Strahlenkater

[Paulinchen]

Hallo,
2002 bin ich zum ersten Mal an meiner Linken Brust nach Mamma Ca bestrahlt worden.

2004 musste ich mich einer weiteren ambulanten Strahlentherapie nach Mamma Ca rechts unterziehen. Diesmal kam zusätzlich eine Strahlentherapie des Beckens zur Ovarausschaltung.
Beide Male habe ich mich keiner Chematherapie unterzogen.
Bei der erste Strahlentherapie habe ich fast keine Nebenwirkungen verspürt, außer Müdigkeit.
Jedoch denke ich, dass diese letzte Maßnahme mir so gar nicht gut bekommen ist. Mein Arzt gab meinen Nebenwirkungen den Namen "Strahlenkater". Super, außer der Namensfindung konnte er mir nicht weiterhelfen. Mein ganzer Körper brennt, ich bin innerlich sehr unruhig und nervös. Nachts wache ich auf, weil mein Körper bis zu den Fußzehen schmerzt. Acgja, und in den frühzeitig hergeleiteten Wechseljahren befinde ich mich auch noch (bin 45 Jahre alt).
Ich habe schon überall über Nebenwirkungen nachgelesen was mir zwischen die Finger kam, jedoch stand da nie was von einem Brennen! Bin ich da ein Einzelfall???
Hat jemand die gleichen Probleme wie ich? Ich wäre für jede Hilfe dankbar.

[Maria1]

Hallo Paulinchen,

Du hast jetzt nicht erwähnt, ob Du operiert wurdest?!

Ich hatte einen Tumor von 0,5, der operativ entfernt wurde. Danach folgte die übliche Bestrahlung (nur der Brust). Ich war auch immer sehr müde, die Brust schmerzte ein wenig, aber "gebrannt amKörper" hat es nicht.

Das Wort "Strahlenkater" kenne ich auch , laß Dich nicht einfach so abspeisen von Deinem Arzt - wenn er Dir nicht weiterhelfen will, frage doch einfach mal die Leute, die Dich bestrahlen.

Liebe Grüße
Maria

[Maria1]

Ach ja, die Wechseljahre holen uns leider mit allen Widrigkeiten ein, da wir keine Hormone mehr nehmen dürfen - ich schwitze auch wie bekloppt - da müssen wir durch.

Nochmal

LG
Maria

[Paulinchen]

Hallo Maria1,
toll, dass Du mir gleich geantwortet hast, danke.
Ja, habe zwei OPs hinter mir, und beide Male wurden auch Lymphknoten entfernt. Bei meiner letzten OP, habe ich vorher um jeden einzelnen dieser wichtigen Knoten gekämpft. Der Professor hat sich dann auch daran gehalten. Gott sei Dank, war auch kein Lymphknoten befallen.
Wegen meinem Strahlenkater war ich schon bei einigen Ärzten, und auch in der Klinik für Strahlentherapie, aber da bekam ich nur die Auskunft: "Das sind innere Narben, die verheilen müssen, und das dauert so 2-3 Jahre. Was nach dieser Zeit noch nicht verschwunden ist, bleibt!" Alles klar, leuchtet mir ein, aber das brennen in einem Körper ist mit dieser Erklärung nicht besser geworden.
Achja, ich nehme seit ein paar Wochen gegen diese Hitzewallungen, die auch meistens in den ungünstigsten Momenten auftreten "Rotklee" von Bad Heilbunner, erhältlich bei der Drogerie Müller. Öko Test hat dieses Präperat mit sehr gut bewertet, und ich kann das nur bestätigen.
Wir mit unseren "Hitzewallungen", hatten ja auch in den vergangenen zwei Tagen Glück mit den angehmen Temperaturen. Ich kann Hitze nicht mehr ab!!!

