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  #1  
Alt 05.11.2007, 09:02
wolkenboot wolkenboot ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Beiträge: 3
Standard CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Hallo und guten Morgen,
am 1.10. hat mein Papa die Diagnose CLL bekommen. Mein Papa wird jetzt im Dezember 68 Jahre alt.
Er redet nicht darüber, aber er hat große Ängste und wenn ich ihm etwas über diese Krankheit erzähle, habe ich trotzdem das Geühl, daß er die Informationen aufsaugt. Aber in Absprache mit meiner Mutter erzählen wir ihm nicht zuviel.
Er ist auch Diabetiker (will erauch nichts von wissen...).
Gibt es Zusammenhänge zwischen Diabetis und CLL?
Bei der Routine-Blutzucker Überprüfung wurden Veränderungen im Blut festgestellt. Daraufhin wurde er zum Hämatologen überwiesen.
Ach,ich erzähe ein bißchen konfus, enstchuldigt bitte.
Auf jeden Fall zeigt er noch keine Symptome - der Arzt sagt, daß er noch lange damit leben kann - bedeutet das bis die Symptome auftreten oder bis zum Tod? Kommen dann irgendwann Schmerzen? Wenn ja, welche und wie?
Anfang nächsten Jahres muß er wieder zum Hämatologen - da darf ich mitkommen und habe schon einen "Fragenkatalog" erstellt. Allerdings würde ich über viele Sachen lieber alleine mit dem Arzt sprechen.
Liebe Grüße erstmal und danke fürs zuhören
heike
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  #2  
Alt 05.11.2007, 15:15
Bernd51 Bernd51 ist offline
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Registriert seit: 22.07.2005
Ort: bei Berlin
Beiträge: 168
Standard AW: CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Hallo,
erstmal keine Panik. Ich bin 56 Jahre alt, habe seit Jahren Diabetis II,
und seit August 2005 habe ich meine CLL Diagnose bekommen.
Da war ich genauso aufgeregt, habe mit meinem Leben faktisch schon abgeschlossen. Nun lebe ich seit 2 Jahren damit, habe eine leicht vergrößerte Milz, gehe alle 3 Monate zur Kontrolle, mal steigen meine " Freunde" , mal stagnierts. Direkte Probleme habe ich nicht, mir gehts wie vorher. Hat aber
eine Zeit gedauert, bis ich die Ängste überwunden hatte.
Nun warte ich ab, bis irgendwann eine Behandlung ansteht. Bis dahin arbeite und lebe ich wie vorher. Es ist wohl ganz normal, das man nach so einer Diagnose erstmal geplättet ist. Das gilt auch für das Umfeld.
Also Dein Daddy soll das gelassen angehen, es ist eine Krankheit die sich meistens sehr langsam entwickelt. Die meisten sterben mit der Krankheit, aber nicht an der Krankheit.
Also Kopf hoch
LG Bernd
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  #3  
Alt 05.11.2007, 21:20
Simone aus HAL Simone aus HAL ist offline
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Registriert seit: 04.07.2007
Ort: Nähe Halle an der Saale
Beiträge: 159
Standard AW: CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Liebe Heike,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum. Du brauchst Dich für NICHTS entschuldigen. Immer frage ... dazu gibt es ja hier diese Stelle.

In unserer Selbsthilfegruppe (SHG) gibt es einige Betroffene mit einer CLL. Aus Erfahrung kann ich Dir sagen, dass bisher alle CLL-Mitglieder bis zu acht Jahre ohne Therapie normal leben konnten. Sie gingen arbeiten, kümmerten sich um ihre Gärten und fuhren regelmäßig in den Urlaub. Das hört sich doch hoffentlich etwas beruhigend für Deinen Papa an.

Kennst Du zufällig seine Werte, also Leukozyten, HB und Thrombozyten. Hat er schon sogenannte B-Symptome (Nachtschweiß, Fieber, Gewichtsverlust).

