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  #1  
Alt 09.12.2008, 01:08
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Lächeln Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Hallo, all Ihr Lieben!

Bisher hab ich ja nicht sooo viel über mich geschrieben. Das lag zum großen Teil auch daran, dass ich mir nicht schlüssig war, ob ich dafür besser ein neues Thema anlegen, oder in einem der bestehenden Themen berichten sollte. Nachdem ich nun schon eine ganze Weile fleißig mitgelesen habe, gefällt es mir persönlich doch besser alles wesentliche schön übersichtlich in einem Thema zu haben.

Nun beginne ich mal mit Erst-Diagnose und KH-Aufenthalt:

An einem Wochenende, Anfang Juni 08 hatte ich Bauchschmerzen, die ich für eine Magen/Darm-Verstimmung hielt. Nach ein paar Tassen Kräutertee gings mir jedoch wieder gut. Ein paar Tage später wieder diese Bauchschmerzen. Nun ging ich zur Hausärztin.
Leukos leicht erhöht und Blut sowie etwas Eiweiß im Urin. Könnte eine Blasenentzündung sein, doch HÄ wollte sicher gehen, dass da nicht doch etwas anderes ist. Überweisung zum Internisten. Sono ergab in seinem Bereich alles okay, aber Gebärmutter etwas vergrößert, sollte demnächst mal einen Gyn aufsuchen. Ich erhielt eine Antibiotika, die man nur 3 Tage lang einnehmen muß. Nach diesen 3 Tagen immer noch Blut im Urin. 2 oder 3 Tage später Termin beim Urologen. Blasenentzündung, die nun fast schon abgeklungen war, wurde bestätigt. Nieren in Ordnung. Auch hier der Hinweis auf vergrößerte Gebärmutter, vermutlich ein Stielmyom, meinte der Uro.

Mein Gyn hatte vor ein paar Jahren seine Praxis aufgegeben. Seither hatte ich mir noch keinen neuen gesucht. Die Wechseljahre hatten bei mir sehr sanft und ohne größere Beschwerden eingesetzt, aus meiner Sicht kein zwingender Grund einen Gyn aufzusuchen. Vorsorge? Wollte ich irgendwann mal wieder machen, wenn mehr Zeit übrig ist und ich entschieden habe, zu welchem Gyn ich dann gehen werde. Wegen einiger Krebserkrankungen in meinem Umfeld, die bei den Vorsorgeuntersuchungen nicht erkannt bzw. noch nicht vorhanden waren, hielt ich es ohnehin für reinen Zufall, dass gerade zum Zeitpunkt der jährlichen Untersuchung ein Tumor zwar schon erkennbar, jedoch noch im Frühstadium festgestellt werden kann. Heute, nachdem ich nun selbst betroffen bin, würde ich natürlich jede Chance wahrnehmen, eine Krebserkrankung so frühzeitig wie möglich zu erkennen.

Am 20.06.08 Termin bei der Gyn. Meine Gebärmutter ist nicht vergrößert, doch da ist ein Tumor. Das muß nicht heißen, dass es bösartig ist, kann auch ein harmloses Myom sein, muß jedoch in der Klinik abgeklärt werden, meinte sie. Stationäre Einweisung eine Woche später.
Dort erst mal Aufklärung durch den Anästhesist, der zunächst selbst nicht recht wusste worüber, mich dann vorsorglich über das volle Programm „Wertheimer“ aufklärte – falls das denn nötig sei. Dabei erfuhr ich, dass die OP schon für den nächsten morgen geplant sei. Das kam mir jetzt schon komisch vor, noch keine einzige Untersuchung aber bereits ein OP-Termin. Wußte diese Gyn doch mehr, als sie mir sagte?
Danach gyn. Untersuchung beim Stationsarzt. Der konnte oder wollte auch nicht sagen, was für ein Gebilde ich da mit mir herumtrage. OP wurde erst mal abgesagt, dafür nach einem Termin für ein CT angefragt. Erst schauen, was da genau ist, dann entsprechend die OP planen, meinte er. Das könnte jedoch etwas dauern mit dem CT Termin, ich sollte wieder nach Hause gehen, man würde mir den Termin telefonisch mitteilen.
Anruf kam am nächsten Tag, CT Termin ein paar Tage später, dann mit stationärer Aufnahme. Also rückte ich zu diesem Termin wieder mit gepacktem Köfferchen an und bekam auch recht schnell ein Bett zugewiesen. Dann kamen auch schon die leckeren Getränke, die ich wegen dem CT trinken sollte. Schmeckte gar nicht mal so übel, wie ich befürchtet hatte, so ein bisschen mit Tropicgeschmack. CT war für 11:30 geplant, als ich dann endlich dran kam war es fast schon 13:00 Uhr. Natürlich war inzwischen das Mittagessen bereits serviert und kalt geworden, der Salat nicht mehr genießbar. Fand ich aber nicht so schlimm, konnt ich doch in die Cafeteria gehen und dort eine Kleinigkeit essen. Wollte ohnehin runter gehen, um mal eine zu rauchen. Den Nachmittag verbrachte ich mit Lesen und Plaudern mit den beiden Zimmergenossinnen. Als das Abendessen serviert wurde, fragte mich die Schwester, was der Arzt für den nächsten Tag mit mir besprochen hätte, und was ich essen dürfe? Ich sagte ihr, dass noch kein Arzt mit mir gesprochen hat. Sichtbar ratlos was sie mir nun zu Essen geben darf, ging sie wieder hinaus. Eine ganze Weile später erhielt ich dann doch noch ein paar Brote mit Käse und Wurst. Und oh Wunder, es kam sogar noch ein Arzt. Der entschuldigte sich vielmals, dass noch niemand mit mir gesprochen hat, aber der Befund vom CT, der eigentlich am Nachmittag hätte kommen sollen, sei noch nicht da. Ohne den kann nichts geplant werden und überhaupt würden die meisten Patienten nach der CT-Untersuchung wieder nach Hause gehen und nicht sofort auf Station bleiben. Ich schaute ihn an und fragte, ob ich wieder gehen soll? Er meinte, das würde er mir fast empfehlen. Ja, das hab ich mir dann auch kein zweites Mal sagen lassen, sondern sogleich meinen Sohn angerufen, dass er mich abholen kommt.

