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  #1  
Alt 09.03.2006, 12:42
Benutzerbild von Murmel65
Murmel65 Murmel65 ist offline
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Registriert seit: 09.03.2006
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Ausrufezeichen Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hi, meine Name ist Thomas und ich bin „nur“ ein betroffener Angehöriger Partner.
Es sind jetzt fast fünf Jahre her, dass Sabine und ich mal gemeinsam aber leider auch immer häufiger jeder für sich, den Kampf gegen den Krebs angetreten sind. Die Erfahrung die ich in den letzten Jahren gemacht habe ist die, dass jeder eine andere Strategie entwickelt hat um mit der Krankheit umzugehen, was uns leider ein ganzes Stück auseinander gebracht hat.
Auch als Angehöriger ist es nicht immer leicht mit den vielen Veränderungen umzugehen. Mir sind heute viel Fehler bewusst die ich in den letzen Jahren gemacht habe aber vielleicht auch machen musste und glaube, dass es eine Hilfe sein könnte sich mal mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das soll, also in erster Linie mal ein Aufruf an die Männer sein über ihre Erfahrungen zu berichten; muss ja nicht hier im Chat sein. Natürlich freue ich mich genauso über jeden Erfahrungsberichte einer Frau, wie sie das Verhalten ihres Partner empfunden hat und wie sie heute mit der Krankheit umgehen.
Thomas

PS:
Ich werde hier mal das öffentliche Versprechen abgeben, meine wie auch die Erfahrungen die ich auf diesem Wege sammeln kann, niederzuschreiben und in welcher Form auch immer zu publizieren.
Vielleicht kann ich auf diesem Wege anderen Paaren helfen nicht in die gleichen Fallen zu tappen und die Anzahl der durch Krebs zerstörten Beziehungen verringern.
Sabine, ich liebe Dich.
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  #2  
Alt 09.03.2006, 22:57
Benutzerbild von Caroline3
Caroline3 Caroline3 ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Lieber Thomas!

Ich finde das eine wirklich gute Sache, was du da vorhast.

Sicherlich ist es für einen Menschen nicht immer leicht, mit einem an (Brust)krebs erkranktem Partner umzugehen.

Ich selber habe zum Glück einen Partner, der mich immer ganz toll unterstützt hat - er heisst übrigens auch Thomas.

Ich bin sehr neugierig auf das, was du schreiben wirst!

Gruß, Caroline
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  #3  
Alt 10.03.2006, 11:29
Olli61 Olli61 ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas

Auch meine Frau ist 07/05 an Brustkrebs erkrankt.
Ihr wurden beide Brüste Amputiert.

Sicherlich ist es als Mann nicht einfach mit den Veränderung umzugehen.
Aber wenn so wie wir über 22 Jahre Glücklich verheiratet sind überwiegt der Zusammenhalt noch viel größer.

Im Gegenteil von euch beiden hat es uns noch näher zusammengebracht.
Ich unterstütze sie von Anfang an bei ihrer Krankheit,so mal sie noch mittendrin in der Therapie steckt (Strahlen).
Es macht mich immer wieder glücklich zu sehen wie es ihr von Tag zu Tag besser geht.Die Haare wachsen langsam wieder usw.

Sicherlich muss ich als Mann auch mit gewissen Einschränkung leben müssen.Du wirst dir denken können was ich meine.
Aber im Gegensatz was meine Frau leiden und entbehren muss ist das ein klacks.

Die Männer die ihre Frau wegen so einen schweren Krankheit verlassen kann ich nicht verstehen.
Nicht um sonst lautet der Spruch bei einer Heirat " in guten und schlechten Zeiten".

Ich wünsche dir viel Glück.