Unsere Patienten mussten die ersten Jahre auch immer nur aller drei Monate zur regelmäßigen Routineuntersuchung. Blutbild und Ultraschall.

Ich muss Bernd voll zustimmen, dass Du versuchen solltest, Deinen Papa zu beruhigen. Das hört sich in der Theorie natürlich einfach an. Mit dem Wort Krebs verbinden viele Betroffene gleich das Allerschlimmste. Eine CLL ist aber eine ganz schleichende Krankheit. Sie ist mit einer akuten Leukämie nicht zu vergleichen.

Ich drücke Deinem Papa ganz fest die Daumen. Es ist wunderschön, dass Du Dich so intensiv um ihn kümmerst. Aus Deinen Zeilen ist eine enge Bindung zu lesen.

Liebe Grüße und bleib stark.

Simone
__________________
diffus großzelliges NHL; CS IV AE
6x R-CHOP: März bis Juli 2003
seit 15.Juli 2003 in Remission

seit März 2003 in der SHG Leukämie- und Lymphompatienten Halle (S.)

http://www.shg-halle.de/
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  #4  
Alt 06.11.2007, 07:38
wolkenboot wolkenboot ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Beiträge: 3
Standard AW: CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Guten Morgen,
vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Mein Papa hat zum Glück noch keine Symptome.
Ich möchte so gut wie es geht meine Mutter beruhigen können (und mich auch). Sie hat als Schwester meine Tante bei der Pflege meines Onkels (Darmkrebs) begleitet, durch zuhören etc. Meine Tante (die immer als total starke Frau gesehen wurde) hat ganz starke Probleme meinen Onkel (seit zwei Jahren verstorben) loszulassen und davor hat meine Mutter auch Angst, nachdem Sie das miterlebt. Ich selbst bin ein "Weichei" - sehr sensibel und mitfühlend. Meine TAnte sagt immer zu mir, sie ist froh mich als "Abfalleimer" zu haben, da sie bei ihren Töchtern von ihrer Trauer und Sehnsucht nicht mehr sprechen darf. Für die beiden ging das Leben weiter, für meine Tante blieb das Leben stehen. Naja und im September haben wir den Onkel von meinem Lebensgefährten beerdigt (Darmkrebs).
Da mein Papa gerne ein wenig wehleidig ist, ist meine Mutter nun verunsichert, was ist Show, oder was könnten Anzeichen sein.
Ich habe ihr gesagt, sie solle auf ihr Gefühl vertrauen.
Meine Ehe blieb kinderlos und ich wurde aber 2002 von meinem Lebensgefährten "versehentlich" schwanger und bin eine späte Mutti. DA ich das einzigste Kind bin, war ich auch die Einzigste die für ein Enkelkind "sorgen" konnte. Auf jeden bin ich froh, daß mein Papa noch seinen Enklesohn erleben darf (natürlich meine Mutti auch). Plötzlich denkt man so komische Sachen, aber es ist auch eine Chance zu sagen, daß man sich liebt.
Leider wohne ich fast 450 Kilometer entfernt von meinen Eltern, habe aber trotzdem die Möglichkeit öfters nach Hause zu fahren. Meine Eltern wohnen im Rhein-Main Gebiet und wir wohnen zwischen Halle und Leipzig.
Simone - mein Lebensgefährte ist im Übrigen Hallenser.
Liebe Grüße Heike
Werte habe ich noch keine.
Da mein Papa sehr ängstlich ist, möchten meine Mutter und ich ihm nicht alles bis ins kleinste Detail erzählen. Was haltet ihr davon?
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  #5  
Alt 06.11.2007, 18:53
Simone aus HAL Simone aus HAL ist offline
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Registriert seit: 04.07.2007
Ort: Nähe Halle an der Saale
Beiträge: 159
Standard AW: CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Liebe Heike,

was die Offenheit gegenüber Deinen Papa angeht, kann ich Dir nur Erfahrungswerte mitteilen. Die meisten Betroffenen unserer SHG sprechen offen über alle Probleme, Befunde, Therapien, Ängste und Erwartungen. Ich kann schlecht einschätzen, wie stark die Seele Deines Papas ist. Aber ich vermute mal, dass er sich im Binet-Stadium A befindet. Da würde ich für offene und ehrliche Gespräche plädieren. Wie gestern schon angedeutet, kann man in dieses Stadium viele Jahre schmerz- und therapielos leben. Er sollte versuchen, damit umzugehen bzw. in die Krankheit reinzuwachsen.

