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  #1  
Alt 27.06.2008, 14:20
Kaschu Kaschu ist offline
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Standard Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Frauen,

ich habe hier schon etwas länger nicht geschrieben, da ich mittlerweile - fast 2 Jahre nach der Krebsdiagnose - wieder mitten im Leben stehe und mich nicht mehr so viel mit dem Forum befasst habe. Heute möchte ich allerdings doch noch einmal um Rat fragen, da mein Frauenarzt und die Onkologin mal wieder total konträre Ansichten wegen der Therapie vertreten. Kurz meine Diagnose: T1cM0N0, hormonpositiv (stark), Her2neu 3+, erkrankt mit 32 Jahren, danach BET, Chemo, Bestrahlung und Herceptin. Vor der Chemo wurden meine Eierstöcke schon ausgeschaltet mit Trenantone (wirkt wie Zoladex), nach der Chemo fing ich an mit Tamoxifen.
Nun scheint es zwei Lager zu geben bei den Ärzten: Die einen sagen, bei jungen Frauen vor den Wechseljahren geht nur Tamoxifen, die anderen sagen, dass Frauen, deren Eierstöcke durch Trenantone oder ein anderes Medikament ausgeschaltet sind, quasi wie postmenopausal gelten und deshalb (gerade als Risikopatienten) lieber Aromatasehemmer nehmen sollen. Richtige Studienergebnisse für diesen Grenzfall sollen nicht vorliegen, aber viele Gyns verschreiben die Aromatasehemmer wohl schon unter diesen Voraussetzungen auch jungen Frauen. So jetzt auch meiner, da er mir einen Switch weg von Tamoxifen vorgeschlagen hat (die Krebszellen werden wohl mit der Zeit resistent dagegen). Lange Rede, kurzer Sinn: meine Onkologin schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, da ich jetzt Aroma,sin nehme und rät mir dringend davon ab. Was nun? Ich selbst habe über beide Meinungen etwas gelesen und finde auch beide irgendwie logisch. Gibt es vielleicht noch andere Frauen in der Situation?
Irgendwie ist das recht ärgerlich, da man nie weiss, ob man das richtige tut...

Lieben Gruß

Katja
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  #2  
Alt 27.06.2008, 15:46
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Squirrel Squirrel ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Katja,

ich habe letztens bei einer Telekonfernz von Prof. Gnant (AKH Wien) teilgenommen, der (glaube ich zumindest) eine Studie zu diesem Thema geleitet hat (Tamoxifen +goserelin (Zoladex) vs. Arimidex (Aromatasehemmer) +Zoladex) + Bisphosphonat (Zometa = Zoledronsäure)

Soweit ich das mitbekommen habe (die Konferenz war auf Englisch), hätte die Studie gezeigt, dass der Aromatasehemmer bei prämenopausalen Frauen (obwohl sie Zoladex erhalten haben) keinen Vorteil gebracht hat. Bei einer jungen Frau seien die Hauptproduzenten der Östrogene eben immer noch die Eierstöcke.

Hier noch ein Link dazu. Angaben ohne Gewähr :-)

http://www.wienerzeitung.at/DesktopD...wzo&cob=353075

lg

Geändert von Squirrel (27.06.2008 um 15:50 Uhr)
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  #3  
Alt 27.06.2008, 20:41
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Hallo Katja

Ich habe mich zuletzt vor ca. drei - vier Jahren über die Vorteile von Aromatasehemmern bei prämenopausalen Frauen gegenüber Tamoxifen informiert, bin also nicht ganz auf dem neuesten Stand.
Damals schien es positive Studienergebnisse für die A-hemmer gegenüber Tamoxifen zu geben.
Ich fand auch einen Gyn, der mir nach zwei Jahren Tamoxifen die A-Hemmer zusätzlich zum Enantone verschrieb, aber auch er sagte, dass noch keine gesicherten Ergebnisse über die Vorteile vorliegen.

Das Problem war oder ist, dass es für Tamoxifen schon sehr langjährige Erfahrungswerte gibt, aber für die A-Hemmer noch nicht.

