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  #16  
Alt 30.10.2002, 00:26
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo zusammen,
Hi Monika, ich will zwar nicht unbedingt Werbung für gewisse Zeitungen hier machen, aber die "Neue Zürcher Zeitung" kann man unter www.nzz.ch anschauen. - Im Wirtschaftsteil sieht man im Moment gerade, wie toll massenweise Personal in gewissen Firmen abgebaut wird und wie gut es inzwischen den Pharmafirmen geht ... das übliche eben! (Ha!)

Bei uns in der Schweiz gibt es übrigens auch eines dieser neuen Geräte für die Mammo, jedoch meinte einmal mein Gyni mit einem abweisenden Handwink, das sei nichts Spezielles und wäre auch nicht viel weniger schädlich, als eine normale Mammo! (Aber wenn ich sonst nachfrage, ob denn ein ZUVIEL von Mammo's - als Krebspatientin - nicht auch schädlich sein könnte, heisst es jedesmal, nein, die Strahlung sei soooo minimal! - Zumindest hat mir eine Mammo-Schwester auch mal gesagt: "Sie tun es ja für SICH!", was wohl eine niedliche, kleine Ausrede war?)

Dieses "dieser sagt dieses" und "jener sagt jenes" kann manchmal schon sehr zermürbend sein. Zumal man sich als Krebspatientin da ja nirgends richtig festhalten kann.
Im TV hatten sie mal eine Sendung gebracht, in welcher gezeigt wurde, dass die wirklichen Spezialisten, die Mammographien richtig "lesen" können, eigentlich sehr rar sind. Um ein Fachmann oder eine Fachfrau für dieses Gebiet zu werden, braucht es schon an die 2000 oder 3000 Mammographie-Betrachtungen, um überhaupt erst detaillierte "Unterschiede" und die kleinsten "Veränderungen" richtig erkennen und beurteilen zu können.
Demnach sind Gynäkologen oder übliche Ärzte wohl kaum genug geschult, um genaue Diagnosen anhand von Mammos stellen zu können. Manchmal tun sie's aber trotzdem. - Wenn sie gute Ärzte sind, so unterlassen sie eine eigene Diagnose und lassen die Mammo erst von einem Fachmann prüfen. Das wäre eigentlich der richtige Weg.
Andererseits, ... wenn ich so bei uns in eines dieser "Röntgeninstitute" gehe (so heissen die bei uns), wo eigentlich diese Spezialisten sein müssten, ... so frage ich die Ärzte dort normalerweise auch nicht: "Sagen sie mal, wieviel Erfahrungen haben Sie eigentlich mit den Mammo's?"

Ja, auf der einen Seite wird auch bei uns die Mammo kritisch beurteilt. "Je weniger, desto besser" heisst es oft. "Regelmässig alle zwei Jahre so ab 50" ist der Standardsatz. - Aber seit ich meinen Brustkrebs habe, sagt keiner mehr was darüber, ab wann eine Mammo ein ZUVIEL sein kann. Plötzlich ist "mindestens Jährlich" nötig.
Klar, ich will ja auch wissen, woran ich bin. Aber woran bin ich dann eigentlich wirklich?

Hi Pummelchen, kannst Du kurz erklären, was das heissen soll, wenn sich ein Tumor der Mammo oder Sono "entzieht"? - Zieht er sich echt zurück, wird er plötzlich durchsichtig, winzig klein, ... oder versteckt er sich irgendwo?
Das ist jetzt ein wenig witzig gemeint, ... aber es klingt so, als sei dies wieder einer dieser "onkologischen Fachausdrücke". Zumindest habe ich das jetzt noch nie so in dieser Form gehört.
Sag doch mal, wo versteckt er sich dann, der Kerl?

Ach ja, immer diese Fachausdrücke!
"Heilung", die keine ist!
Tumore die sich "zurückziehen"!
Gibt's noch mehr so spannende Begriffe?