Gruss

Olli
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  #4  
Alt 10.03.2006, 12:30
Benutzerbild von Murmel65
Murmel65 Murmel65 ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hi Olli,
erstmal danke für Deinen Eintrag.
Ich weiß nicht ob ich falsch rüber gekommen bin, aber ich liebe meine Frau „wie jeck“.
Und was die körperlichen Einschränkungen angeht so ist das wirklich nur ein kleiner Teil und ich bin auch sonst ganz Deiner Meinung. Ich habe auch längere Durststrecken unter der Hormontherapie ganz gut überstanden. Ich glaube mein/unser Problem steckt eher an anderer Stelle, so hat meine Frau heute einen sehr starken Focus auf sich was bei mir dann wie „Liebesentzug“ ankommt. Uns beiden sind die Unterschiedlichen Sichten bewusst und ich weiß auch das meine Frau sich verändern musste im Kampf gegen den Krebs aber das ändert nichts an der Tatsache das es schwer ist jahrelang auf seinen Partner zu verzichten; und damit meine ich nur ganz am Rande das körperliche. Mit dem auf dem Partner verzichten, meine ich den Zustand in den wir reingerutscht sind und jeder das Gefühl hatte alleine zu sein.
Du Olli, ich glaube das viele Paare mit den Folgen der Erkrankung kämpfen, auch glaube ich das vieles leichter wäre wenn man(n) sich austauchen könnte und besser informiert wäre.
Ich denke dass Sabine und ich auf dem richtigen Weg sind. Ich hoffe über dem Forum Betroffene zu finden mit denen ich mich austauchen kann, und es ist mir ein ehrliches Anliegen meine Erfahrungen niederzuschreiben damit andere Paare nicht auch unnötige Nebenkampfplätze aufmachen. Das ist mir dann ein Trost für die Fehler die ich gemacht habe.
Auch Euch wünsche ich alles Gute,
liebe Grüße aus Elsdorf
Thomas
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  #5  
Alt 10.03.2006, 13:17
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Daumen hoch AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas,

sei herzlich gegrüßt in unserer Mitte und ich muss sagen, finde das Thema toll, welches du hier angesprochen hast.
Ich finde eine Brustekrebserkrankung, wie sicher auch jede andere Krebserkrankung ist eine große Belastung für jede Beziehung. Als erstes kommt der Schock und die Frage wie geht es weiter, wie werde ich mit diesem Feind fertig. Für die betroffene Frau ändert sich das Leben total, die nackte Angst ums Überleben und der Kampfgeist gegen den Feind anzugehen lässt kaum zeit für andere Gefühle. Das Leben ist total aus den Fugen geraten.
Für den Partner ist es sicher schwer, zu wissen, wie kann ich meine Frau am besten unterstützen, soll ich sie schonen, oder wie immer mit ihr umgehen?
Wie Claudi schon geschrieben hat, viele Männer haben Angst offen über ihre Gefühle und Ängste zu sprechen. Bei mir war es so, dass mein Mann auch wenig über seine Gefühle gesprochen hat. Einmal hat er mir gesagt, dass er Angst hatte mich zu verlieren. Ich hätte mir gerne mehr solcher offenen Gespräche gewünscht. Man kann doch zusammen kämpfen oder auch mal weinen. Das Gefühlschaos ist bei beiden doch komplett durcheinander, ich denke zusammen kann man stark sein.

Ich wünsche Dir, dass ihr gemeinsam den kampf gegen den Krebs und für die Liebe gewinnt.

LG Anett
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  #6  
Alt 10.03.2006, 14:08
marion1964 marion1964 ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Ihr,

mein Name ist Marion, ich bin 41 und habe seit zwei Jahren metastasierten Brustkrebs mit Mammaablatio rechts. Mein Mann heißt auch Thomas, wir haben drei Kinder (11, 12 und 17). Das Problem der Beziehungskrise ist bei uns ganz stark. Aufgrund von schlimmen familiären Problemen (Tochter (17) war 7 Monate im Drogenentzug, Sohn (12) ist seit zwei Wochen abgängig und lebt irgendwo auf der Straße (hat auch mit Drogen zu tun) bleibt einfach kein Gefühl mehr übrig. Wir fühlen uns so tot, so abgestumpft, wir leben nur noch..., mehr nicht. Es gibt keine Freude im Leben mehr, keine positiven Ansätze, alles ist Sch...! Ich empfinde nichts mehr. Ich träume von "aussteigen", aus dem Leben das ich hier führe, einfach abhauen, weg, nie wieder in diesen grausamen Alltag eintauchen. Als Krebsbetroffene soll man "positiv Denken", "stark sein", "gesund leben" u.v.a.m. Ich habe kein Benzin mehr, ich kann nicht mehr, meine Batterien sind aufgebraucht. Seit 23 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen, ich liebte ihn sehr. Jetzt spüre ich nichts mehr. Ich grenze mich immer mehr ab, nehme nicht mehr teil am Leben, ich kann nicht mehr.

Medikamente helfen mir vordergründig weiter doch wenn dann der "Kater" kommt bin ich noch tiefer. Ich möchte mich wieder in meinen Mann verlieben doch es klappt nicht. Er hat auch durch die gesamte Situation die gleichen Probleme wie ich. Das Leben ist einfach nicht mehr schön, es bietet nichts mehr was es lebenswert erscheinen lässt. Die Liebe bleibt vollkommen auf der Strecke.