Liebe Grüße aus Oberschwaben
Paulinchen

[BarbaraO]

Hallo Paulinchen (und meine liebe Maria ),

Strahlenkater kenne ich anders. Ich hatte das oft ziemlich stark. Der Strahlenkater ist wie ein Kater nach einer ausgedehnten Zechtour mit diversen Schachteln Zigaretten, wenn Ihr wißt, was ich meine.
Übelkeit, Brummschädel, Lichtempfindlichkeit.
Ich habe dagegen immer MCPPPP-Tropfen genommen. Es half wenigstens gegen die Übelkeit.
Von dem Brennen habe ich noch nichts gehört. Hört sich auch irgendwie nicht wie Kater an. Vielleicht hat sich der Herr Doktor die Sache ziemlich einfach gemacht?

Liebe Grüße

Barbara

[heidrun1010]

Hallo Paulinchen u. Maria
ich muss Barbaras Aussage bestätigen. Auch mich erwischte der Strahlenkater ziemlich heftig, hatte ebenfalls das Gefühl "durchgemacht" zu haben, die Übelkeit hielt sich in Grenzen aber ich war nur noch müde, müde müde.
Selbst nach einer "durchgeschlafenen" Nacht war ich schon beim Aufstehen müde.
Auch die Schmerzen waren schlimm( aber kein Brennen) - jetzt zwar auch noch aber das kommt vom Arimidex - nach der Strahlentherapie gab mir meine Heilpraktikerin ein Produkt von Orthonorm, das den Körper "entgiftet" - mein Gyn bestätigte dies - und schon nach einigen Tagen ging es mir wesentlich besser.
Grüßle aus dem Ländle Heidrun

[Rubbelmaus]

Hallo Mädels,

ich habe gestern meine 9. Bestrahlung von (vorerst) Bestrahlungen bekommen, wegen einer Knochenmetastase (Rippe).

Mir geht es einfach momentan nicht gut. Die Bestrahlungen machen mich sehr müde und schlapp. Ich kann mich kaum konzentrieren, wenn ich etwas lese, werde ich sehr schnell müde und habe oft Kopfschmerzen. Ausserdem habe ich einem leichte Dauerübelkeit. Die Ärztin meinte heute zwar, dass es eigentlich nicht von den Bestrahlungen sein könnte. Aber das ist mir auch egal von was es herkommt, es ist auf jeden Fall immer da und ziemlich unangenehm.

Von Brennen im Körper habe ich aber bis jetzt noch nichts gespürt. Das kenne ich auch von meinen damaligen 28 Bestrahlungen nicht.

Z.Zt. nehme ich Wobe Mugos, die ich mir übr die NL bestellt habe. Meine Strahlenärztin meint, dass man durch die Tabletten vielleicht die Nebenwirkungen bessern könnte.

Ich wünsche dir alles Gute
Heidi

[Dodsche51]

Hallo,
bei mir war nach nach der OP mit Aufbau die Bestrahlung anfang des Jahres. Habe als Nebenwirkungen schreckliche Überkeit gehabt und am Schluss war meine Haut total verbrannt. Zu der Übelkeit muss ich noch sagen, daß mir das immer keiner geglaubt hat, das hat mich am meisten getroffen. Von allen Seiten habe ich nur immer gehört, daß sie das noch nie gehört haben. Da bin ich mit vorgekommen wie wenn ich echt nicht mehr alle Tassen im Schrank habe und mir das alles nur einbilde.
Besonders in der Achselhöhle, meine Brustwarze ist bis heute
noch nicht ganz abgeheilt. Habe immer schön wie vom Bestrahlungsarzt empfohlen gepudert mehrmals am Tage. An ein brennenn wie bei Dir kann ich mich nicht erinnern. Werde auch mit Zoladex Spritze in die künstlichen
Wechseljahre gesetzt, habe schreckliche Schweissausbrüche das Wasser
rinnt wie in Bächen den ganzen Körper runter und meine Kleidung ist
patschnass. Je nachdem was für eine Farbe ich trage sieht man die
Wasserflecken. Wenn ich dann nass bin frierst mich schrecklich. Werde gerade noch verrückt. Habe schon immer ein Handtuch in der Handtasche
um dem Wasser Herr zu werden.
Keiner kann mir sagen ob das alles normal ist, bin schon bei der Ausprobierung der 6. Tablette die helfen soll und keine schafft das.
Weiss nicht wie ich das mache, wenn ich wieder arbeiten muss, kann doch nicht alle Stunde andere Kleider anziehen.
Ich bin froh, denn seit ich dieses Forum gefunden habe, weiss ich dass
ich nicht alleine bin mit all diesen Problemen sondern dass es noch sehr
viele Frauen gibt denen es einfach gleich geht.