Ganz liebe Grüssli an Euch alle (lasst es Euch gut gehen, gell?)
von der "krassen" Brigitte
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  #17  
Alt 30.10.2002, 12:17
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Also einmal:
Von " Krebsvorsorge" kann ja gar keine Rede sein, sondern nur von "Krebsfrüherkennung".Insofern kann man mit keiner Früherkennungsmethode auch nur einen einzigen Krebsfall verhindern. Die Krebserkrankungen werden deswegen zunehmen, weil die Menschen insgesamt -auch mit den unteschiedlichsten Erkrankungen, an denen sie früher verstorben wären- älter werden und das Alter ist der Hauptrisikofaktor bei jeder Krebserkrankung.
Dann ist noch zu fragen, ob die Früherkennung wirklich was bringt (Ob sich die Prognose ändert, z. B. wenn man mit nicht-tastbarem oder tastbarem Befund diagnostiziert wird.) Insofern ist das zu einfach zu sagen: Mammo für alle! wenn es mehr Frauen schaden wird (Strahlenbelastung) als es Nutzen bringt. Zudem sind einige Tumore z.B. das intraductale Mammaca. auf einer Mammographie nicht sichtbar.
Insgesamt finde ich es einen unhaltbaren Zustand, daß in Deutschland so ungefähr jeder Arzt meint, ein Mammaca. behandeln zu können. Ich glaube, eine wirkliche Verbesserung in der Behandlung läßt sich nur durch die Errichtung von Kompetenzzentren erreichen, die es ja auch geben soll. Echte Experten haben nämlich auch keine Angst vor gut informierten Patientinnen. Auch bei allem Wissen gibt es manchmal immer noch Zweifel, welche Behandlung jetzt denn nun die beste ist, und das kann eine gut informierte Patientin immer noch am besten mitentscheiden.
Grüße Anna
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  #18  
Alt 30.10.2002, 12:33
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Standard Onkologische Prognosen - mal anders