Was soll ich machen?

Marion
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  #7  
Alt 11.03.2006, 02:16
Caspers Hildegard Caspers Hildegard ist offline
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Beiträge: 44
Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas,
finde diesen Beitrag gut, obwohl ich eigentlich aus meiner Beziehung nur gutes berichten kann. Was ich aber am besten finde, daß Du Luftlinie nicht einmal 10 km von uns entfernt wohnst.
Mein Mann hat meine Krankheit immer ernster genommen wie ich, obwohl ich ja nun leider die Betroffene bin.
Als mir 1996 meine Brust entfernt wurde, war für mich die "Sache" eigentlich erledigt, so nach den Worten *Brust weg - Krebs weg*. Bei ihm hat die Angst um mich aber nie aufgehört. Im vorigen Jahr wurde bei mir jetzt noch ein Bauchfellkrebs festgestellt. OK, der ist leider nicht mehr heilbar, aber wieder kommt er fast vor Sorge um und es gibt keine Untersuchung oder Arztbesuch bei dem er nicht bei mir war.
Nicht das ich sein Fürsorge ausnutze, im Gegenteil, wir sind selbständig und bei der heutigen Wirtschaftslage ist auch für mich keine Zeit zum ausruhen. Mein Mann meint zwar immer, daß ich mir zuviel zumute, aber dieses gebraucht werden ist für mich besser als jede Therapie.


@Marian,
hallo Marion
Deine Geschichte hat mich wirklich tief betroffen. Ich kann verstehen, daß bei diesen ganzen Problemen mit den Kindern gar keine Zeit für Dich da ist.
Auch das eine Beziehung unter diesen Bedingungen fast gar keine Chance mehr hat, leuchtet mir auch ein. Obwohl man hier ja auch schon gelesen hat das Probleme auch mehr verbinden können.
Ich wünsche Dir für all Deine Probleme sehr viel Kraft und vielleicht gibt es doch noch ein Licht am Ende des Tunnels für Euch.

Wünsche Euch allen ein wunderschönes Wochenende
__________________
Glaub an Liebe, Wunder und Glück!
Schau nach vorn und niemals zurück!
Tu was du willst und steh dazu,
denn dieses Leben, das Lebst nur du!
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  #8  
Alt 11.03.2006, 08:54
Gerlinde31 Gerlinde31 ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas!

Es freut mich immer wieder, wenn ich im BK-Forum Einträge von Männern finde. Das zeigt die Anteilnahme und das Bemühen wie kann ich meiner Frau am besten helfen. Denn ich finde, es gibt nichts schlimmeres, als zu hören, dass eine Frau verlassen wurde, weil sie Krebs hat. Die Diagnose und die Therapie sind so und so eine schreckliche Zeit, aber noch mit einer Trennung fertig zu werden, muss der Hammer sein. Solche Männer sind wirklich das Letzte.

Ich bin selbst seit 12/05 Betroffene. Bei mir ist es so, dass ich eigentlich gegenüber meinem Mann ein schlechtes Gewissen habe, weil ich weiß, dass er sich sicherlich Sorgen macht. Deswegen versuche ich ihm nicht zu sehr in den Ohren zu liegen, was aber sicherlich auch nicht optimal ist, alles in sich hinein zu fressen. Er ist mehr der typische Mann, der viel zu wenig über seine Gedanken und Gefühle redet.

Also an alle Männer: Redet mehr mit Euren Frauen über Eure bzw. ihre Sorgen, Gedanken, etc.

Ich glaube, dass ist auch das beste für die Beziehung.

Es tut mir persönlich sehr leid von einigen Frauen hier zu lesen, wie sehr die Beziehung leidet.

Alles Liebe
Gerlinde
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  #9  
Alt 11.03.2006, 12:00
lizzy lizzy ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo,

ich finde es auch super, dass hier mal ein Mann das Wort ergreift.

Als ich 1995 beidseitig an BK erkrankte, fand ich bei meinem 1. Ehemann auch keine Unterstützung. Er ließ mich mit meinen Ängsten usw. alleine. Nach überstandener Ops und Therapien habe ich mich nach 27 Jahren Ehe von ihm getrennt. Was für mich eine schwere Entscheidung war, denn ich habe ihn noch geliebt.

