#1
|
||||
|
||||
Angleichungs-OP nach Brustaufbau
Hallo liebe Frauen,
nach meiner Brustkrebserkrankung 2007 mit Ablation, Chemo und Herceptin, hatte ich im November 2009 nun einen Brustaufbau rechts per Diep Flap. Das Ergebnis ist sehr gut geworden, nur leider kleiner als die andere Seite aus verschiedenen Gründen. Erstens ist meine Brust nicht klein, sondern C-Körbchen und zweitens hatte ich nach dem Aufbau nochmal eine Nachkorrektur, weil sich eine Lappenrandnekrose gebildet hatte. Dadurch ging auchnochmal ein bisschen Volumen verloren. Deswegen habe ich mich nach Absprache mit den behandelnden Ärzten für eine Angleichung entschieden. Ich habe dann einen Antrag auf Kostenübernahme für die Angleichung der gesunden Seite gestellt bei meiner Krankenkasse. Nach wochenlangem Hin und Her und 125000 Telefonaten mit der Krankenkasse wurde mir heute mitgeteilt, dass die Kosten nicht übernommen werden könnten, da keine medizinische Indikation bestehe, sondern das es sich um ein ästhetisch-kosmetisches Problem handele. Laut Aussage der Mitarbeiterin fällt das unter "allgemeines Lebensrisiko". Ich könne das Defizit ja durch eine Prothese und entsprechenden BHs ausgleichen (Unterschied zur gesunden Seite macht ca. 1/3 aus laut Gutachten). Im Moment frage ich mich gerade, wozu ich das alles auf mich genommen habe, wenn ich hinterher doch wieder mit den Epithesen und den zugehörigen BHs rumhantieren muss. Das war für mich u.a. ein nicht unwesentlicher Grund, den Aufbau zu machen. Das hat mich immer unheimlich genervt und gestört. Alternativen sind Widerspruch oder Selbstzahlung. Bin wirklich gerade etwas angeschlagen und die Vorstellung, jetzt in den Clinch mit der Krankenkasse zu gehen, ist auch nicht gerade Aufbauend. Wie sind eure ev. Erfahrungen mit Angleichung, Kostenübernahme und wie könnte ich argumentieren. Wenn ihr mir dazu was sagen könnt, wäre ich sehr froh und sage schon Mal danke schön! Liebe Grüße Sophia |
#2
|
||||
|
||||
AW: Angleichungs-OP nach Brustaufbau
Liebe Sophia,
nicht alles, was die Krankenkassen ablehnen, ist auch rechtens. Meine versucht das auch ständig und ich weiß, dass die Mitarbeiter angehalten sind, so zu verfahren Vielleicht hast du bessere Möglichkeiten. Ich möchte Dir raten, dieses Problem im Forum für Rechtliches und Finanzielles http://www.krebs-kompass.org/forum/forumdisplay.php?f=51 einzustellen. Da lesen nicht nur Userinnen aus dem BK-Forum. Manche kennen sich in rechtlichen Fragen gut aus und können Dir vielleicht weiterhelfen. Dafür drücke ich Dir die Daumen. Lieber Gruß |
#3
|
||||
|
||||
AW: Angleichungs-OP nach Brustaufbau
Nicht aufgeben, Sophia
Ich kämpfe berufsbedingt regelmäßig mit den Krankenkasen. Sie versuchen immer wieder Kosten zu drücken. Ob eine medizinische Notwendigkeit besteht, darf kein Kassenmitarbeier entscheiden, sondern der MDK. Auch psychische Gründe können zu einem positiven Entscheid führen. Und mir soll jemand erzählen, dass eine Frau, die an Krebs erkrankt ist, sich nicht in einer psychischen Ausnahmesituation befindet, dann..... Lass dir von einem Arzt bescheinigen, dass Angleichung für dich notwendig ist. Gib nicht auf und zahl das blos nicht selber. Am Ende werden sie zahlen müssen. Für den Spruch mit dem allgemeinen Lebensrisiko, sollte man der Dame auf die Finger hauen. Sobald man auf der Welt ist, beginnt dieses Risiko und jede Krankheit fällt irgendwie darunter. Liebe Grüße Susi |
#4
|
|||
|
|||
AW: Angleichungs-OP nach Brustaufbau
Hallo liebe Sophia,