Hallo Miteinander!
Tja, dann fahren wir mal fort. Meine Freundin, die wegen Wochenendbereitschaftsdienst einen Schnellkurs in Röntgen aufgebrummt bekommen hat (bei aller Zuneigung würde ich mich nicht gern von ihr Röntgen lassen), ist seitdem fest entschlossen nie wieder ohne irgendeinen Befund eine Mammo machen zu lassen. Sie wurden dort deutlich vor der Strahlenbelastung usw. gewarnt. Was Monika von der Wärmerückstrahlung bei dem MRT Verfahren schreibt, halte ich für einen intelligenten Ansatz, wie eben auch bei der PET das Freßverhalten dieser ekelhaften Zellen zur Entlarvung dient; auch das intelligent. Daß die PET so teuer ist, liegt auch an dem Glucosemittel, das gespritzt wird. Soll mindestens 500 Euro kosten! Das müßte aber, bei häufigerem Einsatz doch billiger zu kriegen sein? Liebe Pummel, was kostet denn eine MRT? Wollte sagen, mir leuchten beide Methoden gut ein – aber wohin mit den Mammo-Geräten...oder sehe ich das falsch? Vielleicht ist es auch so, daß man bei bereits gut tastbarem Befund, was es ja wohl gibt, beispielweise mit PET von vorneherein besser und gar billiger dran wäre wegen Detektierung von Metas. Fragen....Fragen......der Laie staunt......
Das nächste, was mir meine Freundin aus ihrem KH erzählt, finde ich auch interessant. Also, sie sagt, sie hätten vor Wochen das allerneueste CT-Gerät erhalten. Nur! Kein Arzt kann die Ergebnisse auswerten. Dafür kommt wöchentlich 2* ein Radiologe aus der Uniklinik zum Anlernen! Aber! Seit sie dieses Gerät haben, hätten sich die „notwendigen“ Untersuchungen gehäuft. Früher wurde Patient dafür außer Hauses gebracht, ca 10 pro Woche. Heute machen sie mindestens 40 Untersuchungen pro Woche. Muß ich das noch kommentieren?? Der ders braucht, kriegst dann nicht bezahlt, haha....So tun wir es halt für UNS, gell, Brigitte --) Der Tip von Monika mit dem zumailen der Ärztezeitung ist Klasse; immer schön in der ersten Reihe und Klappe auf--) Da fällt mir nochmal meine Freundin ein, die ihre Klappe nicht halten kann und zu den Patienten sagt.“was, bei Uns wollen sie eine Darmspiegelung machen lassen. Käme für mich überhaupt nicht in Frage. Gehen sie lieber in eine Praxis, wo das täglich gemacht wird!“ Manche bedanken sich dann und sind erleichtert........ Nix gegen gutes Personal-- und wenns nur das Fußvolk ist....oder Schuster bleib.....
Beste Grüße
Anka
Hallo Anna,
gerade noch Deinen Beitrag gelesen. Ja, Kompetenzzentren sollte gefordert werden! Ja, Früherkennung, Prognose...offenbar ein weites Feld..
Gruß Anka
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  #19  
Alt 31.10.2002, 13:33
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Liebe Anna,
hab nochmal darüber nachgedacht, was Du geschrieben....Bin wohl eher ein analytischer Mensch, daher ich auch Behauptungen wie “Krebs ist heilbar” oder dergleichen für eine Vermessenheit halte. Nachdenkenderweise und den Vergleich mit den chronischen Krankheiten ziehend, fällt mir ein Unterschied auf. Nämlich, Diabetes, Rheuma usw., einmal erworben, sind normalerweise lebenslang begleitet von Einschränkungen und Medikamteneinnahme. Hier unterscheidet sich die Krebserkrankung – bisher –ja, es ist wohl zweifelsfrei, daß man/frau schon immer auch – wenns gut geht jahrzehntelang – beschwerdefrei weiterlebt. Fast jeder kennt doch jemanden, der vor 20 oder 30 Jahren mal Krebs hatte und fast jeder hat auch einen oder mehrere an Krebs gestorbene gekannt. Krebs kann also kommen und gehen ; zumindest was die Beschwerdefreiheit betrifft und die Lebensdauer evtl gar nicht verkürzt. Mir hat mal ein Arzt gesagt: “ und wenn Sie das alles hinter sich haben – OP, Bestrahlung, Chemo –dann kommt die schlimmste Zeit; denn es kann