Mittlerweile habe ich aber auch schon öfter davon gehört, dass bei "Risiko-Patientinnen" der Aromatasehemmer bevorzugt angewendet wird.

Nicht ganz verstehen kann ich die Gründe Deiner Onkologin, "die Hände über den Kopf zusammenzuschlagen".
Frag' sie doch nochmal genau nach ihrer fachlichen Erklärung dafür. Die musst Du doch wissen, um zu einer Entscheidungsfindung zu kommen.
Ich würde auch im Gespräch mit Deinem Gyn die Zweifel Deiner Onkologin thematisieren. Jede Info hilft.

LG Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
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  #4  
Alt 27.06.2008, 22:12
Eva2 Eva2 ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Katja,

auch ich nehme seit 4 Jahren Zoladex & Aromatasehemmer (AH). Habe mit 34 damit angefangen. Es stimmt, dass die Studie noch nicht abgeschlossen ist. Das ist voraussichtlich erst 2010 der Fall. Bis dahin werden die meisten Ärzte Tam verschreiben...

Ich habe mich u.a. aufgrund der Nebenwirkungsprofile so entschieden. Außerdem dachte ich, wenn der AH doch prämenopausalen Hochrisikopatientinnen verschrieben wird, warum soll er dann nicht auch für low risk Patientinnen besser sein?


Liebe Grüße von Eva, die morgen in Urlaub fährt ;-)
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  #5  
Alt 28.06.2008, 08:01
Kaschu Kaschu ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe "Leidensgenossinnen",

vielen Dank für Eure Informatinen und Erfahrungen. Der Link von Sqirrel sagt ja zumindest aus, dass die AH nicht schlechter sind als Tam, was ja schon mal ganz gut ist.
Liebe Sandra: Die Onkologin schlägt die Hände über dem Kopf zusammen, weil sie strikt sagt, junge Frauen vor den Wechseljahren dürfen nur Tam bekommen, auch wenn sie Medikamente bekommen, die sie quasi in die Wechseljahre schicken. Alles andere wäre nicht durch Studien untermauert. Auch auf Kongressen würde das so gesehen (sie hat dann irgendwelche Namen von Ärzten genannt, die diese Ansicht teilen und ließ sich auch auf keine Diskussion ein).
Ich werde dann den AH dann wohl einfach mal weiternehmen, obwohl es mich stört, dass ich Trenantone dann für fünf ganze Jahre nehmen muss ( ); ich will doch noch Kinder haben!

Lieben Gruß

Katja
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  #6  
Alt 28.06.2008, 08:26
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Katja,

ich hab zwar ein nicht ganz vergleichbares Behandlungsmuster, weil ich "ein paar Jährchen" älter bin als Du aber Eines kann ich hier anfügen: die Erkenntnisse über AH haben sich in relativ kurzem Zeitraum doch auffallend verändert.

Als ich vor ca. 3 Jahren nach 2 1/2 Jahren Anwendung von Tamoxifen mit Einverständnis der Ärzte zu Aromasin wechselte, bestand noch die Auffassung, dass Aromatasehemmer nicht sehr gut erforscht seien..........
Heute wird beispielsweise zur Einnahme über die berühmt berüchtigten 5 Jahre hinaus geraten.
Und die Einstellung dazu, ob "junge" Frauen von diesen Wirkstoffen profitieren (können, dürfen, sollten) hat sich wohl bei einigen Fachärzten auch verändert.

Dass Du verunsichert bist, kann ich Dir sehr gut nachempfinden; vielleicht wäre es ratsam, an das Einholen einer "DrittMeinung" zu denken (?)