Im Okt.2005 bekam ich wieder BK (links) und bin zur Zeit in der Chemo-Phase. Mein jetziger Ehemann unterstützt mich bei allem. Er gibt mir die Kraft das ganze Programm nochmal durchzustehen. Mit seiner Liebe schaffe ich es.
Jetzt durfte ich die wahre Liebe eines Partners kennenlernen und diese Zeit hat uns noch näher zusammengebracht. Ich bin so was von glücklich, ihn als Partner zu haben.

Es gibt Gott sei Dank noch Männer, die zu ihren Frauen halten egal in welcher Situation. Es stimmt ja auch: eine Liebe muss auch in schlechten Zeiten sich bewähren.

Alle Gute
Carmen
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  #10  
Alt 12.03.2006, 13:48
Crazy_kiki Crazy_kiki ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas und alle anderen!
Ich finde es auch schön hier mal von den Männer zu hören, wie es ihnen als Partner geht, welche Sorgen und Ängste sie haben.

Leider hatte ich nicht das Glück einen Partner zu haben der mit einer Brustkrebserkrankung umgehen konnte
Ich erkrankte im Dezember 2003, die Therapie dauerte bis Juni 2004 und im Juli/August 04 war ich zur Anschlussheilbehandlung.
Mein Partner hat sich nicht mit dem Thema auseinandergesetzt, obwohl ich ihn gebeten hatte es wenigstens zu versuchen, einige Informationen zu lesen um mich wenigstens etwas zu verstehen. Denn er warf mir immer wieder vor ich würde nur noch mich sehen und ihn nicht mehr. Auch hat er mich kaum im Krankenhaus besucht oder zuden Thrapien begleitet, er meinte er könne nicht zusehen wie das Zeug (chemo) in mich reinfließt.
Ich habe das alles aber erst nicht sehen wollen, das er sich immer weiter von mir entfernte und sich nicht traute die Beziehung zu beenden.
Erst die psychosomatische Reha im letzten Mai und der Abstand durch die Entfernung haben mir so richtig die Augen geöffnet, so dass ich mich anschließend von ihm nach 5 Jahren Beziehung trennte. Danach fühlte ich mich richtig frei und habe ihn auch gar nicht vermisst, denn ich hatte ihn ja schon vorher verloren.
Was mich aber von ihm richtig verletzt hat war die aussage, unsere Beziehung sei in den letzten 2Jahren ja auch nur noch scheiße gewesen wäre und er hätte ja auch schon schlussmachen wollen. Darauf fragte ich ihn warum er das nicht getan hätte. Und als antwort kam nur, ich seie ja dann krank geworden. Ich habe ihm dann gesagt das er eine feige Sau sei. UNd habe jetzt auch keinen Kontakt mehr.
Es ist manchmal nicht schön so allein zu sein aber ich lerne so erst mal wieder mit mir ins reine zu kommen. Und irgendwo da draußen ist bestimmt auch ein liebevoller Partner für mich

Also liebe Männer entweder ihr steht zu euren Partnerinnen und versucht gemeinsam das Problem zu meistern oder ihr geht leiber gleich, denn ich denke das es besser ist wenn der partner ehrlich ist und sagt er schafft das nicht, als wenn man so wie ich jahrelang belogen und betrogen wird.
Das klingt jetzt vielleicht hart aber so ist es leider.

Also Thomas und Olli, ich finde es toll von euch...weiter so
Thomas vielleicht hat dir das jetzt mal gezeigt wie man es nicht macht! Ich denke wenn du offen mir ihr über deine Gefühle und Gedanken sprichst und ihr zeigst das du hinter ihr stehst und für sie da bist, ihr deine Liebe zeigst, machst du das richtige. ICh wünsche euch ganz viel Kraft für die Zukunft.

Liebe grüße
Crazy_kiki
__________________
Hoffnungen sind Schwerkräfte,
die uns nach OBEN ziehen.
(E.Ferstl)
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  #11  
Alt 12.03.2006, 18:12
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tinemarinella tinemarinella ist offline
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Lächeln AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Ihr Lieben!

Für einen ganz besonderen Menschen in meinem Leben - meinen Mann!