Ihnen Keiner, Keiner sagen, ob es und was gewirkt hat. Anders gesagt, Krebs ist die Krankheit, die sofort lebensbedrohend ist, aber -anders als die chronischen Leiden – sich auch wieder zurückzieht. Die Frage, warum das so ist, ist m.E. das Geheimnis und jede Behandlung ist von dieser Unwägbarkeit begleitet. So stirbt mancher mit guter Prognose früher, der mit schlechter lebt weiter. So what? Ein Wissenschaftler –etwas anderes Fachgebiet – von gewohnt vorsichtiger Ausdrucksweise, sagte mir mal: wir wissen bis heute nicht, was Schizophrenie ist, es ist nur ein Sammelbegriff; ähnlich bei Krebs. Das Nichtwissen ist das Problem. Ich erinner mich noch an die 70ziger Jahre als ein gewisser Fritz Zorn einen Beststeller schrieb. Damals waren alle überzeugt –also das lesende Publikum – Krebs sei rein psychisch., es gibt den Krebstyp. Vor paar Wochen titelte die BILD : “warum immer dies starken Frauen!!”. Gemeint war Elke Heidenreich und Bild erinnerte noch an R. Hildebrand und M.Scheel. Genau das war mir seinerzeit schon aufgefallen und ich stand damal allein da daß es eben auch positiv eingestellte Menschen trifft.
Wenn man eben nicht weiß, kann es natürlich keine Vorsorge (außer der allgemein gesunden Lebensart) geben.. Wenn es so ist, daß es kommt und geht, kann man durch Früherkennung eventuell auch mit Kanonen auf Spatzen schießen und die Kanonen hinterlassen Spuren?? Oder schlafende Hunde werden geweckt?? Die Forschung geht ja immer in Richtung Zerstörung, Schädigung – die neuen Medikamente docken an....Dies verfrüht einzusetzen – sagt mein Laienverstand – brächte mehr Schaden als Nutzen. Warum, fragt wieder mein Laienverstand, wird nicht in die andere Richtung geforscht. Warum wird im Gegenteil alles natürlich immunfördernde geradezu negiert?? Ich verlange von keinem Arzt, daß er an mir Wunder vollbringt und auch die Medizin kennt den Begriff des schicksalhaften Verlaufes, der nicht schuldhaft ist. Mit diesem Wissen kann ich dann zusammen mit dem Arzt mich entscheiden. Daß kompetente Ärzte keine Angst haben vor mitredenden Patientinnen ist meine Erfahrung.
Grüsse
Anka
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  #20  
Alt 31.10.2002, 18:24
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Hallo Monika, Du bekamst ja enorm viele Zuschriften. So nun auch von mir - Du sprachst mir aus dem Herzen. Man wird alleine gelassen und muß sich selbst alle Infos besorgen. z.B. war ich zuletzt von Angesicht zu Angesicht am 23.7.2002 bei meiner Ärztin - alles andere ging über die Sprechstundenhilfe bis zum Termin am 6.11.! Als ich Nolvaldex erhalten wollte, sagte man mir, das wäre ein "Preisproblem"! Dieses kostet aber nur € 30.--mehr als Tamoxifen. Komisch war außerdem, daß wir in der Klinik nach der OP bereits Nalvadex erhielten, es wurde danach aber Tamoxifen vorgeschrieben. Es kommt wohl auch auf den Arzt an . Es wird eben gespart und das Budget darf nicht belastet werden. Von meinem Hausarzt!! erhielt ich dann Tropfen gegen meine Schweißausbrüche - diese waren aber n i c h t im Computer meiner Frauenärztin und Sie hätte mir dafür nur ein Privatrezept ausstellen können. Ich glaube, meine Ärztin wurde bisher nicht oft mit Krebspatienten konfrontiert . Das hilft mir jedoch wenig. Ich bin ein positiv denkener Mensch und werde versuchen, doch das für mich Richtige (soweit ich weiß und auch im Internet und der Kur erfahren habe) zu erhalten. Was tun jedoch die armen Frauen, die hier keine Möglichkeit haben? Den Arzt wechseln ist wohl schwierig, wenn man bereits krank ist.
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  #21  
Alt 01.11.2002, 12:28
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Hallo Renate,

