Zoladex oder Eierstöcke raus? Vor-/Nachteile?

Dieses Fragestellung hab ich zwar auch unter dem Forum "Hormontherapie" gepostet, aber mir scheint, dass das Hormontherapie-Forum nicht so häufig besucht wird von den BK-Fachfrauen.
Also stell ich das hier auch nochmals zur Diskussion, da mich dieses Frage seit Wochen ziemlich beschäftigt.
Ich lese auch immer wieder von Frauen, die da ebenso verunsichert sind wie ich.
Deshalb würde ich gerne die Erfahrungen und Meinungen hier in einem Thread sammeln.


Hallo an alle,
ich frag mich schon lange:
gibt's wirklich keinen Unterschied zwischen der "chemischen Kastration" mit Zoladex und einer operativen Entfernung der Eierstöcke?
Und was ist, wenn nach 2, 3, oder 5 Jahren Zoladex die Eierstöcke ihre Arbeit wieder aufnehmen und die Periode wiederkommt, und damit die Östrogene - was dann?
Bin jetzt 45, aber mit 47,48 oder 50 ist das Thema Zyklus wohl noch nicht zwangsläufig von Natur aus erledigt!

Bleibt einem dann nicht doch nur noch die Ovarektomie? Nachdem man jahrelang die dicken Spritzen bekommen hat, viel Chemie für viel Geld? (eine Spritze kostet fast 200 Euro, ich bin privat versichert und mich hat's fast umgehauen bei dem Preis. zahlt zwar die Kasse, aber der Gedanke von der "Melk-Kuh" für die Pharmaindustrie liegt da schon sehr nahe!)
Wer weiß da etwas dazu?
Wenn ich die Ärzte frage, sagen die nur: "die Spritzen kann man rückgängig machen" und "abwarten, jedes Jahr gibt es neue Erkenntnisse", gut, das mag ja stimmen.
Manchmal denk ich mir, wenn ich schon hormonellen BK habe, dann ist eine Eierstockentfernung ehrlicher und nachhaltiger und bringt mir zwar eine Narkose aber dann keine Chemie mehr in den Körper. Und das Risiko mit dem Eierstock-Krebs unter TAM wäre auch erledigt.
Oder bewirkt das Vorhandensein der Eierstöcke, selbst wenn Stillgelegt, doch noch irgendetwas positives für den Körper und das Wohlbefinden?
Was meint Ihr?
Grüße von der verunsicherten Goldmaus

Hallo Goldmaus,
ich kann nur berichten, wie ich mich entschieden habe. Da meine Tumoren Er und Pr 12 waren (höchste Punktzahl), habe ich mich sofort danzu entschlossen, die Eierstöcke entfernen zu lassen, und zwar gleich 6 Wochen nach Beendigung der Chemo, da war ich 44. Der Gedanke an das chemische Zeug in den Zoladexspritzen schreckte mich ab, diesen Weg zu gehen.
Der Eingriff erfolgte per Bauchspiegelung und war völlig unproblematisch, drei winzige Schnitte. Am Tag nach der OP war ich wieder fit. Ich habe diese Entscheidung nicht bereut.
Alles Gute für dich liebe Grüße Isabelle

High Evi Zuckermaus,
sind genau meine Fragen,bin ja auch erst 40zig.
Schwirre zwar auch immer im Hormonforum rum,aber hier haben wir glaube ich ein wenig mehr Zuspruch.

Stehe auch vor der Entscheidung Stöckchen raus oder drinn lassen,abwarten und Tee trinken.Bin gespannt was für Erfahrungen und Meinungen andere dazu haben.

Liebe Grüße Claudi

[Jeany]

Hallo zusammen,
ich habe mir auch schonmal überlegt die Eierstöcke rausnehmen zu lassen, weil ich auch so viele Nebenwirkungen vom Tamoxifen und von Trenantone habe, mein Gyn meinte allerdigs, dass die Nebenwirkungen ohne Eierstöcke noch schlimmer sein könnten und wenn sie einmal weg sind, sind sie weg. Ausserdem geht er davon aus, dass diese Krebsgeschichte nach den 5 Jahren abgeschlossen ist und er meinte auch, dass es sehr negative Auswirkungen bei mir haben könnte, weil ich erst 36 bin!Wenn ich bin den Antihormonen fertig bin, dann bin ich ja auch erst 40!
Liebe Grüsse
von Jeany

