meine oma hat krebs(vorsicht lang) - Krebs-Kompass-Forum seit 1997

mandurugo · #1 12.12.2008, 16:33

hallo

vor ca 2 jahren hat uns meine oma an ihrer brust eine stelle gezeigt,die wie eine art schürfwunde ausgesehen hat.ich bin selbst krankenschwester und dachte das sei eine art ekzem und hab ihr gesagt sie soll zum doktor gehen.meine oma hasst aber nichts mehr als ärzte und ging natürlich nicht.sie war bei einer heilpraktikerin,die ihr eine salbe verschrieben hatte.
nach einiger zeit fragten wir nach,was nun mit ihrer brust sei,sie sagte immer,es sei wieder in ordnung.
ca anfang des jahres hat es angefangen,dass sie sich vor meinem opa nicht mehr ausgezogen hat und das bad immer zusperrte.natürlich war uns klar,da ist noch was.wir haben immer wieder gesagt sie soll zum arzt,aber nichts zu machen.
seit ca september fing sie an sich vor bestimmten essen zu ekeln,immer weniger zu essen und hat nun ca 15 kg abgenommen.natürlich eindeutig das es krebs ist,doch immer noch nichts zu machen.sie drohte uns immer,wenn jmd den doktor holt,den schmeisst sie wieder raus,sie lässt sich nicht untersuchen.
dann gestern,sie war in der badewanne,plötzlich alles voll blut,sie hat meinen opa gerufen.mein opa hat den notarzt geholt,sie wollte nicht,muste dann aber mitfahren.
sind dann gleich hinterhergefahren.nun der schock,wir waren bei ihr im zimmer als sie umgezogen wurde.auf der brust ist eine ca handflächengrosse fleischwunde,die geblutet hat,und aussenrum alles voll schwarzen wucherungen(zusätzlich is noch ne haemorrhoide aufgeplatzt).
die ärztin sagte nur duch blosses hinschauen,das is bösartig im endsatdium und metastasiert.
meine oma ist schon ganz gelb überall.
wie lange wird sie noch leben?das ist so unbegreiflich,weil sie es ja verhindern hätte können,ansonsten war meine oma immer kerngesund...

mandurugo

mandurugo · #2 14.12.2008, 13:12

bitte das thema in brustkrebs verschieben,hat sich nun herausgestellt,das es brust und nicht hautkrebs ist

danke

mandurugo

babs_Tirol · #3 14.12.2008, 13:16

Hallo mandurugo,

es tut mir Leid um deine Oma.
Andererseits sieht man mal wieder wie wichtig es ist- bei seltsamen Hautveränderungen, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Eigentlich sollte ein verantwortungsbewusster Heilpraktiker, solche Patienten an einen Facharzt weiterleiten und nur begleitend solche Patienten therapieren.

Auf deine Frage, wie lange deine Oma noch leben wird, kann ich dir leider keine Antwort geben. Ich denke als examinierte Krankenschwester hast du da bessere Erfahrungswerte.

Man kann deiner Oma nur wünschen, dass die Ärzte ihr eine gute Schmerztherapie geben, damit sie nicht so leiden muss.

Aller erdenklich Gute für deine Oma und eure Familie.

LG
-babs_Tirol-

bijomi · #4 14.12.2008, 17:16

Hallo Mandurugo!

Deine Geschichte erinnert mich stark an die meiner Tante. Genau das gleiche Spiel. Sie hat sich auch monatelang mit der Selbstversorgung rumgequält und nur weil ihrer Tochter irgendwann das riesige Pflaster auffiel wurde sie zum Arzt gebracht. Es kam auch Brustdrüsenkrebs raus mit Metastasen überall. Die Wunde war wohl auch recht riesig (ca. 15x15 cm) und schwarz und muss echt fies ausgesehen haben. Das war vor vielen Monaten und die Gute lebt immer noch.
Also immer schön positiv denken. Da ist die Medizin schon ein paar Schritte weiter gekommen.
Klar, dass sie keine 20 Jahre mehr vor sich haben wird, aber ganz so dramatisch wie befürchtet dürfte es sich nicht darstellen.
Obwohl....die Diagnose an sich ist ja schon furchteinflößend, wie wir hier alle wissen...

Alles Gute für deine Oma.

Busenfreundin · #5 15.12.2008, 08:28

Liebe Mandurugo!

Das mit Deiner Oma tut mir wirklich sehr leid!! Das ist sicher ein großer Schock für Dich und Deine Familie, vorallem auch, daß Deine Oma so lange gewartet hat.
Ich vermute, jetzt werden einmal alle Untersuchungen gemacht und geschaut, wo die Metas überall sind und dann wird sie die entsprechenden Behandlungen bekommen. Und erst dann wird man eine Prognose abgeben können.
Ich will Dir keine falschen Hoffnungen machen, aber vielleicht ist es gar nicht sooo schlimm. Vielleicht helfen ihr die heute schon wirklich sehr guten Chemos!!