Warum meinst Du, ist es schwierig, den Arzt zu wechseln, wenn man bereits erkrankt ist?

Ich denke, wenn man mit seinem Hausarzt nicht zufrieden ist, sollte man wechseln. Es gibt inzwischen übrigens in den meisten Städten niedergelassene Ärzte, die sich auf onkologische Patienten spezialisiert haben und dafür auch ein spezielles Budget erhalten, um die "kostenintensiveren" onkologischen Patienten adäquat versorgen zu können.
Dort ist man als Brustkrebspatientin sicherlich besser aufgehoben als bei einem Niedergelassenen, der sich nicht spezialisiert hat und mehr auf sein Budget achten muß.

Dies soll natürlich keine Aufforderung sein, den Hausarzt zu wechseln, wenn man zufrieden mit ihm ist!

Liebe Grüße und alles Gute
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  #22  
Alt 01.11.2002, 20:53
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Ach Johanna,
kennst Du den Satz von B. Hellinger: " wo Heilung gelingt, ist es Gnade" ein Satz, jenseits der Sicherheit, aber voll Wissen und Weisheit Davon findet sich in dieser neuen medizin gar nichts. Sie gehört auch nicht in diese Diskussion. Laß es..
Anka
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  #23  
Alt 01.11.2002, 21:16
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Ach Anka, wo die Degeneration schon soweit fortgeschritten ist, da ist eben auch keine Natur mehr und wo keine Natur ist kann auch keine Gnade sein.
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  #24  
Alt 01.11.2002, 23:34
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... Ach Johanna,
wenn Du schon so für die reine Natur bist,
dann sei auch DU mal gnädig ... , hm?