Liebe Goldmaus, Liebe Claudia,
ich kann natürlich auch nur von mir berichten.
Ich habe mir die Stöckchen nach 9 Monaten Zoladex entfernen lassen. Ich hatte folgende Gründe:
1. Ich wollte meine Periode nicht mehr bekommen, da diese immer sehr lang (7 Tage!) und sehr stark waren.
2. Ich wollte die Wechseljahre nicht nocheinmal durchmachen.
3. Ich hatte Angst vor Eierstockkrebs.
4. Ich wollte Arimidex nehmen, da mir mein GIII-Status zu böse war.
5. Ich reise gerne und wollte mir nicht in Spanien einen Arzt suchen müssen, der mir das Zeug spritzt.
6. Ich hasse diese dicken Spritzen!!
7. Ich/Wir hätten verhüten müssen, lt. Doc war meine Östrogenlevel immer noch sehr hoch. (Da dachte ich noch ich hätte noch mal Lust auf Sex, ha).

Zu der OP und den Nebenwirkungen: Wie Isabelle schon sagte ist es eine kleine OP (endoskopisch), 1 Schnitt im Bauchnabel, 2 kleine Schnitte rechts und links, das wars. Einen Tag später gings mir gut, hatte nur "Schulterschmerzen" (wehe einer lacht). Das kam von dem Gas was die in den Bauch pumpen, um besser an die Stöckchen ranzukommen. Das Gas, was sie nicht ablassen können, entweicht innerhalb von ca. 3 Tagen aus dem Körper und kann Schulterschmerzen verursachen. (Hört sich an, als wäre ich eine Gummipuppe).
Ca. 1 Woche nach der OP bekam ich Hitzewallungen, die einfach fürchterlich waren. Ich stand wochenlang unter Wasser, 24 Std. am Tag. Keine Übertreibung! Ich dachte wirklich ich halts nicht mehr aus.
Nach 5 Monaten war der Spuk vorbei und ich habe jetzt ab und zu ein paar Hitzewällchen. Habe auch nicht zugenommen.
Ich weiß auch von Frauen, bei denen die Umstellung des Körpers keine besonderen Probleme verursacht hat. Also so gehts auch.
Fazit: Bin super glücklich, daß ich das gemacht habe, eine Sorge weniger.
Aber es ist eine persönliche Entscheidung und kommt drauf an, was man noch plant.
Bin übrigens 43 Jahre alt/jung (steht zumindest im Pass).
Viel Glück mit Eurer Entscheidung
Uschi

Hallo Goldmaus,
ich bin auch 45Jahre.Meine Erkrankung war im Mai 03 auch G3 und stark hormonabhängig.
Habe 1 1/2 Jahre Zoladex und Arimidex bekommen.Habe nun nach langenm Überlegen beides abgesetzt.Mein neuer Gyn hat daraufhin zuerst mal meinen Hormonstatus gemessen(was vorher nie gemacht wurde)und siehe da, mein Östogenspiegel im Blut ist so gering, dass ich überhaupt keine Spritzen brauche.
Liebe Grüße
Karin B.

Hallo Ihr Lieben,
danke schon mal für Eure Antworten!
Ich hatte gehofft, dass die "Nebenwirkungen" sprich Hormon-Umstellung bei einer Ovarektomie nicht so schlimm werden, wenn man schon unter Zoladex steht.
Aber offensichtlich hat Uschi61 trotz 9 Monate Zoladex das Saunaprogramm für die nächsten 20 Jahre absolviert! Gut, das muß nicht jedem so gehen, aber ich glaube Dir, liebe Uschi, dass das nicht witzig war! Vor allem, weil Du ja nicht wußtest, ob und wann das Theater aufhört!

Irgendwo hab ich auch mal gelesen, dass unsere Eierstöcke neben Östrogen auch noch andere Hormone produzieren, z.B. Testosteron, das ja für die Libido auch eine Rolle spielen soll. Es gibt wohl für diesen Zweck auch Testosteron-Pflaster für ovarektomierte Frauen!
In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, ob unsere "Stöckchen" unter Zoladex diese Testosteron-Produktion auch einstellen, der häufig beklagte Libidoverlust spräche ja eigentlich dafür.

Gibt es hier auch Frauen, die nach Absetzen von Zoladex ihre Periode wiederbekommen, und trotzdem irgendeine adjuvante Therapie weitermachen? Geht ja eigentlich nur mit Tamoxifen, Aromatasehemmer scheiden aus.

