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  #1  
Alt 29.12.2006, 21:14
Benutzerbild von Yvi81
Yvi81 Yvi81 ist offline
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Standard Krebs mit 25. Tamoxifen und Kinder??

Hallo

Ich bin 25 und habe seit März diesen Jahres die Diagnose Brustkrebs.
Ich habe 8 Zyklen Neuadjuvante Chemo( 4x EC und 4x Doc) hinter mir.Danach wurde mir in einer OP mein Brustdrüsengewebe entfernt und Silikon eingesetzt. Jetzt bekomme ich noch 2 Jahr Enantone Gyn und 5 Jahre Tamoxifen. Bei Tamoxifen bin ich mir unsicher ob ich das nehmen soll. Ich habe angst vor den Nebenwirkungen wie Gebärmutterkrebs. Noch dazu beschäftigt mich die Frage wie sieht es bei den ganzen Medikamenten mit meinem späteren Kinderwunsch aus?
Hat jemand vielleicht schon erfahrung mit Tamoxifen?

Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen

Lg Yvi
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  #2  
Alt 01.01.2007, 17:38
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Standard AW: Krebs mit 25. Tamoxifen und Kinder??

Hallo, Ivy,
dein Krebs ist hormonrezeptorpositiv, das gibt dir die Chance, eventuell noch
vorhandene Krebszellen hormonell quasi auszuhungern.
Dabei unterdrückt das Enantone Gyn über das Zwischenhirn die Freisetzung von Hormonen und den Krebszellen in deinem Körper fehlt somit zum Weiterwachsen das Östrogen.
Das Tamoxifen verhindert, dass Östrogen an den Hormonrezeptoren auf den Krebszellen andocken kann.
Du brauchst beide Medikamente, weil Östrogen an mehreren "Baustellen" im Körper gebildet wird - Eierstöcke, Nebennieren, Hypophyse – (ich weiss nicht, ob das Enantone die alle beeinflusst, da müßtest du mal deinen Arzt fragen) - und das Tamoxifen wäre ohne das Enantone überfordert (bildlich gesprochen...).
Das Tamoxifen hat mit Schwangerschaft nichts zu tun, d.h. wenn du nur Tamoxifen nehmen würdest, könntest du sogar unter Umständen während der Einnahmezeit schwanger werden (was aber auf keinen Fall passieren dürfte wegen eventueller Schädigung der Eizelle).
Wenn du das Enantone wieder absetzt, kommt dein Monatszyklus wieder und du kannst somit auch wieder schwanger werden.
Du bist ja erst 25, das hiesse, nach Ablauf der 5jährigen Einnahmezeit von Tamoxifen bleibt Dir biologisch gesehen noch genügend Zeit, Kinder zu bekommen.
Aufgrund deiner BK-Erkrankung bist du ja die nächsten Jahre in einem sehr engmaschigen Kontrollrhythmus, dabei werden auch die Nebenwirkungen des Tamoxifens, z.B. Gefahr des Gebärmutterschleimhautkrebses, überwacht. (Frage an deinen Arzt/deine Ärztin: Wirkt sich das Enantone evtl. auch günstig auf diese Nebenwirkung von Tamoxifen aus?)
Bei allen anderen Nebenwirkungen von Tamoxifen rate ich dir: lass es auf dich zukommen, beim einen sind die Nebenwirkungen stärker, beim anderen schwächer. Sollten Sie dich sehr beeinträchtigen sein, kannst du dich immer noch bei deinem Arzt nach Alternativen erkundigen (z. B. Raloxifen),
bzw. schau dir die Tips in den diesbezüglichen anderen Threads zum Thema „Antihormontherapie“ an.

Viele liebe Grüße und alles Gute für 2007
Ulrike
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  #3  
Alt 04.01.2007, 17:00
Benutzerbild von Yvi81
Yvi81 Yvi81 ist offline
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Standard AW: Krebs mit 25. Tamoxifen und Kinder??

Danke für deine Antwort du hast mir damit ein wenig geholfen.
Bis jetzt hatte mir niemand genau erklärt wie das Tamoxifen wirkt sondern nur was es für Nebenwirkungen hat. Ich fand das die Nebenwirkung den nutzten überwiegen aber das stimmt dann wohl nicht.
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  #4  
Alt 06.01.2007, 00:28
Ulrike008 Ulrike008 ist offline
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Beiträge: 639
Standard AW: Krebs mit 25. Tamoxifen und Kinder??