Am nächsten Nachmittag rief ich in der Klinik an, ob der Befund nun da sei und wann ich wiederkommen soll. Der Befund war da, viel mehr als zuvor erfuhr ich jedoch auch nicht, nur dass dieses Ding in meinem Bauch von der Gebärmutter bis zum Darm hin reicht und ich nächste Woche operiert werden soll. Stationäre Aufnahme daher am 07.07., OP am 09.07.

Zwischen der Erstdiagnose bei der Gyn und dem Krankenhausaufenthalt schwankte meine Stimmung zwischen „ich habe Krebs“ und „nein, mir geht es doch so gut, das kann nichts bösartiges sein“. Ich versuchte im Internet zu recherchieren um welche Art von gut- oder bösartigem Tumor es sich denn handeln könnte, jedoch wusste ich viel zu wenig um wirkliche Schlüsse ziehen zu können. Einzig der für die Eierstöcke relevante Tumormarker war mit gerade mal 40 minimal erhöht. Laut Arzt jedoch kein Grund zur Besorgnis.

So rückte ich dann am 07.07.08 wieder mal mit meinem Köfferchen im KH an. Irgendwie glaubte ich schon fast nimmer, dass tatsächlich eine große OP ansteht, war recht locker und entspannt. Meine Zimmernachbarinnen waren beide wegen winziger Knötchen in der Brust eingewiesen, ebenfalls sehr zuversichtlich, dass es nur ein kleiner Eingriff ohne weitere Nachbehandlung sein wird. So waren wir alle drei recht guter Dinge.

Am Abend vor der OP rief mich der Oberarzt zur Untersuchung. Er meinte, ich mache so einen gesunden Eindruck, dass er nicht glauben kann, dass ich einen bösartigen Tumor habe.
Er wolle sich das selbst per US ansehen, bevor er mich dann morgen operieren wird. Was er sah, stimmte ihn sehr zuversichtlich, dass es ein von der Gebärmutter ausgehendes Stielmyom sei. Ich natürlich total happy, sofort Sohn und Partner angerufen um sie an den guten Nachrichten teilhaben zu lassen.

Am nächsten Morgen waren wir alle schon sehr früh, viel zu früh wach. Wir waren halt trotz aller Zuversicht doch ein bisserl aufgeregt wegen der OP. Dann ging alles ziemlich schnell, ich bekam meine KO-Tablette und wurde zur Urologie gebracht, weil vor der OP der Harnleiter zum Schutz vorsorglich eine Schiene bekommen sollte. Mitbekommen habe ich davon nichts mehr.

Richtig wach wurde ich danach erst am nächsten Morgen auf der Intensivstation. Da wurde mir klar, dass es doch eine größere OP gewesen sein musste. Kaum war ich wach, war auch schon der OA da und erkundigte sich nach meinem Befinden. Ich erfuhr, dass auch ein Stückchen vom Darm entfernt werden musste und ich daher nach der IS zunächst auf Station der Allgemein Chirurgie kommen sollte, bis der Verdauungsapparat wieder vollständig funktioniert. Außerdem sei während der OP die Blase verletzt worden und musste genäht werden. So richtig aufnahmefähig war ich noch nicht, hatte daher auch keine Fragen gestellt. Der Doc hat das wohl auch gemerkt und weiter nichts mehr gesagt. Etwas später kam der Urologe, mein Blasenkatheter war verstopft und wurde nun durch einen Spülkatheter ersetzt.

Irgendwann kam eine größere Gruppe Weisskittel vorbei. Einer davon erklärte den anderen, den Verlauf meiner Operation, was alles entnommen wurde und woran ich erkrankt war. Alles konnte ich zwar nicht verstehen, doch das Wort Ovarialkarzinom war eindeutig. Ja, nun wusste ich was mit mir los war, ausgerechnet EK dachte ich während die Tränen nur so flossen. Ich hab mich über diesen Vorfall fürchterlich aufgeregt, mehr noch über die Art und Weise über die ich es erfahren musste, als über die Diagnose an sich.