Alles Gute für Deine Entscheidungsfindung

und ganz herzliche Grüße
__________________
Ilse
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  #7  
Alt 28.06.2008, 10:21
confetti confetti ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Katja,

auch mein Tumor war G3 und stark hormonabhängig.
Mich switchte vor einem Jahr mein Onkologe um auf Zoladex & AH - zuvor habe ich 1 Jahr Zoladex & TAM genommen.
Das Ende vom Lied war:
ich bin nach 5 Monaten wieder zu Zoladex & TAM gewechselt (habe ich auch wg. der starken Gelenksteife gerne gemacht) weil AH - wie in den Nebenwirkungsbeschreibungen beschrieben - die Eierstöcke stimmulieren können. Ich hatte nach 5 Monaten AH trotz Zoladex wieder voll arbeitende (inkl. Blutung) Eierstöcke, meine Östrogenwerte waren hoch wie bei einer gesunden, gebährfähigen Frau. Ich denke das ich hier kein Einzelfall bin, und Deine Onkologin deshalb die Hände über dem Kopf zusammenschlug.

Ich hoffe, dass diese 5 Monate Östrogen nicht irgendwelche Krebszellen dazu ermuntert haben, wieder zu wachsen grrrrr ich hasse es Versuchskaninchen zu sein.

Nun nachdem ich wieder bei meiner mtl. Zoladex-Spritzen und tägl. TAM bin, geht es mir prima, meine Östrogenwerte sind postmenopausal und die Gelenkschmerzen sind (fast) weg.


Ich wünsche Dir alles Gute

Confetti
__________________

Einmal gelebt im Paradies, ist nicht zu teuer mit dem Tod bezahlt.
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  #8  
Alt 29.06.2008, 10:49
Kaschu Kaschu ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe confetti,

das klingt ja nicht so gut! Es ist wohl ratsam, dass ich meine Hormonwerte in engem Rhytmus kontrollieren lasse. Im Zweifel switche ich dann halt auch wieder zurück, so wie Du!

Liebe Ilse,

ich befürchte, wenn ich mir eine dritte Meinung hole, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass auf das konservative Behandlungsmuster verwiesen wird. Außerdem wüsste ich auch gar nicht, wohin (bin ja schon in einem Brustzentrum). Ich habe aber in zwei Wochen noch mal einen Telefontermin mit meinem Gyn, da werde ich alle Bedenken nochmal ansprechen.

Irgendwie hat man das Gefühl, wie man es auch macht, man machts verkehrt...

LG
Katja
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  #9  
Alt 30.06.2008, 18:22
Hoffnungsvoll Hoffnungsvoll ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Kaschu,

habe heute zum ersten mal im Forum genau diese Frage gestellt und nun sehe ich, dass es ja tatsächlich andere betroffene Frauen gibt. Ich bin auch verunsichert, da mir bei einer onkoligischen Zweitmeinung mitgeteilt wurde, dass Aromatasehemmer wieder Östrogene produzieren. Als Alternative wurde die Entfernung der Eierstöcke vorgeschlagen, so dass danach nur noch AH zu nehmen wären.
Wenn ich wieder mehr weiß, schreibe ich wieder.

Grüße

Hoffnungsvoll
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  #10  
Alt 02.07.2008, 10:17
Kaschu Kaschu ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Hoffnungsvoll,

ja, es wäre schön, wenn Du noch mehr in Erfahrung bringst. Mittleweile habe ich durch angi65 inspiriert noch mehr über Studien für Frauen wie uns nachgeforscht und herausgefunden, dass die ABCSG 12-Studie, die SOFT-, die TEXT- und die PERCHE-Studie u.a. der Frage nachgehen, was besser ist: Zola/Tam oder Zola/AH.
Während die ABCSG 12-Studie schon Ergebnisse veröffentlicht hat (allerdings nur zu einem Biphosphonat, das auch unetrsucht wurde), laufen die anderen Studien erst seit 1-2 jahren und Ergebnisse lassen noch einige Jahre auf sich warten.

Also bleiben wir wohl weiter in einer Grauzone, denn bis die Studien ausgewertet sind, ist meine AHT vorbei!

