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  #1  
Alt 06.04.2006, 22:28
AndreaF. AndreaF. ist offline
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Beiträge: 27
Standard Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Hallo,

jetzt starte ich hier mal den zweiten Versuch, vorhin gings irgendwie nicht rein....

Ich habe Fragen zu meiner Reha bzw. über das Verhalten meiner AOK-Sachbearbeiterin.
Seit Mai 05 bin ich wegen Eierstockkrebs krank geschrieben. Im Januar 06 habe ich die Chemo beendet. Anfang März habe ich gemeinsam mit meiner Ärztin einen Rehaantrag gestellt.
Heute rief mich nun meine AOK-Frau an um mir mitzuteilen, dass mein Antrag bewilligt worden sei. Sie habe heute bei der Bfa angerufen. Sie wisse noch nicht wann und wo und für wie lange, sie gehe jedoch davon aus, dass mir dies bis spätestens Samstag schriftlich vorliege. Deshalb solle ich am Montag nachmittag zu ihr kommen. Sie wolle dann in meinem Beisein in der Rehaeinrichtung anrufen um weiteres abzuklären.

Meine erste Frage: Ist das so üblich? Warum kann ich da nicht selbst anrufen???

Ich sagte dann zu ihr, dass meine Ärztin dem Antrag ein Schreiben beigelegt habe, in dem sie meinen Wunsch unterstützt und begründet, warum sie die Tumorbiologische in Freiburg empfiehlt. Ich weiß, dass es dort lange Wartezeiten gibt und deshalb oft von der Bfa abgelehnt wird. Ich weiß aber auch, dass es in Feiburg Wartelisten gibt, auf die ich mich setzen lassen kann und dann kann es sehr schnell gehen. Dazu muss ich nur spontan sein und das bin ich. Außerdem meinten die in Freiburg, dass ich mich erst zwei bis drei Tage nach Erhalt der Bewilligung melden soll, da sie diese meist mit Verzögerung bekämen.
Meine AOK Frau meinte darauf, dass man jetzt nicht mehr länger warten könne, schließlich würde ich ja Krankengeld beziehen und da könne man jetzt nicht noch ewig warten. Ich solle am Montag kommen und dann werde das abgeklärt.

Meine zweite Frage: Darf die mir so einen Druck machen? Sie ist doch nicht meine Ärztin und sie weiß doch gar nicht, wie es mir tatsächlich geht. Ich selbst fühle mich noch nicht arbeitsfähig und ich weiß nicht, ob ich das nach der Reha tatsächlich gleich bin. Darf die AOK-Frau sich derart einmischen?

Sollte die Bfa eine andere Rehaeinrichtung bewilligt haben, dann möchte ich mich doch erst erkundigen, wie es dort so ist. Die Bfa hat zwar meine Unterlagen aber die kennen mich doch nicht, die wissen doch nicht, wer ich bin und was mir gut tut.

Ich hoffe, dass mir jemand Antworten auf meine Fragen geben kann. Ich gehe das erste Mal in Reha und kenne mich überhaupt nicht aus.
Vielen Dank auch
Andrea
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  #2  
Alt 06.04.2006, 22:57
silverlady silverlady ist offline
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Beiträge: 1.974
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

liebe Andrea

wenn diese AOK Frau Druck in dieser klinik macht, geht es vielleicht etwas schneller mit dem freien Platz. Sollte dort keine Möglichkeit bestehen in absehbarer Zeit die Reha zu beginnen, kann sie dir vielleicht Alternativen zeigen.
Zu der Arbeitsfähigkeit kann sie keinen Einfluss nehmen. Ob du nach der Reha arbeitsfähig bist entscheiden die dortigen Ärzte. Da kann sie sich auf den Kopf stellen, da werden sich die Ärzte nicht reinreden lassen.
Solltest du nach der Reha gesund und arbeitsfähig geschrieben sein dich aber noch nicht gesund fühlen kannst du jederzeit deinen Hausarzt oder deinen Klinikarzt einspannen und dich weiter krankschreiben lassen.
Die Krankenkassen wollen möglichst schnell jemand anderen die Kosten aufbürden und das ist in dem Fall der Rentenversicherungsträger.
Ich hoffe das hilft und ich wünsche dir alles Gute

silverlady
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  #3  
Alt 07.04.2006, 00:53
Norma Norma ist offline
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Beiträge: 1.157
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Liebe Andrea,

ich glaube, die Sachbearbeiterin hat ihre Kompetenzen jetzt schon haushoch überschritten! Wenn der Reha-Antrag über die BfA läuft, hat die Krankenkasse sich rauszuhalten....es sei denn...von der Bewilligung bis zum Reha-Antritt vergehen unverhältnismäßig viele Monate.
Gut, die Klinik, in die du möchtest, hat wohl Wartezeiten. Aber wie lange diese Wartezeit ist, steht doch noch gar nicht fest!