Kurz darauf kam eine sehr nette, einfühlsame Ärztin zu mir und bot mir Ihre Hilfe (Angehörige, Seelsorger, Onkopsychologe verständigen) an. Sie entschuldigte sich vielmals für Ihre Kollegen, bedauerte was passiert war, so was sollte nicht sein, käme aber leider doch immer wieder mal vor. Im Moment wollte ich jedoch niemanden sehen, viel weniger noch gesehen werden, in meinem Zustand mit den verheulten Augen, all den Schläuchen in Nase, Händen und Hals sowie meiner Unfähigkeit ohne fremde Hilfe auch nur meine Lage im Bett ein wenig verändern zu können.

Als am Nachmittag mein Sohn zu Besuch kam, hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt, wusste nur noch nicht so recht, wie ich es ihm sagen sollte. So traf es sich ganz gut, dass gerade da der OA vorbei kam und uns beide nun ausführlich aufklärte. Entfernt wurden beide Eierstöcke (beidseitiger Befall), die Gebärmutter, das Netz, ein Stückchen vom Darm, ein Teil des Bauchfells. Leider konnte am Bauchfell nicht alles entfernt werden, dies soll eine Chemo mit 6 x Carboplatin/Taxol richten.

Die Betreung durch das Pflegepersonal der IS war vorbildlich. Am Abend half mir die Schwester, damit ich auf der Bettkante sitzen und meine Zähne putzen konnte. Ihre Worte: „Sie werden sehen, jeden Tag geht ein bisschen mehr“ machten richtig Mut. Allerdings kam man durch die starke Geräuschkulisse mit piepsenden Geräten, ein häufiges Kommen und Gehen von Rettungskräften, Ärzten und Patienten nicht wirklich zur Ruhe. Daher wurde ich auch bereits am nächsten Tag auf die Normalstation Allgem. Chirurgie verlegt. Bei der Gelegenheit blieben dann auch schon die ersten meiner „Anhängsel“ zurück.

Es kam tatsächlich so, wie die IS-Schwester voraussagte, jeden Tag konnte ich mich, zuerst noch mit Unterstützung von Schwestern und Physiotherapeut, dann auch alleine ein bisschen mehr bewegen. Was war das toll, als ich erstmals alleine aus dem Bett kam! Auch der Darm nahm seine Tätigkeit nach 2-3 Tagen wieder auf und die Aufnahme fester Nahrung konnte endlich beginnen. Der Appetit dazu war bereits reichlich vorhanden. Ich muß sagen, mit jedem physischen Fortschritt, gings auch der Seele besser, meine Kampfgeist und Zuversicht diese Krankheit zu besiegen wurden immer stärker.

Nach etwa einer Woche wurde ich dann auf die Gyn verlegt. Nun blieb auch der Infusionsständer zurück, einzig der Blasenkatheter und der dazugehörende Beutel begleiteten mich auch noch dorthin.
TIPP: Eine dieser geflochtenen Einkaufstaschen oder ein Korb mit hohem Henkel erleichtern das Mitführen des Urinbeutels ungemein, da man sich beim Ablegen und Wiederaufnehmen nicht so tief bücken muß. Außerdem schaut es auch dezenter als so eine Plastiktüte vom Supermarkt aus, mit der viele Patienten notgedrungen umherlaufen.

Auch auf der Gyn gings mit meiner Genesung gut voran. Inzwischen war ich auch ohne Medikamente schmerzfrei und hätte eigentlich bereits zwischen dem 10. und 12. Tag nach OP entlassen werden können, wenn da nicht noch der Spülkatheter und die Harnleiterschiene gewesen wären, die laut Urologe frühestens am 14. Tag nach OP entfernt werden durften. Dieser Katheter begann 3 Tage bevor er entfernt werden durfte, zeitweilig (meistens während oder kurz nach dem Gehen) recht heftig zu schmerzen. Man gab mir dann auf Verlangen zwar immer ein Schmerzmittel, dennoch traute ich mich kaum noch mehr als unbedingt nötig umherzugehn.
Am 15. Tag nach OP wurde dann auch dieses letzte Anhängsel entfernt und die Blase untersucht. Alles in Ordnung. Zu meiner angenehmen Überraschung haben weder die Untersuchung noch die Entfernung von Katheter und Schiene weh getan. Einen Tag später, am Freitag, 25. 7.08 wurde ich dann entlassen.

Ich hoffe sehr, mit dieser Schilderung niemanden Angst gemacht zu haben. Das ist ganz bestimmt nicht meine Absicht, ganz im Gegenteil lest weiter und seht, wie schnell ich mich nach der Entlassung erholt habe und mich heute wieder topfit fühle.

LG Lizzy

Geändert von Lizzy54 (09.03.2009 um 22:01 Uhr)
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  #2  
Alt 09.12.2008, 01:13
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Wieder zuhause - Port - Konditionierung

Wie schön, dass ich an einem Wochenende entlassen wurde, so waren Partner und Sohn zuhause und nahmen mir alle Arbeiten ab. Bei der Essenszubereitung war mein Rat jedoch gefragt. Hihi, ist doch auch mal schön gebraucht zu werden, ohne etwas tun zu müssen

Montags bin ich das erste Mal wieder selbst mit dem Auto gefahren. Super, endlich wieder überall alleine hingehen können, auch wenn der Weg nur in die Klinik führte, zu Aufklärungsgesprächen über Chemo und Anlegen des Ports.