Und wie ist die erneute normale Hormonproduktion zu bewerten, nach Ablauf der häufig genannten 5 Jahre, wenn die Ärzte und das Versorgungsamt einen als "geheilt" betrachten? Was macht das mit uns im Zusammenhang mit einem erneuten Krebsrisiko, z.B. in der verbliebenen Brust?
Es gibt auch Stimmen, die sagen, BK ist eine durchaus chronische Krankheit, und man kann sich nicht als absolut geheilt betrachten nach 5 Jahren. Sondern nur das Risiko einer Wiedererkrankung sinkt danach deutlich ab. In dem Thread "Gibts auch BKerkrankte die 20 Jahre überlebt haben" wird das auch thematisiert.
Es wäre zu schön, wenn nach 5 Jahren absolute Entwarnung wäre! (Bin zwar noch weit von den 5 JAhren entfernt, aber trotzdem!)

Fragen über Fragen....
Bin gespannt, welche Erfahrungen und Meinungen noch kommen!

Liebe Grüße an alle
von der Goldmaus

.....schubs nach oben.....

Hallo Goldmaus,

nach 2 Jahren Zoladex hat zwei Monate später wieder meine Periode eingesetzt (mit 49 Jahren). Da mein Hormonspiegel lt. Aussage vom Gynäkologen zu hoch war und ich nicht wieder die Zoladex-Spritzen haben wollte (darunter Bluthochdruck entwickelt), habe ich mir die Eierstöcke im Dez. 04 rausoperieren lassen. Ich habe die Entscheidung nicht bereut. Die Hitzewallungen sind lange nicht so starkt, wie unter Zoladex.

Lieben Gruß
mond54

da ich noch weitere Erfahrungen / Meinungen suche : und schubs nach oben.......

Freue mich auf Antworten!
Goldmaus

Liebe Goldmaus, ich habe mich auch von den Eierstöcken verabschiedet. Und nicht nur davon. Ich habe auch noch die Gebärmutter rausnehmen lassen, weil ich einfach keine Untersuchungen mehr wollte. Weder auf Gebärmutterhalskrebs noch auf Ovarialkarzinom (habe ich in der Familie). Ich bin es einfach leid zum Arzt zu gehen.

Dann habe ich auch noch die zweite Brust abnehmen lassen. Auch wegen familiärer Belastung und damit das Anziehen einfacher ist. Alles auf einmal. Obwohl die Narkoseärzte nicht so wollten, habe sie es gemacht, weil der Chirurg gerne wollte.

Und seitdem fühle ich mich, als wäre ich eine Zeitbombe losgeworden. Fast wieder gesund.

Es belasted auch mein Liebesleben nicht. Das wundert mich selbst. Aber ich lasse einfach immer ein Hemd oder T-shirt an und sage ich hatte Krebs und das sieht nicht mehr gut aus.

Ich weiss nur noch nicht, wie ich wieder Schwimmen gehen kann. Mir passt einfach kein Badeanzug. Im Meer tage ich einfach ein T-shirt und ein Bikiniunterteil, aber so darf man nicht ins Schwimmbad.

Aber ich bin so froh, dass ich alles Belastende los bin. Es ist wunderbar.

Aber ich bin auch älter als Du. Ich weiss nicht, was ich in Deinem Alter und ohne die familiäre Belastung gemacht hätte. Deine Elbetta

Liebe Elbetta,

danke für Deine Geschichte!
Ich hab mir im Sanitätsgeschäft einen schicken einfarbigen schwarzen Badeanzug gekauft, da könnte man auch zwei Brustprothesen reinstecken, und es gibt sogar Bikinis für Prothesen, die halbwegs gut aussehen, und nicht wie "alte Frau".

Außerdem gibt es in manchen Sanitätsgeschäften so halbrunde SChaumstoff-kissen in allen Größen, die sind gar nicht teuer (so 5-6 Euro das Stück) , und da hab ich mir welche in meine alten Bikinis genäht. Sieht ein kleines bißchen schräg aus - aber wenn ich an einem nicht so stark besuchten Strand oder daheim im Garten bin zum Sonnen, ist das kein Problem damit. Vielleicht kannst Du Dir ja auch sowas basteln?

Die familiäre Belastung zumindest für Brustkrebs ist bei mir auch verdächtig, wenn auch (noch) nicht nachgewiesen.