[Anita]

Hallo Paulinchen,

gerade eben wollte ich nachschauen, ob diese Beschwerden im Forum irgendwo beschrieben wurden und ich stiess sofort auf dein Posting!

Ich habe Eierstockkrebs und seit gut sechs Wochen bin ich mit meiner Strahlentherapie des gesamten Bauchraums fertig. Sichtbare Hautschäden durch die Bestrahlung hatte ich nie. Seit ein paar Tagen habe ich auch so ein seltsames Brennen unter der Bauchdecke, es beschränkt sich also (bisher) auf den Bestrahlungsbereich, wobei die Beschwerden im Laufe des Tages zunehmen und sich dieses Brennen bei Berührung verstärkt. Bin jetzt fast ein bisschen beruhigt, dass dieses unangenehme Gefühl durch die Strahlentherapie ausgelöst worden sein könnte.

Seit wann hast du deine Beschwerden, haben sie sich im Laufe der Zeit verschlimmert?

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute.

Liebe Grüsse
Anita

[Paulinchen]

Hallo Anita,
als bei mir das Brennen -es hat sich zu Beginn angefühlt wie ein Sonnenbrand unter der Haut- bin ich mit einer ganzen Menge Panik beladen in die Strahlenkinik und habe mein Problem geschildert. Das war so ca. zwei Monate nach meiner letzten Bestrahlung vor knapp zwei Jahren. Da es meine zweite Erkrankung war innerhalb 1,5 Jahren hatte ich furchtbare Angst, dass es Metastasen sein könnten, die sich ausbreiten. Das hat sich dann nach eingehenden Untersuchungen Gott sei Dank nicht bestätigt. Ich bin jeweils an der rechten und linken Brust 27 Mal bestrahlt worden, und danach 7 Bestrahlungen im Beckenbereich zur Ovarausschaltung (das kann anstatt einer Entfernung der Eierstöcke durch eine OP gemacht werden).
Der Arzt meinte damals, dass sich durch die Bestrahlung innere Narben bilden, und die verursachen dieses Brennen, und es braucht halt seine Zeit bis diese verheilen. Super, es brennt immer noch, und wie schon Dodsche 51 geschrieben hat, man denkt schon bald selber, dass man nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, diese Beschwerden sieht man nicht, wie so vieles Andere auch. Nunja, mittlerweile kenne ich mein "Katerle" sehr gut, und ich weiß wann er sich so richtig wohl fühlt und Party feiert. Das klingt zwar naiv, aber ich kann dann wenigstens wenns mir nicht gut geht, namentlich mit jemanden schimpfen. Ich habe sozusagen einen unsichtbaren Ansprechpartner. Schlimmer ist es nicht geworden, eher besser, und ich kann auch wieder fast die ganze Nacht durchschlafen.
So, Schluss für heute, und es ist einfach unglaublich schön von Euch ernstgenommen zu werden.

Lieber Gruß von Paulinchen mit Katerle

[Chauchat]

Hallo Paulinchen!

Das hört sich wirklich schrecklich an. Dieses Brennen hatte ich zwar nicht, aber ich habe mal etwas über Radiofibrose gelesen. Das sind Spätschäden am Gewebe durch die Strahlentherapie. Angeblich bessern die sich nicht, sondern werden nur schlimmer! Lass es nicht anstehen, gehe zu einem guten Facharzt (Gefäßspezialist oder ähnliches), der auch einen Ultraschall vom bestrahlten Gewebe machen kann.

Alles Gute für Dich
Chauchat