Dienstag, 29.07.08 wurde der Port angelegt. Der Eingriff erfolgte ambulant mit lokaler Schmerzbetäubung, unterhalb des rechten Schlüsselbeins. Das ganze verlief völlig unproblematisch und war in 20 Minuten erledigt. Anschließend musste ich noch ca. 2 Stunden zur Überwachung das Klinikbett hüten. Danach wurde die Lunge geröntgt, um sicher zu gehen, daß der Port auch richtig liegt. Das tat er. Ich bekam noch Schmerztabletten für später mit und durfte dann nach Hause (jedoch nicht selber fahren). Ich hatte noch 2-3 Tage lang leichte Schmerzen, besonders wenn der rechte Arm angehoben oder ausgestreckt wurde. War aber bereits am 2. Tag ohne Schmerzmittel auszuhalten.

Nach wenigen Tagen schon konnte ich meinen Haushalt ohne jede Hilfe erledigen. Nur die schweren Getränkekisten ließ ich die ersten Wochen noch von den Männern in den Keller tragen.

Die Ärzte hatten mir zu Schwimmen und viel Bewegung in der frischen Luft geraten um Kondition und Abwehrkräfte zu stärken. Das wollte ich gerne tun.

Wir haben beide gemeinsame Hobbys, nämlich Fotografieren und Geocaching die uns besonders an den Wochenenden oft hinaus ins Grüne führen. Schließlich macht ein Spaziergang viel mehr Spaß und ist auch spannender, wenn es dabei etwas zu entdecken gibt. Obwohl wir für den Anfang nur wenige 100m in Angriff nahmen und die Länge der Spaziergänge/Wanderungen nur langsam steigerten, war ich mir so manches mal nicht sicher, ob ich den ganzen Weg schaffen werde. Probiert hab ich es dann dennoch, und auch geschafft! Und falls nicht, hätt ich mich unterwegs halt mal auf eine Bank, auf den mitgeführten 3-Bein-Hocker, oder notfalls in die Wiese gesetzt. So geschah es einmal beim Geocaching, dass wir, obwohl ortskundig den falschen Parkplatz angefahren hatten. Erst nach dem Aussteigen und Blick auf das GPS-Gerät bemerkten wir, dass die einfache Strecke zum Cache anstatt 300m, von hier aus ganze 800m beträgt. Mein Partner meinte, ob das nicht noch ein bisschen zu viel für mich ist und wir besser weiter zum nächsten Parkplatz fahren sollen? Das war dann so eine Situation, in der ich es versuchen wollte die Strecke von insgesamt 1,6 km zu gehen – obwohl ich seit der OP noch nie wo weit am Stück gegangen bin – und ich habe es ohne Pause geschafft! Es sollten noch mehr solche oder ähnliche Situationen geben, in denen ich Leistungen vollbrachte, die zwar für einen Gesunden selbstverständlich sind, an die jedoch zur Zeit der Entlassung aus dem KH noch nicht zu denken war. Jedesmal war das dann ein ganz tolles und motivierendes Gefühl, so dass ich in die Luft hätte springen können vor lauter Freude.

Nun hab ich das Glück, gleich 2 Kurorte mit Solebädern in der Nachbarschaft zu haben. So konnte ich schon vor der Reha ein klein bisschen Reha genießen. Sobald die Narben es erlaubten, begann ich mit dem regelmäßigen Besuch (meist 2-3 mal die Woche) der Bäder. Während der 1. Besuche beließ ich es noch beim Schwimmen, etwa 3-4 Wochen später nahm ich dann auch an Wassergymnastik, Aquafitness, Aquabodyforming teil. Auch hier wieder so ein Glückserlebnis, als ich das erstemal an der Aquafitness teilgenommen und mit den anderen Besuchern mithalten konnte.

Bald schon war auch der physische Erfolg dieser Aktivitäten sichtbar. Meine erschlaffte Muskulatur wurde deutlich fester und ich fühlte mich insgesamt kräftiger.

Dann war ja auch noch der Garten da. Da bot sich nach meinem Klinikaufenthalt bis in den Herbst hinein auch jede Menge Beschäftigung. Ich hab es genossen, im Garten zu werkeln, ohne mich dabei zu überanstrengen. Oft habe ich es mir davor/danach/oder zwischendurch mit einem schönen Buch auf der Terrasse gemütlich gemacht – solange das Wetter dazu geeignet war. Einmal hatte ich sogar kurz ein schlechtes Gewissen, dass ich es mir hier draußen gut gehen ließ, anstatt zur Arbeit zu gehen. Aber nur ganz kurz!


LG Lizzy
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  #3  
Alt 09.12.2008, 01:29
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Liebe Lizzy,

vieles was Du da schreibst, kommt mir so verdammt bekannt vor. Das "Management" von Seiten des KH/der Ärzte ist mal wieder unglaublich!!! Unglaublich auch, daß keiner so richtig mit Dir geredet hat, aber in der Visite munter das Wort "Ovarialkarzinom" geschwungen wurde!!! So etwas macht man nicht, das ist eine riesige Schweinerei!!!!!!!!!!
Es ist mir immer wieder unbegreiflich, daß so etwas passiert. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß Patienten immer wieder wichtige Befunde (noch?) nicht mitgeteilt wurde. Bevor falsche Worte fallen, erkundige ich mich immer über den Kenntnisstand des Patienten, ggf. frage ich ihn selbst, um dann ggf. Erklärungen abzugeben. Es macht mich richtig wütend, daß Du so etwas erleben mußtest.
Umso schöner finde ich es, daß Du Dich dann ja doch relativ schnell berappelt hast. Mach weiter so und laß Dich nicht unterkriegen!!!
Liebe Grüße, Sun.
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"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
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  #4  
Alt 09.12.2008, 01:31
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Was während der Chemozeit so geschah.