ICH würde zu diesem Gespräch nur mit einem Anwalt gehen (der freut sich bestimmt, der Dame mal einige Takte sagen zu dürfen). ;-)

Kostet etwa 100 Euronen (Teuro lässt grüßen), aber die würde ich gerne löhnen. ;-)

Im Übrigen ist eine normale Beratung beim Anwalt auch möglich und mit etwa 20 Euronen auch preiswerter.

Auf jeden Fall solltest du nicht unvorbereitet in dieses Gespräch gehen und alleine schon mal gar nicht. Zeugen sind immer gut!

Liebe Grüße
Norma
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  #4  
Alt 07.04.2006, 09:01
AndreaF. AndreaF. ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Hallo Norma, hallo Silverlady,

vielen Dank für eure Antworten, die tun mir richtig gut! Mir ist das sogar heute nacht nachgegangen. Die AOK-Frau hat die Fähigkeit, mich immer wieder in ihre Fänge zu bekommen und ich hab dann einen Druck, ein schlechtes Gewissen etc.
Mein Rehaantrag ging am 16.03.06 bei der Bfa ein. Bereits am 04.04. haben sie laut AOK darüber entschieden. Das ging doch flott, da muss die sich doch nicht einmischen!?!
Bislang hab ich nicht den Eindruck, dass sie mir behilflich sein will, um für mich was Gutes zu tun, um da ein bißchen was voran zutreiben. Ich glaube vielmehr, dass sie davon getrieben wird, mich los zu werden - zumindest für eine Zeit...
Ich werd auf jeden Fall schauen, ob ich in meinem Freundeskreis jemanden auftun kann, der Montagnachmittag Zeit hat.
Ich danke euch, lasst die Sonne scheinen
Andrea
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  #5  
Alt 07.04.2006, 14:11
birgit1 birgit1 ist offline
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Beiträge: 117
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Liebe AndreaF.,

ehrlich gesagt, ein Gang zum Anwalt ist dieses Thema nicht wert. Zwar hat die AOK-Frau sich etwas ehrgeizig aus dem Fenster gelehnt - sie ist in der Tat nicht wirklich diejenige, die über eine Klinikauswahl bestimmt - aber sie hat Order, dafür zu sorgen, dass Du so schnell wie möglich eine Unterstützung bei Deiner Genesung bekommst. Du kannst es selbst im SGB nachlesen.

Auf die lange Wartezeit in Freiburg kannst du nicht einfach warten, wenn Du in der Zeit weiter Krankengeld haben willst, ohne Probleme zu bekommen. Wie wäre es, wenn Du Dir eine Klinik aussuchst, die einen früheren Termin vergeben kann und für Freiburg eien 2. rehaantrag 12 Monate später stellst? Dann hast Du nämlich nicht mehr das Problem mit der Krankenkasse.

So wie es aussieht, wurde Dein Antrag von der BfA ohnehin schon als Eilantrag (sogen. Anschlußreha) bearbeitet, was bedeutet, dass Du die MAßnahme auch innerhalb einer kurzen Frist antreten müßtest. Die KAsse ist per SGB berechtigt, für eine baldige Genesungsunterstützung zu sorgen, was sie hiermit zu tun versucht. Du hast eine Mitwirkungspflicht und solltest Dich einfach mal mit der Frau beraten, zu welcher Klinik sie Dir schnell verhelfen könnte. Wenn Ihr Euch beratet, hast Du sicher die Wahl unter den Häusern, die in den nächsten Wochen einen Platz haben.

Ich würde es nicht auf eine schriftliche Aufforderung durch die AOK ankommen lassen, denn dann bekommst Du eine Frist gesetzt, nach deren Ende Dir kein Krankengeld mehr zusteht.
Wenn man auf Kostenübernahme einer Institution angewiesen ist, ist man auch in einem gewissen MAße von deren Bedingungen abhängig. Würdest Du ab jetzt auf Krankengeld verszichten, könntest Du Deinen Rehaantritt rausschieben, solange Du willst, aber das ist wohl nicht das, was Du möchtest.

Also, sprich mit der AOK-Frau und lass Dir erklären was geht und was nicht geht. Innerhalb dieses Rahmens wird sich für Dich schon eine passende Lösung finden lassen.
Keine der anderen Kliniken ist so schlecht, als dass Du nicht was gutes für dich dort finden könntest. In Freiburg wird auch nur mit Wasser gekocht.

