Woran stirbt man eigentlich?

Hallo,
ich leide an indolenter NHL Grad 1. Woran stirbt man eigentlich bei dieser Krebsart? Ich weiß es ist eine blöde Frage, aber mein Onkologe sagte mir auf diese Frage hin, dass NHL andere Krankheiten negativ beeinflusse und das man dadurch sterben kann. Zuerst war ich mit der antwort zufrieden, aber jetzt überlege ich doch. Weiß jemand etwas Näheres ?
Liebe Grüsse an alle
Gela

Hallo Gela,
bei den meisten bösartigen Erkrankungen sterben viele Patienten daran, daß sich Infekte dazugesellen, die trotz antibiotischer Therapie irgendwann nicht mehr zu kontrollieren sind. Oft ist eine Blutvergiftung die letztliche Todesursache.
Es gibt aber für bestimmte Krebserkrankungen auch sehr spezifische Ursachen.
Gruß, Dr. Schneider

Hallo Dr. Schneider,

welche spezifischen Todesursachen gibt es denn noch? Ich selber bin im vergangenen Jahr an einem follikulären Lymphom Grad 1, Stadium 1 A, erkrankt, welches mit einer Bestrahlungstherapie behandelt worden ist. Mein Lymphom im Mediastinum war sehr groß. 6 mal 5,7cm. Reste sind immer noch vorhanden. Sind diese eigentlich eingekapselt oder muss ich tagtäglich damit rechnen, dass sie wieder "aufblühen" können? Da ich auch noch an einer sehr schweren Schuppenflechte leide, weshalb ich deswegen seit nunmehr 10 Jahren MTX einnehme - für einen Monat während der Diagnosestellung musste ich damit aussetzen - habe ich völlig entgleiste Leberwerte. Die Diagnose in verschiedenen Aufnahmen lautet Steatosis hepatis. Ich hoffe, ich habe das richtig geschrieben. Mein Internist weigert sich, mir irgendwelche entgiftenden Mittel zu geben, was ich überhaupt nicht verstehen kann und weshalb ich ziemlich verzweifelt bin. Ich weiß nicht, was ich tun kann oder soll. Überlegungen, sich an den MDK zu wenden habe ich bereits. Ach so, er meinte auch noch, dass er mir keine Lebermittel wegen der schweren Nebenwirkungen geben könnte. Höchstens Interferon. Das kann doch wohl nicht der Ernst sein. Es kann nicht angehen, dass ich den Krebs soweit "getragen" habe und jetzt an einer kaputten Leber eingehen soll. Bitte helfen Sie mir mit Ihrem Rat.

Vielen Dank!!!

Ingrid

Hallo Ingrid,
es ist nicht ganz unproblematisch, MTX oder Inferferon zu geben. Beides unterdrückt das Immunsystem und kann zu einem Rezidiv des Lymphoms führen. Daher kann ich die Bedenken Ihres Arztes nachvollziehen.
Vor allem nach Strahlentherapie kann es sich bei Restbefunden um vernarbtes Bindegewebe handeln, von dem keine Rezidivgefahr mehr ausgeht. Das kann man jedoch niemals mit absoluter Sicherheit sagen, so daß Kontrollen unerläßlich sind.
Gruß, Dr. Schneider

Hallo,
woran man stirbt, darüber hab ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht.
Gefährlich werden die Lymphknoten ja erst, wenn sie auf irgendwas drücken (Luftröhre, Harnleiter etc.). Dh. man stirbt höchstwahrscheinlich irgendwann an einer Infektion oder den Folgen der Therapie (Zweittumor), oder man wird schon vorher von einem Auto überfahren. Aber eigentlich weiß ich es auch nicht.

@Ingrid
falls du privat versichert bist, könntest du ein PET machen lassen, um festzustellen, ob das sogenannte Narbengewebe noch irgendeine Aktivität zeigt. Das ist zwar dann nicht zu 1000% sicher, aber bestimmt zu 95%. Die gesetzlichen Kassen zahlen das PET ja leider noch nicht.
@ Dr. Schneider:
In Bezug auf das Immunsystem ist mir da einiges unklar. Einerseits soll man keine Mistel nehmen, um das Immunsystem nicht zu stimulieren, andererseits ist ein unterdrücktes Immunsystem auch nicht recht. Irgendwie denke ich da, dass eigentlich keiner was genaues weiss.
Ich lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Grüße
Elisabeth

[Thomas]

zumindest bei manchen Non-Hodkin-Lymphomarten (z.B. der CLL) ist wohl ein Infekt Todesursache Nummer 1. Deshalb ist mir momentan etwas mulmig, da ich einen starken Infekt habe, der bisher nicht auf verschiedene Antibiiotika reagiert, und wenns bis morgen früh nicht deutlich besser ist gehts ins Krankenhaus....
Gruß
Thomas

Lieber Thomas

Viele CLL-Patienten sterben auch an Altesschwäche - wie wir! Ich wünsche Dir alles Gute, baldige Besserung und eine rubuste Gesundheit.

herzlichst
Sam

Hallo Herr oder Frau Dr. Schneider?,

es tut mir leid, aber irgendwie finde ich Ihre Antwort unbefriedigend und zwar aus dem Grund, dass Sie eigentlich überhaupt nicht auf mein Problem eingegangen sind.

