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  #1  
Alt 04.04.2014, 11:19
clarissa14 clarissa14 ist offline
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Registriert seit: 04.04.2014
Beiträge: 3
Standard Meine Mutti hat Nierenkrebs

Hallo an Euch,

ich habe mich gerade hier neu angemeldet und schon ein wenig gelesen. Worum geht es?
Bei meiner Mutti wurde im November 2002 als Zufallsbefund Nierenkrebes diagnostiziert. Sie war damals 67 Jahre alt. Der Krebs wurde wohl ziemlich zeitig entdeckt, meiner Mutti wurde die betroffene Niere entfernt und anschließend war sie zur Reha. Seitdem ist sie immer regelmäßig zur Kontolluntersuchung gegangen, zuletzt einmal im Jahr. Nach der diesjährigen Ulraschalluntersuchung wurde sie zum CT geschickt. Am Dienstag war sie nun zur Auswertung bei ihrem Urologen. Der Arzt ist wohl sehr nett und hat ihr auch behutsam gesagt, dass sie leider wieder Krebs in der anderen Niere hat. Es sind wohl zwei Stellen, die in der Mitte der Niere liegen und deshalb nicht operiert werden kann. In der Lunge ist auch eine verdächtige Stelle. Deshalb muss sie am Montag noch zum Lungenröntgen. Wenn dieser Befund da ist, wird der Urologe sie anrufen und kurzfristig einen Termin vereinbaren. Zu diesem Termin möchte ich gerne mit gehen, das hat der Doktor auch selbst vorgeschlagen.

Eigentlich wollte ich nicht im Internet nachforschen, um mich nicht verrückt zu machen. Meine Mutti und ich waren doch sehr niedergeschlagen nach der Diagnose. Gestern habe ich aber diese Seite hier gefunden und was ich so gelesen habe, hat mir wieder ein wenig Mut gemacht. Ich möchte mich gern auch etwas auf diesen Termin beim Doktor vorbereiten ohne meine Mutti vorher durcheinander zu bringen. Nun habe ich aber doch eine Frage: Ich habe hier sehr viel von Medikamenten gelesen, die viele von Euch zum Teil schon Jahre lang nehmen und damit ein lebenswertes Leben leben. Sicher nicht ohne Nebenwirkungen, aber diese können ja unter Umständen auch behandelt werden. Hat jemand von Euch Erfahrungen, ob diese systemischen Medikament (z. B. Sutent ... so bewandert bin ich noch nicht) auch für die Behandlung von älteren Patienten geeignet sind? Ich denke, wenn der Krebs noch ein wenig in Schach gehalten werden kann und meine Mutti noch ein paar schöne Jahre mit uns hätte, wäre ihr und uns viel geholfen. Meine Mutti wird im August 79 Jahre, ist aber so noch fit, lebt alleine bei uns im Nachbarhaus und hat bis jetzt ihren Alltag alleine gemeistert.

Ich würde mich sehr über ein paar Tipps von Euch freuen.

Liebe Grüße
Katl
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  #2  
Alt 04.04.2014, 15:11
Kika Kika ist offline
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Registriert seit: 20.01.2010
Beiträge: 226
Standard AW: Meine Mutti hat Nierenkrebs

Liebe Kati
Ich gehöre hier zu den älteren Patienten, war selber 66 Jahre bei der Erstdiagnose und habe inzwischen 9 Jahre bei guter Qualität gelebt. Ich habe mit Sutent angefangen, die Nebenwirkungen waren zunächst heftig, aber man hat nach 4 Wochen meistens 14 Tage Pause, in denen es besser geht.
Inzwischen habe ich 5 verschiedene Präparate genommen, die mehr oder weniger gut geholfen haben, es ist immer wieder ein Abenteuer oder auch Versuch mit der nächsten Therapie.
Wartet in Ruhe ab, was die Ärzte sagen und geht mutig an die Sache heran.
Ich wünsche Euch dazu viel Kraft. Gruß Kika.
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  #3  
Alt 04.04.2014, 15:13
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Meine Mutti hat Nierenkrebs

Hallo Katl,

sei willkommen in unserer fröhlichen Runde.
Ja, es gibt immer wieder und gar nicht selten Gründe, fröhlich zu sein, auch wenn das kein Dauerzustand sein kann.