Viel Glück bei Deinem Gespräch am Montag.
Gruß von birgit
__________________
Aus Zeitgründen sehe ich meistens von der Korrektur von Schreibfehlern ab. Man möge es mir fazein.
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  #6  
Alt 07.04.2006, 17:40
clara clara ist offline
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Beiträge: 234
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Liebe Andrea,
du hast deiner Mitwirkungspflicht bereits genüge getan indem du einen Rehaantrag gestellt hast. Das reicht! Du kannst ganz entspannt dem Bescheid der BfA entgegensehen und musst dich nicht unter Druck setzen lassen und schon gar nicht zu einem Gespräch kommen. (Ich wurde auch persönlich sehr stark unter Druck gesetzt aber ich hab mich erfolgreich dagegen gewehrt )
Schick ihr ein nettes Schreiben indem du ihr mitteilst dass du im Moment keinen Termin bei ihr wahrnimmst. Du kannst noch einmal darauf hinweisen, dass dein Rehaantrag ja bereits von der BfA bearbeitet wird. Deshalb hat die AOK im Moment absolut keine Handhabe, dein Krankengeld einzustellen. (Davon abgesehen, dass du sowieso 72 Wochen Krankengeld bekommen kannst). Solltest du alleine nicht durchkommen dann zögere nicht dir eine gute Anwältin für Sozialrecht zu nehmen. Ich persönlich habe viel zu lange damit gewartet und hätte mir viel Kummer erspart, wenn ich diesen Schritt früher gegangen wäre.
Also, versuchs erst mal selbst mit einem netten Brief und wenn das nicht hilft und der nächste auch nicht, dann geh zum Anwalt.
Lg und viel Erfolg clara
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  #7  
Alt 08.04.2006, 18:56
AndreaF. AndreaF. ist offline
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Beiträge: 27
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Hallo ihr Lieben,

euer Zuspruch und meine Therapeutin haben mir sehr gut getan und ich bin wieder weniger emotional, kann´s wieder sachlicher sehen.
Außerdem hat sich eigentlich eh schon alles geklärt. Ich hab eine Zusage für Bad Soden-Salmünster erhalten. Nach intensiver Recherche werde ich jetzt einfach dort hin gehen. Für Freiburg zu kämpfen lohnt sich wohl tatsächlich nicht und wie eine sagte, die nehmen dort auch Wasser zum kochen... und die Frau am Patiententelefon von Bad Soden war tasuendmal netter als die von Freiburg.... Kann ja auch ein erster Eindruck sein.
Und vermutlich gehe ich noch öfter in Reha und dann gibts ja immer wieder die Möglichkeit auf andere Häuser. Jetzt ist´s halt das erste Mal und da war ich schon aufgeregt.

Zu meiner AOK Frau werd ich nun am Montag gehgen und ich ganz ruhig sagen, dass es nichts mehr zu tun gibt, dass ja schon alles klar ist. Sie kann dann den Zettel für die Bfa für mich ausfüllen und meinen Auszahlschein entegegen nehmen. Die ist oft zeimlich übereifrig und hat dann die Gabe sich völlig komisch auzudrücken, aber ich werd es ihr wieder sagen können, sollte sie was machen, was ich nicht gut finde weil über mich hinweg. Sie hat gerne alles in ihrer Hand, so ist sie. Vielleicht kriegt sie ja auch noch irgendwelche Bonuspunkte oder so, was weiß ich.

Jedenfalls vielen Dank für euren Zuspruch. Lasst euch nicht unterkriegen und nicht wild über euch bestimmen
Andrea
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  #8  
Alt 10.04.2006, 09:31
birgit1 birgit1 ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 117
Standard AW: Darf die AOK-Frau über meine Reha bestimmen?

Liebe AndreaF,

ich wünsche Dir eine schöne Zeit in Bad Soden-S., Du kannst ja mal melden, wie es Dir dort gefallen hat. Informiere Dich, welche Angebote sie bieten und stelle Dir dort gemeinsam mit dem Stationsarzt Dein Programm zusammen, so wie es Dir gefällt. Die erste Miete für eine gute Zeit hast Du aber eigentlich schon im Sack, wenn Du dort die erste netten MitpatientInnen kennengelernt hast.

Innerhalb eines weiteren JAhres nach Behandlungsende kannst Du einen zweiten Krebsnachsorgerehaantrag stellen. Wenn Du dann immer noch Wert auf eine MAßnahme in Freiburg legst, solltest Du Dich etwa 1/2 JAhr nach der jetzigen Reha dort mal nach den Wartezeiten für reguläre Rehaanreisen erkundigen und evtl. entsprechend zeitig den Antrag stellen. Weise darin ruhig darauf hin, daß Du schon mit der Klinik Kontakt aufgenommen hast, um die Wartezeiten weißt, aber eben wegen bestimmter Angebote innerhalb des KlinikKonzeptes dort hin möchtest.

Eine schöne Zeit, erhol Dich gut
Gruß von birgit
__________________
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