Hallo, Ivy,

noch eine kleine Ergänzung zum Tamoxifen:
Das Tamoxifen wurde zuallererst bei den Frauen eingesetzt, bei denen sich schon BK-Metastasen entwickelt hatten, also bei denen die Lage sehr ernst war.
Inzwischen bekommen es alle Frauen „adjuvant“ (vorbeugend), die einen
hormonabhängigen Tumor haben. Hier liegt dann auch das „psychologische“ Problem mit den Nebenwirkungen, denn beim adjuvanten Einsatz könnte es theoretisch sein, dass mit der Operation der Tumor komplett entfernt wurde und keine Tumorzellen mehr im Körper sind – und frau nimmt Tamoxifen und soll sich mit allen möglichen Nebenwirkungen herumplagen und fragt sich „muss das sein?“.
Aber je mehr Lymphknoten, Lymph- oder Blutgefässe befallen waren, desto höher ist die wahrscheinlichkeit, dass doch irgendwo schon Tumorzellen im Körper unterwegs sind oder sich bereits in Lunge, Leber,
Knochen etc. angesiedelt haben – und diese Zellen sollten doch mit allen verfügbaren Mitteln bekämpft, ausgehungert, niedergemacht werden. Schliesslich wollen wir alle weiterleben – am liebsten ohne je wieder mit Brustkrebs, Rezidiven, Metastasen usw. konfrontiert zu werden.
Das wünsche ich uns allen
Liebe Grüsse
Ulrike
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  #5  
Alt 17.01.2007, 15:30
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Beiträge: 223
Standard AW: Krebs mit 25. Tamoxifen und Kinder??

Hallo Yvi!
Mir tut es Leid das es dich auch so früh getroffen hat. Aber ich kann dir Hoffnung machen.
Ich erkrankte im Dezember 2003 an Brustkrebs, mit noch 26 Jahren. Bekam 6x FEC und 30 Bestrahlungen, mein Tumor war 3,5cm und mir wurde ein 1/4 der re Brust entfernt und mittels Latissimusplastik wieder aufgebaut. Da auch mein Tumor stark hormonpositiv war bekam ich auch eine Antihormontherapie, erst mit Zoladex(nach drei Monaten dann Trenantone) und Arimidex(weiß nicht mehr genau warum ich das damals bekam).
Die Therapien hab ich einigermaßen überstanden und die AHT war ja dann für 3-5 Jahre angesetzt. Freitag hab ich erfahren, das ich das Trenantone nun absetzten kann. freu mich so darüber, denn auch bei mir ist der Kinderwunsch sehr groß. Ich wurde letztes Jahr dann noch von Arimidex auf Tamoxifen umgestellt, da ich so starke Knochenschmerzen hatte, jetzt geht es mir wieder besser. ZU den Nebenwirkungen der AHT kann ich dir sagen, ich hab auch echt Angst gehabt, aber so schlimm waren sie nicht. ICh hatte/habe Hitzewallungen, die zwar nervig, aber erträglich sind. Zugenommen habe ich auch, aber sonst konnte ich keine schlimmen Nebenwirkungen beobachten.
Im Dezember hab ich dann erfahren das ich Trägerin einer BRCA1 Mutation bin, da war meine erste Befürchtung, die AHT noch länger machen zu müsssen, doch das ist nciht der Fall. Ich bekomme eine intensive Vor und Nachsorge und das reicht erst einmal. Bei dem Gespräch mit meiner Gyn im Charité habe ich auch über die Möglichkeit einer Schwangerschaft gesprochen und da wurde mir grünes Licht gegeben, trotz der erblichen Vorbelastung wurde nämlich in Studien festgestellt, das sich eine Schwangerschaft positiv auswirkt, schau mal in den Link:
http://www.dkfz.de/de/presse/pressem...z_pm_06_42.php
Ich habe damals auch gedacht, 3-5 Jahre das ist so lang... aber ich kann dir sagen, sie vergeht schneller als man glaubt. Da ich noch letze Woche meine letze Trenantone bekommen habe wird es wohl bis April dauern, bis sich bei mir was tut, aber ich freue mich auf meine erste Periode, wer hätte das gedacht .
Du schaffst das auch.
Sag mal gab es in deiner Familie schon mal einen BKFall?

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute
Kiki
__________________
Hoffnungen sind Schwerkräfte,
die uns nach OBEN ziehen.
(E.Ferstl)
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