Ich drück Deiner Oma ganz fest die Daumen und hoffe, daß es ihr bald besser geht!

Allles Liebe,
Sonja!

mandurugo · #6 15.12.2008, 08:36

hallo

heute oder morgen müssten die ergebnisse der gewebeprobe da sein.ich werde morgen trozdem mal hinfahren,aber in der eingangshalle warten,vielleicht ist ja ein doc so lieb und kommt dann da runter zum reden(will ja mit den windpocken net das ganze kh lahm legen)

ich denke eine chemo kommt eh nicht in frage,weil meine oma so abgemagert ist,die hätte die kraft nicht dazu.gestern war mein bruder dort,da hat sie recht wirr geredet,erst das man die brust operiert,dann wieder doch nicht,metastasen hätte sie im bauchraum,dann sagt sie wieder,wer weiss ob ich weihnachten noch bin,dann wieder nächstes jahr müssen wir dann halt im schrebergarten mit helfen,weil sie das wohl nicht mehr alleine schafft...ganz schön verwirrend alles...

mein opa ist nur am heulen,weil wir halt eben nix genaues wissen,oma sagt ja auch nix genaues,is echt dringend das ich da morgen hinfahr um mal klare sicht zu kriegen...

wir hoffen natürlich dass sie bald wieder heim kommt,um zuhause sterben darf,sie wollte ja nie zu den ärzten...

naja,abwarten und tee trinken

mandurugo

Stefans · #7 15.12.2008, 14:02

Hallo,

Zitat:

Zitat von mandurugo

wir hoffen natürlich dass sie bald wieder heim kommt,um zuhause sterben darf,sie wollte ja nie zu den ärzten...

naja,abwarten und tee trinken

Ich kann gut nachvollziehen, wie es euch damit geht. Meine Frau hat auch metastasierten BK und wird bald daran sterben. Eine Chemo erfoglos abgebrochen, eine weitere hätte noch weniger Aussicht auf Erfolg - und sie würde die auch nicht mehr überleben. Hat 20 kg abgenommen, nur noch Haut und Knochen, isst und trinkt fast nichts mehr, wird über Port / Tropf ernährt und mit Schmerzmitteln versorgt. Auch sie möchte Zuhause sterben, und sie wird hoffentlich noch diese Woche aus der Klinik nach Hause kommen können.

Und dazu möchte ich euch raten: bitte _nicht_ "abwarten und Tee trinken". Sondern so schnell wie möglich mit den Ärzten in der Klinik sprechen. Und denen klipp und klar sagen, dass deine Oma zum Sterben nach Hause möchte, und dass sie keine "sinnlosen" Behandlungen wünscht. Und dass die Ärzte (schnell) alles nur Mögliche tun sollen, damit deiner Oma dieser letzte Wunsch erfüllt wird.

OK, erstmal muss der Gewebebefund da sein. Dann wird wohl entschieden, ob / wie der Krebs noch operiert wird. Wenn deine Oma nach Hause kommen soll, dann wird sicher auch ein Port gelegt werden müssen, über den dann Ernährung / Schmerzmittel usw. gegeben werden können. Dann müssen Zuhause halt xx Hilfsmittel da sein (vom Infusionsständer bis zur Bettpfanne), und ein qualifizierter Pflegedienst muss kommen. Und bei der Krankenkasse muss eine Pflegestufe nach Pflegeversicherung beantragt werden. Und, und, und... :-(

Das alles braucht seine Zeit. Und je länger man abwartet, desto größer wird die Gefahr, dass es für deine Oma letztlich zu spät ist, noch nach Hause zu kommen. Also bitte schnell und mit Nachdruck mit den Ärzten und dem sozialen Dienst in der Klinik sprechen, um das anzuleiern. Sicher kann es medizinische Gründe geben, die einen weiteren Klinikaufenthalt erzwingen. Aber sobald das nicht mehr so ist, sollte die schnellstmögliche Heimkehr organisiert werden. Ärzte / Klinik wissen, wie das geht, und helfen dir auch dabei. Aber rechtzeitig ansprechen solltest du es.

Weil es nach meiner Erfahrung mit meiner Frau leider so ist: solange der Patient bzw. die Angehörigen nichts in der Richtung sagen... solange wird ein Patient im Krankenhaus einfach "zu Tode behandelt". Da gibt es immer noch die Diagnostik, die man machen kann, und immer noch die Therapie, die ja zumindest nicht schadet. Überhaupt kein Problem, einen Menschen, bei dem keinerlei Heilungschance mehr besteht, monatelang im Krankenhaus liegen zu lassen.