Mein Alter - na ja, die Wechseljahre kommen sowieso.
Ich würde eben auch gerne - so wie Du - die häufigen Arztbesuche (für Zoladex und gyn. Untersuchungen wegen TAM) reduzieren. Je mehr weiße Kittel ich sehe, desto weniger gesund fühle ich mich.
Und zwei Myome hab ich auch, also tendiere ich wenn auch zur Totaloperation. Eilt ja nicht - aber ich will es mir überlegen, dass ich dann im richtigen Moment weiß, was ich zu tun habe.
Und meiner zweiten Brust hab ich auch klipp und klar gesagt - sobald da irgendwas halbwegs Verdächtiges erscheint, kommt sie auch weg! Gnadenlos!

Alles Liebe für Dich und bleib gesund!

GOldmaus

Hallo liebe Goldmaus, dieses Ausstopfen gibt mir so ein Krankheitsgefühl. Durch die Entfernung der zweiten Brust fühle ich mich wieder so symmetrisch und eigentlich gesund. Deshalb suche ich noch eine andre Lösung. Bis jetzt ohne Erfolg.

Obwohl ich das wohl so machen könnte wie Du sagst. Aber es widerstrebt mir ein bischen.

Wenn mir nichts anderes einfällt, werde ich es wohl machen.

Aber ich überlege noch. Und bis dahin verzichte ich auf diese Bewegung. Die mir sonst sehr lieb wäre. Ich würde auch gern Wassergymnastik machen. Ich bin nämlich noch ziemlich schlapp und will wieder fit werden.

Hoffentlich finde ich bis zum Sommer eine Lösung.
Sonst...
Bis dann Deine Elbetta

Hast Du Deine Gene noch nicht untersuchen lassen?

Liebe Elbetta,

ja, ich war bei einer genetischen Beratung, und habe bei meiner KK (privat) angefragt, ob die die Kosten für eine Genuntersucnung in meinem Fall übernehmen. Wurde abgelehnt. Jetzt versucht die Genetikerin wohl , ob sie mich in einer Studie kostenlos unterbringt. Denn über 2000 Euro ist das mir nicht wert. ich hätte es hauptsächlich auch wegen meinen zwei Schwestern (bisher noch gesund) und deren 6 Töchtern gemacht. Für mich ändert sich ja wohl nicht allzuviel, ob ich jetzt so ein bekanntes Gen habe oder nicht habe. Es gibt auch noch genügend unbekannte Gene! Dass ich irgendeinen Gendefekt mit hoher Wahrscheinlichkeit habe, wurde mir gesagt, denn sonst können kaum 6 synchrone Tumore in einer Brust entstehen. Oder der Krebs war wirklich nur der letzte Hilfeschrei meines Körpers, weil ich sonst keinen Ausweg aus jahrelangem elenden Stress beruflich und privat mit meiner Herkunftsfamilie gefunden hätte. Bin inzwischen davon überzeugt, dass dieser jahrelange Scheiss-Stress ein massiver Auslöser für das Krebswachstum war. Jetzt hab ich die Gelegenheit, alles neu zu überdenken und neu einzuordnen, was mir sehr gut tut.

Wie war Deine genetische Untersuchung, wenn ich fragen darf?
Wie alt bist Du?

Viele liebe Grüße
Goldmaus

Evi meine Zuckerschnute und liebe Mädels,weil ich das hier grad lese,hab auch 2 große Myome.
Vor 10 Jahren auch schon mal,wurden entfernt.
Jeze wieder,beide knapp 10cm.
Meine Gyn. will mich aber noch bisschen schonen,bis Sommer.
Wenn sie dann durch das Zoladex immer noch nicht geschrumpft sinn,
KEINE FRAGE:kommt alles raus incklusive Stöckchen.
Habe außer dicken Bauch wenig beschwerden damit,muß nur ca.30x am Tag auf die Pippibox.
Is aber das geringste Übel,Werd das aber dann machen lassen,da ich auch eine Hormonspirale drinn hab.
Die hamse mir gelassen,und wollen mich noch bis Sommer schonen.
Aber dann is für mich OP fällig.Brauch ich ja eh net mehr,bin ja seid Chemo in den Wechslern,un komm da durch Tam un Zoladex eh net mehr raus. Will ich auch gar net.
Seid Antidepribehandlung habe ich keinerlei Wechslerbeschwerden mehr,ich glückliche

Grüße an Euch Claudi