Ich liebe Dich über alles und bin froh, Dich vor so vielen Jahren getroffen zu haben. Das letzte Jahr war das Schwerste seit wir uns kennen. Aber ich hatte Dich und unseren Sohn und es ging aufwärts. Ich weiß, daß Du noch immer unsagbare Angst hast, mich zu verlieren. Deshalb unternehme ich alles mir machbare um gesund zu werden bzw. gesund zu bleiben. Du weißt, unser Ziel ist es, mit 80 Jahren nebeneinander im Schaukelstuhl zu sitzen und auf unsere Enkel zu blicken. Wir schaffen das - DU und ICH - gemeinsam.
Ich danke Dir, daß Du immer für mich da bist und mich unterstützt. Du warst immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Du und unser Sohn seid das Wichtigste in meinem Leben und so soll es noch ganz ganz lange bleiben. Ich liebe Dich mein Schatz und danke Dir für alles!


Es gibt ganz viele Männer die mit der Brustkrebserkrankung ihrer Frau nicht zurechtkommen, sogar ihre Frauen deswegen verlassen. Ich kann nur sagen, ich habe einen ganz tollen Mann erwischt.

Euch alles Liebe
Christine
__________________
Da wo ich bin ist oben!
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  #12  
Alt 13.03.2006, 09:08
monika becker monika becker ist offline
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Lächeln AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

hallo christine,

da hast du einen wunderschönen brief geschrieben. ich habe gott sei dank auch einen mann, der zu mir steht. wir haben übrigens drei kinder. 2 mädels, die sind schon 14 u. 17 und einen sohn von 7 jahren. die angst steckt uns zwar allen im nacken, aber wir halten zusammen. auch ich habe vor mit meiner familie alt zu werden. und alle die erkrankt sind sollten sich mal bedanken, wenn sie so gut umsorgt werden, denn das ist nicht selbstverständlich.

ein lieber gruß

monika
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  #13  
Alt 13.03.2006, 15:22
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Murmel65 Murmel65 ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Olli,
werde jetzt meine Frau verlassen, allerdings nur um Brötchen zu holen ;-)
Das Sabine die Diagnose Brustkrebs bekommen hat liegt bei und jetzt schon fünf Jahre zurück. Und wir hatten das volle Programm, fünf OP’s, Chemo, Bestrahlung (Danach erneute OP weil auch das gesunde Gewebe durch die Bestrahlung zerstört wurde) und anschließende Hormonbehandlung. Als die Erkrankung bei Sabine ausgebrochen ist waren unsere Kinder 3 und 8 Jahre alt. Diese ganze Geschichte hat meine Frau mehr als deutlich gezeichnet; der Bauchnabel wurde irgendwo hingesetzt nur nicht da wo man ihn normalerweise suchen würde, und auch quer über den Rücken laufen Narben.
Du Olli ich möchte Dir damit nur sagen das wir uns schon eine ganze Zeit tapfer geschlagen haben. So und nun komm ich zu unserem eigentlichen Problem. Ich werde mich da ganz kurz fassen und Dir wenn Du möchtest mal einen Bericht über eine Studie zuschicken in dem ein Prof. aus Heidelberg sehr schön dieses Phänomen beschreibt (nur wie man es verhindert nicht). Also das Problem ist das der erkrankte Partner ein traumatisches Erlebnis hat und dadurch sich automatisch bestimmte Verhaltensweisen ändern. Eines davon, und das ist auch das worunter ich leide (und ich möchte dieses Leid nicht mit dem meiner Frau vergleichen) ist das sich der Partner sehr stark auf sich selber fokussiert. Das kommt dann bei dem Partner als Liebesentzug bzw. als Gefühl nicht mehr angenommen zu werden, an. Diese Problem haben wir anfangs gar nicht wahrgenommen weil man viel zu sehr mit dem direktem Kampf gegen den Krebs beschäftig ist. Aber irgendwann stellten wir fest dass wir ein ganzes Stück auseinander gerutscht sind und dies mehr zu schaffen macht als die direkten Einschränkungen durch dir Krankheit. (Hierzu zählt z.B. die Sexualität)
Und jetzt zu meinen Fehlern:
Ich habe sehr lange gegen jede Veränderung gekämpft, meine Strategie war es so viel wie möglich so zu erhalten wie es vorher war, denn da haben wir uns ja wohl gefühlt.
Und damit habe ich meiner Frau bei ihrem Kampf gegen dem Krebs nur im Wege gestanden, denn Sie musste sich verändern um das traumatische Erlebnis verarbeiten zu können.
Sabine hat sich nach allem umgeschaut was ihr helfen könnte, ich habe mit meinen „technischen Sachverstand“ Dinge in denen sie Hoffnung sah, direkt als Hokus Pokus bezeichnet. Die Aufzählung könnte ich noch ein wenig fortführen, aber ich glaube Du weißt jetzt in welche Richtung es geht.
Du Oli, Du hast geschrieben das Dir was fehlt, Du es Dir aber nicht anmerken lässt. Es gibt sicher keine allgemein gültigen Regeln, aber ich habe anfangs auch meine Sorgen und Ängste für mich behalten. Zumindest für uns war das kein guter Weg. Sabine hätte sich gewünscht ich hätte ihr eher von meinen Gefühlen und Ängsten erzählt.
Ich weiß nicht ob ich das was Du schreibst nur falsch interpretiere, aber ich liebe mein Frau schon seit 17 Jahren und wir haben beide eine Menge Fehler(Erfahrungen) in dieser Zeit gemacht, wir sagen jedoch beide auch heute noch das wir alles wieder so machen würden. Ja, unsere Beziehung hat in der letzten Zeit schwer gelitten und ich glaube dass die Umstände nicht unwesentlich dazu beigetragen haben. Aber weil wir uns immer noch lieben, leiden wir unter diesem Umstand und kämpfen jetzt für unsere Beziehung. Und ich glaube Du siehst auch dass wir schon so manschen Kampf erfolgreich gewonnen haben.
Unsere Beziehung ist mir sehr wichtig, ich möchte nicht die gleichen Fehler noch mal machen. Deshalb wollte ich mich hier im Forum mit anderen Betroffenen austauchen. Ich habe innerhalb kürzester Zeit eine ganze Meng Mails erhalten, jedoch alle nur von Personen wo der Ausbruch der Erkrankung noch nicht so weit zurückliegt. Vielleicht ist das Forum doch nicht die richtige Anlaufstelle. Wie auch immer, ich wünschen Dir und Deiner Frau alles Gute und das ihr den für euch richtigen Weg finden werdet.
Liebe Grüße
Thomas

