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  #1  
Alt 07.02.2011, 21:43
deso deso ist offline
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Registriert seit: 07.02.2011
Beiträge: 2
Standard Histologischer Befund nicht eindeutig

Hallo zusammen,

mir wurde vor einigen Tagen zum dritten Mal innerhalb von 12 Jahren ein Muttermal im Gesicht entfernt (die beiden ersten Entfernungen waren „unauffällig“). Dazu der Befund nach dem dritten Entfernen:
Mehrere Stufenschnitte und immunhistochemische Sonderfärbungen zeigen eine umschriebene Proliferation atypischer Naevomelanozyten vor allem im Bereich der Junktionszone und der Basalzone sowie im Bereich des angrenzenden follikulären Epithels. Zusätzlich kleine naevomelanozytäre Nester im angrenzenden periadnexiellen oberen Korium.

Diagnose:
Hochgradig atypische vorwiegend intraepidermale, zum Teil auch junktionale melanozytäre Proliferation mit Betonung follikulärer Strukturen: Zum Formenkreis hochgradig dysplastischer Naevuszellnaevi mit fokaler melanozytärer Dysplasie am ehesten passend.

Postskriptum:
Die Beurteilung dieser Läsion ist außerordentlich schwierig, da prima vista der Eindruck eines Lentigo-Maligna-Melanoms entsteht, welches sich im Bereich eines Follikels entwickelt. Da hier jedoch mehrere Vorexzisionen beziehungsweise analoge Abtragungen erfolgt sind, besteht der Verdacht, dass diese Proliferationen im Rahmen einer pseudomelanomatösen melanozytären Proliferation auftreten. Die Abgrenzung zwischen Pseudomelanomen/Rezidivnaevi und genuinen Melanomen ist außerordentlich schwierig und kann in derartigen Fällen nicht mit 100-prozentiger Sicherheit erfolgen. Diese Läsion sollte jedoch mit allergrößter klinischer Vorsicht bewertet werden, da zumindest der Verdacht einer beginnenden Lentigo maligna im jugendlichen Alter besteht. Es wäre außerordentlich wichtig, in diesem Zusammenhang die histopathologischen Ergebnisse der Primärexzidate zu vergleichen. Da die Läsion sehr ungewöhnlich ist und auch atypische zytologische Kriterien erkennen lässt, würde ich trotz der bereits erfolgten Totalexzision in diesem Fall zu einer moderaten Nachexzision („Narbenrevision“) aus Sicherheitsgründen tendieren, allein unter dem Aspekt der späteren Rezidivvermeidung.

Mit diesem Befund kann ich nicht besonders viel anfangen. Natürlich lasse ich die Nachexzision durchführen. Aber mich würde Eure Meinung interessieren. Erhalte ich nach der Narbenrevision einen weiteren Befund, der mir mehr Sicherheit bzgl. der Diagnose gibt oder muss ich mit einer Unsicherheit leben?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Schönen Gruß

Tom
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  #2  
Alt 08.02.2011, 08:36
Zottie Zottie ist offline
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Registriert seit: 10.09.2010
Beiträge: 300
Standard AW: Histologischer Befund nicht eindeutig

Hallo Tom,

erstmal eine Antwort von mir " aus dem Bauch heraus". Den Befund lese ich als Laie so wie du - nämlich, dass der Pathologe sich seiner Sache auch nicht sicher ist. Hat dich dein behandelnder Arzt denn ausführlich und befriedigend zu diesem Befund aufgeklärt? Ansonsten würde ich mir eine Zweitmeinung einholen.
Zudem gibt es einige Betroffene hier, die auch eine zweite histologische Untersuchung haben vornehmen lassen - vielleicht meldet sich von denen noch jemand. Auch deine älteren Entnahmen müssten/könnten eigentlich präpariert noch irgendwo liegen. Vielleicht besteht da noch eine Chance auf erneute histologische Betrachtung?

Ich wünsche dir alles Gute
Zottie
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  #3  
Alt 10.02.2011, 21:05
deso deso ist offline
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Registriert seit: 07.02.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Histologischer Befund nicht eindeutig

Hallo zusammen,

zuerst möchte ich mich bei Euch für Eure Antworten bedanken! Tut gut, wenn man sich das erste Mal mit dem "Thema" beschäftigt und so viele Fragen hat.

Gestern ist bei mir die empfohlene Nachexzession durchgeführt worden. Die Ergebnisse dazu werde ich vermutlich nächsten Dienstag bekommen. Meine Hautärztin meinte, dass die eingeschickte Nachexzession vermutlich keinen auffälligen Befund hervorbringen werde und damit die Sache für sie erledigt sei.

Die Unsicherheit bzgl. des unklaren histologischen Befundes macht mir jedoch Sorge. Ich weiss, dass dieser aufgrund der mehrmaligen Vorexzessionen schwierig zu bestimmen ist. Wie komme ich an eine weitere Beurteilung? Ich wohne in der Nähe von Karlsruhe, welches Institut könnt Ihr mir empfehlen?

Und was ist, wenn keiner einen eindeutigen Befund erstellen kann? Gibt es weitere Untersuchungen die man durchführen lassen kann, um diese quälende Unsicherheit los zu werden?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Schönen Gruß

Tom
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