Am 12. 08. fand meine erste von sechs ambulanten Chemotherapien mit Carboplatin/Taxol in der Frauenklinik statt. Ich hatte zwar nicht wirklich Angst davor, etwas aufgeregt war ich aber schon. Der betreuende Arzt und die Schwestern waren sehr, sehr nett. Haben alles schön erklärt und geduldig alle Fragen beantwortet. Meist waren wir 5-6 Frauen gleichzeitig im Behandlungsraum, die meisten hatten BK und nur wenige mussten solange ausharren wie ich.
Irgendetwas in dem Cocktail oder Begleitmedikamenten drückte auf meine Blase und ließ mich etwa jede Stunde die Toilette aufsuchen. Ansonsten ging es mir jedoch sehr gut während der Behandlung, wurde gegen Ende der Sitzungen jedoch ziemlich müde. Etwa 2 Wochen nach der 1. Chemo sind die Haare ausgefallen.

Auch die Nebenwirkungen an den Tagen danach hielten sich in Grenzen. Es waren zwar welche da, doch das ließ sich aushalten. So hatte ich 2-3 Tage an denen ich deutlich schlechter sah, danach kam das Kribbeln, später auch Schmerzen und Taubheitsgefühl an Füßen und Händen. Die Schmerzen traten jeweils nur für 2-3 Tage auf, wogegen ich Schmerztabletten erhielt. Das Kribbeln und Taubheitsgefühl ist anfangs auch wieder verschwunden, ab der 4. oder 5. Chemo jedoch bis heute geblieben.
Übelkeit und Erbrechen hatte ich nur während einer Nacht, nach der 5. Chemo. Da hatte ich meinem Magen allerdings auch einiges zugemutet, dabei wär’s so manchem auch ohne Chemo schlecht geworden. Insgesamt ist etwa eine Woche vergangen, bis die Nebenwirkungen abgeklungen waren. Während dieser Woche konnte ich halt keine große Unternehmungen planen und vermied vorsichtshalber auch anstrengende Arbeiten in Haus und Garten.

An den folgenden 2 Wochen vor der nächsten Chemo erlebte ich eine gute und schöne Zeit. Hatte ich doch noch nie so viel freie Zeit für mich selbst und meine Lieben. Auch erging es mir während der Erholungsphasen nach der Chemo immer wieder noch einen Tick besser als noch vor der vorangegangenen Chemo.

Wir konnten auch sehr viel Schönes unternehmen, hier mal einige der Highlights während dieser Zeit:

Anfang August: Blue Men Group im Apollo Theater, Stuttgart
Eindrucksvolle Show mit viel Spaß, guter Musik und tollen Lichteffekten

09.-10. Aug: Campingwochenende im Berner Land. Haben uns mit guten Bekannten getroffen und bei Bilderbuchwetter über gemeinsame Interessen ausgetauscht.

12.-17. Sep Kurzurlaub am Bodensee mit Besuch der Fokus Natur.
Ein besonderes Erlebnis war eine geführte Wanderung durch das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried. Gesamtlänge 5 km in 3 Stunden.
Klein aber fein: Der Wild- und Freizeitpark in Allensbach

01. Nov Namibia-Forumstreffen bei Darmstadt mit Übernachtung

14. Nov „Ich hab’s gleich“ Show mit Bernhard Hoecker
Was haben wir gelacht! Sehr zu empfehlen!


Sehr schön waren aber auch die vielen Streifzüge in die Natur in der näheren Umgebung. Nicht immer, aber häufig verbunden mit Geocaching. So wie hier zur Apfelkönigin von Etzleswenden. Den Brustumfang der stattlichen Dame zu messen, war Teil der Aufgabe um die Koordinaten der Final Location zu errechnen. Jedoch war das zur Verfügung gestellte Maßband zu kurz

Geändert von gitti2002 (31.03.2014 um 20:51 Uhr) Grund: Anhänge gelöscht
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  #5  
Alt 09.12.2008, 18:33
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

@Sun: Nur gut, daß es auch richtig nette Ärzte und Ärztinnen gibt

jetzt im Nachhinein sage ich mir halt Sh.. happens, doch damals auf der IS hat es mich fürchterlich aufgeregt, daß dieser Arzt vor den Patienten deren Krankengeschichte herunterlaberte, ohne den Patienten direkt anzusprechen.

Vielleicht war es aber gerade auch die Tatsache, daß hier so manches im argen lag, daß ich mich relativ schnell erholte. Lacht nicht, während der ersten Tage im KH dachte ich ständig: "ich muß hier so schnell wie möglich raus, bevor noch mehr schief geht."
Naja, die Genesung schritt dann doch schnell und komplikationslos voran, also war die medizinische Versorgung wohl doch nicht so schlecht, wie es anfangs aussah.

Nach allem was ich von Deiner Mutter (ich hoffe sehr, daß sie auch bald wieder bei Kräften ist und die Chemo gut verträgt) und manch anderen hier gehört habe, bin ich froh und dankbar, daß es mir letztendlich so gut ergangen ist.