Geändert von Murmel65 (13.03.2006 um 15:26 Uhr)
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  #14  
Alt 13.03.2006, 16:51
sonnenstrahl sonnenstrahl ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas,

ich finde es etwas schade, dass Du hier nur an Olli schreibst, dir haben in diesem Thread schon viele Frauen ihre Geschichte erzählt. Du hast ihn doch hier rein gestellt um Antworten zu bekommen.
Deine Antwort finde ich aber etwas unpassend.

Viele Grüße
Anett
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  #15  
Alt 16.03.2006, 10:38
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas,

ich "war" Angehöriger und bin seit Juni 2000 Hinterbliebener. Wenn Du magst lies in meinem Thread ("Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit") im Hinterbliebenenforum nach.

Die Krebserkrankung eines Partners kann eine arge Belastung für die Beziehung bedeuten, aber es ist auch möglich, dass die Krankheitsbewältigung die Partnerschaft zusammenschweißt.

Viel hängt davon ab, ob Ihr Eure Gefühle, Ängste, Sorgen miteinander austauscht/stehen lassen könnt oder eben auch nicht. Viel hängt vom Grundvertrauen zueinander ab, denn die Krankheit "Krebs" macht empfindsam und einsam.

Du sprichst davon, Deine Erfahrungen (vielleicht auch die anderer) einmal publizieren zu wollen. Du findest in den Foren dieses Krebkompass eher mehr weibliche als männliche Beiträge. Frauen können wohl besser (und anders) ihre Gefühle aussprechen. Männer sind da eher zögerlicher und wollen auch nicht in jedem Fall alles publik gemacht haben in solchen Foren (mein persönlicher Eindruck).

Du selbst läßt in Deinen Beiträgen von Dir selbst wenig bis gar nichts an Gefühlen heraus, sprichst eher abstrakt über die Probleme Eurer Partnerschaft, bittest aber andere Betroffene um deren offene Äußerungen im Forum oder als E-Mail. Ein solcher Austausch von Gefühlen und Erfahrungen ist jedoch ein sehr sensibles Unterfangen. Es muß sich dabei Offenheit und Vertrauen erst entwickeln.

Thomas, Du bist wie ich wohl eher kopfgesteuert, das erleichtert jedoch nicht in jedem Fall die Äußerung und den Austausch von Gefühlen, weder in der Partnerschaft noch hier im Forum.

Das Austauschen von Gefühlen ist manchmal mühsam, es ist mutig und kann sehr viel Vertrauen und Nähe schaffen, wenn man lernt, mit den eigenen Gefühlen und denen des Partners sorgsam und liebevoll umzugehen.

Nur Mut.

Liebe Grüße
Shalom
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
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