der Brustaufbau und die Mamillen-Rekonstruktion wird von den Krankenkassen meist ohne Probleme, da im Leistungskatalog enthalten, übernommen. Für die Angleichung der gesunden Brust ist leider, wenn auch unverständlich, eine Genehmigung der KK notwendig. Hatte das gleiche Problem. Meinem Antrag bei der KK hatte ich ein Schreiben vom plastischen Chirurgen und vom Gynäkologen beigelegt, die auf die Notwendigkeit und den Größenunterschied hinwiesen. Meine KK wollte daraufhin ("auch gerne selbstgemachte" ) Fotos meiner Brust. Das habe ich mit der Begründung abgelehnt: Stelle mich gerne beim MDK vor - aber Bilder von meiner Brust verschicke ich nicht einfach mal so an Menschen / Sachbearbeiter. Daraufhin bekam ich die Einladung zum MDK in meiner Nähe. Obwohl die Ärztin behauptete, sie wisse was ein Diep-Flap ist, konnte ich an ihren Fragen erkennen, dass sie es nicht wußte. Laut ihrer Aussage muss der Größenunterschied zw. gesunder und neuaufgebauter Brust eine Körbchengröße betragen. Das Auswiegeverfahren war lachhaft: Frau stellt sich auf die Waage, Frau stellt sich ein 2. Mal auf die Waage und Ärztin hält die re. Brust mit ihrer Hand hoch, ein 3. Mal auf die Waage u. die li. Brust wird angehoben. Das ganze je 3 x - um so den Gewichtsunterschied zu ermitteln Auf meine Frage ob ich die Genehmigung nun bekomme, meinte sie, so eine neuerliche Operation wäre ja auch wieder ein Narkose-Risiko und es gäbe doch tolle Prothesen für den Ausgleich. Darauf meine Antwort: 1. Das Narkoserisiko ist im Vergleich zu der Aufbau-Op schon allein wegen der deutlich kürzeren OP-Dauer wesentlich geringer. 2. Diese Aufbau-Op habe ich machen lassen um von den Prothesen weg zu kommen und u.a. nicht ständig an den BK erinnert zu werden. 3. Wenn diese Angleichung nicht genehmigt wird und ich wieder Prothesen tragen muss, war ja die Diep-OP unnötig und die Kosten sind zum Fenster raus geschmissen. Nach diesem MDK-Besuch rief ich noch den Abteilungsleiter meiner Sachbearbeiterin bei der KK an. Kurz Zeit später war die Genehmigung da. Liebe Sophia du bist so weit gegangen - hast soviel durchgestanden und hinter dich gebracht. Lass dich bitte nicht von der KK abwimmeln. Ganz liebe Grüsse Micha65
__________________
Nimm Dir Zeit für die Freude und das Lachen, die Liebe und das Glück, Entspannung und Begeisterung. Nimm Dir Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. (unbekannt) |
#5
|
||||
|
||||
AW: Angleichungs-OP nach Brustaufbau
Hallo Ihr Lieben,
danke für die aufbauenden Worte und Tipps. Liebe Barbara, ich hab meine Frage auch schon ins Forum Rechtliches gestellt, aber danke für den Rat und fürs Daumen drücken Liebe Susi, der Entscheidung der Krankenkasse liegt ja das medizinsiche Gutachten des MDK zugrunde. Die Amtsärztin ist zu der Einschätzung gekommen, dass es ein ästhetische Problem ist, obwohl die neue aufgebaute Brust um ca 1/3 kleiner ist als die "Alte". Ich hatte auch einen ausführlichen Bericht/Bescheinigung der behandelnden Ärztin beigelegt. Den Spruch mit dem allgemeinen Lebensrisiko fand ich auch sehr daneben. Die Dame meinte auch, es gäbe ja auch Frauen, die schon so "ungleich" auf die Welt kämen und die müssten auch damit leben. Am meisten ärgert mich aber diese Leugnung der Verantwortlichkeit und Verschiebung auf den Medizinischen Dienst. ("Wir können da ja nichts machen, uns sind da die Hände gebunden, wir müssen uns nach der Entscheidung des MDK richten".) Da bekommt man schon das Gefühl, für dumm verkauft zu werden. Liebe Micha65 danke für deine Infos. Ich werd dich demnächst mal anrufen, muss nur die Tel.Nr. wieder rauskramen. Ich hoffe, dir geht es gut? Bei mir war leider etwas Stress angesagt und die Geschichte mit der Angleichung ist nur ein Teil davon. Deswegen habe ich mich auch gestern ein wenig mutlos gefühlt. Irgendwann geht einer einfach auch mal die Puste aus. Ich möchte einfach auch mal abschließen können, was den Brustaufbau angeht. es ist für mich ein weiterer Schritt, mit dem was war (Krebs) ins Reine zu kommen und ein weiterer Schritt in Richtung Normalität. Wie auch immer, nachdem ich jetzt eine Nacht darüber geschlafen habe und eure aufmunternden Worte mich wieder etwas aufgebaut haben, werde ich jetzt Widerspruch einlegen. Nochmal Danke für eure Hilfe und ich werd euch auf dem laufenden halten. Viele liebe Grüße und einen schönen Tag Sophia |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|