Wenn Du in unserer Nähe wohnst, da kommt doch mal in unsere Gruppe und sprich mit den CLL - Betroffenen selbst. Was hätlst Du davon? Übrigens ist diesen Samstag eine Veranstaltung in Leipzig, da kannst Du auch Deine Fragen an Prof. Dr. Niederwieser von der Uni stellen. Hier mal der Link dazu:

http://www.leukaemie-hilfe.de/kalender.html

Ich fahre auf alle Fälle rüber. Dort treffe ich mich mit Patienten und Vertretern von Selbsthilfegruppen aus dem Großraum Halle / Leipzig.

Grüße aus Halle

Simone
__________________
diffus großzelliges NHL; CS IV AE
6x R-CHOP: März bis Juli 2003
seit 15.Juli 2003 in Remission

seit März 2003 in der SHG Leukämie- und Lymphompatienten Halle (S.)

http://www.shg-halle.de/
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  #6  
Alt 06.11.2007, 20:05
Waldi Waldi ist offline
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Registriert seit: 13.09.2005
Ort: Elmshorn
Beiträge: 101
Standard AW: CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Hallo Heike,

ich (62) lebe nun schon 7 Jahre gut mit meiner CLL. Bisher brauchte ich noch keinerlei Behandlung. Die Leukos steigen aber langsam und stetig, sodass sie irgendwann mal einen auf den Deckel bekommen müssen. Dazu stehen heute verschiedene sehr wirksame Chemotherapien zur Verfügung. In meiner Selbsthilfegruppe sind wir 12 CLL Patienten. Einige haben schon eine, anderer sogar mehrere Therapien hinter sich. Es war zwar kein Zuckerschlecken, wie mir berichtet wurde, aber nach einhelliger Meinung gibt es Schlimmeres.

CLL und Diabetes ist normalerweise kein größeres Problem. Beides hat nichts miteinander zu tun. Ein 67jähriger CLL-Patient aus unserer Gruppe ist mit dieser Krankheitskombination sogar 15 Jahre ohne CLL-Therapie ausgekommen. Ein Problem mit der Einstellung seines Diabetes gab es bei ihm aber dann, als er wegen einer CLL-Begleiterkrankungen mit Kortison behandelt werden musste. Kortison ist nämlich im Körper der Gegenspieler zum Insulin und macht es somit unwirksam. Da Kortison aber häufig bei der CLL zum Einsatz kommt, sollten Diabetiker damit äußerst vorsichtig sein!

Liebe Grüße
Waldi
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  #7  
Alt 08.11.2007, 10:41
wolkenboot wolkenboot ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Beiträge: 3
Standard AW: CLL und Diabetes? Wann treten die Symptome auf?

Liebe Simone, lieber Waldi,
vielen Dank für Eure Nachrichten, die uns sehr geholfen haben. auf jeden Fall fühlen wir uns jetzt besser - es ist doch gut sich mit Betroffenen auszutauschen.
Ich bin den verschiedenen Links gefolgt und habe schon einen ganzen Stapel Infos ausgedruckt.
Ich denke mal, daß die Angst immer wieder zum Zeitpunkt der Kontrollen hochkommt und dann sich wieder beruhigen läßt (solange man keine Therapie beginnen muß).
Vielen dank für Eure Mühen mir zu Antworten.
Liebe Grüße
Heike
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