Die Klinik wird sich von sich aus nicht dagegen wehren. Solange die Kasse die Kosten übernimmt, freuen die sich über jedes Bett, das belegt ist. Bringt der Klinik 300 EUR oder mehr pro Tag ein. Auf Entlassung drängen (dann aber schnell) wird die Klinik erst, wenn die Kasse nicht mehr zahlt bzw. der Patient sie mehr kostet, als die Einnahmen per Fallpauschale betragen. Traurig, aber im deutschen Gesundheitswesen leider Normalität.

Was ich euch noch empfehlen kann: meldet eure Oma schnell "vorsorglich" in einem Hospiz an. Kalr, deine Oma möchte Zuhause sterben. Aber es kann halt sein, dass das trotz guter ambulanter Pflege irgendwann nicht mehr geht. Wenn das eintritt, gibt es halt Klinik, Hospiz oder stationäre Pflege. Klinik geht nur kurzzeitig, weil die Kasse die Kosten nicht trägt, wenn keine Behandlung mehr möglich ist. Stationäre Pflege im Heim muss deine Oma selbsdt bezahlen, und ist oft auch qualitativ schlecht. Hospize haben meist längere Wartezeiten. Wenn ihr eure Oma da (sofern es bei euch in der Nähe ein taugliches Hospiz gibt, und ihr das wünscht) mal aufgenommen werden möchte, dann ist es gut, schon länger auf der Warteliste zu stehen. Weil sonst xx andere vor ihr dran sind, und sie evtl. vorher stirbt. Wenn man sich da anmeldet und doch keinen Hospizplatz braucht, dann macht das nichts, kostet auch nichts. Aber wer nicht auf der Warteliste steht, hat halt Pech gehabt. Also vorher anleiern. Dafür muss nur der Arzt in der Klinik ein "Gutachten" schreiben (nichts Aufwändiges) und der Sozialdienst der Klinik den Papierkram erledigen. Meine Frau möchte auch nicht im Hospiz sterben, sondern Zuhause. Trotzdem steht sie - nur für den "Notfall" - da auf der Warteliste. Wenn es nicht so kommt: umso besser.

Viele Grüße,
Stefan

mandurugo · #8 16.12.2008, 08:30

ich fahr jetzt gleich ins kh,hatte gestern noch ein langes telefonat mit der ärztin.also man kann definitiv nichts mehr machen,auch op würde nicht funktionieren.
metastasen haben die leber so zerfressen,dass sie die nächsten wochen an leberversagen sterben wird.auch in der lunge ist alles voll metastasen.
hab jetzt nen termin mit der überleitungsschwester,die organisiert alles,und dann darf oma am freitag spätestens heim.

die ärztin meinte,sie wird kein vollpflegefall,da es bei lungen und leberkrebs sehr schnell gehen wird.

nun müssen meine mum und ich uns halt abwechseln,tgl 50 km hin und 50 km zurück um meinen opa zu unterstützen,damit sie daheim bleiben kann und nicht wegen ein paar wochen zu uns ziehen muss.

wir sammeln unsre kräfte und werden das gemeinsam durchstehen

mandurugo

Nov06 · #9 16.12.2008, 10:52

Hallo Mandurugo,
ich wünsche Dir viel Kraft für die schwere Zeit der Pflege Deiner Oma. Ich wünsche Deiner Oma, dass sie sich nicht quälen muss.

Deine Oma muss im letzten Jahr innerlich viel gelitten haben, sie MUSS bemerkt haben, wie der Krebs in der Brust wächst und wie er durchbricht...und hat das noch vor der Familie verheimlicht...

Ich hab meinen BK auch einige Wochen verdrängt, wollte nicht wahrhaben, was in meiner Brust geschieht, bin dann aber doch noch rechtzeitig zum Arzt und mir wurde geholfen (Chemo, OP, Bestrahlung, AHT) und bin jetzt hoffentlich (ich wünsch es mir so) dauerhaft geheilt.

Sei stark!
l.G.
Kirsten

mandurugo · #10 16.12.2008, 14:07

nun kommt oma morgen nach hause.
hab alles geregelt,pflegestufe,toilettenstuhl...
heute konnte sie kaum noch sprechen,hat nicht verstanden,dass sie morgen heim darf..
ich schätze es sind nur noch wenige tage,dann hat sie es geschafft...
ich hoffe nur das mein opa das ganze verkraften kann.
für meinen opa richten wir nun gleich im neu gekauften haus die kellerwohung(eine schöne wohnung,kein kellerloch.-))und er darf dann sobald er möchte zu uns ziehen.

mandurugo