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  #1  
Alt 30.05.2007, 12:11
connyUM connyUM ist offline
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Beiträge: 11
Standard Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Ich bin neu hier, hätte gerne passende Beiträge genutzt der Übersichtlichkeit wegen, aber ich bin schon fix und alle von 2 Tagen Lesen.

Mein Vater 67, erblich vorbelastet, sehr gesunde Lebensweise, über alle Kräfte gebend und immer schwer gearbeitet bis jetzt. Nie wirklich beim Arzt, jedenfalls nie mal wirklich was checken lassen. Schon Jahre wegen angebl. Galle beim Essen aufgepasst usw. Will sagen er wird es schon lange vertuscht haben.

Jetzt war das Maß voll, er konnte vor Schmerzen und Erbrechen nicht mehr. Vor Pfingsten Notarzt, Einlieferung KKH wegen angebl. Galle. Dort wohl Ultraschall und CT und die Aussage Darmverschluß, Verlegung nach Berlin.

Da wurde noch nicht viel gemacht, aber ihm sofort gesagt Krebs, er ist nicht der Mensch, der nachfragt und alles sofort versteht.
Er bekommt ein Medikament, Nahrungstropf und ab heute Astrónautennahrung.
Der Darm ist so dicht, nach seiner Aussage voller Pilze, dass schon das Abführen seit drei Tagen keinen Erfolg bringt, Sie warten auf klaren Fluß um überhaupt die Koloskopie machen zu können. Ich kenne sie aus Vorsorgeuntersuchung, sie war trotz "Rausch" sehr schmerzhaft. Aber naja es waren kurze drei Momente.
Seine soll ohne Rausch aus Sicherheitsgründen erfolgen, wegen sehr dünnem Darm.
Aber das ist jetzt unwichtig.
Leber ist seit langem stark geschwollen.

Ihm wurde gesagt sie haben noch Einiges mit ihm vor er soll abwarten, er ist kein Mensch für die Klinik...........ich weiß, ich weiß........

Meine eigentliche Frage, woran muss man zuerst denken?
Er hat unterschrieben im Ernstfall einer OP zuzustimmen, weiß aber noch Nichts.

Sind o.g. Anzeichen schon ein Zeichen von weitem Fortschritt???????? Ich gehe davon aus.
Wird man ihn vorher aufklären? Gibt es einen Punkt, wo man sagen kann tu dir den schlimmen Kampf nicht an, noch gehts dir gut?????????????
Wenn man nicht kundig ist, wie soll man entscheiden ob man da gut aufgehoben ist oder versuchen sollte die Klinik zu wechseln?

Berlin hat ja nun eigentlich alles, trotzdem wurde wohl mal Verlegung nach Hannover angedeudet am Folgetag aber hieß es, "Sie bleiben hier bei uns".

Vielleicht hat wer Nerv für ein paar richtungsweisende Zeilen.

Vielen Dank fürs Lesen. Conny
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  #2  
Alt 30.05.2007, 12:35
Benutzerbild von Jimbo
Jimbo Jimbo ist offline
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Standard AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Hallo Conny,

auch Dir willkommen, wenn auch - wie immer hier - aus traurigem Anlass.

Aus Deinen Angaben kann man leider noch nicht wirklich sagen, wie es auf Dauer um Deinen Vater bestellt ist. Sicherlich ein Darmverschluss ist eine sehr ernste Sache...es kann auch sein, dass dieser durch einen großen Tumor hervorgerufen wird. Aber die Größe sagt alleine nichts über die Heilungschancen aus.

Wichtig ist zunächst zu erfahren, ob es wirklich ein bösartiger Tumor (also "krebs") oder vielleicht doch nur ein Polyp oder etwas ganz anderes ist.

Falls es dann ein Tumor ist, muss geklärt werden wo er sitzt und ob und wie er operiert werden kann. Und dann wäre im Ernstfall noch zu klären, ob bereits Fernmetastasen vorhanden sind und ob auch diese ggf. dann operativ entfernt werden können.

Ob Ihr gut aufgehoben seit, werdet ihr am ehesten bei EUren Gesprächen mit den Ärzten feststellen. Versuche Dich auf jeden Fall ein wenig hier und allgemein schlau zu machen und ggf. auch RÜckfragen zu stellen, wenn Dein Vater dies nicht will und macht.

Aufklären wird man ihn und Euch sicherlich, aber manche Ärzte rücken nur zögerlich mit den Infos raus, manche tun dies sehr einfühlsam und ausführlich.

Zunächst muss die akute Gefahr des Darmverschlusses gebannt werden und danach kann man dann die Ursache bekämpfen. Ggf. wird auch noch eine Not-Op erforderlich werden.

Dass Du momentan nicht weiss wo Dir der Kopf steht und Du auch mit Infos überflutet werden wirst, ist verständlich.

Alles Gute für die kommende Zeit
Jimbo
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  #3  
Alt 30.05.2007, 13:16
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Hi Conny,

ein herzliches Willkommen für dich!