Grüssli von der
"krassen" Brigitte
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  #25  
Alt 02.11.2002, 00:37
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Hallo, Maus66! In der Tat ist es schwierig, als Krebspatientin den Frauenarzt/Hausarzt/oder ähnliches zu wechseln. Sobald der Arzt das Wort Krebs hört, klingelt´s in seinen Ohren, von wegen Budgetbegrenzung oder Inkompetenz/mangelndes Fachwissen oder Zuständigkeitsgerangel. Also, folgendes Beispiel aus der eben absolvierten Kur: Bei der einführenden Veranstaltung sprach der Herrgott in Weiss (sprich Chefarzt) zu uns, man werde uns liebe Patienten hier fürsorglich und in jeder Hinsicht betreuen. Na, hab ich mir gedacht, dann geh ich doch mal gleich ans Eingemachte und hab gefragt, wer von den vielen dort tätigen Ärzten ist denn nun der Onkologe und wer der Orthopäde? Darauf die pikierte Antwort, er (der Chefarzt) sei der Onkologe. Ich darauf: Nun hab ich aber sowohl ein orthopädisches als auch ein onkologisches gesundheitliches Problem, da bei mir trotz Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) ein Latissimus-dorsi-Aufbau der Brust gemacht worden ist. Für einen Bruchteil einer Sekunde rutschte ihm das Gesicht weg - aber ich hatte es gesehen und habe es entsprechend mit den Worten kommentiert: Ich sehe, Sie haben das Problem erkannt, darüber würde ich gerne mit Ihnen sprechen. Ich bekam einen Termin am nächsten Tag, das Gespräch dauerte über eine Stunde und nicht - wie von ihm vorgesehen - nur 10 Minuten. Den Inhalt hier wiederzugeben würde die Seiten sprengen. Eine Woche später erst hatte ich einen Gesprächstermin beim zuständigen Orthopäden der BfA-Klinik, dem habe ich die gleiche Frage gestellt, was getan werden kann gegen meine vermehrt auftretenden Beschwerden wegen Skoliose und Brustaufbau mittels Latissimus. Da sagt doch dieser Mensch wörtlich: Wissen Sie, davon verstehe ich nichts, da mische ich mich erst gar nicht ein! Mal allen Ernstes: wozu bin ich dann in eine kombinierte onkologische/orthopädische Reha-Klinik geschickt worden, wenn sich die Ärzte dann dem doppelten Problem nicht stellen wollen oder können? Nachher stellte sich raus: Der Chefarzt ist gar kein Facharzt für Onkologie, sondern nur Facharzt für Innere Medizin, Badearzt und Sportarzt. Nennt sich aber selbst der verantwortlich leitende Onkologe dieser Klinik. Wenn das mal nicht zum Himmel schreit! So, jetzt bin ich aus der Kur zurück, nix iss passiert, meine Beschwerden habe ich immer noch, es sind keine krankheits- oder körpergerechten Therapien verordnet worden, Kureffekt also gleich Null !!!! Und der Kurbericht strotzt nur so von Schreibfehlern und Fehlinformationen (einmal hab ich einen Beckenschiefstand und einmal nicht -je nachdem ob mich ein Allgemeinarzt oder ein Orthopäde untersucht hat !!) Tja, kann ich da nur sagen - da sind mal wieder Krankenkassenbeiträge verschwendet worden, die besser hätten eingesetzt werden können. Jetzt kommt aber noch der Clou - die Behandler, angesprochen darauf, ob das, was sie mit mir machen, auch in den Kurbericht einfließt, antworten mir - nein, das interessiert die Ärzte nicht! Ich hab extra nochmal nachgefragt, weil ich es nicht glauben wollte. Wie, fragen die Ärzte nicht bei ihnen als behandelndem Therapeuten nach, wie die Behandlung anschlägt. Nein, war die Antwort - und genau so sieht mein Kurbericht auch aus. 10 Seiten nix als blablablabla...
Weiter geht´s dann mit Wechsel von Frauenärztin zu Frauenärztin. Die um die Ecke wohnende Ärztin wollte nur den Gyn-Bereich abdecken und für das onkologische dann einen anderen Arzt hinzuziehen, obwohl ich gerade im Eingangsgespräch darauf hingewiesen habe, daß ich beides in einer Hand haben möchte. Offensichtlich ist es in der Tat so, daß die meisten Frauenärzte Null Ahnung von Krebsweiterbehandlung/Nachsorge haben. Tja, da werde ich wohl weitersuchen müssen, bis ich endlich fündig werde! Zum Glück bin ich gerade ohne Befund, wenn´s anders wär, wär´s wirklich zum Heulen.
So, jetzt aber gute Nacht allerseits, muss auch noch ein bißchen über das von Euch Geschriebene nachdenken. Bis auf den Quatsch von Johanna finde ich die Beiträge allesamt sehr bemerkenswert und freue mich auf weiteren Austausch mit Euch. Tschüss aus Bonn von Monika ;=))
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  #26  
Alt 02.11.2002, 08:29
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Hallo Monika, mag sein, dass das Deiner Meinung nach Quatsch ist, was ich hier schreibe. Tatsache ist aber, dass in meinem Fall - obwohl ich nachweislich vom Krebs - ohne Chemo und Bestrahlung - geheilt bin, das System (sprich Krankenkasse) nie auf die Idee kam, mich einmal zu befragen oder zu untersuchen.Das interessiert die Herrschaften überhaupt nicht. Daher haben sie bei der Behandlung von neuen Fällen auch keinen Erfolg. Weil sie nichts wissen.Patienten wie Du scheinen es aber auch nicht so recht wissen zu wollen. Denen ist eine (was auch immer) Behandlung anscheinend wichtiger. Berichtet man davon, dass es auch ohne diese Behandlungen geht, wird man sofort wüst beschimpft - so als ob man den Schimpfenden etwas wegnehmen möchte. Die Psyche ist ein weites Land.
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  #27  
Alt 02.11.2002, 11:13
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Mörgelchen zusammen,
hallo Monika, tja, es ist ja nicht nur von der Seite der Ärzte aus schwierig, wenn eine Patientin den Arzt wechseln möchte, bzw. einen "Fachmann" will. Es ist ja auch für die Patientin eine ungeheure Belastung, weil sie am Anfang immer dasteht mit einem Schock, mit Angst, eigener Ungläubigkeit und - eigentlich - einem "natürlichen" Vertrauen dem Arzt gegenüber, auch wenn er "nur" der behandelnde Gynäkologe ist. An jedem "Anfang" denkt doch keine einzige Patientin überhaupt daran, dass sie möglicherweise den Arzt wechseln müsste. Schliesslich ist der Gyni ihr oftmals schon seit Jahren "bekannt" und vertraut.
Vielleicht merkt frau es erst, wenn ihr der eigene Gynäkologe die Tatsachen der Diagnose ins Gesicht "knallt", fachmännisch und sachlich, wenn er sie dann mit einer überraschenden Überzeugung darüber aufklärt, wie die "weitere Behandlung" erfolgen wird. Die geschockte Patientin sitzt da also auf ihrem Stuhl, mit offenem Mund, klopfendem Herzen, und hört ihm zu, wie demnach ihre nahe Zukunft aussehen wird:
"Wir machen jetzt ... dann machen wir ... dafür werde ich sie da und dorthin verweisen ... und Sie werden sehen, ... die Schulmedizin hat schon manche Erfolge erbracht ... selbstverständlich können Sie mich jederzeit alles fragen ... also, auf Wiedersehen Frau Sowieso und alles Gute ...!"
Na, manchmal scheint mir, Ärzte hören sich selber gerne reden, hm-hm!

