Frage vieleicht mal bei deinen Freundinen an ob Sie Dir vieleicht
einen Gyn empfehlen können.
Ich kann Dir nur sagen ,meine Mutter war fast 35 Jahre nicht beim Gyn
aber auch sie hat Ihren inneren Schweinehund überwunden.
Nun ist Sie 72 und geht regelmäßig dort hin.
Ich wünsche Dir für Deine Endscheidung viel Kraft , du wirst Dich schon richtig endscheiden.
Viele liebe Grüße Biene

[Eleve]

Hi,

vielleicht warst Du bei der falschen Gyn? Nimm eine andere. Empfehlungen sind sehr gut.

Viele Grüße,
Eleve

[Löwin69]

Hallo Kassilo,
ich kann dir nur von mir berichten.Vor drei Jahren habe ich erst wieder angefangen regelmässig zum FA zu gehen,davor war ich auch einige Jahre nicht.Bin dann nur hin weil ich auf einmal Zwischenblutungen hatte.Hatte noch am selben Tag eine Einweisung ins Krankenhaus,OP eine 15x12x10cm grosse Zysrte am rechten Eierstock,welche mir dann sofort+ der Eierstock entfernt wurde.Ab da bin ich wieder regelmäßig gegangen.Leider bin ich zwei Jahre später an Brustkrebs erkrankt.Trotz regelmäßiger Kontrolle war der Tumor 2,2x2,5cm gross.Wenn ich jetzt zurückdenke,wenn ich wieder so lange gewartet hätte,hätte er wahrscheinlich schon gestreut und ich wäre voll gewesen.Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen geh zum Arzt und lass es abschecken.Also ich bin noch mal, für mich gesehen,mit einem Blauen Auge davongekommen.
Gruss Tina

[silvi1965]

hallo Kassilo,

Erstmal, es gibt nichts wofür du dich entschuldigen müsstest und für mich bist du auch kein Hyperchonder. Deine Angst kann ich nur allzugut verstehen.

Zitat von Ilse Racek

meine "Vorrednerinnen" haben schon alles auf den Punkt gebracht, aber ich will mich auch dazu melden
Angst ist ein schlechter Ratgeber sagt das Sprichwort

In meinem Fall war die Angst ein guter Ratgeber... ich bin auch so eine die nie zum FA gegangen ist aus Angst. Als ich im März entdeckte das meine rechte Brust "eingefallen" war, kam dann die Angst das es was schlimmes ist. Ich habe 2 Tage mit mir gekämpft einen Termin beim FA auszumachen. Die Angst Krebs zu haben und zu lange zu warten mit dem Termin, und die Gefahr einzugehen das es dann zu spät ist, siegte. Ich habe mich überwunden und mir gesagt... egal was es ist, wenn es Krebs ist habe ich vielleicht die Chance geheilt zu werden wenn es früh genug entdeckt wird und wenn es gutartig ist bin ich beruhigt. Ich finde die ungewissheit nicht zu wissen was mit einem ist, ist schlimmer auf dauer als Gewissheit zu haben.

Heute, 3 Monate danach bin ich Froh und auch Stolz auf mich das ich mich überwunden habe denn dadurch habe ich ne gute Chance den Krebs zu besiegen. Ich wünsche dir von Herzen das du den Mut aufbringst und dich überwinden kannst und ich drücke dir fest die Daumen das es nicht nichts schlimmes ist.

Fühle dich lieb geknuddel
Silvi

[mahanuala]

liebe kassilo
ich kann dich SO gut verstehen. ich war einmal in einer ähnlichen situation und habe es immerhin geschafft mich auf die art einige jahre zwischen angst und schrecken, befürchtungen und selbstberuhigung durchzu*wursteln*...und um jede gynpraxis einen bogen zu machen.
dann erkrankte meine frau (wir sind ein frauenpaar) an brustkrebs...einfach so...wo doch ich immer diese angst hatte....
meine angst wurde noch größer...aber ich bekam dann alle die infos aus den foren...wie du hier und habe mir ein herz gefasst....habe mir eine gyn gesucht und habe ihr erst mal im vorgespräch gesagt, wo ich stehe....und dass sie schon mal mit rechnen soll, daß ich während der ganzen untersuchung nur heule. ich war hingegangen um mich erst mal mit ihr zu besprechen , und mich erst mal im genitalbereich untersuchen zu lassen (was nicht so angstbesetzt war)...sozusagen freundliche kontaktaufnahme war der plan...
die gyn war super, auch da ich alles so offen auf den tisch gelegt habe....und sagte nach der genitalen untersuchung bei der ich nur leicht geschlottert hatte und nur ein bißchen geweint ...ob wir nicht doch gleich mit der brust weitermachen...schwups habe ich JA gesagt...obwohl ich dachte *ich spinne doch*.
nach der tastuntersuchung, bei der sie mich ununterbrochen informiert hat, was sie tastet, bzw NICHT tastet hat sie gleich einen ultraschall gemacht und der befund war harmlos, aber sie wollte
auf jeden fall auf nummer sicher gehen und fragte ob ich jetzt den mut hätte zur mammografie zu gehen...den hatte ich dann urplötzlich.
sie hat mir gleich einen termin besorgt und mich dort tel. angekündigt ...und in meinem beisein so nett mit der radiologin über meine ängstlichkeit gesprochen...das ich plötzlich sehr entspannt war.
auch die mammo war ohne befund....und ich 20 kilo leichter. jetzt gehe ich alle sechs monate zum ultraschall hin und einmal im jahr zur mammo und bin vergleichsweise entspannt....
ich kann dich nur ermutigen, zu gehen...ich weiss heute für mich dass ich eher damit leben kann , es wird etwas gefunden, was man ja behandeln kann, als nocheinmal diese ständige angst zu haben, weil das ja auch heisst, etwas was vielleicht da wäre wächst einfach so vor sich hin....
ich vermute und hoffe bei dir ist alles ähnlich harmlos....
ich drücke dir auf jedenfall die daumen!
mahanuala