Momentan kannst du kaum etwas machen, außer abzuwarten, was Untersuchung und OP hervorbringen. Es ist schon so, dass Darmverschluss im allgemeinen auf einen größeren Tumor hinweist und die Leberprobleme könnten natürlich auch durch Metastasen bedingt sein. "Könnten"... müssen aber nicht.

Mich hat man kurz vorm Darmverschluss eingeliefert. Der Tumor war sehr groß, eingewachsen in der Bauchdecke und hatte eine Fistel durch den Dünndarm getrieben. Daneben fand man Gallensteine statt Metastasen und hat die Gallenblase gleich mit entfernt. Das ist jetzt 2 Jahre her. Der Klinik gehört jetzt mein Dickdarm und mir ein Beutel am Bauch. Insgesamt geht es mir gut, ich bin wieder voll arbeitsfähig und habe nicht vor, mir in nächster Zeit die Radieschen von unten anzuschauen.

Was mit deinem Pa wird, musst du wohl einfach abwarten, auch wenn du dir große Sorgen machst. Auch ein großer Tumor muss nicht immer das sofortige Todesurteil sein. Womit du allerdings rechnen musst: Wenn ein großer Eingriff am unsauberen Darm (wg. dem Darmverschluss) gemacht wird, kommt es nach der OP häufiger zu Komplikationen, wovon ich auch ein Lied singen kann. Das hätte mich fast das Leben gekostet. Aber wie du hier sehen kannst, kann man auch das noch überleben.

Grüße deinen Vater von mir, falls er ansprechbar ist. Sage ihm, dass er sich eine besch...ene Krankheit ausgesucht hat, aber damit nicht alleine ist. Auch andere hat es schlimm getroffen und sie haben es überlebt.

LG chaosbarthi

PS. In welcher Form ist dein Vater erblich vorbelastet?
__________________
Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma

Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.
(Epiktet, griech. Philosoph, 50-138)
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  #4  
Alt 30.05.2007, 13:37
connyUM connyUM ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Danke an euch Zwei.
Ich weiß, dass ich warten muss, aber sehe ja schon, dass man hoffen kann.

Erblich bedingt, meine ich sein Vater und eine Schwester hatten Darmkrebs inkl. Leber usw. genauer weiß ich das so nicht, so weit waren sie vor 20 Jahren ja auch noch nicht. Ein Bruder Prostatakrebs ob da noch viel mehr weiß ich nicht.

Ihn grüßen werd ich mal lieber nicht, wenn der wüsste, dass ich das hier ausplaudere, noch ist er fit, der straft mich dafür .

Aber ich versuche mir das auszudrucken für den Rest der besorgten Familie.

Wenn ich mehr weiß, werd ich so frei sein, hier noch mal zu schreiben.
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  #5  
Alt 30.05.2007, 14:17
chaosbarthi chaosbarthi ist offline
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Standard AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Hi Conny,

weise die Ärzte auf die familiäre Häufung hin. Sie sollen den Tumor auf Mikrosatelliteninstabilität untersuchen und ihn, wenn die gegeben ist, an der humangenetischen Studie zum erblichen Dickdarmkrebs (HNPCC) teilnehmen lassen. Darmkrebs wird im Regelfall viel zu spät entdeckt. Im Frühstadium ist er ganz harmlos. Ist doch blöd, alle Familienmitglieder ins Messer laufen zu lassen, wenn es auch anders geht.

LG chaosbarthi
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  #6  
Alt 01.06.2007, 23:41
connyUM connyUM ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Ich melde mich noch mal kurz. Mein Vater musste 6 Tage rund um die Uhr das Abführmittel + so viel Wasser wie geht. Es kam Tage lang fast nix raus. Wir fragten uns schon, wo das bleibt und er sich, wie er noch was rein bekommen soll.

Heute haben sie gespiegelt. Folgendes hat er uns berichtet. Ob er und/oder die Ärzte alles gesagt haben weiß ich nicht. Ich schreibe auch um zu fragen, ob ich morgen noch versuchen sollte einen Arzt zu sprechen.

Montag OP mind. 5 Stunden, 3 Tage Wachstation. Tumor im Dünndarm schwer zugängliche Stelle und Dickdarm. Angebl. auch was Prostata und die offene Frage, ob man die Leber operieren kann. Dass er Chemo haben wird stand auch schon fest.

Er wollte nicht, sieht auch im Zimmer jemand mit "Beutel auf dem Bauch" (seine Worte), der gewindelt wird.
Er sagt er hat nur eingewilligt, weil sie ihm angebl. versprochen haben, wenn Darm verlegt dann für max 6 Wochen.
Wenn das seine größte Angst ist, wie kann ich ihm erklären, wie Mann damit lebt und arbeitet?


Das mit der humangenetischen Studie habe ich in der Familie mal ganz vorsichtig angedeutet. Die Reaktionen einhellig, jetzt geht's um ihn und nicht um die, für die er sich immer aufgeopfert hat.

LG Conny
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