Liebe Grüße
Lizzy
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  #6  
Alt 09.12.2008, 18:35
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Christa Martina Christa Martina ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Hallo Lizzy,
man hört leider immer wieder von so ein SCH.....
Mir erging es ähnlich, habe mit meiner Zyste 1 Jahr gelebt, bevor es Jemanden zur Kenntnis nahm.Am 12.12. wurde endlich eine Laparoskopische
Adnektomie gemacht und auch danach wurde mir gesagt es wäre alles in Ordnung. Morgens, 4 Tage später wurde gesagt, ich könne nach Hause am nächsten Tag, da alles OK war. Ich habe natürlich überall angerufen und die frohe Botschaft verkündet! Abends kam aber der Knall. Da kam endlich ein Arzt und erzählt mir das ich am nächsten Tag, verschiedene Untersuchungen machen müsste, da es doch nicht in Ordnung war. Am 23.12. wurde ich operiert. Ovarialcarcinom bds. Figo III, RO, NO, G3. Am 4.1. wurde ich endlich entlassen. Habe noch 6 x Chemo bekommen.
Am 23.12.08 feiere ich meinem 6. Geburtstag!!! Dies geschah alles 2002.
Das kämpfen lohnt sich immer.
Habe seit Sep. 2007 BK, aber dass ist eine andere Geschichte, und auch dass werde ich besiegen.
Also gebt das Kämpfen nie auf, auch wenn es manchmal schwer fällt. Wenn man hinfällt muss man immer wieder aufstehen, dann hat der Krebs keine Chance!!!
Alles Gute für dich und mach weiter so
Gruss Christa

Geändert von Christa Martina (09.12.2008 um 18:36 Uhr) Grund: Lizzy falsch geschrieben
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  #7  
Alt 09.12.2008, 18:53
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Hallo Ihr Lieben,

ich hab's zwar schon in den guten Nachrichten gepostet, der Vollständigkeit und etwas ausführlicher soll's hier auch noch rein.

Letzte Woche wurde ja bereits Blut entnommen und Hörtest, EKG und Herzecho vorgenommen.

Das Hörtest, EKG und Herzecho in Ordnung waren hatte ich ja sofort erfahren.
Heute nun war das Gespräch und gyn. Untersuchung bei meinem Oberarzt.
Nun erfuhr ich endlich auch meine Blutwerte.

CA 125 ist bei 11. Vorsichtshalber wurde auch der CA 19-9 überprüft, der ist bei 9.
Auch alle anderen Blutwerte sind im grünen Bereich und bei der gyn. Untersuchung war nichts auffälliges zu sehen.
Der Doc meinte, ein CT wäre vorerst nicht nötig, da alle Werte so gut sind und es ohnehin nichts zu sehen gebe. Nur falls bei der nächsten Untersuchung bei meiner Gyn der TM CA125 höher als jetzt wäre, dann soll sofort ein CT gemacht werden.

Einerseits freu ich mich natürlich riesig über das gute Ergebnis, andererseits frage ich mich aber auch, ob damit nun wirklich (vorerst) alles getan ist?

Liebe Grüße
Lizzy
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  #8  
Alt 09.12.2008, 19:02
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Hallo Christa,

danke für die aufmunternden Worte
Ja, ich sage auch immer, falls ich mal auf die Schnauze fall, dann steh ich halt wieder auf

Auch Dir alles Gute, nun hast Du den EK so lange schon in seine Schranken gewiesen, da wird Dir das mit dem BK erst recht gelingen


Liebe Grüße
Lizzy
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  #9  
Alt 09.12.2008, 19:55
BirgitL BirgitL ist offline
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Hallo Lizzy,

hab mir heute - aber mit einigen Unterbrechungen, da bei uns immer was los ist - deine "Geschichte" durchgelesen und muss sagen, das eine oder das andere Mal kam solch eine Wut in mir hoch, die ich kaum beschreiben kann.

Und - ich glaube es geht vielen von uns so -, man möchte den Herren/Frauen Doktoren oftmals mehr als die "Zähne zeigen".

Mehr als jemals zuvor wird heute die Vorsorge propagiert und darüber geschrieben - in jedem Wartezimmer laufen Filme auf Monitoren ab, die uns Patientinnen auf die erforderlichen Vorsorgemaßnahmen hinweisen!...Aber im Erkrankungsfall werden diese Dinge von den Ärzten überhaupt nicht ins Kalkül gezogen. So kommen solche Geschichten, wie auch deine zustande!
Hinzu kommt, dass man oftmals überhaupt nicht richtig informiert wird, was mit einem geschieht. So viele Ärzte mischen mit, und keiner weiss, was der andere gesagt/getan hat. Es werden Untersuchungen an- und abgesetzt - aber die Erklärungen dazu fehlen. Und, wenn man nachfragen will bekommt man keinen zu packen.

Gott sei Dank wird uns trotzdem in vielen Fällen am Ende "geholfen" und wir haben das Etappenziel dann erreicht, so wie du, ich und viele andere.

Allerdings muss man auch sagen, viele der erlittenen Traumata hätte man uns bei entsprechend anderer Vorgehensweise seitens der Ärzte wirklich ersparen können.