Lieben Gruß

Katja
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  #11  
Alt 03.07.2008, 22:19
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Claudia C. Claudia C. ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Katja,

auch ich bewege mich nun seit 1 Jahr in dieser 'Grauzone' und nehme einen Aromatasehemmer (Aromasin). Allerdings ohne Zoladex/Trenantone.
Der letzte Hormonstatus im Februar ergab: FSH: 52, Östrodiol < 10
Also postmenopausale Werte. Ich werde bald 44, wurde bei Erstdiagnose (im Mai 2006) natürlich als prämeno eingestuft, aber ca. 3 Monate nach der neoadjuvanten Chemo (Gepar Quattro Studie) blieb meine Blutung aus - und das bis heute. Anfang des Jahres hatte ich mal eine ganz leichte Blutung (wirklich sehr schwach) und bin daraufhin auch zum Arzt, der zwar an dem einen Eierstock per US vermehrt Bläschen sah, aber der Hormonstatus war eindeutig.

Obwohl anfangs die behandelnden Ärzte in 'meiner' Uniklinik immer gegen einen AH waren, sind sich heute bei der Nachsorge mehr oder weniger alle einig, dass es in meinem Fall so richtig war. Und auch ok, dass ohne Zoladex o.ä., wenn der Hormonstatus beobachtet würde. Es lag bei mir eine gewisse Kontraindikation für Tamoxifen vor (erhöhtes Tromboserisiko).

Ich hab eigentlich immer noch ein gutes Gefühl, was diese Entscheidung angeht. Und ich vertraue darauf, zu spüren, wenn sich zyklusmäßig wieder was tun würde...das war von Beginn an auch so gedacht, im Zweifel eben dann Zoladex/Co. zu nehmen. Bei Tamoxifen lese ich z.B. oft, dass es bei Frauen über 40 nicht entscheidend mehr bringt, wenn sie zusätzlich Zoladex/Co. erhalten. Also, so meine Überlegung, warte ich doch erst mal ab, ob sich das durch die Chemo nicht eh erledigt hat.

Trotzdem ist es ein schwieriges Thema und wird sicher weiter kontrovers diskutiert, bis hoffentlich positive Ergebnisse der 3 großen Studien dazu führen, dass es einheitliche Aussagen dazu gibt.

Möchte noch anmerken, dass ich die AH bisher ziemlich gut vertrage, bis gelegentliche (!) morgendliche Gelenksteife, die nach ein paar Bewegungen aber meist verschwindet. Ich kompensiere viel mit Sport, das tut mir gut. Einzig um meine Knochen(dichte) muss ich mich jetzt wohl kümmern, soll mit Bisphosphonaten behandelt werden . Das ist auch so eine schwierige Sache, habe viel gelesen und hole mir demnächst eine Drittmeinung eines Orthopäden... (eigener Thread hierzu).

Dir wünsche ich eine gute Entscheidung!

liebe Grüße
Claudia
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  #12  
Alt 04.07.2008, 10:04
Kaschu Kaschu ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Claudia,

vielen Dank für die Schilderung Deiner Situation. Ich nehme den AH jetzt ca. 2 Wochen und fühle mich im Moment ganz gut dabei (wobei ich das Gefühl habe, dass die Schmerzen in den Füßen beim Aufstehen zugenommen haben). Vielleicht spielt es auch gar keine Rolle und beides wirkt mindestens gleich gut. Ich werde mal abwarten, brav meinen Hormonstatus kontrollieren lassen und es von den Nebenwirkungen mit abhängig machen, welche AHT ich die nächsten Jahre durchführe.

Lieben Gruß

Katja
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  #13  
Alt 06.07.2008, 12:06
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Claudia C. Claudia C. ist offline
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Standard AW: Welche "junge" Frau bekommt auch Zoladex bzw. Trenantone und Aromatasehemmer?

Liebe Katja,

hab ich gern gemacht! :-)

Heute Morgen hab ich den neuen Onko-Newsletter aus meinem Postfach gefischt, der deine aktuelle Behandlung so unterstützt. Der sequenzielle Ansatz mit dem Switch von Tam auf einen AH scheint zunehmend belegt zu sein, wenn auch hier immer noch die Rede von postmenopausalen Frauen ist. Ich zitiere mal:

"04.07.2008
ASCO 2008: Switch oder Upfront - Im Switch bietet Exemestan bessere Überlebenschancen bei Brustkrebs

...konnten gleich zwei Studien nachweisen, dass der sequenzielle Ansatz mit dem Switch auf einen AH nach 2-3 Jahren Tamoxifen nicht nur das krankheitsfreie Überleben verbesserte, sondern vor allem die Chance signifikant steigerte, den Brustkrebs zu überleben. Die Experten der St. Gallen-Konferenz 2007 votierten denn auch im direkten Vergleich Sequenz – Upfront klar für die Sequenz (knapp 63% zu rund 31%)..."