Zunächst interessiert mich, wie groß die Dinger in der Niere sind und wie groß das "Verdächtige" im CT (Lunge) ist.
Denn davon würde meine Entscheidung abhängen.
Wahrscheinlich würde ich abwarten, was ein CT in 2-3 Monaten sagen würde.

Aber ich wundere mich über die beabsichtigte Röntgenaufnahme. Was soll sie bringen, wenn doch ein CT vorliegt? Denn beim Röntgen erkennt man eine Metastase ab 8 - 10 mm, beim CT ab 2 - 3 mm! Dazwischen können Monate oder ein ganzes Jahr liegen!
CT ist Standard, wenn es um Metastasensuche geht!

Sicher ist diese "Tabletten-Chemo" mit Sutent o. ä. eine Möglichkeit, aber man muß wissen, daß sie "lebenslänglich" bedeutet.
Denn sie läßt den Krebstumor aushungern, greift aber die Krebszelle nicht an, so daß immer Krebszellen übrig bleiben, die dann, wenn die Einnahme beendet wird, wieder zu einem sichtbaren Tumor heranwachsen.
Es sei denn, das Immunsystem ist so stark, daß es alleine in der Lage ist, die Krebszellen "aufzufressen".

Was weißt du über die Histologie des NZK vor 11 - 12 Jahren?
Steht im Arztbrief des KH an den Hausarzt.
Auch die damalige Klassifizierung kann für die jetzige Entscheidung wichtig sein.

LG
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #4  
Alt 07.04.2014, 09:57
clarissa14 clarissa14 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.04.2014
Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutti hat Nierenkrebs

Liebe Kika, lieber Rudolf,
vielen Dank für Eure Antworten.
Am Wochenende haben meine Mutsch und ich noch einmal miteinander geredet. Also sie muss heute nicht zum Lunge-Röntgen sondern zu CT der Lunge. Sie hatte einfach nicht so auf die richtige Bezeichnung geachtet, als sie es mir erzählt hat.
Zur Diagnose kann ich im Moment noch gar nichts sagen. Meine Mutti fragt da einfach beim Doktor nicht so genau nach und deshalb weiß ich bisher nur das, was sie mir erzählt hat. Ich werde zum nächsten Termin auf jeden Fall mit zum Arzt gehen und mir die Diagnosen genau erklären lassen und auch die Unterlagen aushändigen lassen. Ich habe auch noch gar keine Ahnung, inwieweit der Urologe Erfahrungen bei der Behandlung von Nierenkrebs hat. 2002 wurde meiner Mutti die Niere in unserer Uni-Klinik entfernt. Dort gibt es eine Zweitmeinungs-Sprechstunde und auf der Website ist auch die Behandlung von Nierenkrebs als Behandlungsschwerpunkt aufgeführt.
Psychisch geht es meiner Mutti im Moment nicht so gut, ích glaube sie ist der Meinung, dass es das nun wohl gewesen ist. Sie hat mir erzählt, dass sie jetzt früh immer mehrmals auf Toilette muss und der Stuhle ziemlich fest ist. Da hat sie gleich gesagt, dass sicher auch was am Darm ist. Ich habe ihr versucht Mut zu machen, dass es heute ja auch schon ganz andere Medikamente gibt, aber es ist halt nicht so einfach.
Ich melde mich einfach, wenn ich die Befunde vom Doktor habe, vielleicht brauch ich dann auch Hilfe, das Ganze zu verstehen.
Liebe Grüße
Katl
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  #5  
Alt 07.04.2014, 18:00
Astrid74 Astrid74 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.04.2014
Beiträge: 1
Standard AW: Meine Mutti hat Nierenkrebs