Ich freue mich mit dir, dass es dir heute so gut geht und, dass du trotz all dieser Geschehnisse nicht aufgegeben hast, für dich zu kämpfen. Auf dass dieser Zustand lange so bleibt!!!!!!

Liebe Grüße
Birgit
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  #10  
Alt 09.12.2008, 23:32
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Hallo Lizzy,
bei mir wurde nachdem ich zur Reha war, nur noch beim Gyn, Tumormarker und Sono gemacht. Hätte meine Ärztin etwas gesehen, hätte sie sofort ein CT veranlasst. Sie wusste welche Ängste ich hatte, dass wieder was wächst, ohne erkannt zu werden. Ich gehe heute noch halbjährlich zur Nachsorge und glaube ich bin ganz gut versorgt.Besser als Diejenigen die nur zur Vorsorge gehen.
Es wird zwar immer über Vorsorge geredet, aber wenn man das Geld nicht hat, um zwischendurch ein IGEL Leistung ( Sono ) machen zu lassen, bringt es nicht viel, denn in einem Jahr kann viel wachsen. Mein BK war schon 2,9cm bis ich es selber gemerkt habe, und leider schon 2 Lymphknoten befallen. Dank meine Ärztin bin ich allerdings innerhalb 4 Tagen operiert worden.
Radiologe, Stanzbiopsie und alle andere Untersuchungen hat sie sofort veranlasst, hat überall Druck gemacht!
Die Nachbehandlungen kosten die Kassen so viel Geld, Chemo, Medikamente, Bestrahlungen, Taxifahrten zu den Behandlungen und was weiß ich noch alles.
Kommt viel Geld zusammen.
Inzwischen sage ich, vielleicht musste es so kommen. Jetzt pass ich mehr auf mich auf, tue jetzt auch was für mich und nicht nur für die Anderen.
Und ich darf jetzt noch mehr zu meine Tante Doktors, und alles wird bezahlt!!!!
Traurig aber wahr.
Freu dich dass deine Werte so gut waren , und wie Birgit schreibt, "Am Ende wird doch geholfen".
Ich freu mich auch mit dir über deine gute Ergebnisse und dass du weiter kämpfst.
Was uns nicht kaputt kriegt, macht uns nur noch stärker.
Danke auch für die guten Wünsche
Liebe Grüsse,:winke
Christa
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  #11  
Alt 10.12.2008, 10:23
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Liebe Lizzy,

daß Du schnell auf die Beine kamst, weil Du so schnell wie möglich da raus wolltest, damit nicht noch mehr schief geht, kann ich gut verstehen. Ich kann auch Krankenhäuser nicht leiden...

Birgit wundert sich über das viele Termine hin- und herschieben, wie Dinge über den Kopf des Patienten entschieden werden etc.... Das Problem ist einerseits das Selbstverständnis vieler Ärzte. SIE wissen, was richtig ist und nicht der Patient, der das ausbaden muß. Außerdem ist es in der Tat so, daß ständig neue Termine vereinbart werden müssen, ständig neue Befunde eintrudeln, die wiederum u.U. zur Änderung der Marschrichtung führen etc. Dazu kommt der enorme Zeit- und Arbeitsdruck im KH. Da kann auch MAL was unter bzw. schief gehen. Leider passiert das aber viel zu oft, fast immer werden die Patienten entmündigt. Klar, oft haben die Entscheidungen der Ärzte ihren Sinn, aber so etwas muß mit Patienten besprochen werden. Dazu ist die Visite da. Man kann auch in kurzer Zeit für den Patienten zusammenfassen, was die neuesten Ergebnisse sind, was weiter geplant ist usw. Inhaltlich ändert das i.d.R. kaum etwas, aber der informierte Patient fühlt sich besser, weniger ohnmächtig oder ängstlich und ganz nebenbei erspart das den Ärzten Zeit der Nachfragen (durch Pat., Angehörige etc.)... Leider interessiert das aber auch viele nicht (Ärzte), das finde ich echt schade. Die sind aus meiner Sicht eigentlich fehl am Platz. Aber es gibt wirklich die "Guten", ich kenne einige von ihnen, so wie auch ihr...
So, nun hab ich aber wieder geschwafelt... Sorry!!!!

Liebe Grüße an Euch Diplompatientinnen, Sun.
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  #12  
Alt 18.12.2008, 20:07
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Hallo,

heut möcht ich euch mal wieder über die letzten Ereignisse informieren.
Es scheint tatsächlich so, als ob meine Pechsträhne erstmal vorbei ist und nun die guten Nachrichten an der Reihe sind

Am Dienstag war ich bei der Weihnachtsfeier "meiner" Firma. Ich arbeite zwar für ein sehr großes Unternehmen, wir waren jedoch nur ca. 30 Personen, da eben wegen der Größe des Unternehmens jeder Bereich für sich feiert. So konnte ich mich mit fast allen unterhalten, und es war einfach überwältigend wieviel Anteilnahme und Verständnis für meine Situation ich dabei von allein Seiten erfahren durfte. Sogar der Geschäftsführer sprach bei seiner Rede davon, daß dies ein ganz besonderer Abend sei, weil ich auch mit dabei sein kann und mich schon so gut erholt habe. Mir wird jetzt noch ganz warm ums Herz, wenn ich an den Abend denke und freu mich schon sehr darauf, nach der AHB meine Arbeit wieder aufnehmen zu können. So viel Verständnis findet man wirklich nicht überall, und das obwohl ich erst seit 1 Jahr vor meiner Erkrankung dort angestellt bin.