...Für den Switch auf einen AH liefert die IES (Intergroup Exemestane Study)-Studie für Exemestan mit ihrem praxisnahen, doppelblind randomisierten Patientenkollektiv die umfangreichsten und validesten Daten im Vergleich zu anderen Switch-Studien. Die letzte Zwischenauswertung nach rund 56 Monaten Nachbeobachtung erschien 2007 in The Lancet. (1) Von der hohen Effektivität des Switches auf Exemestan profitierten die Patientinnen unabhängig vom Nodalstatus oder einer vorangegangenen CT. Beobachtet wurde eine um 23% geringere Mortalitätsrate, adjustiert nach Nodalstatus, vorangegangener Chemotherapie, Hormonersatztherapie und Anwendung von Bisphosphonaten verglichen mit Tamoxifen allein. (6) Die Anzahl der beobachteten Rezidive, kontralateralen Mammakarzinome und Fernmetastasen war nach dem Switch auf Exemestan ebenfalls signifikant niedriger.

Bemerkenswert war, dass unter Exemestan (Aromasin®) im Langzeit-Follow-up sowohl das Nebenwirkungsprofil als auch die Lebensqualität langfristig mindestens genauso gut wie in der Tamoxifen-Vergleichsgruppe waren. (7)

Auch neue Knochendaten sprechen für Switch auf Exemestan

Generell sind AH mit einem negativen Einfluss auf die Knochendichte verbunden. Auf dem ASCO wurden nun erstmals in Deutschland erhobene Daten zur Knochengesundheit aus einer Subanalyse zur TEAM-Studie, welche den Vergleich Upfront- gegen Switch-Therapie mit Exemestan betrachtet, vorgestellt. Hadji et al. zufolge kommt es in den ersten 6 Monaten nach dem Switch auf Exemestan in Wirbelsäule und Hüfte zu einer deutlichen Abnahme der Knochendichte, die aber schon im zweiten Halbjahr wesentlich geringer ausfällt (-2,6% im ersten vs. -0,2% im zweiten halben Jahr in der Wirbelsäule). (8)

Bestätigt wurden damit frühere Beobachtungen aus der IES-Studie, nach denen der Knochendichteverlust in den ersten Monaten nach dem Absetzen von Tamoxifen am höchsten ist („Absatzeffekt“), im Therapieverlauf dann aber deutlich zurückgeht. Hinzu kommt, dass Tamoxifen die Knochendichte erhöht, so dass Frauen zum Zeitpunkt des Switches in der Regel ein deutlich höheres Knochendichte-Niveau haben als zu Beginn einer Upfront-Therapie mit einem AH. Damit ist zu erklären, dass während der Switch-Therapie die Frakturrate unter Exemestan nicht signifikant erhöht war im Vergleich zum Kontrollarm, der mit Tamoxifen weiterbehandelt wurde. (9) ZITAT ENDE "


Die Upfront Therapie mit einem AH dagegen - so wie ich das gemacht habe - scheint wohl bisher keinen entscheidenden Vorteil zu bringen, auch nicht in der Langzeitbeobachtung.
Allerdings auch keinen Nachteil - so meine (!) Schlussfolgerung daraus.

(Zitat: "Generell sind Aromatasehemmer der alleinigen Therapie mit Tamoxifen überlegen, wie die Studien zur Upfront- oder Switch-Therapie beweisen. Allerdings zeigte sich bislang in den Upfront-Studien BIG 1-98 (mit Letrozol) und ATAC (mit Anastrozol) kein Vorteil für das Gesamtüberleben – und das trotz sehr langer Nachbeobachtungszeiten von bis zu 100 Monaten (3,4), so Aebi.") Zitat Ende.-----

Ich wünsche dir alles alles Gute und Liebe!

Claudia
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