Hallo an alle ,
Ich habe lange überlegt ob ich diesen Schritt gehe und mich anmelde. Meine Schwiegermutter hat Nierenkrebs mit Lungenmetastasen . Die Niere wurde entfernt und sie musste eine Therapie mit Tabletten machen,welch wir abrechen mussten da sie zusammengebrochen ist. Sie hat stark abgenommen durch das ständige Erbrechen . Morgen werde ich mit zum Arzt gehen und erhoffe mir genaue aussagen. Ich möchte wissen ob es nicht besser ist sie genießt noch die restliche Zeit die ihr bleibt oder muss man sich so quälen. Ich muss dazu sagen sie ist erst 63 Jahre .
LG Astrid
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  #6  
Alt 07.04.2014, 21:17
Jan64 Jan64 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.01.2011
Ort: Odenwald
Beiträge: 852
Standard AW: Meine Mutti hat Nierenkrebs

Hallo Astrid,

63 ist zu jung um aufzugeben. Welches Medikament hat deine Schwiegermutter denn bekommen? Es gibt noch andere solcher Medikamente, welche sie evtl. besser verträgt. Die können (haben) aber auch Nebenwirkungen. Deshalb ist es immer wichtig bei einem Arzt in Behandlung zu sein, der sich mit diesen recht neuen Medikamenten auskennt und den Patienten gut auf die Therapie und das Management der Nebenwirkungen vorbereitet. Eine gewisse Disziplin und Durchhaltevermögen ist allerdings schon angebracht.

Kennst du die Histologie des Tumors deiner Schwiegermutter? Mache am besten ein neues Thema auf, damit wir die Dinge leichter verfolgen können.

LG Jan
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  #7  
Alt 08.05.2014, 17:26
clarissa14 clarissa14 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 04.04.2014
Beiträge: 3
Standard AW: Meine Mutti hat Nierenkrebs

Hallo an alle,
ich möchte mich doch heute mal wieder melden und kurz schreiben, was es Neues gibt.
Meine Mutti hatte inzwischen das CT der Lunge und wir waren gemeinsam bei ihrem Arzt. Es ist ein sehr verständnisvoller und netter Doktor, der versucht hat, uns alles möglichst behutsam zu erklären.
Meine Mutti hat also zwei Tumore in der Niere, einen an der Bauspeicheldrüse, einen in der Lunge und auch in der Leiste ist eine verdächtige Stelle. Es ist nicht klar, dass dies Absiedlungen des Nierenkrebses sind, es könnte auch Bauspeicheldrüsenkrebs sein. Dies könnte aber nur festgestellt werden, wenn man irgendwie eine Pobe eines Tumors entnimmt. Dazu hat er uns nicht geraten. Eine Behandlung mit Sutent o.ä. käme nur in Frage, wenn es tatsächlich Nierenkrebs ist. Und auch diese Therapie wäre mit nicht unerheblichen Nebenwirkungen verbunden und könnte das Leben nur ein wenig verlängern, aber zu welchem Preis. Jetzt hat uns der Doktor zu einer Behandlung mit Mistel geraten. Demnächst kommt jemand vom einem Palliativteam zum Kennenlernen zu meiner Mutti nach Hause. Sie hat sich wohl damit abgefunden. Beim Doktor hat sie das geäußert und "dass nichts mehr zu machen ist". Der Arzt hat ihr aber gesagt, dass es ganz so nicht. Sicher ist eine Heilung nicht möglich, aber alles was zur Linderung getan werden kann, wird auch getan.
Ja was soll ich nun tun, ich bin ein wenig ratlos. Sicher soll sie nicht mit wenig sinnvollen Therapien gequält werden, aber andererseits einfach so aufgeben? Ich weiß es nicht.
Liebe Grüße
Katl
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