Wenn Deine Gyni nur den gynäkologischen Teil "abdecken" wollte, hat sie ja aber eigentlich richtig gehandelt, oder? Weil sie dann ehrlich war und somit zugab, nicht viel über Krebs zu wissen. Hier müsste sie Dich wirklich an einen Onkologen verweisen. Beides zusammen zu haben geht leider schlecht, diese Erfahrung muss ich auch immer wieder machen. Denn DIESE Ärzte sind rar. Da haben wir eben wieder diese typischen "Spezialisierungen", wie man sie ja überall in unserer Gesellschaft findet. Dieser tut nur dieses spezialisiert, der andere tut nur jenes spezialisiert. - Am Ende haben wir Krebspatientinnen halt vielleicht VIER Ärzte, statt nur einer wie früher. - Tja, so funktioniert eben das Geschäft, jaja!

Wegen Deinem Kurbericht, ... ich jedenfalls mache es immer so, und sage an solchen Orten: "Schicken Sie eine Kopie Ihres Berichtes an meinen behandelnden Arzt!" Das setzt sie schon mal ein bisschen unter Druck. Und genau so umgekehrt: Von meinem behandelnden Arzt verlange ich, dass er an die Kur/Reha meine Diagnosenberichte schickt, bevor ich dort eintrete.
Da muss man natürlich ein bisschen aufpassen wegen dem Datenschutz und so, (damit der nicht verloren geht), aber für die Behandlungen/Therapien ist das ja sehr wichtig. Jede Behandlung, und sei es auch "nur" eine Kur, sollte auf den Patienten persönlich abgestimmt sein. - Eigentlich! - Naja, man muss da wirklich als Patientin alles selber ganz genau im Auge behalten.
Aber gerade WIR sehen da ja am besten, was da alles so schief läuft! Manchmal nützt es nichts, wenn wir deswegen nur schimpfen. Wir können sie aber bei ihren "Fehlern" am Schopf packen und mit unserem Wissen, unserer Erfahrung, ... beim nächsten mal "geradebiegen". Wenn wir Kenntnisse über unsere Rechte haben (Einblick in die Krankenakten z.B.), können wir da manche "Fehler", die uns ja nur noch zusätzlich belasten könnten, schon im Voraus vermeiden.
Klar, das wäre absolut nicht UNSER Job! Eigentlich wäre das der Job der Ärzte! - Aber eben!

Liebe Johanna, weisst Du, ... ich habe auch keine Bestrahlung und Chemo gehabt, und TROTZDEM betrachte ich mich nicht als "geheilt", auch wenn ich körperlich soweit gesund bin. Der "Mörder" sitzt auf meiner Schulter, das ist nun mal eine Tatsache. Entweder schlägt er wieder zu, oder eben auch nicht. Wer weiss das schon?
Meine "Nichtbehandlung" war auf die Situation abgestimmt gewesen, meine eigene Entscheidung und Überzeugung. Doch ich würde niemals jemandem empfehlen, dass dies der EINZIG richtige Weg ist. Er war einzig und alleine, ... mein ganz persönlicher Weg.

Es ist schon richtig, die Ursachenforschung zu betrachten, denn gerade diese wird ja kaum beachtet. Die Symptome werden bekämpft, aber kaum die Ursache gesucht. Wenn die Ursache am Ende tatsächlich im Menschen liegt, in seiner Lebensform, ... so bringt das der Forschung kein Geld, sondern KOSTET höchstens noch Geld.
Aber auch das, denke ich, ist nicht der absolut einzig richtige Weg. Denn hier muss die "Mitte" gefunden werden. Ursachenforschung UND die Symptombekämpfung. - Weisst Du, wie ich meine?

Es ist also die Aussage, "geheilt zu sein", welche bei Dir - so wie Du sagst - zu möglichen Beschimpfungen führen kann. Darum versuche ein bisschen gnädig zu sein. Der Schulmedizin gegenüber, der Forschung gegenüber, und auch uns gegenüber.
Alles im Leben hat zwei Seiten. Auch die Natur. Du und ich. Die Forschung. Das ganze Leben ...