Wie ich Ihnen ja bereits geschildert habe, nehme ich MTX wegen einer therapieressistenten Psoriasis vulgaris und zwar seit über 10 Jahren. Ich frage mich, warum bei einer Leber, die eine Schädigung vorweist, weil ich derzeit nicht richtig entgiften kann, Interferon von meinem Internisten in den Raum geworfen wird, wo es doch so viele gut verträglichen und noch immer verschreibungsmöglichen Medikamente gibt, die mir unwahrscheinlich helfen könnten. Irgendetwas kann doch da nicht stimmen.

Jahrelang habe ich Hepa Merz Sil zu dieser Entgiftung verschrieben bekommen. Dank der Gesundheitsreform !!!!! ist das ja nun leider nicht mehr möglich. Ich weiß aber, dass nach wie vor Hepa Merz verschrieben werden darf. Warum mein Arzt plötzlich mit Interferon, das bekanntlich bei Hepatitis C - ich hatte noch nie eine Hepatitis, weder A, B noch C - und u.a. bei Krebsleiden eingesetzt wird, kommt, entzieht sich meiner Kenntnis und kann ich auch nicht verstehen.

Sorry, ich glaube nicht, dass mein Arzt irgendwelche Bedenken bei mir hat ...

Es wäre sehr nett, wenn Sie etwas mehr auf mein Problem eingehen würden.

Gruß

Ingrid

Hallo Elisabeth,

wie geht es Dir? Ich hoffe von Herzen, besser *umarm*.

Sorry, ich bin leider eine von denjenigen, die in der gesetzlichen Krankenkasse versichert sind. Also bedeutet das, keine PET-Untersuchung :-(.

Liebe Grüße

Ingrid

Hi Thomas,

hört sich blöde an, aber zeige Deinem Infekt im wahrsten Sinne des Wortes die kalte Schulter. Wehre Dich dagegen mit aller Kraft. Wir lassen uns doch nicht, nachdem wir die größte Etappe unseres Weges hinter uns haben, jetzt noch von so etwas kaputt machen. Was für einen Infekt hast Du?

Kopf hoch und immer kämpfen, ja?

Liebe Grüße

Ingrid

Hallo Ingrid,


ich würde auf jeden Fall die Meinung eines anderen Internisten zu den Entgiftungsmedikamenten einholen. Der kann ganz konkret auf Deine Werte und Deine Anamnese eingehen, was Dr Schneider via Internet-Konsultation natürlich weder kann noch darf.

Aber ich habe das Gefühl, Du vertraust Deinem Internisten eh nicht mehr. Das ist keine gute Basis und Zeit zu wechseln. (Ok, ich vertraue auch niemals einem einzelnen Arzt, ich höhre mir immer Zweitmeinungen an, aber oft auch nur, um das bereits gefasste Vertrauen nochmal zu bestätigen. Hätte ich größere Bedenken so wie Du und könnte sie mir ein Arzt nicht ausräumen, würde ich mir lieber einen anderen aussuchen. Die Unterschiede sind oft enorm, es gibt Ärzte, die wollen am liebsten gar keine fachlichen Diskussionen mit ihren Kunden und solche, die sich wie echte Partner verhalten, was medizinische Fragen angeht. Ich bevorzuge Letztere.)



Alles Gute,


Christina

Wie ist das wenn man an einer Blutvergiftung stirbt?????

Hi zusammen,

ich habe eine Frage: Was versteht man eigentlich unter einzelnen bis zu 5 mm großen lymphknotenartigen nodulären Strukturen? Wäre super, wenn mir jemand - vielleicht auch Dr. Schneider - eine Antwort darauf geben könnte.

Viele Grüße

Ingrid

P.S. Danke für das bisherige Feedback. Ich melde mich bald gesondert dazu. Heute habe ich allerdings mein CT-Ergebnis erhalten (Verlaufskontrolle) und daher auch erst einmal die obige Frage gestellt.

Hallo Ingrid,
"lymphknotenartige noduläre Strukturen" ist eine relativ weiche Formulierung für etwas, was am ehesten wie Lymphknoten aussieht - aber mit Sicherheit läßt sich das nicht sagen.
Gruß, Dr. Schneider

Hallo Dr. Schneider,

danke, dass Sie mir geantwortet haben. Ich habe noch eine Frage. Was könnte das schlimmstenfalls auch noch bedeuten? Sie drücken sich ja sehr vorsichtig aus. Oder bin ich einfach nur im Moment sehr überempfindlich? Ich gebe ja zu, dass ich versucht habe, etwas darüber im Internet zu finden. Nur, war bei nodulär leider nichts Gutes zu lesen :-(.

Vielen Dank und ich hoffe sehr, Sie antworten mir wieder.

Gruß

Ingrid