Heute bekam ich auch die Mitteilung, daß ich vom 04.01.09 bis 01.02.09 nach Bad Waldsee zur AHB darf. Juchuu! Bad Waldsee mit seiner Therme stand nämlich auf meiner Wunschliste ganz oben. Da freu ich mich jetzt schon riesig drauf.
Auch mit dem Timing hat es super geklappt, hätte eigentlich ja noch kurz vor Weihnachten antreten sollen, da die letze Chemo bereits am 25.11.08 war. An Weihnachten wollte ich aber unbedingt zuhause bei meinen Lieben sein.
Die nette Sachbearbeiterin vom KH-Sozialdienst wußte was in so einem Fall zu tun ist, und hat den Antrag einfach spät genug weggeschickt, so daß es für vor Weihnachten nimmer gereicht hat.


Allen die hier mitlesen, wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und denjenigen unter uns, denen es gerade nicht so gut geht wünsche ich aus ganzem Herzen, daß es bald wieder aufwärts geht.

Liebe Grüße
Lizzy
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  #13  
Alt 20.12.2008, 11:28
here_comes_the_sun here_comes_the_sun ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Liebe Lizzy,

toll daß das mit Deiner so gut klappt! Viel Erholung, Kraft und Ruhe!
Das mit Deiner Weihnachtsfeier ist ja auch eine schöne Erfahrung! Es tut gut, wenn so unerwartet eine so herzliche Anteilnahme und Verständnis entgegen gebracht werden, oder? Daß da gerührt bist, kann ich gut nachvollziehen.

Ich wünsche Dir auch schöne Feiertage. Liebe Grüße, Sun.
__________________
"Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich"
(Afrikanische Weisheit)
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  #14  
Alt 09.03.2009, 00:32
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Lächeln AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Liebe Mitbetroffene und Angehörige,

heut möcht ich Euch wieder mal ein bißchen berichten, wie es bei mir weiterging.

Die Kur vom 04.01.09-01.02.09 in Bad Waldsee hat sehr gut getan. Bei der Auswahl der Therapien/Anwendungen durfte man mitentscheiden. Dabei wurde weder gegeizt, noch bekam man zuviel verordnet.

Für das Taubheitsgefühl an den Füßen bekam man so eine Nadelreizmatte, genannt Akumat. Im Sitzen die Füße draufgestellt (täglich ca. 15-30 Min) und von der Ferse zu den Zehen abgerollt, hat schon einiges gebracht.
Für die Hände war eine große Kiste mit Rapssamen zum Kneten aufgestellt. Auch das hat sehr geholfen.
Beides sehr einfache, aber wirkungsvolle Mittel, die ich mir schon längst hätte besorgen können, hätte mir nur jemand vor oder während der Chemo bereits dazu geraten.


Am besten gefielen mir die Anwendungen im Wasser - Aquabiking und Aquajogging. Das Aquajogging war zwar anfangs sehr anstrengend, hat aber auch einiges für die Kondition gebracht. Inzwischen fühle ich mich wieder fit wie ein Turnschuh - na gut, dem Alter entsprechend halt

Um auch weiterhin etwas für die Gesundheit zu tun, gehe ich jetzt Montags zu Pilates und Mittwochs zur Aquafitness im Solebad. Außerdem habe ich nun angefangen Mistel zu spritzen. Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl nach der Chemo noch etwas für mich tun zu müssen.

Nun gehe ich schon seit 2 Wochen wieder zur Arbeit. Die ersten beiden Wochen mit 4 Std./Tag, die nächsten beiden Wochen 6 Std./Tag. Damit ist die Wiedereingliederung dann beendet, doch bevor es stundenmäßig wieder in die Vollen geht, darf ich mir noch 1 Woche Resturlaub gönnen. Es macht mir viel Freude wieder zu arbeiten, bringt es doch wieder ein Stück Normalität und auch Abwechslung in den Alltag.

Am 17. März ist meine 1. Nachsorgeuntersuchung. Seit bitte so lieb und drückt mir die Daumen, daß alles im grünen Bereich ist.

Euch eine schöne neue Woche. Allen, denen es im Moment nicht so gut geht, wünsche ich gute Besserung.

LG
Lizzy

Geändert von Lizzy54 (09.03.2009 um 22:03 Uhr)
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  #15  
Alt 14.03.2009, 14:21
Lizzy54 Lizzy54 ist offline
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Standard AW: Noch eine die sich nicht unterkriegen läßt

Hallo Ihr lieben Mitkämpferinnen und Angehörige,

meine Hausärztin war so nett, und hat diese Woche ein großes Blutbild plus TM's machen laßen. Gestern Nachmittag hab ich nun die Werte erfahren.
Der CA125 ist nun mit 9,6 noch ein bisserl niedriger als im Dezember
Alle anderen Blutwerte sind auch alle im grünen Bereich.
Das haben wir gestern Abend gleich mit einem Gläschen Rotwein gefeiert - man gönnt sich ja sonst nichts

Nun kann ich am Dienstag ganz ruhig und entspannt zur Untersuchung bei meiner Gyn gehen.

Euch allen ein schönes Wochenende.

LG
Lizzy
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