Ganz liebe Samstagsgrüsse an Euch alle
von der "krassen" Brigitte
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  #28  
Alt 02.11.2002, 13:40
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Liebe Monika,
erlaube mir, persönlich zu werden. Es tut mir nämlich richtig weh, daß man so mit Dir umgegangen oder direkter, Dich so verpfuscht hat. Sehe ich das richtig, ist das mit dem latissimus irreversibel? Ich denke, wenn Du mal einen Arzt triffst, der zu Dir sagen würde: Frau M., es tut mir sehr leid, daß Sie soviel mitgemacht haben, dann, ja dann bist Du richtig. Er hätte das, was ein Arzt bräuchte; nämlich Empathie, würde sich in Dich hineinversetzen können und dann verantwortungsvoll über Linderung nachdenken können. Na ja, sowas soll es geben und ich hab das schon in meiner Kindheit erlebt. Was Du in der Kur erlebt hast ist ja eine reine Farce , kostet reichlich und genügt wieder mal nicht den Ansprüchen denen sie angeblich genügen. Tschuldigung: es ist zum Speien.Nochdazu Du ja eine Frau bist, die sich zur Wehr zu setzen weißt. Was passiert eigentlich, wenn man sowas abbricht? Wahrscheinlich kriegt man dann auch noch bürokratische Schwierigkeiten, anstelle der Tapferkeitsmedaille.
Daß Deine Gyni einigermaßen vertrauenswürdig ist, indem sie ihre Grenzen kennt, sehe ich auch so wie Brigitte. Noch besser wäre es, wenn sie Dir einen erstklassigen Onkologen oder Orthopäden nennen könnte. Denn, das ist auch das Gütezeichen eines Arztes, die wenigen guten Kollegen zu kennen und sich mit denen auszutauschen. Das ist ungeheuer wichtig, denn es gibt sie!! Also viel Glück in dieser Richtung....

Liebe Brigitte...
kennst Du Thomas Bernhard, den Salzburger Dichter und Nörgler? Der hatte Sarkoidose und sprach immer vom “Todesvögerl” das auf seiner Schulter sitze, halt östereichisch -. Ja, Johanna wirkt sehr ungnädig, fast aggressiv . Die Psyche ist auch nicht alles und was dem einem hilft, schadet dem anderen. Die Homöopathie unterscheidet ja zwischen dem körperlich, seelischen und geistigen Typus und die jeweiligen Auswirkungen. Mir leuchtet ein, daß ein erdverbundener Mensch anders reagiert als z. B. ein eher vergeistigter, zarter Mensch und daher wohl auch anders zu behandeln sein müßte, oder? Warum hat der eine bei Chemo fast keine Nebenwirkungen, der andere schwerste? Nein, mit der Psyche allein hat das wohl nichts zu tun. Ich wüßte aber nicht, daß dies schon mal Gegenstand der Forschung gewesen ist.

Auch liebe Samstagsgrüße
Anka
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  #29  
Alt 02.11.2002, 13:45
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Hallo,
eine neue Studie hat ergeben, dass die positiv denkenden Krebspatienten nicht länger leben.
Die guten Ratschläge, die von aussen kommen, heissen immer, du musst kämpfen - du musst positv denken. An vielen Tagen habe ich weden Kraft für das eine noch für das andere.
Da beruhigt mich doch dann eine solche Studie etwas.
Über die neue Medizin habe ich viel gelesen, bin jetzt aber auf Grimms Märchen umgestiegen.
Gruss
Brigitte
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  #30  
Alt 02.11.2002, 18:52
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Wie so oft schon zuvor, vor den falschen Aposteln der "Neuen Medizin" kann ich nur warnen.

Es ist schade, dass wir immer wieder durch deren gefährliche Irrlehren hier "belastigt" werden.

Weder mein Tumor, noch meine weitgestreuten Krebszellen hätten sich durch mein postives Denken "vertreiben" lassen. Anderen geht es nicht anders.
Gruss
Bluebird
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